DE526960C - Dreiteiliger Strassenbahngelenkwagen mit auf dem zweiachsigen Fahrgestell des Mittelteiles gelenkig abgestuetzten Endteilen mit einachsigem Deichselgestell - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AH
12. JUNI 1931

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 2Od GRUPPE

Waggon- und Maschinenbau Akt-Ges. Görlitz in Görlitz*)

Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Januar 1928 ab

Gegenstand der Erfindung ist eine Ausfiihrungsform des dreiteiligen Straßenbahngelenkwagens mit an dem zweiachsigen Fahrgestell des Mittelteiles gelenkig abgestützten Endteilen mit einachsigen Deichselgestellen, wobei die Wagenkasten der Teile in üblicher Weise gegen ihre Fahrgestelle federnd abgestützt sind. Wie beim Hauptpatent sind zwecks vollkommener Ausnutzung aller drei

ίο Teile für die Fahrgastaufnahme und leichtes, möglichst reibungsloses Durchfahren kleiner Kurven unter Vermeidung teurer Drehgestelle bei verhältnismäßig großer Länge der Teile und des ganzen Gliederzuges, die Teile etwa gleich lang und als Personenwagen ausgebildet, und die beiden Endteile sind mit den freien Enden ihrer einachsigen Fahrgestelle nach Art der Deichselgestelle an den Enden des zweiachsigen Fahrgestelles des Mittelteiles abgestützt. Bei Ausbildung der Wagenteile als Durchgangswagen und abgefederter Abstützung der Teile gegen ihre Fahrgestelle ist es erforderlich, die zusammenstoßenden, miteinander gekuppelten Wagenteilenden gegen senkrechte und Querverschiebungen zueinander nach Möglichkeit zu sichern, um störungsfreien Übergang von einem Wagenteil zum anderen während der Fahrt zu erzielen. Das geschieht nun gemäß der Erfindung dadurch, daß die etwa gleich langen, gegen ihre Fahrgestelle abgefederten Wagenkasten der Endteile und des Mittelteiles durch Gelenkkupplungen gegen senkrechte und Querverschiebungen zueinander gesichert verbunden sind und die Deichselgestelle der Endteile mit Rollen oder Gleitstücken an den freien Enden auf zur Gelenkachse konzentrischen Roll- oder Gleitbahnen an den Enden des zweiachsigen Fahrgestelles des Mittelteiles ruhen. Es nehmen somit die Roll- oder Gleitbahnen an den Enden des zweiachsigen Fahrgestelles des Mittelteiles die federnd auf die Deichselgestelle der Endteile übertragenen Lasten der Endteile auf, und die Gelenkkupplung zwischen den Wagenkasten hat außer der gelenkigen Verbindung dieser nur deren Kupplung zu gemeinsamer senkrechter und Querbewegung zu vermitteln, damit an den Übergangsstellen stets die gleiche Höhenlage der zusammenstoßenden Wagenenden gesichert ist.

In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt.

Dabei zeigt

Abb. ι eine Seitenansicht des dreiteiligen Straßenbahngelenkwagens mit den gegen ihre Fahrgestelle abgefederten Wagenkasten der Teile;

") Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Max Hartwig in Görlit\.

Abb. 2 ist eine schematische Draufsicht zweier in einer Kurve aneinander vorbeifahrender Gelenkzüge und läßt erkennen, daß, ebenso wie beim Hauptpatent, der geringe Ausschlag der Endteile in den Kurven und die möglichst reibungslose Durchfahrt derselben mit den Deichselgestellen gewahrt ist. Abb. 3 ist in größerem Maßstabe eine Seitenansicht der miteinander verbundenen ίο zusammenstoßenden Enden von Wagenkasten und Fahrgestellen und

Abb. 4 eine Draufsicht dazu.
Von den zusammenstoßenden Enden der Wagenkasten eines Endteiles α und des Mittelteiles b trägt der eine, beispielsweise derjenige des Mittelteiles b, ein Doppelauge I mit senkrechter Bohrung für einen Gelenkbolzen m und der andere Wagenkasten, z. B. derjenige des Endteiles a, ein einfaches Augeii, welches in bekannter Weise in das Doppelauge I eingreift und gleich diesem durch den Bolzen tu durchsetzt wird. Diese Gelenkkupplung sichert die Gemeinsamkeit aller senkrechten und Querbewegungen der zusammenstoßenden Wagenkastenenden während der Fahrt trotz der Abstützung der Wagenenden durch Federn 0 auf ihren Fahrgestellen d und e.

Damit nun das Sicherungsgelenk I, m, η der Wagenkastenenden nach Möglichkeit von 30 senkrechten Druckkräften und -stoßen entlastet wird, ruhen weiter gemäß der Erfindung die freien Enden der Deichselgestelle e und / der Endteile mit Rollen- oder Gleitstücken an ihnen auf konzentrisch zur Ge- 35 lenkachse m an den Enden g des Fahrgestelles d des Mittelteiles b angeordneten Rolloder Gleitbahnen q, welche die Lasten aufnehmen.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Dreiteiliger Straßenbahngelenkwagen mit auf dem zweiachsigen Fahrgestell des Mittelteiles gelenkig abgestützten Endteilen mit einachsigem Deichselgestell, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren Wagen und der mittlere Wagen unabhängig voneinander je für sich auf ihren Untergestellen abgefedert sind und die Untergestelle der äußeren Wagen auf dem Untergestell des mittleren Wagens aufruhen, während die Kupplung der Fahrzeuge getrennt von der Auflagerung zwischen den Wagenkasten unmittelbar erfolgt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen