-
Gewichtsdruckvorrichtung für Waagen Die Druckwerke bei Waagen sind
regelmäßig so eingerichtet, daß sie das beim Auswiegen ermittelte Gewicht angeben,
weil die Typenscheibe für die Druckvorrichtung bzw. die Schieber zwangläufig mit
dem Einstellmechanismus für die Gewichtsermittlung verbunden sind. Bekanntlich ist
die Ablesemöglichkeit für den kleinsten Gewichtsunterschied bei einer Waage abhängig
von ihrer Wiegefähigkeit. Bei einer Waage, die ein Höchstgewicht von 2ooo kg anzeigt,
beträgt diese kleinste Ablesemöglichkeit erfahrungsgemäß roo g.
-
Es tritt nun häufig die Notwendigkeit auf, beispielsweise für Zollerklärungen,
aber auch in vielen anderen Fällen, durch den Gewichtsdrucker nicht das genau ermittelte
Wiegegewicht gedruckt zu erhalten, sondern bei hohen Gewichtszahlen die gedruckten
Angaben auf % oder ganze Kilo abzurunden. Bei kleineren Gewichten ändern sich die
Verhältnisse entsprechend, wobei Rücksicht darauf zu nehmen ist, daß natürlich auch
unter Umständen die genau ermittelten Gewichte abgedruckt werden.
-
Bekanntlich sind genau anzeigende Waagen mit einem sogenannten Sicherheitsdruckwerk
ausgestattet, das den Gewichtsabdruck nur in der Gleichgewichtslage zuläßt. Man
muß hier also bis auf die kleinste Einheit genau auswiegen, um diese Gleichgewichtslage
zu erreichen und überhaupt den Druckvorgang einleiten zu können. Die vorliegende
Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, je nach Erfordern das Druckwerk auch beim
Auswiegen bis zur kleinsten Einheit, beispielsweise also roo g, das genaue Gewicht
angeben zu lassen oder nach entsprechender Umstellung die Gewichte abzurunden, beispielsweise
so, daß Einheiten von o,o kg bis 0,04 kg beim Drucken als o,o kg, Einheiten von
o,5 bis o,9 kg auf o,5 kg abgerundet gedruckt werden.
-
Zur Erreichung dieses Zweckes ist erfindungsgemäß die Typenscheibe
oder der Typenschieber für die kleinste Gewichtsangabe in zwei Sätze unterteilt,
und zwar besitzt der eine Typensatz, der für den genauen Abdruck des eingestellten
Gewichts bestimmt ist, die Angaben o,o bis o,r bis o,2 usw. bis o,9, während der
andere, für das Drucken der abgerundeten Gewichte bestimmte Typensatz fünf Stellen
mit o,o und fünf Stellen mit o,5 bezeichnet besitzt.
-
Je nach Wunsch wird von den verstellbar angeordneten Typensätzen der
eine oder andere eingestellt, und die Einrichtung ist so getroffen, daß auch beim
Einstellen des Typensatzes für die abgerundete Gewichtsangabe das Auswiegen auf
die kleinste Einheit, also auf Zehntel, genau vorgenommen werden muß.
-
Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform veranschaulicht,
bei der auch Vorsorge dafür getroffen ist, daß das Umstellen des wechselseitigen
Gewichtsdrucks
nur unter bestimmten Voraussetzungen und unter Innehaltung
der erforderlichen Sicherheit erfolgen kann. Es zeigen Fig. i einen Schnitt durch
die Vorrichtung, Fig.2 Einzeldarstellung des Druckhebels, Fig. 3 eine Seitenansicht.
' Die verstellbare Typenscheibe i für die kleinsten Einheiten trägt auf ihrem Umfange
zwei hintereinander angeordnete Reihen von Typenzahlen, und zwar einmal die Zahlen
von o bis 9 und das andere Mal fünf Nullen und fünf Fünfen. Diese Druckscheibe i
steht in lösbarer Verbindung mit der Einstellscheibe a, die in der üblichen Weise
mit der Lastausgleichsvorrichtung verbunden ist. In der gezeichneten Stellung (Fig.3)
werden die genauen Gewichte mit den Zahlen von o bis 9 gedruckt. Sollen abgerundete
Zahlen gedruckt werden, so ist mit dem Griff q. der Schieber 5 hochzuziehen. An
diesem Schieber 5 sitzt ein U-förmiges Fangblech 6, welches beim Hochziehen des
Schiebers 5 einen Vierkantzapfen 7 faßt und mit diesem den daran festsitzenden Keil
8 hochzieht und außer Eingriff mit der Einstellscheibe 2 bringt. Das Umstellen kann
nur in der Nullstellung der Lastausgleichsvorrichtung ausgeführt werden, da in den
anderen Stellungen der Keil 8 nicht über dem Fangblech 6 steht. Nach dem Hochziehen
des Keiles 8 kann der Einstellhebel 9 über den Bogen io fortbewegt werden, bis er
in die Raste i i. einfällt. Damit geht der Keil 8 zugleich in die zweite Kerbe 12
der Einstellscheibe 2 hinein, die Druckscheibe i ist um den Winkel 13 gedreht und
wieder mit der Einstellscheibe 2 verbunden. Es wird nun für die Gewichte von o bis
4. die Zahl o gedruckt, für die Gewichte von 5 bis 9 die Zahl 5. Ein Rückstellen
erfolgt auf die gleiche Weise. Das Verstellen des Einstellhebels 9 ist nur möglich,
wenn die Lastausgleichsvorrichtung entriegelt ist, also nur in Wiegestellung.
-
Soll ein Abdruck erfolgen, so ist in üblicher Weise die Lastausgleichsvorrichtung
zu verriegeln. Mit der Verriegelungsstange 1d. verschiebt sich ein bogenförmiges
Stück 15, welches sowohl den Schieber 5 als auch den Einstellhebel 9 in der betreffenden
Stellung blockiert. Wenn man den Einstellhebel 9 außerhalb der beiden Endstellungen
stehen läßt, kann ein Verriegeln der Lastausgleichsvorrichtung nicht erfolgen. Der
Druckhebel 16 ist dann gesperrt. Dieser faßt mit einer Nase 17 in eine Aussparung
18 der Verriegelungsstange 1q., kann also nur betätigt werden, wenn die Verriegelung
erfolgt ist, da nur in dieser Lage die Aussparung 18 im Wege der Nase 17 liegt.
-
Der Erfindungsgegenstand kann im einzelnen beliebig ausgebildet sein,
ohne daß dadurch an seinem Wesen etwas geändert wird.