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Uhrtriebwerk -Die Erfindung betrifft ein Uhrtriebwerk, in welchem
die überschüssige Triebkraft der Hauptfeder unter gleichzeitiger Spannung von Nebentriebfedern
durchVermittlung eines Sperrwerkes abgebremst wird. Solche Sperrwerke können bekannterweise
aus einer von der Hauptfeder in Drehung versetzten Bremsscheibe und einem ebenfalls
von der Haupttriebfeder, aber mit anderer Geschwindigkeit in Drehung versetzten
Bremshebelsystem bestehen, welches vermittels der Nebentriebfedern mit einem drehbaren,
dieHemmungdesUhrwerkesantreibenden Organ verbunden ist. Das Bremshebelsystem ist
dabei so angeordnet, daß infolge einer relativen Drehung desselben gegenüber dem
genannten Organ von den Bremshebeln getragene Bremsschuhe in axialer Richtung gegen
die Bremsscheibenfläche angepreßt werden und dadurch diese sowie auch die mit ihr
zwangsläufig verbundene Hauptfeder zum Stillstand bringen. Es ist auch eine Anordnung
bekannt, in welcher durch relative Drehung eines mit der Hauptfeder gekuppelten
Rades gegenüber einem mit der Hemmung gekuppelten Rades ein Bremsklotz in radialer
Richtung gegen den Umfang der Bremsscheibe angelegt wird.
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Gemäß der Erfindung wird ein Sperrwerk zur Abbremsung des Überschusses
der Triebkraft verwendet, in welchem das Bremshebelsystem im Innern des als Bremstrommel
ausgeführten Bremsrades angeordnet ist und mit als Innenbackenbremsen arbeitenden
Bremsschuhen versehen ist.
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Die Zeichnung- zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Abb. i ist ein Axialschnitt durch das Triebwerk.
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Abb 2 ist ein Radialschnitt durch das Sperrwerk.
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In der Trommel = ist die Hauptfeder angeordnet, welche die Uhr während
einer langen Zeitperiode, ein bis zwei Monate oder länger, im Gang halten kann.
Der Zahnkranz 2 dieser Trommel steht in Eingriff mit einem Ritzel3, das auf der
Achse des Rades q befestigt ist. Das Rad q. greift in Ritzel 5 und 6. Das Ritzel
5 ist auf der Achse des Rades 13 befestigt, welches mit dem lose auf der
Achse 7 sitzenden Ritzel 1q. kämmt. Dieses Ritzel 1q. ist mit einer Bremstrommel
15 fest verbunden. Das Ritzel 6 ist auf einer Hohlwelle 8 angebracht, mit deren
einem Ende ein Stab g verbunden ist. An den beiden Enden dieses Stabes sind bei
io die beiden Bremshebel ii und 12 angelenkt. Diese Bremshebel sind nahe ihrem äußern
Ende durch die Nebentriebfedern 18, ig mit je einem Ende des Stabes 2o verbunden,
welcher mittels der Nabe 21 auf der Achse 7 verkeilt ist. Mit dieser Achse ist ein
Rad 16 verbunden, welches mit einem mit der Uhrhemmeng in Verbindung stehenden Rad
17 kämmt. Die. Bremshebel 1i, 12 besitzen Vorspränge
22, 23, welche
in Einschnittten 24, a5 ruhen.
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Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist folgende: Wenn sich die Trommel
dreht, so wird das Rad 4 in Drehung versetzt, welches einerseits über die Räder
5, 13, 14 die Bremstrommel 15 antreibt und anderseits über das Rad 6 die Hohlwelle
8 mit dem Stab g und den beiden Bremshebeln ii und 12 im Sinne des Pfeiles f zur
Drehung bringt. Diese Drehbewegung wird über die Federn 18, ig an den Stab 2o übertragen,
welcher aber, da er mit der Uhrhemmung gekuppelt ist, der Drehung der Hohlwelle
8 nicht folgen kann. Es entsteht also eine relative Drehung zwischen den Stäben
g und 2o, so daß die Federn 18, ig gespannt werden und die Vorsprünge 22, 23 der
Bremshebel durch die schiefen Flächen der beiden Einschnitte 24, 25 der sich langsamer
drehenden Nabe 2i angehoben werden, bis sich die dann als Innenbackenbremsen wirkenden
Bremshebel 11, 12 gegen den Rand der Bremstrommel 15 anlegen. Da Bremshebel und
Bremstrommel zwangsläufig mit der Federtrommel i verbunden sind, aber mit verschiedener
Geschwindigkeit drehen, können die beiden Organe bei gegenseitiger Berührung nicht
mehr weiterdrehen und verhindern daher auch die weitere Drehung der Trommel i. Nun
wirken aber die gespannten Federn 18, ig auf den Stab 2o und drehen diesen gegen
die Bremshebel mit der Geschwindigkeit, welche ihnen die Hemmung gestattet. Dabei
gleiten die Vorsprünge 22, 23 der Bremshebel wieder einwärts in den Einschnitten
der Nabe 21, und die Bremshebel kommen außer Berührung mit der Bremstrommel 15,
so daß sich diese und die Hebel wieder drehen können bis durch die Verdrehung der
beiden Stäbe g und 2o sich der Vorgang wiederholt.
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Die Anordnung dieses Sperrwerkes ist so getroffen, daß die Bremstrommel
x5 von der Hauptfeder aus mit einer starken Geschwindigkeitsvermehrung angetrieben
wird. Es braucht daher nur eine geringe Kraft, um sie zum Anhalten zu bringen, und
schon eine kaum wahrnehmbare, radiale Verschiebung der beiden Bremsschuhe wird das
Anhalten oder Freilassen der Bremstrommel bewirken, was zur Folge hat, daß die Federn
i8 und ig praktisch konstant gespannt sind und einen gleichförmigen Gang der Uhr
erzeugen.