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EMIL SCHULTZ IN BERIIN.
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Es sind Geschwindigkeitsmesser bekannt geworden, welche mit einer durch Uhrwerk in gleichen Zeitabschnitten abwechselnd ein-und ausgereckten Kupplung zwischen der Antriebswelle und einem in die Nullstellung zurückspringenden Zeiger versehen sind. Während aber bei diesen Vorrichtungen nur ein einziger Zeiger vorhanden ist, der abwechselnd gedreht wird und dann wieder in die Nullstellung zurückfällt, werden bei dem vorliegenden Erfindungsgegenstand mehrere solche, u. zw. um einen gemeinschaftlichen Drehpunkt schwingende Zeiger vorwendet, deren Kupplung mit der Antriebswelle derartig erfolgt, dass im Augenblicke der Entkupplung eines Zeigers ein anderer Zeiger gekuppelt und demzufolge gedreht wird.
Eine derartige Verwendung mehrerer um einen gemeinschaftlichen Drehpunkt schwingender Zeiger gestattet selbst bei hohen Geschwindigkeiten, wie dieselben beispielsweise für Schnellztige in Frage kommen, eine sofortige und sichere Bestimmung der jeweilig vorhandenen Geschwindigkeit, was bei Verwendung nur eines Zeigers nicht möglich ist.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform eines insbesondere für Eisenbahnfahrzeuge bestimmten Geschwindigkeitsmessers dargestellt. Fig. 1 ist ein wagerechter Schnitt des Apparates durch den Drehpunkt der Zeiger. Fig. 2 ist ein entsprechender senkrechter Schnitt, Fig. 3 stellt ein in dem Apparat verwendetes Getriebe für sich dar.
Ein kettenrad jazz welches auf der Antriebswelle 2 aufgekeilt ist, wird von einer Achse bezw. einem Rade des Fahrzeuges aus derartig angetrieben, dass beispielsweise eine Umdrehung des Rades 1 vollendet ist, wenn das Fahrzeug einen Weg von vier Metern zurückgelegt hat. Die Wolle 2 überträgt ihre Drehung auf einen Trieb 3, welches mit einem auf der Welle 4 befestigten Zahnrad 5 kämmt. Auf dieser Achse sitzt ferner eine von einem Vorreiber C begrenzte Muffe 7, über weiche eine starke Spiralfeder 8 gelegt ist. Diese druck gegen einen auf der Welle 4 drehbaren doppelarmigen Hebel 9, welcher an seinem einen Ende ein Zahnrad 10 und entgegengesetzt ein Zahnradpaar 11, 12 trägt (Fig. 3).
Diese drei Zahnräder besitzen eine gleiche Anzahl von Zähnen und sind je an einem im Hebel 9 befestigten Zapfen drehbar. Die Verbindung zwischen dem Rade 10 und den
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Anzahl von Zähnen wie die Räder 10, 11 und 12 besitzt. Wird die Welle 2 gedreht, so dreht sich auch die Welle 4, u. zw. in entgegengesetztem Sinne, zugleich aber wird der Hebel 9 durch Einwirkung der Feder 8 etwas mitgedreht, so dass, je nachdem diese Drehung in dem einen oder anderen Sinne erfolgt, entweder das Zahnrad 10 oder das Zahnrad mit dem auf einer feststehenden Achse 14 drehbaren Zahnrade 15 kämmt.
Die Drehung dieses Rades aber erfolgt-wie leicht ersichtlich ist-wegen der Einrichtung des Getriebes 10, 11, 12 und 13 stets in demselben Sinne, welche Drehung auch immer die Welle 2 erhält oder mit anderen Worten, in welcher Richtung, ob vorwärts, ob rückwärts das Fahrzeug sich bewegt. Auf der Nabe des Zahnrades 15 ist nun eine Wippe 16 drehbar gelagert, welche zwei Klauen 17 und 18 besitzt. Die Klaue- ! 7 kann mit einer gezahnten Scheibe le und die Klaue 18 mit einer ebenfalls gezahnten Scheibe 20 in Eingriff gebracht werden, so dass diese mit hülsenförmigen Naben 21 bezw. 22 versehenen, auf der festen Achse 14 drehbaren Scheiben mit dem Rade ; M und dementsprechend auch mit der Antriebswelle 3 gekuppelt werden können.
Da die Wippe 16 aber immer nur mit einer der beiden Scheiben 19, 20 in Eingriff stehen kann, so wird auch jeweilig
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und die Spiralfeder 24 befestigt, welche bestrebt ist, diesen Zeiger in die Nullstellung zu drehen. Das Gleiche geschieht mit dem auf der Nabe 22 sitzenden Zeiger 25 durch eine Spiralfeder 26. Die Zeiger sollen nun, während die Welle 2 gedreht wird, nacheinander von der Nullstellung ansteigen. Dieses Ansteigen dauert stets gleich lange, also beispielsweise zwei Sekunden, dann fällt der Zeiger in die Nullstellung zurück und der zweite Zeiger steigt während zweier Sekunden an, um darauf auch seinerseits zurückzufallen.
Dieser Vorgang wiederholt sich fortwährend und der höchste Stand eines Zeigers vor dem Zurückfahren desselben kann an der Skala 27 deutlich abgelesen werden. Die Einteilung dieser Skala und das ganze Getreibe von dem Kettenrade 1 an bis zu dem Zahnrade 15 sind so eingerichtet, dass an der Skala unmittelbar die Kilometerzahl abgelesen werden
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abwechselnde Bewegung der beiden Zeiger aber zu erreichen, ist noch eine Umsteuerung erforderlich, welche beispielsweise alle zwei Sekunden die Wippe 16 umlegt. Diese Umsteuerung besteht aus einer Welle 28, welche in Zeitabschnitten von genau zwei Sekunden mit dem auf ihr befestigten Trieb 29 eine volle Umdrehung macht.
Jede dieser Umdrehungen droht das Zahnrad 30 um 1800, wobei abwechselnd der an demselben befestigte Stift 31 die Sternräder 32,33 um einen Zahn weiterdreht. Wird das Sternrad 32 gedreht, dann schiebt dasselbe die Blattfeder 34 beiseite, wodurch eine Muffe 35 derartig verschoben wird, dass die Wippe 16 aus der in Fig. 1 dargestellten Stellung in die entgegengesetzte Stellung gedreht wird. Wird dagegen nach Ablauf von zwei Sekunden das Sternrad 33 gedreht, dann wird dadurch eine Blattfeder 36 und mit derselben eine Muffe 37 verschoben, die die Wippe wieder in die Stellung gemäss Fig. 1 bringt. Die Federn 34 und 36 sind bestrebt, die Muffen 35 bezw. 37 von der Wippe fortzuziehen, was unmittelbar darauf geschieht, nachdem der betreffende Zahn des Sternrades 32 bezw. 33 die Feder bezw. eine mit denselben verbundene Anschlagleiste 38 passiert hat.
Um den Trieb 29 in gleichen Zeitabschnitten, also beispielsweise alle zwei Sekunden einmal zu drehen, kann die nachstehend beschriebene Vorrichtung benutzt werden. Der Zylinder 39 ist auf der feststehenden Achse 40 drehbar gelagert ; gegen ihn legt sich ein Daumen 41, welcher durch Einwirkung einer Uhrfeder bestrebt ist, sich zu'drehen. Die Drehung dieses Daumens kann erst dann erfolgen, wenn der Zylinder soweit gedreht ist, dass der Daumen 41 in eine im Zylinder befindliche Nut 42 eintreten kann. Um nun diese Drehung des Zylinders immer in zwei Sekunden herbeizuführen, dient eine Abreissfeder 43, welche an einem an dem Zylinder 39 befestigten Stiel 44 angreift. Auf diesem Stiel ist ein Kegelrad 45 drehbar gelagert, welches mit einem Kegelrad 46 kämmt.
Mit diesem letzteren ist ein Zahnrad 47 ver- bunden, welches mit einem Ankergang 48 bekannter Konstruktion in Eingriff steht.
Andererseits kämmt das Kegelrad 45 mit einem Kegelrade 49, welches auf der Achse 40 drehbar gelagert ist und in fester Verbindung mit einem Zahnrade 50 steht. Dieses Zahnrad greift in einen Trieb 51, welcher auf der Welle 28 befestigt ist. Auf dieser sitzt ferner ein Zahnrad 52, welches mit dem Windfang 53 in Verbindung steht. Auf der Welle 40 ist noch ein Trieb 54 befestigt, welcher vermittelst Zahnrad 55 mit dem Federhaus 56 kämmt. Die in diesem Hause liegende Uhrfeder ist nichc in der üblichen Weise befestigt, vielmehr schleift das äussere Ende derselben an der inneren Wandung der Federhaustrommel.
Es wird dadurch erreicht, dass die Feder niemals zu stark angespannt werden kann. Das
Aufziehen derselben erfolgt selbsttätig von der Welle 2 aus, indem mit dieser ein Exzenter verbunden ist, welcher eine geeignete Aufzugsvorrichtung treibt, die-gleichgiltig in welchem Sinne sich die Welle dreht-stets dafür sorgt, dass in der Feder eine genügende
Spannung erzeugt wird. Die beschriebene Auslösevorrichtung wirkt nun so, dass die Feder 43 infolge Einwirkung des Ankerganges 4. 9 eine gleichförmige Drehung des Stieles 44, also auch dos Zylinders 39 herbeiführt.
Diese Drehung ist nach zwei Sekunden beendet, indem dann die Nut 42 derartig liegt, dass der Daumen 41 eine ganze Umdrehung machen kann : sie wird durch die im Federhause 56 liegende Feder herbeigeführt ; zugleich wird dabei der Zylinder 39 bei gleichzeitiger Spannung der Abreissfeder 43 zurückgedreht, so dass der
Daumen 41 eine zweite Umdrehung erst wieder ausführen kann, wenn nach Ablauf von zwei Sekunden die Nut 42 wieder in die geeignete Lage gekommen ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Geschwindigkeitsmesser mit einer durch ein Uhrwerk in gleichen Zeitabschnitten abwechselnd ein-und ausgerückten Kupplung zwischen der Antriebswelle und einem in die
Nullstellung zurückspringenden Zeiger, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere solche, u. zw.
11m einen gemeinschaftlichen Drehpunkt schwingende Zeiger verwendet werden und die
Kupplung eines Zeigers erfolgt, wenn ein anderer Zeiger von der Antriebswelle entkuppelt wird.