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Fahrkartendruck- und -ausgebemaschine mit elektrischem Antrieb zur
Herstellung von Fahrkarten mit Zeitaufdruck Die Erfindung betrifft eine Fahrkartendruck-
und -ausgebemaschine mit elektrischem Antrieb, die entweder durch Tastendruck oder
Münzeinwurf ausgelöst wird und zur Herstellung von Fahrkarten, Fahrscheinen u. dgl.
dient, welche außer dem üblichen Aufdruck auch eine in der Regel von einer Uhr aus
eingestellte Zeitangabe tragen müssen. Derartige Vorrichtungen sind bekannt. Diese
sind für gewöhnlich so eingerichtet, daß eine besondere Elektromagnet- oder Solenoidanordnung
vorgesehen ist, die von der Uhr aus im gegebenen Zeitpunkt erregt wird und dadurch
die mechanische Fortschaltung der den Zeitaufdruck bewirkenden Vorrichtung herbeiführt.
Demgegenüber besteht der Vorteil der vorliegenden Erfindung darin, daß die sonst
erforderliche Magnet- oder Solenoidanordnung, die wegen der zum Umstellen benötigten
beträchtlichen Kraftäußerung besonders stark gehalten sein muß, wegfällt, und die
Fortschaltung der den Zeitaufdruck bewirkenden Vorrichtung lediglich durch den Elektromotor
erfolgt, der zum Antrieb der Maschine sowieso vorgesehen ist.
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Außer der Ersparnis der sonst erforderlichen und umständlichen Elektromagnet-
oder Solenoidanordnung hat die neue Einrichtung noch den Vorteil, daß sie in hohem
Maße unabhängig von der vorhandenen Stromart wird, und zwar insofern, als die zum
Antrieb der Maschine für gewöhnlich verwendeten elektrischen Kleinmotoren sogenannte
Universalmotoren sind, die sowohl auf Gleich- als auch auf Wechselstrom arbeiten,
während die Elektromagnet- oder Solenoideinrichtungen diese Eigenschaft nicht besitzen.
Ferner wird durch die neue Anordnung die gesamte mechanische Einrichtung der Maschine
bedeutend vereinfacht.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einer beispielsweisen Anordnung
an einer Maschine zur Ausgabe von Eisenbahnfahrkarten mit Zeitangabe in Form des
Kalendertages und der Uhrzeit nach z¢-Stunden-Zählung in vollen und halben Stunden
veranschaulicht. Abb. z zeigt eine Seitenansicht des Apparates mit dem Auslöse-
und Antriebsmechanismus und der Umschaltvorrichtung für das Tages-und Stundendruckwerk,
Abb. a eine Seitenansicht des Druckwerkes mit der Vorrichtung zum Aufdrucken der
Zeitangabe, Abb. 3 eine Einzeldarstellung der Umschaltvorrichtung für das Zeitdruckwerk,
Abb.4 eine Vorderansicht der ganzen Maschine und Abb. 5 das Schaltungsschema.
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Die Maschine besteht aus den drei Seitenwänden z, z und 3 (s. Abb.
4). Zwischen den beiden ersteren ist die Vorrichtung zum Drucken der Fahrkarten
gelagert, welche im wesentlichen aus einer Druckwalze 4 und einer Gegendruckwalze
5 mit daran befindlichen
Zahnrädern 6 und 7 besteht. Eine Farbwalze
-2g oder ein Farbwerk besorgt das Einfärben des Druckstockes. Die Antriebsachse
8 trägt ein Zahnrad g, welches in ein Zwischenrad io eingreift, das wiederum mit
dem Zahnrad 7 der Gegendruckwalze 5 in Eingriff steht. Ferner trägt die Antriebsachse
ein Kupplungsgehäuse i i, in welchem ein Sperrad 12 läuft, das mit einem Schneckenrad
13 verbunden ist, welches in die auf der Achse des Elektromotors 14 sitzende Schnecke
15 eingreift. Eine Sperrklinke 16 (Abb.1), die im Kupplungsgehäuse gelagert und
mit einer Schaltklinke 17 in Verbindung steht, wird durch den Schalthebel i8 in
der Ruhestellung des Apparates außer Eingriff mit dem Sperrrad gehalten, so daß
sich das Schneckenrad drehen kann, ohne dabei das Druckwerk zu bewegen. Der Schalthebel
18 ist bei ig drehbar gelagert und an dieser Stelle mit einem aus Isoliermaterial
bestehenden Nocken 2o -verbunden, der nach dem Auslösen des Schalthebels die Kontaktfeder
21 mit ihrem Ende Zia gegen einen ringförmigen Schaltkörper 22 auf dem Kupplungsgehäuse,
der auf seinem Umfang mit einem stromleitenden Metallstreifen 23 versehen ist, drückt
und dadurch Stromschluß herbeiführt. Auf dem Metallstreifen 23 liegt ferner ständig
die Kontaktfeder 24 auf, über die der Stromkreis zum Motor weiterführt. An der Stelle,
die im Ruhezustand dem anderen Ende 21z der Kontaktfeder 21 gegenüberliegt, ist
der Metallstreifen 23 unterbrochen. Das Schließen des Stromkreises findet also nur
dann statt, wenn nach Auslösung durch den Nocken 20 das Kontaktfederende 21" gegen
den Metallstreifen 23 gedrückt wird. Durch die Bewegung des Kupplungsgehäuses mit
dem Schaltkörper 22 und dem Metallstreifen 23 wird der Stromschluß alsdann bis zur
Vollendung einer Umdrehung der Antriebsachse 8 aufrechterhalten.
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Der Druckvorrichtung vorgelagert ist eine Abschneidevorrichtung 25,
welche an den beiden um die Antriebsachse 8 schwenkbaren Laschen 26 und 26a befestigt
ist und durch die auf der Antriebsachse sitzende Kurbelscheibe 27 vermittels der
Kurbelstange 28 gesteuert wird.
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Die Vorrichtung zum Aufdrucken des Datums und der Stundenzeit besteht
in einem Druckwerk 3o (Abb.2), welches in einem Rahmen 3i sitzt, dessen beide Schienen
32 und 32a in den beiden Laschen 26 und 26a geführt werden. Zwischen den beiden
Laschen ist vor der Schneidvorrichtung 25 eine Gegendruckplatte 33 angebracht. Vermittels
der Exzenterscheibe 34, welche auf der Antriebsachse 8 sitzt, und der Exzenterstange
35, welche an der Verbindungsstange 36 der beiden Schienen 32 und 32" angreift,
wird der Rahmen 31 mit dem Druckwerk hin und her bewegt, wodurch der bereits durch
die Druckwalze 4 bedruckte Papierstreifen 37, welcher auf der Gegendruckplatte 33
liegt, mit dem Datum und der Stundenzeit versehen wird. Die Einfärbung des Druckwerkes
geschieht durch die kleine Farbwalze 38, welche in dem bei 40 gelenkartig ausgebildeten
und auf der Achse 41 befestigten Rahmen 42 gelagert ist. Die Achse 41 ist zu beiden
Seiten mit Hebeln 43 und 43a versehen, welche mit Laschen 44 und 4.4a, die auf den
Schienen 32 und 32" drehbar gelagert sind, in Verbindung stehen. Bei der Aufwärtsbewegung
des Zeitdruckwerkes wird der Rahmen 42 mit der Farbrolle 38 in der Pfeilrichtung
bewegt und färbt dadurch das Zeitdruckwerk ein. Die kleine Farbwalze 38 wird durch
die größere Farbwalze 39 mit Farbe getränkt.
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Die Fortschaltung des Zeitdruckwerkes geschieht durch den auf der
Achse 45 befestigten Hebel 46. Die Achse 45 ist einerseits in der Lasche 26 und
andererseits in der Lasche 47 (Abb. 3) auf dem Rahmen 48 (strichpunktiert angedeutet)
gelagert, so daß sie konzentrisch um die Antriebsachse 8 verstellbar ist. Sie wird
vermittels der auf der Antriebsachse 8 exzentrisch sitzenden Scheibe 49 und der
Gabel 5o um etwa 8° geschwenkt. Hierbei drückt der Hebel 46 (Abb.2) auf einen in
der Gegendruckplatte 33 befindlichen Stift 51, der dadurch den Greifer des Zeitdruckwerkes
fortschaltet.
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Am Schneckenrad 13 ist ein Sperrad 52 befestigt, neben welchem eine
mit der Exzenterscheibe 49 verbundene Kurvenscheibe 53 gelagert ist, die eine unter
Federspannung stehende Klinke 54 trägt und für gewöhnlich durch die Nase 55 eines
Hebels 56 außer Eingriff mit dem Sperrad gehalten wird. Der Hebel 56 ist bei 57
drehbar gelagert und trägt eine Rolle 58 und eine auf Isoliermaterial sitzende Kontaktleiste
59, der eine ebensolche 59a gegenüberliegt. Der Anker 6o eines Spulenmagnetsystems
61 hält den Hebel 56 in der Sperrlage. Die Klinke 62, welche im Rahmen 48 gelagert
ist, verhindert das Rückwärtsdrehen der Kurvenscheibe 53. Ein zweites Spulenmagnetsystem
63, dessen Anker 64 mit dem Kolben eines kleinen Bremszylinders 65 zwecks Bewegungsdämpfung
verbunden ist, bewirkt durch die Unterbrecherfeder 66 ein nur ganz kurzes Anziehen
des Ankers 6o. Ein Transformator 67 reduziert den zum Antrieb der Maschine in der
Regel erforderlichen Starkstrom in für die Spulenmagnete 61 und 63 und die Schaltuhr
geeigneten Schwachstrom. Als Schaltuhr, von welcher aus der Anstoß zur Fortschaltung
des Zeitdruckwerkes gegeben wird, kann jede beliebige Uhr
verwendet
werden, die in bekannter Weise mit entsprechenden Kontaktstellen ausgerüstet ist.
Sie kann sich in der Maschine selbst oder auch außerhalb dieser an beliebiger Stelle
befinden.
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Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende: Wird durch Münzeinwurf
oder Tastendruck der Auslösehebel 69 (Abb. i) ausgeschwenkt, so legt sich der Schalthebel
18 um und gibt hierbei durch Abgleiten seines Schenkels i8' von der Schaltklinke
17 die Sperrklinke 16 zum Eingreifen in das Sperrad 12 frei. Gleichzeitig wird durch
das Andrücken der Kontaktfeder 21 vermittels des Hartgumminockens 20 gegen den leitenden
Teil 23 des Schaltkörpers 22 der Stromkreis geschlossen und der Motor zum Laufen
gebracht. Nach einer Umdrehung der Antriebsachse 8 wird die mechanische Kupplung
wieder aufgehoben und der Stromkreis unterbrochen. Während dieses Vorganges wird
zunächst durch das Exzenter 34 und die Exzenterstange 35 (Abb. 2) der Rahmen 31
mit dem daran befestigten Druckwerk 3o nach unten gezogen, wodurch der durch die
Druckwalze 4 bereits bedruckte Papierstreifen 37 noch mit der zu diesem Zeitpunkt
eingestellten Tages- und Stundenangabe bedruckt und dann abgeschnitten wird. Hierauf
schiebt das Exzenter den Rahmen 31 mit dein Zeitdruckwerk nach oben, wobei der Rahmen
42 mit der Farbwalze 38 vermittels der Hebel 43 und 43, und der Laschen 44 und 44Q
in der Pfeilrichtung geschwenkt und das Druckwerk 3o eingeführt wird. Gleichzeitig
ist von der Druckwalze 4. der Papierstreifen wieder bedruckt und um Kartenlänge
vorgeschoben worden. Bei jeder Benutzung der Maschine wiederholt sich dieser Vorgang,
d. h. also, es wird auf die vor der Abschneidevorrichtung liegende Karte die jeweilig
eingestellte Zeitangabe aufgedruckt, die Karte abgeschnitten und von dem eigentlichen
Druckwerk eine neue Karte gedruckt und vorgeschoben.
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Kommt jetzt von der Uhr aus durch Schließung einer der in dieser vorgesehenen
Kontakte der Anstoß zur Fortschaltung des Zeitdruckwerkes, so wird der Anker 6o
des Spulenmagneten 61 (Abb. i) und der Anker 64 des Spulenmagneten 63 angezogen,
wobei dem Anker 64 durch die Bremsvorrichtung 65 ein geringer Widerstand entgegengesetzt
wird, so daß dessen Bewegung eine kleine Verzögerung erleidet. Durch diese Verzögerung
wird erreicht, daß der zum Spulenmagneten 61 über die Kontaktfeder 66 und die Schraube
68 fließende Stromkreis nicht zu schnell unterbrochen wird, so daß der Anker 6o
für eine kurze Zeit angezogen bleibt und der Hebel 56 ausschwenken kann. Hierbei
wird die durch die Nase 55 festgehaltene Klinke 54 (Abb. 3) freigegeben und durch
die Federspannung mit dem auf dem Schneckenrad 13 befestigten Sperrad 52 in Eingriff
gebracht. Außerdem ist die auf dem Hebel 56 befestigte Kontaktleiste 59 mit der
ihr gegenüberliegenden Kontaktleiste 59" in Berührung gekommen, wodurch der
zum Motor fließende Stromkreis geschlossen und durch Anlaufen des Motors die Kurvenscheibe
53 gedreht wird. Inzwischen ist der zum Spulenmagneten 61 fließende Stromkreis wieder
unterbrochen worden und die Feder 6o" hat den Anker 6o wieder in seine alte Lage
gebracht. Auch der Hebel 56 ist vermittels seiner Rolle 58 wieder zurückgeschwenkt
worden, wodurch der Hauptstrom wieder unterbrochen wird und die Nase 55 die Klinke
54 wieder außer Eingriff mit dem Sperrad bringt, so daß sie die Kurvenscheibe 53
nach einer Umdrehung festhält. Durch diese Umdrehung hat die mit der Kurvenscheibe
53 verbundene Exzenterscheibe 49 die auf der Achse 45 befestigte Gabel 5o ausgeschwenkt,
wodurch der ebenfalls mit der Achse 45 verbundene Hebel 46 (Abb. 2) bewegt wird,
der den in der Gegendruckplatte 33 gelagerten Stift 51 gegen den Greifer des Zeitdruckwerkes
3o drückt und dieses fortschaltet.
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Je nach der Einrichtung der Uhr bzw. der Verteilung der Kontaktstellen
in dieser läßt sich die Fortschaltung des Zeitdruckwerkes in beliebig zu regelnden
Zeitabschnitten bewirken. Beispielsweise von io Minuten zu io Minuten, von % Stunde
zu % Stunde, von Stunde zu % Stunde u. dgl. mehr. Soll z. B. die F ortschaltung
des Zeitdruckwerkes alle halbe Stunden erfolgen, so läßt sich die Einrichtung in
einfachster Weise dadurch bewirken, daß, wie aus Abb. 5 ersichtlich, der Minutenzeiger
der Uhr mit einer Scheibe a verbunden wird, die mit Nocken a' und
ä '
versehen ist, welche bei der Drehung des Uhrzeigers jeweils in der Stellung
des Zeigers auf Halb und Voll die Kontaktfeder b gegen die Kontaktfeder c drücken
und damit den Anstoß zur Fortschaltung des Zeitdruckwerkes geben.
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Die Einrichtung der Uhr sowie auch die Einteilung des Zeitdruckwerkes
ist für die Erfindung belanglos. Sie können den jeweiligen Bedürfnissen angepaßt
und mit den für derartigen Mechanismen bekannten Mitteln ausgeführt werden. Sofern
die Schaltuhr für den Betrieb von Starkstrom eingerichtet ist, kann auch der Transformator
67 wegfallen, und die ganze Anlage mit dem gleichen Strom bedient werden, der für
den Antrieb der Maschine vorgesehen ist. Die Uhr kann innerhalb oder außerhalb der
Maschine, entfernt von dieser, angebracht sein. Ferner können von einer Uhr aus
beliebig viele dieser Maschinen
bedient Werden. Gegebenenfalls
kann die Anlage an Stelle von einer Uhr, dauernd oder behelfsweise, auch von Hand
durch einen Druckknopfkontakt bedient werden.