DE122444C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Verbesserung an Mehrfarben-
und anderen Druckpressen, die in der Hauptsache darin besteht, dais in der Druckpresse
die einzelnen Vorrichtungen, also- die Formwalzen, Farbvorrichtungen und Anfeuchtevorrichtungen
unabhängig von dem Antriebe der Presse, aber abhängig von einander in einer im Voraus bestimmten Reihenfolge gegen einander
bezw. gegen das Gegendruckfundament und von demselben — also in die bezw. aus
der Arbeitsstellung — bewegt werden. Diese in einer bestimmten Reihenfolge stattfindende
Bewegung, die gegebenenfalls unter Vermittelung elektrischer Kupplungen und Schaltvorrichtungen
von einer Centralstelle aus erfolgen kann, verhütet, dafs der eine oder der andere
Theil der Presse — Formwalzen, Farbvorrichtungen oder Anfeuchtevorrichtungen —
nicht rechtzeitig in Thätigkeit tritt. Würde man nämlich z. B. bei lithographischen
Pressen die Farbvorrichtungen gegen die Formwalzen bewegen, bevor die letzteren angefeuchtet
sind, . oder würde man die Anfeuchtevorrichtungen zu früh aus ihrer Arbeitsstellung
zurückziehen, dann würde man dadurch die Arbeitsfläche der Formwalzen zerstören, welche Möglichkeit indefs bei der
vorliegenden Erfindung vollkommen ausgeschlossen ist.
Auf den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel veranschaulicht, und zwar zeigt
Fig. ι eine Rotationspresse für lithographischen
Mehrfarbendruck in der einen und Fig. 2 in der anderen Seitenansicht unter Weglassung einzelner Theile.
Fig. 3 stellt einen Querschnitt der Fig. 1 und 2 dar, um die Anordnung der Druck-,
Einfärbe- und Anfeuchtvorrichtungen um die
Gegendrucktrommel zu zeigen.
Die Fig. 4, 5 und 6 zeigen das Schema der verschiedenen Stellungen der Formcylinder
und der Färb- und Anfeuchtvorrichtungen zu einander und in Bezug auf die Druckoberfläche.
Die Fig. 7 zeigt die Verbindung der Ein- und Ausschaltvorrichtung des Antriebes mit
der Presse.
In Fig. 8 ist die Presse in Verbindung mit der Schaltvorrichtung dargestellt.
Fig. 9 und 10 sowie 12 bis 15 sind Einzeldarstellungen
zur Schaltvorrichtung.
Fig. 11 ist eine schematische Darstellung
der Schaltvorrichtung.
Es bedeutet 21 das Gestell der Maschine, in welchem das als Trommel ausgebildete
Gegendruckfundament 22 gelagert ist. Die Gegendrucktrommel sitzt auf der Achse 23
und wird von der Hauptwelle 24 aus unter Vermittelung eines Vorgeleges 25 und der
Innenverzahnung 26 in Umdrehung versetzt. 27 ist das der Gegendrucktrommel zuzuführende
und zu bedruckende Papier oder Gewebe. 28 sind die Formcylinder, welche am Umfange der Gegendrucktrommel angeordnet
sind und in radialer Richtung verstellt werden können, um nur dann mit der Gegendrucktrommel
bezw. der Papierbahn in Be-
rührung gebracht zu werden, wenn die Presse arbeitet. Jeder Formcylinder 28 besitzt eine
eigene Farbvorrichtung 29 und eine eigene Anfeuchtvorrichtung 30.
Jede Farbvorrichtung besteht aus einem geeigneten Farbbehälter, angeordnet in der Nähe
des Formcylinders, und aus einer Gruppe von Ve'rtheilungs -, Reib - und Auftragwalzen.
Die sämmtlichen Farbwalzen mit dem Farbbehälter sind in einem schwingenden Gestellrahmen
31 (Fig. 4) angeordnet, der um die . Achse des Hauptfarbvertheilungscylinders 32 '
schwingt.
Jede Anfeuchtvorrichtung besteht aus einem Wasserbehälter, welcher in der Zeichnung
Fig. 3 als perforirte Walze 30 mit Filzüberzug dargestellt ist, und aus einer Anzahl Uebertragungs-,
Vertheilungs- und Abgabewalzen. Die Anfeuchtvorrichtung ist ebenfalls in einem schwingenden Gestellrahmen 33 untergebracht,
welch letzterer mit dem Hauptfarbvertheilungscylinder der nächstfolgenden Farbvorrichtung
einen gemeinschaftlichen Drehpunkt hat. Die Rahmen der Anfeuchtvorrichtungen können gegen die Formcylinder 28 und von
denselben zurückschwingen.
In der Fig. 4 sind die Formcylinder 28, die Rahmen 31 der Farbvorrichtung und die Rahmen
33 der Anfeuchtvorrichtung bezw. Wischwalzen in der Arbeitsstellung gezeichnet, während in den Fig. 5 und 6 alle diese Theile
in derjenigen Stellung sich befinden, welche sie bei Aufserbetriebsetzung einnehmen. Die
Ein- und Ausschaltvorrichtung der genannten Vorrichtungen, welche den Gegenstand der
vorliegenden Erfindung bildet, soll nun die gegenseitige Stellung dieser verschiedenen
Theile, also die In- und Aufserbetriebsetzung herbeiführen bezw. regeln.
Die Haupttrieb welle 24 (Fig. 7) der Presse treibt mittels einer Zwischenwelle 35 eine
Welle 36. Auf der Welle 36 befinden sich zwei lose Kupplungsräder 37, welche in das
konische Rad der Welle 35 eingreifen und von denen jedes mit einem Stirnrade 38 starr
verbunden ist. Diese beiden Stirnräder 38 greifen in je ein auf der Welle 34 lose
sitzendes Stirnrad 39. Jedes dieser Stirnräder 39 kann durch eine dazugehörige Kupplung
40 mit der Welle 34 gekuppelt werden, so dais die Welle durch das eine oder andere
Rad 39 mitgenommen wird. Durch den Antrieb der Presse wird die Welle 34 demnach entweder nach links oder nach rechts gedreht.
Ebenso können auch beide Räder 39 entkuppelt werden, so dais die Welle 34 stillsteht.
Die Welle 36 ist eine Hülfswelle, welche mit der Welle 34 auch vereinigt werden kann.
Vorzuziehen ist aber die Anordnung gemäfs Fig. 7-
Auf der Welle 34 läuft ferner ein Rad 41 lose, welches mit dem auf der Welle 36 lose
laufenden Stirnrade 42 im Eingriff steht. Mit dem Rade 42 ist das konische Rad 43 verbunden,
welches die Welle 44 antreibt. 45 ist eine elektrische Kupplung,- eingerichtet wie die
Kupplungen 40, um das Rad 41 mit der Welle 34 kuppeln zu können und dadurch
eine Rechts- oder Linksdrehung der Räder 41, 42 und 43 herbeizuführen. Die Welle 44
hat den Zweck, die Farbvorrichtungen in die Arbeitsstellung oder aus derselben zu bringen.
Gemäfs Fig. 2 wird von der Welle 44 aus unter Vermittelung des Schneckengetriebes 105
und 106 ein auf der Achse der Gegendruck trommel sitzendes konisches Rad 107 gedreht,
welches wiederum eine den Farbvorrichtungen entsprechende Zahl radialer Wellen 108 in
Umdrehung versetzt. Diese Wellen 108 greifen vermittelst der Schraube ohne Ende 109 in
das dazugehörige Zahnsegment 110 (s. auch Fig. 13)' des Rahmens 31 ein, so dafs bei
Drehung der Welle 44 sämmtliche Rahmen 31 ganz unabhängig von dem Druckvorgang in
der einen oder in der anderen Richtung schwingen.
Auf der Welle 34 (s. Fig. 7) sitzt ferner ein Stirnrad 46, welches mit der Welle 34 durch
die Kupplung 47 gekuppelt werden kann und mit dem auf der Welle 36 sitzenden Räderpaar
48 und 49 in Eingriff steht. Das letztere steht mit dem konischen Rade 50 der Welle 51
im Eingriff und letztere treibt durch das Räderpaar 52, Welle 53, Schnecke 54, Schneckenrad
55 und Zwischenwelle 20 das Excenter 56 (Fig. 3) an, zu dem Zweck, eine hin- und hergehende
Bewegung der Rahmen der Anfeuchtvorrichtungen herbeizuführen. Das Excenter 56 (Fig. 3 und 7) versetzt nämlich eine
auf der Achse der Gegendrucktrommel lose sitzende Scheibe in in Schwingung. Diese
Scheibe in trägt Stifte 112, welche durch
die Arme 113 schwingbare Wellen 114 bewegen.
Letztere sind durch Kurbeln und Zugstangen mit den Rahmen 33 der Ahfeuchtvorrichtungen
verbunden.
Das auf der Welle 34 sitzende und mit derselben durch die Kupplung 57 kuppelbare
Stirnrad 58 greift in das auf der Welle 36 lose sitzende Stirnrad 59 ein und dieses
wiederum in das Stirnrad 60 der Schneckenwelle 61, deren Schnecke das Schneckenrad 62
der Welle 63 treibt, so dafs durch das ebenfalls auf der Welle 63 sitzende Stirnrad 64, welches
in das Zahnsegment 65 eingreift, die auf der Gegendrucktrommelachse lose sitzende Scheibe
66 in her- und herdrehende Bewegung versetzt werden kann. In radiale Schlitze der
Scheibe 66 greifen die Gelenkbolzen der Gelenkhebel 115 (Fig. 2) ein, welche einerseits
um Bolzen 92 am Maschinengestell schwingen und andererseits an das untere Ende der Füh-
rungsstangen 93 angreifen. Letztere sitzen an den Lagern 94 der Formcylinder 28, welche
durch die beschriebene Einrichtung also gegen die Gegendrucktrommel oder von derselben
wegbewegt werden können.
Diese auf den beiden Wellen 34 und 36 befindlichen Rädergetriebe sind in der Fig. 12 in
der Oberansiclit und in vergröfsertem Mafsstabe dargestellt.
Die Mittel, welche die Kupplungen 40, 45,47 und 57 ein- und ausrücken, sind die folgenden:
Jede der Kupplungen ist in einen elektrischen Stromkreis eingeschlossen, welcher für
gewöhnlich geöffnet ist. Dieser Stromkreis soll hier der besseren Uebersicht wegen als
Kupplungsstrom bezeichnet werden. Jeder Stromkreis hat einen Stromunterbrecher, welcher
ebenfalls für gewöhnlich den Kupplungsstromkreis geöffnet hält. Jeder Stromunterbrecher ist wiederum mit einem Elektromagneten
versehen, welcher in einen anderen Stromkreis — hier als Arbeitsstrom bezeichnet
■— eingeschaltet ist. Dieser Arbeitsstromkreis ist ebenfalls mit einem Unterbrecher ausgestattet,
welcher durch die bedienende Person in Thätigkeit gesetzt wird. Wird nun der
Arbeitsstrom geschlossen, so wird der in demselben liegende Elektromagnet den dazugehörigen
Stromunterbrecher in Wirksamkeit setzen und den Kupplungsstrom schliefseil, wodurch
auf die Kupplungen eingewirkt wird. Da der Unterbrecher des Arbeitsstromes nur für einen Augenblick geschlossen bleibt, ist
eine Sperrvorrichtung nothwendig, durch welche der Unterbrecher oder Ausschalter des
Kupplungsstromes geschlossen bleibt. Um nun diese Sperrvorrichtung in ihrer Stellung zu
halten, wird ebenfalls der elektrische Strom in Anwendung gebracht, und dieser die Sperrvorrichtung
festhaltende oder dieselbe auslösende Strom mag hier der Einfachheit wegen
der öffnende Strom genannt werden. In diesen öffnenden Strom bezw. Stromkreis ist
ebenfalls ein Unterbrecher oder Ausschalter eingeschaltet, welcher unter der Aufsicht der
bedienenden Person steht und unter Vermittelung eines Elektromagneten durch die Presse
im geeigneten Augenblicke bewegt wird, wenn die betreffenden zu bewegenden Theile am
Ende ihrer Bewegung angelangt sind. Die Fig. 11 veranschaulicht die schematische Darstellung
dieser verschiedenen Stromkreise, die Fig. 9 und 10 hingegen eine Stellvorrichtung
mit verschiedenen Contacten, um die verschie-. denen Stromkreise von einer Stelle aus aus-
und einschalten zu können. .
In dem Schema der Fig. 11 ist:
67 der Unterbrecher für den Kupplungsstrom, welcher durch eine der Kupplungen 40
geht, während 68 der Unterbrecher für den anderen Kupplungsstrom der anderen Kupplung
40 ist. 69, 70 und 71 sind die Unterbrecher oder Ausschalter für die Kupplungsströme der Kupplung 57 zum Betriebe der
Druckcylinder, der Kupplung 47 zum Betriebe der Anfeuchtvorrichtungen und der Kupplung
45 zum Bewegen der Farbvorrichtungen. 72 ist der Elektromagnet des Arbeitsstromes,
durch welchen der Unterbrecher 67 beeinflufst werden soll. Dasselbe gilt von den Elektromagneten
73, 74, 75 und 76, gehörend zu den Unterbrechern 68,69,70 und 71.
Der Schalter, welcher die Unterbrecher des Arbeitsstromes einstellt und unter der Aufsicht
der bedienenden Person steht, besteht gemäfs Fig. 10 aus einem Handrade 77, welches
mit einem isolirten Ringe 78 versehen ist. Dieser isolirte Metallring trägt zwei
Schleif federn 79 und 80, von welchen die erstere mit den Contacten 81 bis 90 (Fig. 10)
nach Erfordernifs in Verbindung gebracht werden kann, indem das Handrad gedreht
wird, während die Contactfeder 80 mit dem Contactring 91 ununterbrochen in Verbindung
steht bezw. auf demselben schleift und mit dem zweiten Pol der Elektricitätsquelle in Verbindung
steht. Durch Drehung des Rades 77 können die verschiedenen Arbeitsströme geschlossen
werden, so dafs die dazugehörigen Elektromagnete 72, 73, 74, 75 und 76 zur Wirkung
kommen, den dazugehörigen Unterbrecher 67 bis 71 anziehen und den in Betracht
kommenden Kupplungsstrom schliefsen, wodurch die entsprechende Kupplung in Thätigkeit
tritt. Jeder der Unterbrecher 67 bis 71 ist mit einer Sperrvorrichtung 95 bezw. bis 99
versehen, welche aus einem schwingenden Haken besteht. Jede Sperrvorrichtung steht
wieder unter dem Einflufs eines Elektromagneten 100 bezw. bis 104.
Wird der Stromkreis eines der Elektromagnete 100 u. s. w. geschlossen, dann zieht
er den dazugehörigen als Haken ausgebildeten Anker 95 u. s. w. an, so dafs der Unterbrecher
67 u. s. w. freigegeben wird und die dazugehörige Kupplung 40 u.'s.-w. stromlos
wird. Die sämmtlichen Elektromagnete 100 bis 104 stehen durch geeignete Leitungen einerseits
mit dem Schaltrade 77, andererseits mit
derjenigen Vorrichtung der Presse in Verbindung, die durch die zugehörige Kupplung
bewegt werden soll. Zu diesem Zweck kommen in den Endstellungen der genannten Vorrichtungen
auf denselben angebrachte Contacte dgs einen Poles mit feststehenden Contacten
des anderen Poles in Berührung. So ist gemäfs Fig. 11 und 14 der Segmenthebel 65,
welcher die Formcylinder 28 in Thätigkeit setzt, mit Contactpunkten 119 versehen, die
mit den Contacten 120 in Verbindung treten können. Ebenso ist auf der Achse des die
Rahmen der Anfeuchtvorrichtungen verstellenden Excenters 56 (Fig. 7) ein Contact
121 (Fig. 11 und 15) angebracht, welchem
die Contacte 122 gegenüberstehen. Für die drehbaren Rahmen 31 der Farbvorrichtung
finden sich gleichfalls Contacte 123 und 124 (Fig. 11 und 13) vor.
Um das Schaltungsschema zu erklären, sei Folgendes bemerkt:
In der Normalstellung befindet sich das Handrad JJ in solcher Stellung, dafs die
Schleiffeder 79 auf dem Stift 90 ruht, in welcher Stellung alle Stromkreise und Ausschalter
geöffnet sind. Wird das Handrad so weit nach rechts gedreht, dafs Schleiffeder 79 den
Contact 81 berührt, dann wird der Arbeitsstrom für die rechts befindliche Kupplung 40
durch den Magneten 72 gehen. Der Elektromagnet 72 zieht den Unterbrecher 67 an und
dieser bleibt hinter der Nase der Sperrvorrichtung 95 hängen, dadurch den Kupplungsstrom
für die Kupplung 40 schliefsend und die Welle 34 in dem einen Sinne drehend.
Sodann dreht man das Handrad JJ weiter, bis die Schleif feder 79 .mit Contact 82 in Berührung
kommt. Der Arbeitsstrom geht durch die Theile 79, 82, 89, 74 und zurück zur Elektricitätsquelle,
dadurch den Unterbrecher 69 anziehend und ■ den Kupplungsstrom für die
Kupplung 57 schlieisend. Diese Kupplung tritt in Thätigkeit und bewegt mittels der
früher beschriebenen Vorrichtung die Formcylinder gegen die Gegendrucktrommel.
Bei weiterer Drehung des Handrades JJ berührt die Schleiffeder den Contact 83, und
der Arbeitsstrom des Magneten 75 wird geschlossen, wodurch der Unterbrecher 70 angezogen
wird. Dadurch wird der Strom für die Kupplung 47 geschlossen, und die hierdurch bewegten Anfeuchtvorrichtungen treten
in ihre Arbeitsstellung.
Bei weiterer Drehung des Handrades berührt die Contactfeder 79 den Contact 84; der
Magnet 76 kommt in ähnlicher Weise zur Wirkung, dadurch die Kupplung 45 einschaltend,
wodurch die Farbvorrichtungen in die Arbeitsstellung gebracht werden.
Der Arbeiter bewegt darauf das Handrad weiter, so dafs die Contactfeder 79 zwischen
den Contactpunkten 84 und 85 liegt. Die Formcylinder, die Anfeuchtvorrichtungen und
die Farbvorrichtungen bewegen sich inzwischen in der vorgeschriebenen Aufeinanderfolge
in die Arbeitsstellung. Haben diese Apparate die Arbeitsstellung erreicht, so! erfolgt
eine selbstthätige Ausschaltung der Antriebsvorrichtungen dadurch, dais die Contacte
119 bezw. 121 bezw. 123 mit den Contacten
120 bezw. 122 bezw. 124 in Berührung kommen und den geöffneten Stromkreis
schliefsen. Die in diesen Stromkreisen liegenden Magnete 102, 103 und 104 ziehen die
Sperrhebel 97 bezw. 98 bezw. 99 an und öffnen den zugehörigen Kupplungsstromkreis der
Kupplungen 57 bezw. 47 bezw. 45. Die Welle 34 hat auf die Arbeit der Presse keinen
Einflufs, weshalb nunmehr diese Welle stillgesetzt werden kann. Zu diesem Zweck dreht
der Arbeiter das Schaltrad JJ weiter, bis die Schleiffeder 79 über dem Contact 85 steht.
Hierdurch wird der Magnet 100 erregt und der Kupplungsstromkreis der eingeschalteten
Kupplung 40 durch Freigabe des Ausschalters 67 geöffnet.
Weil sich die zu bewegenden Vorrichtungen im Augenblick des Einschaltens in einer Endstellung
befinden und daher durch Bewegen des Schleifcontactes 79 über die Contactstifte 82, 83 und 84 hin neben den Kupplungsstromkreisen
auch die durch die Magnete 102, 103 und 104 gehenden, öffnend wirkenden Stromkreise
geschlossen werden, so mufs der Schleifhebel 79 nicht zu schnell über die Contacte
82,83 und 84 hinweggeführt werden, damit die stärkeren Magnete 74, 75 und 76 zunächst
die Kupplungen geschlossen halten, bis die Bewegungen der Vorrichtungen begonnen
haben und dadurch die anderen Stromkreise, in denen sich die Elektromagnete 102, 103
und 104 befinden, geöffnet werden.
Soll nach Beendigung des Drückens das Ausschalten der einzelnen Vorrichtungen vorgenommen
werden, so wird das Handrad JJ weiter gedreht. Die Schleiffeder 79 tritt mit
dem Contact 86 in Verbindung, der Magnet 73 zieht den Unterbrecher 68 an und der Kupplungsstromkreis
für die zweite Kupplung 40 wird geschlossen, wodurch die Welle 34 in entgegengesetztem Sinne zu der vorbeschriebenen
Antriebsweise gedreht wird. Sodann wird die Schleiffeder 79 mit 87 verbunden. Der Strom geht durch den Magneten 76,
schliefst die Kupplung 45 und entfernt die Einfärbevorrichtung aus ihrer Arbeitsstellung.
Inzwischen wird der Contact zwischen der Schleiffeder 79 und dem Contact 88 hergestellt.
Der Strom geht durch den Magneten 75, setzt die Kupplung 47 in Thätigkeit und veranlafst das Zurückführen der Anfeuchtvorrichtung
aus ihrer Arbeitsstellung. Wird die Schleiffeder 79 auf 89 gestellt, wodurch
ein Erregen des Elektromagneten 74 und dadurch der Kupplung 57 herbeigeführt
wird, dann treten die Formcylinder von der Fundamenttrommel zurück. Zuletzt bringt
man die . Schleif feder 79 nach 90, wodurch der Elektromagnet 101 erregt und die Kupplung
40 aufser Betrieb gesetzt wird. Die Welle 34 steht wieder still und kann nunmehr
auch der Hauptantrieb der Presse abgestellt werden.
Claims (4)
- Patent-Anspruch e:ι. Vorrichtung an Mehrfarben- und anderen Druckpressen zur Regelung der einzelnen Arbeitsbewegungen in ihrer nothwendigen Reihenfolge, dadurch gekennzeichnet, dafs die Formwalzen, Farbvorrichtungen und Anfeuchtvorrichtungen in einer im Voraus bestimmten Reihenfolge zwar von einander abhängig, aber unabhängig von dem Antriebe der Presse gegen einander bezw. gegen das Druckfundament hin oder von demselben hinweg bewegt werden..
- 2. Eine Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs die Bewegung der Formwalzen, Farbvorrichtungen und Anfeuchtvorrichtungen gegen einander bezw. gegen das Druckfundament unter Vermittelung elektrischer Kupplungen und Schaltvorrichtungen von einer Centralstelle aus bewirkt wird und der diesbezügliche Schalthebel nur die im Voraus bestimmte Aufeinanderfolge der Schaltung ermöglicht.
- 3. Eine Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dafs jede der die Bewegung der Formwalzen gegen das Gegendruckfundament oder von demselben und die Bewegung1 der Einfärbevorrichtungen und Anfeuchtvorrichtungen gegen die Formwalzen oder von den denselben bewirkenden Vorrichtungen mit einem Stromschlufsstück versehen ist, welches am Ende' der Ausschlagbewegung den Stromkreis eines elektrischen Nebenstromes schliefst (Fig. 11), welcher unter Vermittelung einer elektromagnetischen Schaltvorrichtung die dazugehörige Kupplung aus dem elektrischen Hauptstrom ausschaltet und die Bewegungsvorrichtung stillsetzt.
- 4. Eine Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dafs eine centrale Schaltvorrichtung (Fig. 9 und 11), welche einerseits in die Hauptleitung der sämmtlichen elektrischen Kupplungen, andererseits in eine mit elektromagnetischen Ausschaltern versehene Nebenleitung eingeschaltet ist, durch Beu wegen der Schaltkurbel (79) über die Contacte (81 bis 84) nach einander unter Vermittelung der elektromagnetischen Ausschalter (67,69,70,71) die elektrischen Kupplungen (40,57,47 und 45) in den elektrischen Stromkreis einschaltet und dieselben nebst der Triebwelle (34) in bestimmter Drehrichtung dreht, dadurch die Formwalzen gegen das Ge'gendruckfundament, die Anfeuchtvorrichtungen und Farbvorrichtungen gegen die Formwalzen bewegt, während beim Weiterdrehen der Schaltkurbel (79) über die Contactknöpfe (85 bis 89) einerseits ein Ausschalten der Triebwelle (34), andererseits ein Einschalten derselben für den entgegengesetzten Drehungssinn und ein Zurückbewegen der Druckwalzen, Anfeuchtvorrichtung und Schwärzevorrichtung aus der Arbeitsstellung in umgekehrter Reihenfolge erfolgt.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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