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Schleuder zum Naßbehandeln und Trocknen von Garn auf Kettenbäumen
Das Hauptpatent 519043 betrifft eine Schleuder mit einem in senkrechter Richtung
drehbar in einem luftdicht verschließbaren Behälter angeordneten Textilgutträger,
unter welchem ein sich mitdrehendes Flügelrad zwecks Zirkulation der durch eine
vorgelagerte Heizschlange erhitzbaren Flotten oder Gase durch das Textilgut angeordnet
ist, so daß man Kochen, Bleichen, Färben, Spülen und Trocknen in ein und demselben
Behälter hintereinanderfolgend vornehmen kann, ohne weitere Hilfsmittel, wie z.
B. Zirkulationsleitungen mit eingeschalteter Pumpe, in Anwendung bringen zu müssen.
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Die Vorrichtung gemäß vorliegender Erfindung erweitert die Behandlungsmöglichkeiten
nach dem Hauptpatent insofern, als die Vorrichtung auch beim Färben von losem Textilgut,
Gewebestücken und Spulen die Vor- und _\ achbehandlung in einen entsprechenden Behälter
in an sich bekannter Weise hintereinanderfolgend erlaubt. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß das Flügelrad an der Schleuderwelle oben durch eine so nach
oben verlängerte hohle und Durchbrechungen aufweisende Nabe befestigt ist, daß die
verlängerte Nabe zur Führung und Lagerung an sich bekannter aufsetzbarer Schleuderbehälter
für loses Textilgut, Kops, Gewebestücke n. dgl. dient.
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Auf der Zeichnung sind ,1#usfiihrungsformen der Erfindung dargestellt.
Abb. z zeigt einen Längsschnitt durch die Schleuder, Abb. 2 einen Teil vom Längsschnitt
durch die Schleuder zur Behandlung von losem Textilgut, Abb. 3 .eine Draufsicht
auf Abb.2, Abb.4 einen Teil vom Längsschnitt durch die Schleuder als Spulenschltuder,
Abb. 5 eine Draufsicht auf Abb. d.
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Die Schleuder besteht aus einem zylindrischen Behälter a, an welchem
der obere Deckel c luftdicht verschließbar ist, und dem Unterteil d. in welchem
.das Flügelrad f mit verlängerter Nabe f 1 und vertikaler Welle c drehbar
gelagert ist. Am Radkranze des Flügelrades sind die äußeren Öffnungen mit .a- und
die inneren Öffnungen mit y bezeichnet. Das Flügelrad f ist oberhalb dicht über
den offenen Flügeln mit einer in dem Behälterunterteil eingebauten Überdeckung r1
versehen, so daß der Flotteneintritt von dem Flottenaustritt getrennt wird. Das
Flügelrad bildet unten eine ebene Fläche und besitzt zur Verbindung mit dem Innern
des Textilgutträgers Kanäle l in der verlängerten N abe f 1.
Der Textilgutträger
in ist von einem aus zwei Teilen bestehenden gelochten Mantel m" umgeben, welcher
mittels Ringe m3 in üblicher Weise zusammengehalten wird. Der Oberteil ml ist lösbar,
so daß loses Textilgut nach Entfernen des Oberteils in' eingebracht und beim Entfernen
des geteilten Mantels m-° mit
den Verschlußringen na:' bequem herausgenommen
werden kann. Der Textilgutträger in wird nach Einführung über die verlängerte Flügelradnabe
f 1 in bekannter Weise mittels eines Verschlußdeckels iz mit schrägem Rand, welcher
den Baum oberhalb zentriert, sowie mit Verschraubung am oberen N abenende f 1 aufgespannt.
Für den Flotteneintritt sind Stutzen s1 und p1, für den Flottenaustritt Stutzen
k1 und q1 vorgesehen. Erhitzt wird die Flotte durch Umspülung der vor das Flügelrad
f gelagerten Heizschlange h.
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Der selbsttätige Kreislauf der Flotte erfolgt durch die Drehung des
Flügelrades f und der feststehenden Überdeckung r1, welche ziemlich dicht über den
offenen Flügeln des Flügelrades f angeordnet ist. Es wird an dieser Stelle bei der
Drehung des Flügelrades feine Stauung der geschleudertenFlotte auftreten, das direkte
Entweichen der Flotte nach der Eintrittsseite aber verhindert, so daß die Flotte
unter dem Flügelrad f, welches auf der ebenen Fläche dem Flottendurchgang keinen
Widerstand leistet, durch die Kanäle Z nach dem Innern des Behandlungsgutes gelangt,
dann durch das Textilgut strömt und dem Flügelrad f wieder zugeführt wird, so daß
ein geschlossener Kreislauf so wie bei der Vorrichtung nach dem Hauptpatent zustande
kommt. Nach beendeter Behandlung mit Farb- oder Spülflotten kann darauffolgend das
Ausschleudern der Flotte aus dem Textilgut ausgeführt werden.
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Abb. 2 und 3 veranschaulichen eine Schleuder, bei welcher das Festschleudern
des losen Textilgutes dadurch verhindert wird, daß ein oder mehrere gelochte Mäntel
m4 konzentrisch zueinander angeordnet werden, so daß die geschleuderte Flotte durch
das Textilgut in dünneren Schichten leicht hindurchdringen kann. Die Flotte wird
hier ebenfalls von dem sich drehenden Flügelrad f nach außen, an der vorgelagerten
Heizschlange vorbei, der hohlen und gelochten Nabe f l zugeführt, so daß sie unter
dem Einfluß der Zentrifugalkraft den Teil des Textilgutes, der sich im inneren Mantelraum
befindet und beim Austritt durch den gelochten Mantel zn4 auch das Textilgut im
äußeren Mantelraum durchströmt und beim Verlassen des äußeren gelochten Mantels
m4 dem Flügelrad f wieder zugeführt wird.
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Zur Ergänzung der Flottenmenge im Verhältnis zum größeren Textilgutinhalt
im äußeren Mantelraum sind gelochte Röhren 11- angeordnet, in welche die
Flotte durch die Kanäle 13 im Behälterboden eintritt. Die Löcher in den Rö'iren
h sowie in der verlängerten Nabe f 1 sind in bekannter Weise so bemessen, daß die
unteren Löcher, an denen der größte Flottendruck vorhanden ist, kleiner als die
oberen gehalten sind, um dem Flottenaustritt einen größeren Widerstand zu bieten
und so einen gleichmäßigen Flottendruck zu erreichen.
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Nach der Behandlung mit Färb- oder Spülflotte kann das Ausschleudern
der Flotte aus dem Textilgut und Trocknen mit warmer Luft in bekannter Weise ausgeführt
werden.
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Bei der Ausbildung der Vorrichtung nach Abb.4 und 5 sind am Mantel
innen eine größere Anzahl Spulen angeordnet, so daß die Flotte durch die auf gelochten
Aufsteckspindeln aufgeschobenen Spulen von außen nach innen zirkulieren kann. Die
Spulen sind dabei in bekannter Weise mittels gelochter Hülsen in übereinandergesteckt
und mit Verbindungsstangen e1 zusammengespannt. Das untere Ende der Verbindungsstange
e1 besitzt einen hohlen Gewindezapfen, mittels dessen die zusammengespannten Spulen
in die am Mantel hierzu mit Qrewinde versehenen Löcher l' eingeschraubt werden können.
Der selbsttätige Kreislauf der Flotte erfolgt durch die Drehung des Flügelrades
f, so daß die Flotte durch die gelochte hohle Nabe zu den Spulen gelangt, durch
dieselben hindurchströmt und dem Flügelrad f wieder zugeführt wird.
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Nach beendeter Zirkulation mit Farb- oder Spülflotte kann auch hier
die Entfernung der Flotte durch Ausschleudern erfolgen.