DE517201C - Verfahren zum Carbonisieren von Wolle und Wollstoffen - Google Patents

Verfahren zum Carbonisieren von Wolle und Wollstoffen

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DE517201C
DE517201C DEF57770D DEF0057770D DE517201C DE 517201 C DE517201 C DE 517201C DE F57770 D DEF57770 D DE F57770D DE F0057770 D DEF0057770 D DE F0057770D DE 517201 C DE517201 C DE 517201C
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DE
Germany
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wool
sulfonic acids
woolen fabrics
carbonizing
acid
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Expired
Application number
DEF57770D
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English (en)
Inventor
Dr Gerhard Balle
Dr Carl Daimler
Albrecht Kittel
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C5/00Carbonising rags to recover animal fibres

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Description

  • Verfahren zum Carbonisieren von Wolle und Wollstoffen Es wurde gefunden, daß bei der Carbonisierung der Wolle und der Wollstoffe mittels Schwefelsäure ein Zusatz von solchen höher molekularen aromatischen Sulfosäuren äußerst günstig wirkt, welche eine Gerbwirkung besitzen. Solche Sulfosäuren sind in der Gerbliteratur ausgiebig bekannt. So eignen sich z. B. hierfür die Sulfosäuren, die durch Sulflerung von Kunstharzen, hergestellt aus Phenolen oder Kohlenwasserstoffen und Aldehyden, erhalten werden, ferner z. B. solche gerbenden Sulfosäuren, wie sie durch Sulfierung höher kondensierter Kohlenwasserstoffe oder auch z. B. von Anthracenpech (Ordoval) usw. erhältlich sind, ferner z. B. Sulfosäuren, die durch Kondensation von Benzylchloridsulfosäure oder Tetrahydronaphthalindichloridsulfosäure mit Kunstharzen aus Phenolen und Aldehyden erhältlich sind, oder Sulfosäuren, die durch Kondensation der Benzylchlorid- oder Tetrahydronaphthalindichloridsulfosäuren mit Kohlenwasserstoffen oder Naturharzen erhalten werden. Weiter können z. B. auch die durch Kondensation von NTaphthalinsulfosäure durch Erhitzen auf höhere Temperaturen mit oder ohne Luft erhältlichen wasserlöslichen Produkte zum Carbonisieren verwendet werden sowie sulfurierte Produkte aus Chlorschwefel und p-Toluolsulfochlorid, ferner die aus Benzylch:lorid mittels sulfierender Mittel entstehenden höher molekularen Sulfosäuren, mit Chlor behandelte Naphthalinsulfosäuren usw.
  • Durch Zugabe dieser Sulfosäuren oder ihrer Salze zum Säurebad kann die Konzentration des Säurehades gegenüber der :beim Carbonisieren üblichen stark reduziert werden. Dabei tritt doch eine völlige Zerstörung der pflanzlichen Verunreinigüng der Wolle ein. Der Carbonisierprozeß wird durch die Beigabe des Mittels zum Säurebad nicht geändert. Durch die geringere Konzentration des Säurebades wird nicht nur die OOualität der Wolle weniger geschädigt, sondern auch die Gefahr der Entstehung der sogenannten Carbonisierflecken stark verringert. Gleichzeitig findet eine Art Gerbung der Wolle statt, die eine Schützung und Verfestigung der Wollfaser bedeutet.
  • Es ist zwar schon bekannt, daß gewisse andere nicht höher molekulare, starknetzende aromatische Sulfosäuren, wie z. B. die Tetrahydronaphthalinsulfosäure oder die Isopropylnaphthalinsulfosäure, beim Carbonisieren von Wolle und Wollstoffen mit Schwefelsäure auf Grund ihres Netzvermögens eine gewisse begünstigende Wirkung ausüben. Diese Sulfosäuren besitzen jedoch kein Gerbvermögen und infolgedessen auch kein Ziehvermögen auf die Wolle. Im Gegensatz hierzu besitzen die gemäß vorliegender Erfindung zu verwendenden Gerbsulfosäuren ein gewisses Ziehvermögen auf Wolle und umgekehrt kein oder doch ein wesentlich geringeres Netzvermögen als die vorgenannten Sulfosäuren. Es war daher einerseits nicht zu erwarten, daß trotz des geringen Netzvermögens der CaroonisiereffeIzt in so hohem Grade begünstigt würde, und andererseits war zu befürchten, daß das Aufziehen auf die tierische Faser zu Schädigungen Anlaß geben könnte. Letztere Befürchtung hat sich indessen nicht bewahrheitet. Es hat sich im Gegenteil ergeben, daß das Aufziehen der Gerbsulfosäuren die Wolle bezüglich der Festigkeit stark verbessert.
  • Es ist ferner schon bekannt, daß man Sulfitablauge bei sauren Fabrikationsprozessen, denen die Wolle unterworfen wird, als ein die Prozesse beförderndes Mittel mitverwenden kann. Es konnte indessen aus der Verwendbarkeit der Sulfitablauge kein Schluß auf die vorteilhafte Verwendung von aromatischen Gerbsulfosäuren gezogen werden, da die Sulfitablauge (Ligninsttlfosäure) nicht als aromatische Sulfosäure anzusprechen ist, vielmehr hydroaromatischer Natur ist.
  • Beispiel Man gibt in i ooo 1 eines kalten Schwefelsäurebades von 2° Be 212 kg des sulfosauren Salzes, erhalten durch Sulfierung des ätherartigen Kondensationsproduktes von Methylenchlorid mit Phenolnatrium. Die zu carbonisierende Wolle wird 1/2 Stunde darin behandelt und der weitere Carbonisierprozeß in der bisher üblichen Weise durchgeführt. Man erzielt dabei eine ebenso starke Zerstörung der in der Wolle befindlichen pflanzlichen Verunreinigungen wie bei Anwendung eines schwefelsauren Bades von einer Stärke von ¢° Be, zugleich eine recht beträchtliche Schonung der Wollsubstanz.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Carbonisieren von Wolle und Wollstoffen mit Schwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man dem sauren Bad aromatische Sulfosäuren zusetzt, welche eine gerbende Wirkung ausüben.
DEF57770D 1925-01-11 1925-01-11 Verfahren zum Carbonisieren von Wolle und Wollstoffen Expired DE517201C (de)

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