DE515273C

DE515273C - Stoffbiegevorrichtung an Blindstichnaehmaschinen

Info

Publication number: DE515273C
Application number: DEST43496D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1927-11-22
Filing date: 1927-11-22
Publication date: 1931-11-19

Description

Stoffbiegevorrichtung an Blindstichnähmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf eine Stoffbiegevorrichtung an Blindstichnähmaschinen mit für verschiedene Stichtiefen -einstellbarer Biegescheibe, welche sich in erster Linie dadurch kennzeichnet, daß der mit dem Stoff in Eingriff tretende obere Rand der Biegescheibe einen nasenartigen Vorsprung aufweist, vor welchem die Nadel bei der Herstellung von Plackstichdurchschwingen kann.
Durch diese Ergänzung der Stoffbiegevorrichtung an Blindstichnähmaschinen ist es möglich, gleich vorteilhaft den nichtsichtbaren Blindstich (Pikierstich) oder den sichtbaren Durchstich (Plackstich) in einwandfreier Weise herzustellen, da im letzteren Falle durch den nasenartigen Vorsprung der zu verarbeitende Stoff jeweils durch die Biegescheibe so hochgedrückt wird, daß der Durchstich der Nadel frei erfolgen kann, so daß auf ein und derselben Blindstichnähmaschine auch die Verarbeitung der Placks genannten Teile von Herrenröcken o. dgl. im Durchstich erfolgen kann, was bisher nicht möglich war.
Die Biegescheibe kann hierbei zur Einschaltung des nasenartigen Vorsprunges für den Stoffeingriff verstellbar gemacht sein.
Die Biegescheibe kann ferner aus mehreren Teilen bestehen, von denen der den nasenartigen Vorsprung tragende jeweils zum Einschalten für Plackstich einstellbar gemacht ist.
Ferner kann die Biegescheibe aus zwei gleichachsig nebeneinander gelagerten Teilen von gleichem Radius bestehen, von denen der am oberen Rand den nasenartigen Vorsprung tragende Teil bei Herstellung von Plackstich, der andere bei der Herstellung von Blindstich unter die Stichplatte eingeschwenkt wird. Kann der nasenartige Vorsprung der Plackstichbiegescheibe den Rand der Blindstichbiegescheibe übergreifen, so kann letztere im eingeschwenkten Zustande bleiben, wenn die Plackstichbiegescheibe eingeschwenkt wird.
Schließlich kann die Biegescheibe aus zwei einschwingbaren Teilen von verschiedenem Radius hergestellt werden, deren oberer Rand derart verschieden ,ausgebildet ist, daß bei gleichzeitigem Einschwenken der beiden Teile unter die Stichplatte an der Nadeldurchgangsstelle ein nasenartiger Vorsprung durch die Randabweichung beider Scheibenteile gebildet wird, durch welchen die Nadel bei der Herstellung von Plackstich ebenfalls durchschwingen kann.
Auf. der Zeichnung ist in Abb'. t und 2. eine Stichplatte mit einem Ausführungsbeispiel der Stoffbiegevorrichtung nach der Erfindung dargestellt, wobei Abb. r eine Seitenansicht, Abb. 2 eine Draufsicht zeigt.
In Abb.3 ist das hierzu benutzte Ausführungsbeispiel der Stoffbiegevorrichtung für sich in Seitenansicht, in Abb. ¢ in einem Schnitt nach der Linie IV-IV von Abb. 3! veranschaulicht.
Abb. 5 zeigt ein Stellorgan für die Stoffbiegevorrichtung in Ansicht. In den Abb.6 und 7 ist die Stoffbiegescheibe für die Herstellung von Blindstich, in Abb. 8 und 9, die Biegescheibe für die Herstellung von Dtrchstich jeweils in Stirn- und Seitenansicht `in vergrößertem Maßstabe veranschaulicht.
Hierbei ist mit i die hin und her gehende Biegescheibenwelle bezeichnet, welche die Biegescheibe 2 für Blindstich trägt. Auf der Welle 2 sitzt eine dreh- und feststellbare Hülse 3, welche mit der Biegescheibe 4 für Durchstich versehen ist, die an ihrem oberen Rande den nasenartigen Vorsprung 5 aufweist, welcher in eingeschwenktem Zustande den Rand der Biegescheibe 2 übergreift.
Die Feststellung der Hülse 3 mit der Biegescheibe 4 erfolgt jeweils durch einen unter der Wirkung der Feder 6 stehenden Riegel 7 an einem ' auf der Welle i fest .angeordneten Stellorgan B. Letzteres ist hierzu mit zwei Riegelschlitzen 9 und i o versehen.
Ist die Biegescheibe 4 außer Betrieb bzw. in der Ruhelage (Abb. 6 und 7), so befindet sich der Riegel 7 im Schlitz 9 des Stellorgans B. Soll die Biegescheibe 4 in. die Arbeitsstellung verschwenkt werden, so wird zunächst der Riegel 7 aus dem Schlitz 9 entfernt, die Hülse 3 um die Welle i verdreht, bis der Riegel? in den Schlitz io einfällt, wodurch .die Biegescheibe 4 die Arbeitsstellung nach Abb. 8 und 9 erhält.
Wie aus Abb.6 und 7 hervorgeht, ist bei der Blindstichherstellung lediglich die Biegescheibe 2 in Eingriff mit dem Stoff i i, welcher wenig über die Stichplatte 12 herausgedrückt wird, so daß die Nadel 13 im Stoff nur Blindstich erzeugt. Ist dagegen die Biegescheibe 4 eingeschwenkt, so wird, wie aus Abb. 8 und c9 hervorgeht, der Stoff i i wesentlich weiter über die Stichplatte 12 hindurchgedrückt, und die Nadel 13 stellt Durchstich her.
Wird nur mit einer einzigen Biegescheibe gearbeitet, .so wird bei der Herstellung von Blindstich dieselbe nur so weit verschwenkt, daß der Rand ohne den nasenartigen Vorsprung in die Stichplatte eindringt, während für die Herstellung von Durchstich bei einer Weiterverdrehung der Biegescheibe der nasenartige Vorsprung in die Stichplatte eindringt. Zur Einschaltung des nasenartigen Vorsprunges ist die Biegescheibe in geeigneter Weise verstellbar gelagert. Bilden die Biegescheiben zusammen den nasenartigen Vorsprung, so werden beide gleichzeitig für die Herstellung von Blindstich weniger weit eingeschwungen als bei der Herstellung von Durchstich, so daß im ersteren Falle beide Scheibenränder den Stoff weniger stark durch die Stichplatte hindurchdrücken als im letzteren Falle.

Claims

PATENTANsPRÜciiE: i. Stoffbiegevorrichtung an Blindstichnähmaschinen mit für verschiedene Stichtiefen einstellbarer Biegescheibe, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Stoff in Eingriff tretende obere Rand -der Biegescheibe einen nasenartigen Vorsprung aufweist, vor welchem die Nadel bei der Herstellung von Plackstich durchschwingen kann.
2. Stoffbiegevorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegescheibe zur Einschaltung des nasenartigen Vorsprunges für den Stoffeingriff verstellbar gemacht ist.
3. Stoffbiegevorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegescheibe aus mehreren Teilen besteht, von denen der den nasenartigen Vorsprung tragende jeweils zum Einschalten für Plackstich einstellbar gemacht ist.
4. Stoffbiegevorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegescheibe aus zwei gleichachsig nebeneinander gelagerten Teilen besteht, von, denen der am oberen Rand den nasenartigen Vorsprung tragende Teil bei der Herstellung von Plackstich, der andere bei der Herstellung von Blindstich unter die Stichplatte eingeschwenkt wird.
5. Stoffbiegevorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegescheibe aus zwei einschwenkbaren. Teilen von verschiedenem Radius besteht, deren oberer Rand derart ausgebildet ist, daß bei gleichzeitigem Einschwenken der beiden Teile unter die Stichplatte an der Nadeldurc ägngsstelle ein nasenartiger Vorsprung durch die Randabweichung beider Scheibenteile gebildet wird.