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Einlegevorrichtung für Stroh in Strohhülsen- o. dgl. -Nähmaschinen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung der in dem Patent 499973
beschriebenen Einlegevorrichtung von Stroh in Strohhülsen- o. dgl. -Nähmaschinen.
Nach dieser Patentschrift sind ein oder mehrere Greifer vorgesehen, die die Strohhalme
an ihren Stirnenden erfassen und ihrer Längsrichtung nach aus einem Vorratsbehälter
heraus in die Nähmaschine quer zur Fördervorrichtung der Nähmaschine einführen,
so daß die vorgezogenen Halme durch die Umlege-Vorrichtung quer zu dem Fördermittel
der Nähmaschine umgeknickt werden können.
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Die neue Erfindung bezieht sich hauptsächlich auf die Art der Ausbildung
der Greifer, durch die ein sicheres Erfassen der Strohhalme erzielt wird.
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Neu und vorteilhaft ist auch die besondere Betätigung der die Greifer
bildenden Klemmleisten sowie die Ausbildung des Vorratsbehälters.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Greifer in den teilweise offenen
Vorratsbehälter von unten einfassen, die Strohhalme schichtweise erfassen und unter
der Vorderwand in der Längsrichtung herausziehen.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer Ausführungsform
veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i eine Seitenansicht der Einlegevorrichtung
mit Vorratsbehälter, Abb.2 einen teilweisen Längsschnitt der Vorrichtung nach Abb.
i im Moment des Erfassens der Strohhalme, Abb. 3 einen Grundriß zu Abb. i, Abb.4
einen Querschnitt nach Linie I-I, der Abb. i, im größeren Maßstabe, Abb. 5 im Schnitt
II-II der Abb. i die Greifervorrichtung in Rückansicht, Abb. 6 bis 8 eine Einzelheit
im größeren Maßstabe.
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Auf einem Gestell i ist ein Schlitten 2 verschiebbar geführt, der
oberhalb der Fördermittel 3 (Ketten) zur Förderung des Strohes in Richtung der an
das Gestell 4 angebauten, an sich bekannten, hier nicht dargestellten Strohhülsennähmaschine
so vorgeschoben werden kann, daß die Greifer 5, 6 unterhalb eines mit Strohhalmen
7 angefüllten Vorratsbehälters 8 eingestellt werden können, wie dies beispielsweise
in Abb. 2 veranschaulicht ist.
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Die Greifer sind durch zwei gegeneinander verschiebbare kammförmige
Klemmleisten 5, 6 gebildet. Zu diesem Zwecke ist die vordere Klemmleiste 5 ortsfest
an der vorderen Stirnseite des Schlittenvorderteils 24 angebracht, während die dahinterliegende
Klemmleiste 6 mittels Schlitzführung g verschiebbar geführt ist. Der Antrieb der
verschiebbaren Klemmleiste 6 erfolgt durch eine an der Kurbel io angelenkte Zugstange
i i,
die an der Feder 12 angreift, welche an einem Ansatz 13
der Klemmleiste 6 befestigt ist (Abb. 5). Die Kurbel io sitzt auf der Achse 14,
die mittels Kardangelenks 15 mit einer der Länge nach auf dem Schlitten drehbar
gelagerten Achse 16 gekuppelt ist (Abb. 2 und 3).
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Die Achse 16 steht unter Wirkung einer Schraubenfeder. 17 und
trägt an ihrem Ende einen Hebelarm 18, an dessen freiem Ende eine Rolle r9 gelagert
ist (Abb. 4). Die Rolle findet an der mit zwei abgekröpften Stellen 20, 21 versehenen
Führungsschiene 22 Anlage, so daß bei Vorwärtsbewegung des Schlittens die Achse
16 durch Seitwärtsdrükken des Hebelarms 18 gedreht und dadurch vermittels der Kurbel
i o und der Schubstange i i und Feder i 2 eine Verschiebung der hinteren Klemmleiste
6 stattfindet. Durch Zwischenschaltung der Feder 12 wird dabei ein federndes Festklemmen
des Strohes bei dessen Erfassen zwischen den beiden Klemmleisten erreicht und ein
Zerquetschen bzw. Zerschneiden des Strohes verhütet.
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Die Klemmleisten 5, 6 sind samt ihren Antriebsmitteln i o an einem
um Scharnierbolzen 23 schwenkbaren Vorderteil24 des Schlittens 2 befestigt. An diesem
Vordertei124 ist ein Arm 2 5 angebracht, an dem eine Zugstange 26 angelenkt ist,
die an dem Kurbelarm 27 einer Welle 28 drehbar ist (Abb. 2 und 3). Diese Welle 28
ist quer zum Schlitten drehbar gelagert und trägt einen Kurbelarm 29, an dessen
freiem Ende eine Rolle 30 gelagert ist. An den seitlichen Führungsschienen
31, 32, auf denen die Führungsrollen 33 des Schlittens 2 laufen, ist ziemlich
am vorderen Ende, nahe dem Geste114, an der Schiene 32 eine Sperrklinke 34 drehbar
gelagert, unter der beim Vorschub des Schlittens die Führungsrolle 3o des Armes
z9 vorüberläuft, wobei die Klinke 34 angehoben wird, um nach Vorübergang der Rolle
3o wieder in die in Abb. 2 gezeichnete Stellung zu fallen.
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Wird jetzt der Schlitten zurückgeschoben, so läuft die Rolle
30 auf der Sperrklinke hoch. Dadurch wird die Welle 28 gedreht und mittels
der übertragungshebel 27, i6, 25 ein Hochschwenken des Vorderteils 24 des Schlittens
in die in Abb.2 gezeichnete Stellung bewirkt. Dadurch fassen jetzt die Greiferleisten
5, 6 von unten in den bei 35 offenen Vorratsbehälter B. Wird jetzt der Schlitten
weiter zurückgezogen, so läuft die Rolle i9. des Kurbelarmes i8 auf der Abkröpfung
20- der Schiene 22 auf. Dadurch werden die Greiferkämme geschlossen und das Stroh
erfaßt. Kurz darauf fällt aber die Rolle 3o hinter der Sperrklinke 34 nach unten,
so daß jetzt infolge Eigengewichts der hochgeschwenkte Vorderteil 24 des Schlittens
2 nach unten kippt und nunmehr das erfaßte Stroh nach unten herauszieht. Bei der
Weiterbewegung des Schlittens wird dann die nach unten gezogene Strohhahnschicht
gleichmäßig aus dem Vorratsbehälter herausgezogen.
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Wie aus Abb.2 ersichtlich, führen die Greiferklemmleisten beim Zurückziehen
des Schlittens mit ihrem Kamm eine Bewegung auf einem Kreisbogen 36 (Abb. 2) aus.
Dadurch wird ein allmähliches Erfassen des Strohes gewährleistet.
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Ist der Schlitten wieder in seine (wie in Abb. i gezeichnete) Endlage
gelangt, so wird dadurch, daß die Rolle i 9 auf der Abkröpfung 2 i der Führungsschiene
22 abläuft, eine öffnung der Greiferleisten bewirkt und das Stroh, das nunmehr über
die Fördermittel3 der Strohhülsennähmascbine gezogen ist, freigegeben. Gleichzeitig
wird der Strohknickerrahmen 37, der in bekannter Weise um die Achse 38 drehbar ist
und zweckmäßig unter Federwirkung 39 steht, umgelegt, so daß das Stroh um die ebenfalls
kurz vor Umlegen des Strohknickers 37 aufgelegte Umknickleiste 40 umknickt.
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Die Umknickleiste 40 ist mit der Achse 41 drehbar gelagert und steht
unter der Wirkung einer Feder 41", die auf die Achse 4i aufgeschoben ist. Die Feder
liegt beispielsweise im Lager 41v und ist einerseits am Lager und andererseits an
der Achse befestigt. Die Achse 4i trägt ferner einen Hebel 43, der an dem Nocken
44 der Nockenscheibe 42 Anlage findet. Diese Nockenscheibe 42 sitzt auf .der Drehachse
38 des Umknickrahmens 37. Um die Nockenscheibe 42, die evtl. auch nur als Segment
ausgeführt sein kann, ist ein Zugorgan 45 (Kette) gelegt, das an seiner Zugstange
46 angreift, die an der Führungsschiene 3 i des Schlittens verschiebbar in Lagern
47 geführt ist. Gelangt der -Schlitten in die in Abb. i und 3 gezeichnete Endlage,
so stößt ein Anschlag 48 des Schlittens 2 gegen einen Ansatz 49 der Stange 46 und
zieht diese zurück, so daß dadurch die Nockenscheibe 42 gedreht und nunmehr nacheinander
die Umknickleiste 40 und der Umknickrahmen 37 umgelegt wird.
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Der Antrieb des Schlittens kann in beliebiger Weise erfolgen. In der
Zeichnung ist beispielsweise dargestellt, daß von der Hauptantriebsachse 5o vermittels
der Losscheibe 5 1 ein Kettenrad 52 angetrieben wird, dessen Kette 53 das
Kettenrad 54 der Achse 55 antreibt, von der mittels Kettenübertragung 56 eine die
Kurbel 57 tragende Achse 58 angetrieben wird. An der Kurbel 57 ist mittels
Kardans- oder Kugelgelenkes evtl. auch nur mit Spiel eine Stange 59 angelenkt, die
mittels
eines Zwischengliedes 6o einen um den Bolzen 61 drehbaren
Winkelhebel 62 antreibt. Dieser Winkelhebel trägt an seinem freien Ende eine Kulisse
63, die an einer Rolle 64 der Querachse 65 des Schlittens 2 angreift. Der Antrieb
der Strohhülsennähmaschine erfolgt von der Achse 5o und der festen Riemenscheibe
66 vermittels Ritzels 67 auf ein Zahnrad 68, das in bekannter Weise mit Ausschnitten
versehen sein kann, um den Nähmaschinenantrieb in bekannter Weise absatzweise zu
regeln. Dieser Antrieb ist, da bekannt, nicht näher veranschaulicht. Dadurch, daß
der Antrieb der Einlegevorrichtung von der Losscheibe 51 erfolgt, wird erreicht,
daß bei Ausschaltung der Nähmaschine sogleich eine Einschaltung der Stroheinlegevorrichtung
bewirkt wird.
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Der Vorratsbehälter 8 ist mit einer vorderen und hinteren um Zapfen
74 schwenkbaren Stirnwand 69, 70 versehen, die mit durch Schlitze 71 fassenden
Zapfen 71a versehen sein können, die außerhalb des Vorratsbehälters 8 mittels einer
Stange 72 gelenkig verbunden sind. Bei Vorschub des Schlittens 2 stößt ein Ansatz
73 (Abb. 2) des Vorderteils 24 gegen die schwenkbare Vorderwand 7o und bewirkt dadurch
eine genaue Schichtung des Strohes innerhalb des Kastens, so daß sämtliche Strohhalme
gleichmäßig mit ihrem vorderen Ende an der schwenkbaren Stirnwand 7o anliegen. Die
Strohhalme sind so von Länge bemessen, daß sie ungefähr zwischen die beiden schwenkbaren
Stirnwände passen. Beim Zurückziehen des Schlittens wird dann, nachdem die Greifer
auf ihrer bogenförmigen Bahn, wie oben geschildert, allmählich in die untere Strohlage
einkämmen, das von den Greifern nicht erfaßte Stroh beim Ausziehen in Richtung der
Strohhülsennähmaschine durch Reibung mitgenommen und die Vorderwand 70 in
ihre Ruhelage zurückgeschoben. Die Vorder- und Hinterwand 69, 7o des Vorratsbehälters
können U-förmig ausgebildet sein und dadurch auch einen sicheren Abschluß des Vorratsbehälters
bewirken.