-
Vorrichtung zum fortlaufenden Zuführen-von Flachsstengeln zur Brechmaschine
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum fortlaufenden Zuführen gerösteter
und getrockneter Flachsstengel zur Brechmaschine, bei der die Stengel im wesentlichen
parallel zur Zuführungsrichtung ,angeordnet sind und bei der die Brechwalzen quer
zur Zuführungsrichtung stehen.
-
Derartige Vorrichtungen sind bekannt, jedoch .erfolgt die Beschickung
derselben von Hand, und infolgedessen ist die Zahl der Bedienun,gspers,onen, die
die Zuführung und Ausbreitung des Flachses vornehmen, verhältnismäßig groß.
-
Ziel der Erfindung ist es nun, eine gleichmäßige selbsttätige Beschickung
der Vorrichtung ,auf maschinellem Wege zu erzielen.
-
Hier ist nun darauf hinzuweisen, daß eine Vorrichtung zur Behandlung
vorn Flachs bekannt ist, bei der derselbe in bestimmter dünner Schicht selbsttätig
den Verarbeitungsmitteln zugeführt wird. Bei einer weiteren bekannten Vorrichtung
dieser Art wird das auf ein endloses Fördermittel .aufgebrachte Gut in seiner Schichtstärke
allmählich selbsttätig ,auf die zur Bearbeitung dienende Stärke gebracht.
-
Bei diesen bekannten Vorrichtungen werden jedoch die Flach sstengel
parallel zur Achsrichtung der Brechwalzen geführt, oder sie liegen wahllos auf ,einem
Transportband.
-
Ein wirklich wirksames Brechen wird aber nur dann erzielt, wenn die
Flachsstengel im wesentlichen parallel zur Zuführungsrichtung l ö# iegen und die
Brechwalzen quer zur Zuführungsrichtung ,angeordnet sind. Erfindungsgemäß ist nun
die Anordnung getroffen, daß neben einem Anlegetisch mit sich anschließendem endlosem
Förderband zum fortlaufenden Ausbreiten der Stengelschicht quer zur Stengelrichtun,g
hin und her ;gehende und heb- -und senkbare Abteilfinger angeordnet sind, welche
die .abgeteilten Stengel auf ein ,auf ihrem Schwingweg liegendes, absatzweise getriebenes
Querförderhand schieben,welches den Flachs in Längsrichtung der Stengel den Brechwalzen
zuführt.
Bei dieser Ausbildung wird eine wesentliche Ersparnis an
Bedienungspersonal erzielt und trotzdem eine gleichmäßige Beschickung und große
Leistung der Maschine erreicht.
-
Auf dem Anlegetisch werden die einzelilt,ü
Garben aufgebündelt und auf dem sich.: ü'x |
schließenden Förderband zu einer fortlauf,i=-;@a |
den Schicht .ausgebreitet.
-
Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
-
Abb. i zeigt einen senkrechten Längsschnitt durch die neue Vorrichtung,
Abb.2 eine Draufsicht, wobei die Schutzhaube abgenommen ist.
-
An den Anlegetisch i schließt sich die aus mit Abstand voneinander
angeordneten endlosen Bändern 2 bestehende Förderbahn an. Die :endlosen Bänder 2
sind :einerseits über die Leitwalze 3 und anderseits über die Antriebstromme14 geführt.
Unter den Förderbändern ist der Tisch 5 angeordnet, der im Bereich der Walze 3 in
leistenartige Fortsätze 6 ausläuft, die in den Zwischenräumen zwischen. den Förderbändern
befestigt sind. Der Leitwalze 3 ist ein Querförderband 7 zugeordnet, welches über
die Leitwalze 8 und die Antriebswalze 9 läuft. Beide Walzen sind in dem Maschinengestell
io belagert.
-
Über dem Förderband 7 und im Bereich der Förderbänder 2 sind zwei
je aus zwei mit Abstand voneinander angeordneten Schienen i i bestehende Führungen
,angebracht. Die Führungen i i werden von vier rechtwinklig zu ihnen gestellten,
,also senkrecht verlaufen: den Führungsschienen 12 getragen. Die Führungsschienen
12 sind senkrecht verschiebbar in am Maschinengestell io befestigten Gleitführungen
13 gefangen gehalten. An den mit Bezug ,auf Abb. i rechts liegenden Führungsschienen
12 greifen vermittels Lenker 14 zwei Hebel 15 an, die .auf der im Maschinengestell
bei 16 gelagerten Achse 17 befestigt sind. Auf der Achse 17 ist weiterhin ein Hebel
18 befestigt, an dessen Ende ein Drehzapfen i9 vorgesehen ist. An dem Drehzapfen
i9 greift mittels eines Lenkers 2o ein. zweiarmiger Hebel 21 ,an, der bei 22 am
Maschinengestell drehbar gelagert ist. Das freie Ende des Hebels 21 ist mit einer
Rolle 23 versehen, die mit einer Hubkurve 24 zusammenwirkt. Durch das Gewicht der
Führungen und durch eine zusätzliche Zugfeder 25 wird die Rolle 23 immer gegen die
Hubkurve 24 gelegt. Die Hubkurve 24 sitzt auf der im Maschinengestell bei 26 gelagerten
Welle 27.
-
An dem Drehzapfen i9 greift weiterhin ein Lenker 30 an, der durch
:den Drehzapfen 31 mit einem Hebel 32 verbunden ist. Der Hebel 32 ist auf der im
Maschinengestell gelagerten Achse 33 befestigt, auf deren Enden noch zwei Steuerhebel
34 angebracht sind. Diese Steuer-Nebel 34 greifen mittels der Lenker 35 an den beiden
linken (mit Bezug ,auf Abb. i) Führungsschienen 12 an. Das freie Ende des Hebels
32 steht mittels eines Lenkers 36 mit kt_Jpm Ende eines Schwinghebels
37 in Verbine ,king, der auf der im Maschinengestell ge-#Ia'gerten WIelle38
befestigt is.t. Die Welle38 trägt ein Schaltrad 39, mit welchem die am Hebel 37
gelagerte Schaltklinke 4o und eine weitere .am Maschinengestell gelagerte Sperrklinke
41 zusammenwirkt. Auf der Welle 38 sitzt schließlich nach ein. Stirnrad 42, welches
mit einem Stirnrad 43 in. Verbindung steht. Das Stirnrad 43 ist auf der im Maschinengestell
bei 44 gelagerten und die Trommel 4. tragenden Welle 45 befestigt.
-
Zwischen die Führungsschienen i i greifen .die vier mit Führungsbund
versehenen Rollen 46, die je zu zwei und zwei an. dein beiden Enden des wagenartig
ausgebildeten Schlittens 47 gelagert sind. An dem Schlitten 47 ist mittels'der Achse
48 ein Bügel 49 schwenkbar gelagert, an welchem :eine Schubstange 5o befestigt ist.
Die Schubstange 5o greift mit ihrem freien Ende ,an dem Kurbelzapfen 51 an, der
,an dem Stirnrad 52 befestigt ist. Das Stirnrad 52 wird von :dem im Maschinengestell
gelagerten Wellenstumpf 27 getragen, auf dem anderseits die Hubkurve 24 befestigt
ist. Das Stirnrad 52 steht mit einem auf der Welle 53 befestigten Stirnrad 54 im
Eingriff. Die Welle 53 ist durch Kegelräder 28 mit dem Elektromotor 29 verbunden.
An dem durch den Kurbelzapfen 51 hin und her bewegten Schlitten ist an dem linken
Ende mit Bezug auf Abb. i eine Reihe (beim vorliegenden Ausführungsbeispiel sechs)
Abteilfinger 55 befestigt, die infolge der kombinierten Bewegung der Schlittenführung
i i und des Schlittens 47 die aus Abb. i durch strichpunktierte Linien. angedeutete
Bahn 56 durchlaufen. An dem Schlitten 47 ist weiterhin :eine Reihe von rechenartigen
Drückern 57 angebracht, die mit senkrecht stehenden Führungsbolzen 58 ausgerüstet
sind. Diese Führungsbolzen 58 greifen durch eine Reihe (im vorliegenden Ausführungsbeispiel
fünf) Verstrebungen 59 des Schlittens 47. Weiterhin sind ;auf die Führungsbolzen
58 Druckfedern 6o aufgesteckt, die bestrebt sind, die rechenartigen Drücker 57 nach
unten abzudrücken, so daß die auf den Führungsbolzen .angebrachten Muttern 61 zur
Anlage kommen.
-
Die unteren Führungsschienen i i sind durch eine Querschiene 62 miteinander
verbunden, an der eine Reihe von Haltefingern 63 befestigt ist.
-
Unter dem Tisch 5 sind zwei Paare von Raffern 64, 65 angeordnet, die
auf den Achsen 66, 67 befestigt sind. Die Achsen 66, 67 sind im Maschinengestell
gelagert und durch zwei
Hebelarme 68, 69 auf gegensätzliche Bewegung
verbunden. Zu diesem Zwecke greift der Hebe169 mittels an seinem Ende ;angebrachten
Bolzen 70 in das gegabelte Ende des Hebels 68 ein. An der Achse 67 greift
weiterhin ein auf der Zeichnung nicht mit dargestelltes Steuergestänge .an, welches
zeitweilig die Raffer in Richtung der in Ahb. i eingezeichneten Pfeile zur Ausschwingung
bringt. Dabei tauchen die Spitzen der Raffer 64, 65 durch entsprechende in dem Tisch
5 vorgesehene Schlitze 71empor und bewegen sich gegensätzlich nach links und rechts.
Die Antriebstromniel9 ist auf der im Maschinengestell bei 72 gelagerten Welle 73
befestigt. Der zeitweilige Antrieb dieser Welle 73 erfolgt über die Klauenlaipplung
74. Dabei sitzt der Kupplungstei175 undrehbar, aber axial verschiebbar auf der Welle
73, während der Gegenkupplungsteil 76 auf einer im Maschinengestell bei 77 gelagerten
Welle 78 befestigt ist. Auf der Welle 78 sitzt weiterhin eine Riemenscheibe
79, die durch einen Treibriemen 8o mit der Antriebsscheibe 81 verbunden ist,
die ihrerseits auf der Welle des Elektromotors 29 befestigt ist. Der Bund des Kupplungsteils
75 ist mit einer Ringnut 82 versehen, in die das gegabelte Ende 83 eines bei 85
am Maschinengestell gelagerten Hebels 84 eintaucht. Der Hebel 84 ist durch einen
Lenker 86 mit dem Drehzapfen 19 des Hebels 18 verbunden.
-
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Das auf den Anlegetisch
i aufgebrachte Garbenbündel 87 wird von der zusammenhaltenden Schnürung befreit
und auf den Förderbändern 2 so ausgebreitet, daß sich eine möglichst gleichmäßige
Schicht 88 bildet. Die Schaltung der Förderbänder, die über das Schaltg,esperre
37-41 erfolgt, ist so eingerichtet, daß die im Bereich der inzwischen hochgegangenen
Abteilfinger 63 liegende vordere Kante der Schicht in den Bereich des von den Zungen
6 gebildeten Tischendes gelangt. Während dies geschieht, ist der Schlitten 47 in
die aus Abb. i ersichtliche strichpunktierte Stellung gegangen. Nun wird von der
Hubkurve 24 aus die Schlittenführung i i in die aus Abb. i durch ausgezogene Linien
angedeutete Stellung geführt. Dabei tauchen die beiden Gruppen. Abteilfinger 63,
55, deren Spitzen in einer geraden Linie liegen, von oben in die Flachsschicht ein
und trennen den auf dem rechten Ende des Tisches 5 liegenden Teil der Schicht von
.dem übrigen Flachs ab. Gleichzeitig setzen sich die Rechen 57 auf die Schicht auf;
wobei die Zacken ein wenig in die Zwischenräume zwischen die Zungen 6 eintauchen.
Nun wird vermittels des Kurbelzapfens 51 der Schlitten 47 nach rechts im Sinne der
Abb. i bewegt, und dabei wird die durch die Abteilfinger abgetrennte Schichtmit
nach rechts genommen, während die übrige Flachsschicht von den Abteilfingern 63
zurückgehalten wird.
-
Um _ auch Beine Trennung der noch durch Schräglage usw. zusammenhängenden
F1ach.sstengel zu .erreichen, kommen die erwähnten Raffer 64, 65 zur Anwendung,
und zwar schwingen dieselben, sobald die Spitzen der Abteilfinger 55 an ihnen vorübergegangen
sind, nach .oben und trennen diejenigen F.achsstengel des abgetrennten Schichtteils
von den durch die Abteilfinger 63 zurückgehaltenen, die sich durch Schräglage -usw.
verankert haben. Der abgetrennte Schichtteil wird also ohne nennenswerte Zurückfaserung
auf das Förderband 7 gezogen. Sobald der Schlitten die aus Abb. i ersichtliche ausgezogene
Stellung erreicht hat, wird von der Hubkurve 24 aus vermittels des Steuergestänges
14-23, 30-35 die Schlittenführung i i in die strichpunktierte Stellung nach Abb.
i .angehoben. Dabei wird natürlich auch die Schicht von den Abteilfingern 55 und
den rechenartigen Drückern 57 freigegeben. Gleichzeitig mit dem Nachobenbewegen
der Führung 1 i wird vermittels der Steuerglieder 83-86 der Kupplungsteil75 in Richtung
des in Abb. i eingezeichneten Pfeiles derart ver, schoben, d<aß seine Klauen
mit den Klauen des Geg-enkupplungsteils 76 zum Eingriff gelangen. Dadurch wird aber
die Welle 76 mit der sich dauernd drehenden Welle 78 gekuppelt und das Förderband
7 in Richtung des in Abb. 2 eingezeichneten Pfeiles bewegt. Die durch die Abtrennung
auf das Förderband gelangte Flachsschicht wird also zwischen die sich hinter dem
Förderband 7 anschließenden Knickwalzen geführt. Bei der Bewegung der Schlittenführung
i i nach oben werden gleichzeitig vermittels des Gestänges 36 die Förderbänder 2
in Richtung des in Abb. i @eingezeichneten Pfeiles geschaltet, und zwar wieder,
wie gesagt, um ein solches Stück, daß die Kante der Flachsschicht, die zunächst
in dem Bereich der Abteilfinger 63 gelegen hat, in den Bereich der Zungenenden 6
gelangt. Während sich die Führung i i in der Hochstellung befindet, wird der Schlitten
47 vom Kurbelzapfen 51 aus im Sinne der Abb. i nach links bewegt, so daß letzterer
schließlich wieder die ,aus Abb. i ersichtliche strichpunktierte Stellung einnimmt.
Hiernach wird die Schlittenführung wieder nach unten bewegt, wodurch das Abteilen
der inzwischen vorgetretenen Schicht 88 wieder erfolgt und das Arbeitsspiel von
neuem beginnt.
-
Zu bemerken ist, daß bei dem Nachuntengehen der Schlittenführung i
i gleichzeitig auch die Kupplung 74 wieder ausgeschaltet wird, so daß die Bewegung
des Förderbandes
7 unterbrochen wird. Das Übersetzungsverhältnis
des Förderbandantriebes ist so eingerichtet, daß die Stillsetzung gerade dann erfolgt,
wenn das Förderband sich etwa um die Länge der Flachsstengel bewegt hat. Die Vorrichtung
kann, wie aus Abb. i ersichtlich ist, mit einer Haube go versehen sein, deren im
Bereiche des Zuführungsförderbandes liegende Seitenwände gi so weit nach unten gezogen
sind, daß lediglich die Flachsschicht 88 störungsfrei unter die Haube treten kann,
im übrigen aber verhindert wird, daß die Bedienungsperson mit den Händen in Getriebeteile
gelangt.