DE514298C - Verfahren zur Herstellung von Faserstoff aus den Rueckstaenden bei der Staerkegewinnung aus Kartoffeln - Google Patents

Description

Das Verfahren gemäß Patent 460 837 besteht darin, daß die Rückstände bei der Stärkegewinnung aus Kartoffeln in einem Kochgefäß in Breiform 'gekocht und hierauf diese gallertartige Masse einer Gärung unterworfen und dann der Brei auf einem Sieb und in einer Schwemmanilage gereinigt wird.

Um nun hierbei eine möglichst weitgehende Vereinfachung zu erzielen und gleichzeitig eine Herstellung in großen Mengen zu ermöglichen, besteht das Verfahren vorliegender Erfindung darin, daß die Kochung bzw. Erhitzung des breiartigen Rohstoffes in fließendem Zustande, z. B. auf einem beheizten laufenden Bande, erfolgt.

Die zur Durchführung des Verfahrens erforderliche Vorrichtung kann in verschiedener Weise ausgebildet sein. Die Zeichnung veranschaulicht eine als zweckmäßig erprobte Ausführungsform.

Die in einem Holländer oder anderem Mischbehälter unter reichlicher Zugabe von Wasser gut verrührte Rohinasse fließt zweckmäßig durch einen bekannten Vorreiniger und unter Zwischenschaltung geeigneter Verteilervorrichtungen in gleichmäßig dünner Schicht über ein an sich bekanntes Entwässerungssieb E und von hier auf ein zweckmäßig mit erhöhtem Rand versehenes endloses Band S, das zwischen seinen Triebwalzen T ein Heizsystem H enthält, das aus einem mit Dampf, Gas o. dgl. beheizten Rost besteht. Die Entwässerungsvorrichtung kann auch mit der Erhitzungsvorrichtung vereinigt werden, indem das endlose Band B aus siebartigem oder wasserdurchlässigem Material besteht und zunächst über einen Wasserablauf geht, bevor es über den Heizrost kommt. Zur Vermeidung von Wärmeverlust kann die Heizvorrichtung in einem Kasten¹ K angeordnet sein. Die Erhitzung der Masse auf dem endlosen Band B ist so zu regeln, daß sie dasselbe in vollständig verkleistertem Zustande verläßt. Es ist zweckmäßig, die Rohmasse von den zur Gewinnung von Papierstoff ungeeigneten Bestandteilen, z. B. gröberen Kartoffelstükken, Keimen, Fremdkörpern usw., zu befreien, was z. B. durch Siebung sehr leicht bewirkt werden kann. Diese Vorrichtungen schaltet man am besten vor dem Entwässerungesieb in den Arbeitsgang ein.

Von dem Heiz'bande B gelangt die Masse in Gärbottiche, in denen sie bis zur Ausgärung verbleibt. Dann wird sie auf eine an sich bekannte, vornehmlich aus mehreren übereinander oder hintereinander angeordneten Sieben bestehende Siebvorrichtung gebracht. Hiernach können die auf den Sieben verschiedener Maschenweite gewonnenen verschiedenen Stoffarten auf einer Entwässerungsvorrichtung, wie sie in der Papierstoff abrikation gebräuchlich ist, weiter entwässert werden.

Der Stoff läßt sich nach bekannten Bleichverfahren dauerhaft bleichen, z. B. durch Behandlung mit Chlor und Alkali, und zur Herstellung von Papier und allen anderen Faserstofferzeugndssen verwenden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zur Herstellung von Faserstoff aus dien Rückständen (Pulp) bei der Stärkegewiinnung aus Kartoffeln nach Patent 460 837, dadurch gekennzeichnet, daß die Kochung bzw. Erhitzung des breiartigen Rohstoffes in fließendem Zustande, z. B. auf einem beheizten laufenden Bande, erfolgt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen