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Schablonenblatt zum Vervielfältigen von Schriftstücken und Zeichnungen
Die Erfindung betrifft ein Schablonenblatt zur Vervielfältigung von Schriftsätzen,
Zeichnungen u. dgl., dessen wirksame Schicht aus einer Mischung von Gelatine mit
einem Emulgierungs- und einem Weichmachungsmittel besteht. Das Blatt ist in trockenem
Zustande zu beschriften und bedarf vor der Aufnahme der Schrift keiner Befeuchtung
oder Erweichung.
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Die Erfindung vervollkommnet Schablonenblätter der geschilderten Art
dadurch, daß als Emulgierungsmittel Stoffe benutzt werden, die durch Sulfonieren
von solchen Ölen, Fetten oder flüssigen Wachsen gewonnen sind, welche von Seetieren
stammen. Die so erhaltene Schablone ist sehr dauerhaft und besitzt eine höchst empfindliche
Druckschicht.
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Das Schablonenblatt stellt man in der Weise her, daß auf einen durchbrochenen
Träger, wie z. B. Japanpapier, eine von flüchtigen organischen Lösungsmitteln freie,
das sulfonierte Öl aus den Seetierfetten oder -wachsen enthaltende Emulsion der
Gelatine und des Weichmachungsmittels .aufgebracht wird.
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Sehr gute Erfolge erzielt man bei Verwendung von sulfoniertem Walratöl
als Emulgierungsmittel für Walratöl oder andere ölige oder wachsartige Stoffe, die
als Weichmachungsmittel für die kolloidale Schicht der Schablonenblätter benutzt
werden. Die genannten Stoffe werden hierdurch viel feiner verteilt als durch Türkis.chrotöl.
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In der Gelatineschicht des Blattes sind die ölartigen oder wachsartigen
Bestandteile in solchem Verhältnis vorhanden, daß sie allein oder in der Hauptsache
als 'v#Teichmachungsmittel für die Gelatine dienen,. d. h. als Mittel, das die Eigenschaften
der Gelatine in solcher Weise beeinilußt oder abändert, daß die Struktur der Gelatineschicht
auf dem Papier durch die Schläge der Typen der Schreibmaschine oder bei Handschrift
durch den Druck des Schreibstifts zerstört oder zerbrochen wird.
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Als Mengen haben sich bis io Teile Weichmachungsmittel auf i Teil
Gelatine bewährt. Dieses Verhältnis ist aber nur ein Beispiel, das für gewisse atmosphärische
und klimatische Verhältnisse gilt, unter denen es erprobt worden ist.
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Ein undurchsichtiger, beispielsweise weißer Farbstoff, dessen Farbe
mit der für die Schablone zu benutzenden Tinte kontrastiert, kann der Gelatineschicht
beigemischt werden, doch muß man darauf achten, daß ein indifferenter Farbstoff
benutzt wird, d. h. ein solcher, welcher die Eigenschaft der überzugmasse nicht
schädlich beeinflußt.
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Das Überziehen des porösen Trägers mit dieser Masse kann in gewöhnlicher
Weise mit Hilfe einer Wanne oder einer Walze erfolgen;
das nachfolgende
Trocknen darf aber nicht in einer Weise geschehen, bei der die Masse flüssig werden
könnte. Zum Härten der Schicht kann man Formaldehyd in beliebiger geeigneter Form
oder auch andere Mittel benutzen, die die Gelatine unlöslich machen und härten.
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Die überzogenen Blätter läßt man trocknen und sorgt dafür, daß eine
Verflüssigung der Überzugmasse nicht stattfindet. Beispiele I Die L berzugmischung
besteht aus einem Gemisch von i 5o Teilen einer ioprozentigen wäßrigen Lösung von
Gelatine mit z5 Teilen von sulfoniertem Walratöl und 75 Teilen von Walratöl unter
Zufügung von 2o Teilen eines weißen Titanoxydpigments. Die gleichförmige und zu
genügender Viskosität gelöste Mischung wird in den Behälter einer Überzugmaschine
derjenigen Art gebracht, bei welcher der zu überziehende Stoff über eine teilweise
in die überzugmischung tauchende Walze gezogen wird. Die Mischung wird bei einer
Temperatur wesentlich über ihrer Gelierungstemperatur, beispielsweise 3o bis 6o°
C, gehalten. Dann läßt man die überzogenen Blätter trocknen, indem man dafür sorgt,
daß sich das Gemisch während der Behandlung nicht verflüssigt. Die überzogenen Blätter
kann man dann durch einen Raum schicken, in dem sich Luft mit Formaldehyd befindet.
II Die überzugmischung besteht aus einem Gemisch von 144 Teilen einer ioprozentigen
wäßrigen Lösung von Gelatine mit 33 Teilen von sulfoniertem Walratöl, 65 Teilen
von leichtem Mineralöl unter Beifügung von 25
Teilen eines weißen Titanoxydpigments.
Dieser Mischung werden, damit sie eine genügende Viskosität für das Überziehen erhält,
7o Teile Methylalkohol und 5o Teile Wasser zugefügt. worauf man das Ganze durch
Rühren gleichförmig macht.
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Die überzugmischung läßt sich auf Japanpapier auf die im Beispiel
i geschilderte Art anbringen; man läßt die überzogenen Blätter trocknen, zweckmäßig
durch Formaldehyd beeinflussen.