DE642333C - Verfahren zur Herstellung sichtbarer Fingerabdruecke durch chemische Reaktion - Google Patents

Verfahren zur Herstellung sichtbarer Fingerabdruecke durch chemische Reaktion

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DE642333C DEH138696D DEH0138696D DE642333C DE 642333 C DE642333 C DE 642333C DE H138696 D DEH138696 D DE H138696D DE H0138696 D DEH0138696 D DE H0138696D DE 642333 C DE642333 C DE 642333C
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  • Verfahren zur Herstellung sichtbarer Fingerabdrücke durch chemische Reaktion Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Herstellung sichtbarer' Fingerabdrücke durch chemische Reaktion vorgeschlagen worden. Diese beruhen in der Regel auf der Verwendung von zwei Stoffen oder Stoffgemischen, die unter Bildung farbiger Verbindungen -aufeinander reinwirken und von denen -der eine als Überzug einer zur Aufnahme der -Abdrücke bestimmten 'Unterlage, der andere dagegen zum Benetzen des Fingers dient. Dadurch, daß für die Benetzungsfiüssigheit farblose Stoffe gewählt werden, werden die bei den zur Zeit gebräuchlichen Verfahren-unvermeidlichen Bieschmutzungen des Fingers vermieden. Das ist nicht nur für polizeiliche Zwecke von Vorteil, sondern eröffnet auch vielfache andere Anwendungsmöglichkeitem dieses Erkennungsverfahrens, beispielsweise im Bankwesen, im Versicherungswesen @usw.
  • Die bekanntgewordenen Verfahren dieser Art besitzen verschiedene -Nachteile, die ihre allgemeine Einführung bisher verhindert haben dürften. Gewöhnlich sind die nach bekannten Verfahren hergestellten Fingerabdrücke farbig, beispielsweise blau oder not. Solche Abdrücke weichen also schon äußerlich von dem Charakter der üblichen mit Druckerschwärze hergestellten Abdrücke ab, was die Einführung in die Praxis ebenso erschwert wie der Umstand, daß die nach bekannten Verfahren hergestellten Abdrücke nicht immer lichtbeständig sind. Die Beständigkeit-ist ja eines der Haupterfordernisse für die praktische Anwendung solcher Verfahren, und zwar nicht nur die Beständigkeit der hergestellten Abdrücke, sondern auch die Beständigkeit der verwendeten Chemikalien, die häufig nur in großen Zeitabständen gebraucht werden und demzufolge seine unbegrenzte Haltbarkeit besitzen müssen. Endlich sollen die Fingerabdrücke der Forderung Rechnung tragen, daß sie Fälschungen durch Radieren oder durch Anwendung chemischer Substanzen urimöglich machen sollen.
  • Allen diesen Erfordernissen trägt erstmalig das erfindungsgemäße Verfahren Rechnung, welches darin besteht, daß auf die 'Reagenzschicht, die aus seiner Lösung von mehrwertigen Phenolen,oder deren Derivaten in Wasser, in -Aldehyden oder in Ketonen und einem Bindemittel in organisch-saurer Lösung erhalten worden ist, eine alkalische, nicht neintrocknende Flüssigkeit, die Eisen-oder Vanadiumverbindungen enthält, zur Einwirkung gebracht wird. Zweckmäßig enthält die Reagenzschicht als Bindemittel organische Kolloide, wie z. B. Gelatine Moder Celluloseverbindungen.
  • Vorzugsweise wird die Reagenzschicht auf .eine Papierunterlage aufgestrichen, während mit der Benetzungsflüssigkeit sein Farbkissen oder ein Farbband getränkt wird. Der Finger wird dann zuerst auf das Farbkissen und dann auf die Oberfläche. des Papiers gedrückt, wodurch auf dem Papier ein deutlich sichtbarer Abdruck der charakteristischen Hautlinien des Fingers ,erzeugt wird, ohne daß an dem Finger selbst irgendwelche Farbflecke erscheinen. Zur Herstellung der Reagenzschicht kön nen als mnehrwertige Phenole beispielsweise Sappanin CI2H6(OH)4. 2 H20oder Tetra oxydiphenyl (OH)2C6H3#C6H3(OH)2 Ver Wendung finden. Die Reagenzschicht kann auch von mehrwertigen Phenolen abgeleitete Säuren enthalten, beispielsweise Trimethyl. oxyb:enzoesäure (CH30) 3 # C6H2 # COOH, 3, 4, 5-Phentriolmethylsäure C6H2(OH)3COOH oder Capsulaescinsäure C6H2(OH)s # C0H2(OH)2COOH # Hz0. Als Bindemittel der Reagenzschicht kommen Aoetyleellulose, Nitröcellulose, Harze und ähnliche Stoffe in Frage.
  • Die Benetzungsflüssigkeit besteht aus einer alkalischen, nicht eintrocknenden Flüssigkeit, die Eisen- oder Vanadiumverbindungen enthält. Als Flüssigkeit können hierfür Lösemittel von hohem Siedepunkt, -wie beispielsweise Diäthylenglykol, Benzylabietat, Glycerin, Dibutyltartrat, ,oder ein Gemisch solcher Lösemittel Verwendung finden. Als Eisen- oder Vanadiumverbindungen kommen beispielsweise Eisenchlorid, 1`Tatriumorthovanadatoder Ammoniummetavanadat in Frage.
  • Ausführunksbeispiele für dieHerste.llung der Reagenzschicht i. Eine 3%ige Lösung von Capsula@escinsäure in Äthylacetataoetyloellulose- -wird mit einem Zusatz eines schwer flüchtigen Celluloselösungsmittels, wie Methylamylaoetat, versetzt und damit Papier, vorzugsweise Urkundenpapier oder mit einem Aufgusse von Baryt überzogenes Papier, getränkt. z. Zu einer Auftragsmasse, die nach der in der Papierfabrikation üblichen Weise aus Bariumsulfat, Leim, Wasser und Formalin oder Chromalaun als Härtungsmittel herge-,st4]lt, ist, wird bei einer Temperatur von etwa Weinsäure und dann Phentriolmethyl-R-.saure zugegeben, :vorauf unter Rühren die - Lösung in io Minuten auf etwa 45° C abgekühlt wird. Hierauf wird filtriert und auf der Maschine in bekannter Weise vergossen. Die Chemikalien betragen etwa 4 bis 5% der Masse.
  • Ausführungsbeispiel, fülr die Benetzungsflüssigkeit Eine io%ige Lösung von Natrium@orthovanadat in Glycerin wird mit etwa 3o% destillierten Wassers verdünnt, worauf etwa z% Ferripyrophosphat und etwa 2o% Diäthylenglykol und Triäthanolamin bis zur alkalischen Reaktion zugegeben werden. Mit dieser Lösung wird ein in geeigneter Weise vorbereitetes Kissen getränkt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung sichtbarer Fingerabdrücke durch chemische Reaktion, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Reagenzschicht, die aus einer Lösung von mehrwertigen Phenolen oder deren Derivaten in Wasser, in Aldehyden oder in Ketonen und einem Bindemittel, z. B. Gelatine oder Celluloseester, i.n .organischsaurer Lösung erhalten worden ist, eine alkalische, .nicht eintrocknende Flüssigkeit, die Eisen- oder Vanadiumverbindungen enthält, zur Einwirkung gebracht wird.
DEH138696D 1934-01-16 1934-01-16 Verfahren zur Herstellung sichtbarer Fingerabdruecke durch chemische Reaktion Expired DE642333C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2335191A1 (fr) * 1975-12-18 1977-07-15 Identicator Corp Appareil et procede de dactyloscopie sans encre

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