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Verfahren zur Herstellung einer konzentrierten flüssigen Tinte. Die
Erfindung betrifft die Herstellung von flüssigen konzentrierten Tinten, die vor
dem Gebrauch .durch Zusatz einer geeigneten Menge Wasser verdünnt werden müssen.
Konzentrierte Tinten werden bisher dadurch erhalten, daß man die erheblichen Mengen
Wasser, die in der auf gewöhnliche Weise hergestellten Tinte enthalten sind, verdampft.
Diese Arbeitsweise hat den Übelstand, daß ein beträchtlicher Wärmeaufwand erforderlich
ist, und daß ,die verschiedenen Bestandteile des wässerigen Tintengemisches ebenso
wie ihr Verhältnis zueinander infolge der Erwärmung der Tinte mehr oder weniger
geändert werden.
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Das vorliegende Verfahren beseitigt diese Übelstände dadurch, daß
man die Tinte direkt in der konzentrierten Form herstellt. Die Gewinnung einer solchen
konzentrierten Tinte kann auf jede Art von Tinte beliebiger Farbe oder Zusammensetzung
angewandt werden, vorausgesetzt, daß die Bestandteile eine geeignete chemische Natur
haben und in einem Zustande von solcher Reinheit sind, um jede Veränderlichkeit
der Tinte zu verhindern.
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Gemäß der Erfindung ist es nur wesentlich, um ibeispielsweise eine
der verschiedenen Arten konzentrierter flüssiger Tinte zu erhalten, Du einer gerungen
MengeWasser eine Substanz hinzuzufügen, die fähig ist, der Flüssigkeit eine gewisse
Dichte zu verleihen, wie Gummi arabicurn, Dextrin usw., eine Substanz mit antiseptischer
Wirkung und einen Farbstoff zum Färben der Tinte und gegebenenfalls Mineralsalze
oder andere Salze oder organische Säurear, welche sich natürlich mit der Natur des
Farbstoffes vertragen müssen. Diese Zusätze werden zu - dem Zwecke gemacht, die
Dichte der Flüssigkeit ohne schädliche Beeinflussung ihrer Leichtflüssigkeit zu
vermeihren, wie dies bei,einem Überschuß von Gummi arabicum der Fall sein würde,
oder auch die Lebhaftigkeit der Farbe und ihre Beständigkeit für Papier zu erhöhen.
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Eine flüssige konzentrierte Tinte unter Zuhilfenahme künstlicher Farbstoffe
enthält zur Herstellung eines Liters Schreibtinte:
| I II |
| Wasser . . . . . . . . 30 30 |
| Gummi arab:icum, Dextrin als |
| feinstes Pulver . . . . ro to |
| Anorganische Salze, Salze oder |
| anorganische Säuren als |
| Pulver . . . . . . . - 2 bis 5 |
| Phenol oder O-Benzoesäure . o,25 0,25 |
| Teerfarbstoff in sehr konzen- |
| triertem Zustande . . . . zo zo |
Man kann auch die Tinten im konzentrierten flüssigen Zustande mit Hilfe von Eisengallusgerbsäure,
Ammoniumtannovanadat usw. erhalten, wenn man nur dafür Sorge
trägt,
daß man in :diesem Falle die Bestandteile gesondert aufbewahrt, welche erst im Augenblick
der Lösung in Wasser gemischt werden dürfen, um zu vermeiden, daß die Farbstoffe
eine Veränderung erleiden, oder um schädliche Reaktionen zu verhüten, wenn sich
die verschiedenen Substanzen in diesem ziemlich konzentrierten Zustande nicht miteinander
vertragen.
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Es genügt, zu diesem Zwecke zwei verschiedene Gefäße oder ein Gefäß
mit zwei Abteilungen vorzusehen, welches für die verschiedenen in der Tinte enthaltenen
Ingredienzien nicht angreifbar ist.
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Eine solche konzentrierte flüssige Tinte kann man beispielsweise durch
.die beiden folgenden Mischungen erhalten: Mischung Nr. z. 4 bis 6 g sehr konzentrierten
schwarzen, blauen, violetten Farbstoff, der gegen eine Lösung von Eisengallusgerbsäure
widerstandsfähig ist, 3 g Gummi arabicurn, o.25 g Phenol oder Salicylsäure, ro g
Wasser. Mischung; Nr. 2. 2o g Ferrosulfat krist. (Fe S 04 + 7 Hz O), i5,6 g Gerbsäure,
5J4 g Gallussäaue, r,5o g Salzsäure oder Essigsäure, 2o g Wasser.
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Diese beiden @Tischungen, welche im Augen-:blick der Auflösung in
Wasser vermischt «-erden, bilden mit den angegebenen Mengenverhältnissen einen Liter
sehr guter Eisengallustinte von schwarzer, blauschwarzer oder violettschwarzer Farbe,
je nach dem angewandten Farbstoff. In analoger Weise kann man Tinte unter Zugrundelegung
von Ammoniumtannovanadat erhalten, wenn man von einer konzentrierten Flüssigkeit
ausgeht, die aus zwei Pseudolösungen von Tannin und voll Ammoniumvanadat vor ihrer
Mischung .in einem geeigneten Augenblick gebildet wird.
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Auf jeden Fall ist es bei der Herstellung einer konzentrierten flüssigen
Tinte nach dem vorliegenden Verfahren wichtig, daß die Bestandteile im Zustande
der größten Reinheit und der feinsten Verteilung benutzt, und daß sie der flüssigen
Masse unter beständigem Umrühren hinzugesetzt werden. Man erhält auf diese Weise
eine sehr homogene Suspension mit teilweiser Lösung und wahrscheinlich mit einer
physikalischen und chemischen Modifikation der ursprünglichen Bestandteile (kolloidale
Lösungen oder Pseudolösungen, Hydrierung, Ionisierung, Katalyse usw.).
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Die konzentrierte Tinte gemäß diesem Verfahren ist in der Kälte oder
in der Wärme leicht löslich und besitzt alle Eigenschaften der gewöhnlichen guten,
flüssigen Tinte.