DE216698C - - Google Patents

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Description

Elften * cEjcmploC
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
■ ■- M 216698 KLASSE 22/. GRUPPE
KARL MERZ in FRANKFURT a. M.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. September 1906 ab.
Die Eigenschaft der aus Azofarbstoffen er- i hältlichen Körperfarben, ölunlöslich zu sein, j ist nach dem Stande der bisherigen Erfahrung ganz allgemein durch das Vorhandensein einer Sulfogruppe im Molekül bedingt, ölunlösliche Azokörperfarben, die eine Sulfogruppe nicht besitzen, waren bisher nicht bekannt.
Die viel verwendeten Körperfarben, die durch Kombination nicht sulfurierter Amine
ίο mit ß-Naphtol entstehen, z.B. p-Nitranilinrot, m-Nitranilinorange, Antolrot G L, Antolrot RLP, sind öllöslich.
In der Absicht, ölunlösliche Körperfarben zu gewinnen, machte man Kombinationen nicht sulfurierter Amine mit der 2 · 3-Naphtolcarbonsäure diesen Zwecken dienstbar. Die Prüfung solcher ergibt aber, daß auch diese Farben öllöslich sind und sich in dieser Hinsicht gar nicht von den ß1-Naphtolkombinationen unterscheiden.
Versucht man endlich, ölanstriche, die mit Kombinationen aus Aminobenzoesäuren, insbesondere o-Aminobenzoesäuren, und ß-Naphtol hergestellt sind, weiß zu übermalen, so schlagen auch diese Farben durch; auch diese Farben sind mithin öllöslich.
Es war nun mit Sicherheit zu erwarten, daß Kombinationen von o-Aminobenzoesäuren mit der 2 · 3-Naphtolcarbonsäure als Körperfarben auch öllöslich sein würden, da die Carboxylgruppe die öllöslichkeit nicht gleich der Sulfogruppe aufhebt.
Überraschenderweise und entgegen aller Voraussicht ist dieses nicht der Fall. Diese Farben sind vollständig ölunlöslich.
Demgemäß, besteht der Gegenstand vorliegender Erfindung aus einem Verfahren zur Darstellung solcher Azokörperfarben, deren unterscheidendes Merkmal in dem Vorhandensein zweier Carboxylgruppen im Molekül zu erblicken ist, welche so zu beiden Seiten der die Aryle verknüpfenden Azobrücke angeordnet sind, daß bei der reduzierenden Spaltung einerseits beliebig substituierte o-Aminobenzoesäuren und andererseits die Aminonaphtolcarbonsäure der Patentschrift 77998 entstehen.
Zur Herstellung dieser' neuen Azokörperfarben verfährt man nach bekannten Methoden; so z. B. indem man diazotierte o-Aminobenzoesäuren auf die 2 · 3-Naphtolcarbonsäure einwirken läßt.
In welcher chemischen Form diese Azokörperfarben in Verbindung mit Substraten zur schließlichen Verwendung gelangen, ist für den Effekt des Verfahrens belanglos. Zweckmäßig wird man neutrale Salze, wie Erdalkalioder Schwermetallsalze, mit Hilfe der üblichen Bindemittel den für Körperfarben in Betracht kommenden gewerblichen Zwecken dienstbar machen, z. B. in Firnis angerieben für ölanstrich oder Buntdruck.
Das Verfahren kann man so ausführen, daß die neuen Farben ohne Zwischenstufen direkt in die Erdalkali- bzw. Schwermetallsalze über--· geführt werden. Man kann natürlich auch erst neutrale oder saure Alkalisalze sich bilden lassen und diese auf eine beliebige Weise — durch Umsetzung oder über die freien Säuren hinweg — in beliebige andere Salze überführen. Die Hinzufügung des Substrates
kann entweder als letzte Stufe des Verfahrens .zur Ausführung kommen oder auch vorher in einem beliebigen Zeitpunkte bewirkt werden; so kann man z.'B. das Substrat bereits mit der NaphtolcarbonsäurelÖsung anrühren.
Beispiel:
15,9 kg o-Aniinonatriumbenzoat werden mit 6,9 kg Natriumpitrit zusammen gelöst und die abgekühlte Lösung in die kalt gehaltene Mischung von 24,75 kg Salzsäure von 20° Be. mit Wasser eingegossen. Ferner hat man 18,8 kg der 2 · 3-Naphtolcarbonsäure mit 9 kg Natriumhydroxyd und 25 kg Chlorbariurri in Wasser gelöst. Beim. Vereinigen beider Lösungen bildet sich die Farbe. Substrat kann man zum Schluß einrühren, z. B. 800 kg Schwerspat, den man aber auch schon vorher, z. B. der Salzsäure, hinzusetzen kann. Zur Erzielung einer deckendereri Struktur der Farbe kocht man auf. Man filtriert, trocknet, mahlt, siebt und erhält so eine lebhaft rote ölanstrichfarbe, die vollkommen ölunlöslich und hervorragend lichtecht ist.
In vorstehendem Beispiel kann man an Stelle von 15,9 kg ο-Aminonatriumbenzoat 19,35 kg m-Chlor-o-aminonatriumbenzoat, '17,3 kg ρ - Methyl - 0 - aminonatriumbenzoat, 20,3 kg m-Nitro-ο-aminonatriumbenzoat oder eine äquivalente Menge irgendeiner anderen
* 0-Amiriocarbonsäure, an Stelle des Chlorbariums 23 kg kristallisiertes Chlorcalcium, 27 kg kristallisiertes Chlorstrontium, 34 kg Bleinitrat oder äquivalente Mengen anderer Salze, an Stelle von Schwerspat irgendein anderes Substrat anwenden. .
Es ist auch durchaus nicht nötig, das beanspruchte, von den Ausgangsmaterialien zur Azokörperfläche führende Verfahren in einem Zuge auszuführen, sondern es kann beliebig unterbrochen und später fortgesetzt werden. So kann man das Dinatriumsalz der m-Nitroo-aminobenzoesäurekombination isolieren und als Paste verwenden. Diese Paste kann man beispielsweise auf einem Kollergange mit Schwerspat innig vermengen, auch Chlorbariumlösung hinzugeben. Man spart so das Filtrieren, und · die nur feuchte Farbe ist sehr bald trocken. A Man erhält so eine schöne bläulichrote Farbe von großer Lichtechtheit, die völlig ölunlöslieh ist. ' ' ■■"■

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Darstellung von ölunlösliehen Azokörperfarben, dadurch gekennzeichnet, daß man diazotierte Anthranilsäure oder beliebige Kernsubstitutionsprodükte derselben — mit Ausnahme von Sulfoanthranilsäuren — mit 2 · 3-Oxyiiaphtoesäure kombiniert, und zwar in der Weise, daß man die Farbstoffsäure in Gegenwart oder Abwesenheit eines Substrates entweder gleichzeitig in der für den jeweiligen Verwendungszweck bestgeeigneten Form als Metallsalze niederschlägt, oder daß man zunächst die Alkalisalze der Farbstoffsäure bildet und diese mit Metallsalzen umsetzt.
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