DE2355758C2 - Verfahren zur Herstellung von geschönten Rußen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von mit basischen Triarylmethanfarbsioffen geschönten Rußen.

Ruße besitzen oft einen unerwünschten braunen Unterton, der nur durch Zumischen von Schönungsfarbstoffen forg. Pigmenten) kompensiert werden kann. Bei der Herstellung von schwarzen Druckfarben und wachslosen Kohlepapieren hat man bisher den Ruß und ein blaues Schönungspigment getrennt in die Formuiierungen eingearbeitet. Um gut fließende Farbstoffdispersionen zu erhallen, muß der erforderliche Anteil relativ hoch bemessen werden, was bei wachslosen Kohlepapieren die Schärfe der Durchschläge beeinträchtigt. Bei Druckfarben schafft die zumindest partielle Löslichkeit der üblicherweise verwendeten Schönungsfarbstoffe in den als Verdünnungsmittel eingesetzten org. Lösungsmitteln eine unerwünschte Neigung zum Ausbluten des Pigments.

Dieser nachteilige Effekt ist insbesondere bei physikalischen Mischungen aus einem Schwarzpigment und einem Komplementärfarbstoff zu erwarten. Nach der US-PS 17 30 389 wird eine solche Mischung eines kohlenstoffhaltigen Materials, wie Holzkohle, als Ersatzpigment für Ruß, und eines Anilinfarbstoffs durch Naßmahlung des kohlenstoffhalilgen Materials und Kochen in einem Bad des Farbstoffs sowie anschließendes Waschen und Trocknen des erhaltenen Pulvers gewonnen.

Bekannt war auch, zwecks Schönung eines Rußes mittels dos anorganischen Farbstoffs Miloriblau. diesen Farbstoff Innerhalb der Poren des Rußes durch Fällung zu erzeugen. Gemäß der DE-PS 4 99 073 wird hierzu der Ruß mit einer wäßrigen Lösung zwei- und dreiwertiger Eisenverbindungen getränkt und anschließend der Farbstoff durch Überleiten von cyanhaltlgen Gasen gebildet.

Schließlich war schon aus der GB-PS 2 67 625 ein Verfahren zur Schonung von Rußen mit einem basischen Triarylmethanfarbstoff bekannt, welcher durch Einwirkung organischer Füllungsmiltel wie Antimonylkallumtartrat und Tannin auf den in einer wäßrigen Rußdispersion vorliegenden Farbstoff bei 60° C auf den Ruß aufgefüllt wird, woran sich eine Abtrennung des geschönten Rui3produk(s von der flüssigen Phase und eine Trocknung anschließen.

Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine insbesondere gegen organische Lösungsmittel noch extraktionsbeständigere Verankerung einer Farblackschönung an Rußen durch eine noch weitergebende Vervollständigung der Lackbildung mittels einer kombinierten Anwendung anorganischer Fällungsmiiiel zu erreichen.

Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung von mit basischen Triarylmeihanfarbstoffen geschönten Rußen durch Behandeln einer den Ruß und den Farbstoff enthaltenden wäßrigen Dispersion oberhalb von 50° C mit lackbildenden Zusätzen, Abtrennen des Produktes von der flüssigen Phase und Trocknen. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man den Ruß in eine den Farbstoff und Aluminiumsulfat enthaltende wäßrige Lösung eindispergiert, die erhaltene Dispersion dann mit Natronwasserglas versetzt und schließlich Natnummolybdat zusetzt.

Besonders gute Ergebnisse werden erhalten, wenn man die Dispersion während der Verlackungsreakiion auf einer Temperatur von 65 bis 85° C hält.

Das Verfahren ermöglicht also die innige Verknüpfung von Ruß mit einem wasserlöslichen Farbstoff zu einem Pigmentpräparat unter Zuhilfenahme anorganischer lackbildender Zusätze. Es wird angenommen, daß dabei der Farbstoff über den lackbildenden Zusatz an den Ruß gekettet und damit wasserunföslich gemacht wird. Gleichzeitig sinkt die Löslichkeit des Farbstoffes in organischen Lösungsmitteln. Dadurch werden Ausbluterscheinungen des Farbstoffes vermindert.

Durch den niedrigen Ölbedarf, den der erfindungsgemäß geschönte Ruß im Vergleich zu ungeschöntem Ruß besitzt, werden weitaus besser fließende Ruß-Öl-Dispersionen erzielt. Bei Verwendung des Pigmentpräparates in wachslosen Kohlepapieren werden schärfere Durchschläge erzielt.

Die Erfindung betrifft des weiteren die Verwendung des nach dem vorgeschlagenen Verfahren gewinnbaren Produkts in Lack- und Durckfarbensystemen sowie in wachslosen Kohlepapieren u. ä. Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Beispiel I

100 Gew.-Teile Spezialschwarz 4 (Gasruß)
9 Gew.-Teile Methylviolett
20 Gew.-Teile Aluminiumsulfat

werden in 1000 Gew.-Teilen Wasser rr.l'iels eines Dissolvers disperglert. In die erhaltene Dispersion werden langsam 80 Gew.-Teile Natronwasserglas (35%ige wäßrige NatrlumslllkatlPsung) eingetropft. Anschließend tropft man 2 Gew.-Teile in 98 Gew.-Teilen Wasser gelöstes Natriummolybdat zu. Nach ungefähr 2 Stunden ist die Reaktion beendet. Während der gesamten Umsetzung wird eine Temperatur von 70 bis 80° C eingehalten und das Rcaktionsmedlum stark gerührt.

Nach dem Abflltrieren und Waschen wird das Produkt 20 Stunden bei 90° C im Trockenschrank getrocknet.

Präparateelgenschaflen: Niedriger Ölbedarf. gute Flleßelgenschaflen Im Bindemittel, blauvioleiter Farbstich, sehr geringe Neigung zum Ausbluten des Farbstoffes In Estern. Ketonen, Kohlenwasserstoffen und chlorlenen Kohlenwasserstoffen.

Bei den folgenden Beispielen werden die Priiparallonen nach dem in Beispiel I beschriebenen Umsetzungsprozcf.1 hergestellt.

Beispiel 2 80 Gew.-Te||e Natronwasserglas (35% in HiO)

c -tu λ 2 Gew,-Teile Natriummolybdat

J SPfm schwarz 4 _{(n 98} ^_{1n Wasser},

10 Gew.-Teile Kristall violett

20 Gew.-Teile Aluminiumsulfat PrSparateejgenschaften: wie Beispiel 1, blauer Farb-

Gew,-Te!|e Wasser stich-

80 Gew.-Teile Natronwasserglas (35% in HjO) BeisDie! 4

2 Gew.-Teile Natrlummolybdat ^p

in 98 Gew.-Teilen Wasser. 100 Gew.-Teile Spezialschwarz 15 (Furnaceruß)

Präparateeigenschaiten: wie Beispiel I etwas besserer .o ^ g^I^^ A^^

Farbstich, etwas bessere Dispergierbarkeit im Binde- _{]000 Qew Te(|e Wasser}

^miltel· 80 Gew.-Teile Natronwasserglas (35* in H₂O)

Beispiel 3 2 Gew.-Teile Natriummolybdat

,„-„_„_,,.. ,„ in 98 Gew.-Teilen Wasser

100 Gew.-Teile Spezialschwarz 4 15

10 Gew.-Teile Viktoriablau Präparateeigenschaften: wie Beispiel 1, etwas niedri-

20 Gew.-Teile Aluminiumsulfat gerer Ölbedarf. Gew.-Teile Wasser

Claims (3)

Palentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von mit basischen Triarylmethanfarbstoffen geschönten Rußen durch Behandeln einer den Ruß und den Farbstoff enthaltenden wäßrigen Dispersion oberhalb von 50° C mit lackbildenden Zusätzen, Abirennen des Produktes von der flüssigen Phase und Trocknen, dadurch gekennzeichnet, daß man den Ruß in eine den Farbstoff und Aluminiumsulfat enthaltende wäßrige Lösung eindispergiert, die erhaltene Dispersion dann mit Natronwasserglas versetzt und schließlich Natriummolybdat zusetzt.

2. Verwendung der gemäß Anspruch I erhaltenen Ruße in Lacken und Druckfarben.

3. Verwendung der gemäß Anspruch 1 erhaltenen Ruße in wachslosen Kohlepapieren.