DE1213440B - Verfahren zur Herstellung von Stempelfarben und Kugelschreiberpastentinten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Stempelfarben und KugelschreiberpastentintenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
B41n
Deutsche Kl.: 151-7/02
Nummer: 1213 440
Aktenzeichen: G 31887 VI b/151
Anmeldetag: 23. März 1961
Auslegetag: 31. März 1966
Es wurde gefunden, daß man wertvolle Stempelfarben
und Kugelschreiberpastentinten erhält, wenn man in höher siedenden Alkoholen, Estern oder deren Gemischen
basische Farbstoffe und Phenolformaldehydharze, die man erhält, wenn man ein Monophenol, von
dessen o- und p-Stellungen zur Hydroxylgruppe mindestens zwei unsubstituiert sind, oder ein Gemisch
von solchen Monophenolen in wäßrig-alkalischem Mittel bei erhöhter Temperatur mit mehr als 1 Äquivalent
und weniger als 2 Äquivalenten Formaldehyd ίο umsetzt und das erhaltene, isolierte Kondensationsprodukt bei Temperaturen von über 100° C gleichzeitig
oder stufenweise weiter kondensiert mit 0,5 bis 0,75 Äquivalenten methylolierbarer Phenolverbindungen,
bestehend aus Alkylphenolen mit mindestens 5 Alkylkohlenstoffatomen und Hydroxybenzolcarbonsäuren
im Molverhältnis von 1:1 bis 2,5, oder wenn man diese Verbindungen im obigen Mengenverhältnis in
wäßrig-saurem Mittel bei Temperaturen von 90 bis HO0C mehrere Stunden gleichzeitig kondensiert, löst.
Hierbei sind die Alkohole den Estern als Lösungsmittel vorzuziehen.
Als höhersiedende Alkohole verwendet man beispielsweise bei über 1000C siedende Monoalkohole,
wie Benzylalkohol oder Diäthylenglykolmonoäthyläther. Mit Vorteil verwendet man aber Polyalkohole,
ζ. B. Alkylenglykole, wie 1,2-Propylenglykol, vorzugsweise
jedoch Polyalkylenglykole, insbesondere PoIyäthylenglykole, vor allem das Di- oder Triäthylenglykol
und Dipropylenglykol.
Als Ester kommen vorzugsweise solche in Frage, die sich von niederen gesättigten aliphatischen Monocarbonsäuren,
insbesondere von Essigsäure oder Milchsäure und den obengenannten Alkoholen ableiten.
Als Beispiele seien das Benzylacetat oder -lactat oder das Diäthylenglykolmono- oder -diacetat oder -mono-
oder -dilactat oder das Glycerindi- oder -triacetat genannt. Es können auch Gemische der obengenannten
Lösungsmittel verwendet werden.
Als Farbstoffe kommen auch hier basische Färbstoffe in Betracht. Diese können sowohl in Form ihrer
Salze, z. B. in Form ihrer Hydrohalogenide, etwa der Hydrochloride und insbesondere bei den Kugelschreiberpastentinten
auch als Farbbasen verwendet werden. Beispiele solcher erfindungsgemäß verwendbarer
Farbstoffe sind die folgenden, im Color-Index aufgeführten Farbstoffe: C. I. Basic Yellow 2 (41 000),
C. I. Basic Violet 10 (45170), C. I. Basic Violet 3 (42 555), C. I. Basic Blue 26 (44 045), C. I. Basic Green 4
(42 000), C. I. Solvent Blue 51, C. I. Basic Blue 40.
, Die erfindungsgemäß herstellbaren Stempelfarben und Kugelschreiberpastentinten sind sehr beständig
Verfahren zur Herstellung von Stempelfarben
und Kugelschreiberpastentinten
und Kugelschreiberpastentinten
Anmelder:
J. R. Geigy A. G., Basel (Schweiz)
Vertreter:
Dr. F. Zumstein,
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Assmann
und Dipl.-Chem. Dr. R. Koenigsberger,
Patentanwälte, München 2, Bräuhausstr. 4
Als Erfinder benannt:
Dr. Albert Würmli,
Dr. Roderich König, Riehen, Basel (Schweiz)
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 24. März 1960 (3322),
vom 3. Februar 1961 (1156)
Schweiz vom 24. März 1960 (3322),
vom 3. Februar 1961 (1156)
und trocknen z. B. auf Stempelkissen oder in Kugelschreiberminen praktisch nicht ein. Die mit ihnen
erzeugten Drucke und Schriften auf Papier sind sehr rein und farbkräftig. Sie zeichnen sich durch sehr gute
Wasserfestigkeit aus. Beim Aufbewahren in Farbstoffbehältern geben erfindungsgemäß hergestellte
Farben und Tinten keine schwer entfernbare Beschmutzungen (Farbränder) und verursachen in Weißbleichbehältern
keine Korrosion.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung.
Sofern etwas anderes nicht ausdrücklich vermerkt ist, bedeuten darin die Teile Gewichtsteile.
Gewbhtsteile stehen zu Volumteilen im gleichen Verhältnis
wie Kilogramm zu Liter.
10,0 Teile C. I. Basic Violet 10 (45 170) und 20,0 Teile des unten beschriebenen Phenolformaldehydharzes
werden in 70,0 Teilen technischem Triäthylenglykol gelöst. Man erhält eine Stempelfarbe, die auf Cellulosepapier
sehr klare und bereits schon unmittelbar nach dem Stempeln naßechte Drucke ergibt.
Verwendet man an Stelle der 10,0 Teile C. I. Basic Violet 10 (45170) ebenso viele Teile CI. Basic
Green 4 (42 000), C. I. Basic Blue 26 (44 045), C. L Basic Yellow 2 (41000), oder CI. Basic Violet 3.
609 540/261
(42 555) und verfährt im übrigen, wie im Beispiel angegeben, so erhält man Stempelfarben, die auf
Cellulosepapier ebenfalls sehr klare und hervorragend naßechte grüne, blaue, gelbe bzw. violette Drucke
ergeben.
Das verwendete Phenolformaldehydharz kann wie folgt hergestellt werden:
108 Teile o-Kresol, 100 Teile Wasser und 147 Teile 30%ige Natronlauge werden gemischt. Bei 50° C
werden 129 Teile 37°/oiger Formaldehyd zugegeben
und das Gemisch während 3 Stunden bei 50° C gerührt. Durch Neutralisation mit technischer Salzsäure
fällt ein gut abtrennbares Öl an. Die anfallende Ölmenge wird zusammen mit 57 Teilen o-Hydroxybenzoesäure
und 50 Teilen Nonylphenol bei 125° C so lange kondensiert, bis ein zähflüssiges Harz entstanden
ist. Durch Behandlung mit Wasserdampf werden Spuren noch noch vorhandenem Alkylphenol entfernt.
Dann wird das Wasser abgedampft, bis das Harz in der Kälte glasig erstarrt.
Es werden 10,0 Teile C. I. Basic Violet 3 (42 555) zusammen mit 10 Teilen eines unten beschriebenen
Phenolformaldehydharzes in 80,0 Teilen technischem Triäthylenglykol aufgelöst.
Man erhält so eine Stempelfarbe, die auf Cellulosepapier klare und bereits schon unmittelbar nach dem
Stempeln naßechte violette Drucke ergibt.
Das in diesem Beispiel verwendete Phenolformaldehydharz kann wie folgt hergestellt werden:
54 Teile p-Kresol, 54 Teile o-Kresol, 200 Teile Wasser und 160 Teile 30%ige Natronlauge werden
gemischt. 122 Teile 37%iger Formaldehyd werden zugegeben und die Mischung während 10 Stunden
bei 40° C gerührt. Nach der Neutralisation mit Salzsäure wird das gewonnene Öl mit 34,5 Teilen Salicylsäure
und 55 Teilen Nonylphenol während 10 Stunden bei 125° C kondensiert. Durch Behandlung mit
Wasserdampf werden Spuren von noch vorhandenem Alkylphenol entfernt. Dann wird das Wasser abgedampft,,
bis das Harz in der Kälte glasig erstarrt.
10,0Teile CI. Basic Violet 3 (42 555) werden
zusammen mit 20,0 Teilen des im Beispiel 2 beschriebenen Phenolformaldehydharzes in 70,0 Teilen Diäthylenglykol
gelöst.
Die mit einer so erhaltenen Stempelfarbe erzeugten violetten Drucke auf Cellulosepapier sind sehr klar
und bereits schon unmittelbar nach dem Stempeln überaus naßecht.
Ersetzt man in obigem Beispiel die 70,0 Teile Diäthylenglykol durch ebenso viele Teile 1,2-Propylenglykol
und verfährt im übrigen, wie im Beispiel angegeben, so erhält man Stempelfarben, die auf
Cellulosepapier ebenso klare und naßechte violette Drucke ergeben.
Beispiel 4
15,0 Teile C. I. Basic Violet IO (45170) und 30,0 Teile
des unten beschriebenen Phenolformaldehydharzes werden in 50,0 Teilen technischem Benzylalkohol gelöst.
Man erhält eine Kugelschreiberpastentinte, die auf Cellulosepapier sehr klare und bereits schon
unmittelbar nach dem Schreiben wasser- und lösungsmittelechte Schriften ergibt.
Verwendet man an Stelle der 15,0 Teile C. I. Basic Violet 10 (45 170) ebenso viele Teile C. I. Basic Green 4
(42 000), C I. Basic Yellow 2 (41 000), C. I. Basic Violet 3 (42.555) oder C I. Basic Blue 40 und verfährt
im übrigen, wie im Beispiel angegeben, so erhält man Kugelschreiberpastentinten, die auf Cellulosepapier
ebenfalls sehr klare und hervorragend grüne, gelbe, violette bzw. -blaxie Schriften ergeben.
Das in diesem Beispiel verwendete Phenolformaldehydharz kann wie folgt hergestellt werden:
Das in diesem Beispiel verwendete Phenolformaldehydharz kann wie folgt hergestellt werden:
86 Teile o-Kresol, 40 Teile Nonylphenol, 46 Teile
Salicylsäure, 102 Teile Formaldehyd (37°/0ig) und
6 Teile konzentrierte Salzsäure werden innig vermischt und hierauf auf 95 bis 100° C aufgeheizt und diese
Mischung während 5 Stunden unter Rückfluß gehalten. Zur Entfernung der Salzsäure wird hierauf das entstandene
zähflüssige Harz zweimal mit Wasser ausgekocht. Nach Abtrennen der wäßrigen Schicht wird
das verbleibende Harz auf 110° C erhitzt, wobei Wasser so lange abgedampft wird, bis das Harz beim'
Erkalten erstarrt.
Es werden 20,0 Teile C. I. Basic Blue 26 (44 045) in Form der Farbbase zusammen mit 20 Teilen des'
im Beispiel 1 beschriebenen Phenolformaldehydharzes· in 60,0 Teilen technischem Dipropylenglykol aufgelöst..
Man erhält so eine Kugelschreiberpastentinte mit ähnlich guten Eigenschaften, wie im Beispiel 4 erwähnt.
20,0 Teile CI. Solvent Blue 51 (als Farbbase} werden zusammen mit 20,0 Teilen des im Beispiel 4
beschriebenen Phenolformaldehydharzes in 60,0 Teilen
Diäthylenglykolmonoäthyläther gelöst.
Die mit. einer so erhaltenen Kugelschreiberpastentinte erzeugten blauen Schriften auf Cellulosepapier
sind sehr klar und bereits schon unmittelbar nach dem Schreiben überaus naß- und lösungsmittelecht.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Stempelfarben und Kugelschreiberpastentinten, dadurch gekennzeichnet, daß man in höhersiedenden
Alkoholen, Estern oder deren Gemischen basische Farbstoffe und Phenolformaldehydharze, die man
erhält, wenn man ein Monophenol von dessen o- und p-Stellungen zur Hydroxygruppe mindestens zwei unsubstituiert sind, oder ein Gemisch
von solchen Monophenolen in wäßrig-alkalischem Mittel bei erhöhter Temperatur mit mehr als
1 Äquivalent, und weniger als 2 Äquivalenten Formaldehyd umsetzt und das erhaltene, isolierte
Kondensationsprodukt bei Temperaturen von über 100° C gleichzeitig oder stufenweise weiter konden- ■
siert mit 0,5 bis 0,75 Äquivalenten methylolierbarer Phenolverbindungen, bestehend aus Alkylphenolen
mit mindestens 5 Alkylkohlenstoffatomen und Hydroxybenzolcarbonsäuren im Molverhältnis
von 1:1 bis 2,5, oder wenn man diese Verbindungen im obigen Mengenverhältnis in wäßrig-saurem
Mittel bei Temperaturen von 90 bis HO0C mehrere
Stunden gleichzeitig kondensiert, löst.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von oberhalb 100° C siedenden
Polyalkylenglykolen als Lösungsmittel.
609 540/261 3.66 © Bundesdruckerei Berlin
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