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Schuhwerk-Zwickmaschine zum Verbinden des Oberleders mit der Brandsohle
mit Hilfe eines Klebemittels Die Erfindung betrifft eine Schuhwerk-Zwickmaschine
zum Verbinden des Oberleders mit der Brandsohle nur mit Hilfe eines Klebemittels,
bei der das von einer Zange über den Leisten geholte und von einem Schieber festgehaltene
Oberleder unmittelbar von einem in einem Hammerhalter angeordneten Hammer auf die
Brandsohle aufgezwickt wird, wobei der Hammer durch eine Öffnung des Überschiebers
hindurchtritt und in dieser gesteuert wird.
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Die bisher bekannten Z«,Zckmaschinen dieser Art haben den Nachteil,
daß zunächst keine genügend starke Pressung zwischen Oberleder, Klebemittel und
Brandsohle erfolgt, so daß schon diese erste Verbindung der drei Teile nicht fest
genug ist. Daß die Pressung nicht stark genug ist, hat hauptsächlich seinen Grund
darin, daß der Hammer, insbesondere an gewölbten Stellen, nicht mit seiner ganzen
Fläche auf das Oberleder auftrifft und somit auch keine Pressung auf eine große
Fläche hin erzielt. Des weiteren ist aber bei den bekannten Zwi.ckmaschinen der
Nachteil vorhanden, daß nach vollendetem Klebezwicken die einmal erzielte Verbindung
durch die weitere Arbeit wieder zerstört wird. Dies geschieht hauptsächlich dadurch,
daß das Oberleder, wenn der durchbrochene Schieber nach vollendetem Druckschlag
des Hammers wieder zurückgeht, sehr oft zwischen Kantenführung und Überschieber
(also im Durchgangskanal) sich festklemmt und dadurch wieder von der Brandsohle
weggerissen wird.
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Diesen Übelständen soll die Erfindung dadurch abhelfen, daß der Hammerkopf
an der Hammerstange drehbeweglich angeordnet ist und sich dadurch und nach Durchtritt
der verbreiterten Hammerbahn durch die Durchtrittsöffnung am Unterschieber bis unter
dessen Unterfläche, also in führungsfreier Stellung, mit seiner unteren Endfläche
beim Auftreffen auf den Zwickeinschlag des Oberleders selbsttätig nach der jeweiligen
Neigungsfläche des Leistens einstellt und eine verhältnismäßig große Fläche Zwickeinschlag
mit der Brandsohle fest zusammenpreßt.
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In Verbindung mit dieser besonderen Beweglichkeit des Hammerkopfes
ist weiter an der Zwickmaschine eine Druckfingervorrichtung angeordnet, die die
zusammengezwickten Teile auch nach dem Weiterbewegen von Hammer und Schieber fest
zusammenhält. Die Druckfingervorrichtung besteht hierbei vorteilhaft aus zwei Druckfingern,
da der in Tätigkeit befindliche Druckfinger stets an der Seite des Schiebers liegen
muß, die sich iri der Vorschubrichtung des Arbeitsstückes befindet, und das Arbeitsstück
bald
in der einen, bald in der anderen Richtung bewegt werden muß.
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Die Bezeichnung Oberleder bezieht sich auf den Oberteil des Schuhwerkes
im allgemeinen, also auch auf einen anderen Werkstoff als Leder, und gleichgültig,
ob der ganze Befestigungsrand des Oberleders in Frage kommt, oder nur ein Teil oder
Teile von ihm.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt; es zeigen: Abb. i schematisch einen Teil einer mit einer Ausführungsform
der Erfindung versehenen Zwickmaschine, von der Seite gesehen, jedoch ohne die Druckfingervorrichtung,
Abb. 2 dieselbe, ebenfalls von der Seite gesehen, in einer' anderen Arbeitsstellung,
Abb. 3 ein Schaubild der Druckfingervorrichtung in der Zwickmaschine, Abb.4 schematisch
die Druckfingervorrichtung allein, von vorn gesehen.
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In Abb. i bis 3 ist 3 ein gewöhnlicher, zu einer Zwickmaschine gehörender
Hammerhalter, 5 ist der Überschieber der Maschine, und 6 eine Kantenführung mit
Anlage, gegen die das Arbeitsstück gehalten werden kann.
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Zum Durchgang für den Hammer hat der Schieber 5 eine Durchtrittsöffnung
4. Der Hammer, der in an und für sich bekannter Weise zusammen mit dem Halter 3
nach oben und unten bewegt wird, steht schräg im Verhältnis zu der ebenen Unterseite
des Überschiebers 5 und der damit parallelen Oberseite der Kantenführung 6. In Abb.
i sind Hammer und Überschieber 5 in den Stellungen dargestellt, die sie einnehmen,
wenn ein Arbeitsschlag (Bewegung nach unten) des Hammers erfolgt ist, wobei die
Hammerbahn gegen den Rand des Oberleders eines Arbeitsstücks geschlagen hat. Hiernach
wird der Hammer nach oben bewegt zu der in Abb.2 dargestellten Stellung, in welcher
die Hammerbahn in einer Flucht mit der Unterseite des Überschiebers 5 liegt, worauf
letzterer rückwärts verschoben wird (nach rechts in Abb. i) in die Stellung, die
Abb. 2 zeigt, um für die Bewegung der in Abb. 3 dargestellten Zwickzange Platz zu
machen. Bei jeder Umdrehung der Hauptwelle der Maschine führt der Hammer einen Arbeitsschlag
aus und geht dann nach oben in die Durchtrittsöffnung 4 des Schiebers 5, der selbst
während dieses Zeitabschnittes eine rückwärts und eine vorwärts gehende Bewegung
ausführt.
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Der Hammer besteht aus einem Hammerkopf 7 (Abb. i, 2) mit einer verbreiterten
Hammerbahn 8 und einem kugelförmigen Lager zum Aufnehmen eines kugelförmigen Kopfes
an dem untersten Ende der Hammerstange. Gegen die Rückseite der verbreiterten Hammerbahn
8 legt sich eine in der Durchtrittsöfinung 4 angeordnete Schraubenfeder ii. Die
Kugelgelenkverbindung bewirkt, daß sich der Hammerkopf nach Austritt der verbreiterten
Hammerbahn 8 aus der Durchtrittsöffnung 4 des Überschiebers 5 durch Drehen um das
Kugelgelenk selbsttätig nach der Neigung des Arbeitsstücks an der Stelle, wo es
von der Hammerbahn 8 getroffen wird, einstellt, so daß der Hammerkopf eine derartig
schräge Stellung zu der Hammerstange einnimmt, daß die ganze Hammerbahn 8 wirksam
wird. Sobald der Hammer so viel nach oben bewegt worden ist, daß die Hammerbahn
8 von dem Arbeitsstück frei ist, zwingen die Öffnung 4 und die Feder zi den Hammerkopf
7 dazu, sich in die Stellung zur Hammerstange zurückzudrehen, bei der die Hammerbahn
in eine Flucht mit der Unterseite des Überschiebers 5 kommt.
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Die Hammerstange besteht aus zwei Gelenkstücken, einem kurzen, unteren
Gelenkstück 121. (Abb. i und 2) und einem längeren, oberen Gelenkstück i2, die durch
einen Zapfen 15 drehbar verbunden sind. Das Gelenkstück 12 ist durch einen im Hammerhalter
3 befestigten Zapfen 13 mit diesem Halter derart verbunden, daß es gegenüber dem
Zapfen 13 drehbar und längsverschiebbar ist. Zu diesem Zweck ist in dem obersten
Ende des Gelenkstückes 12 ein den Zapfen 13 umgreifender Schlitz 14 angeordnet.
Das kurze Gelenkstück i21 ist durch einen kolbenartigen Teil i6 in der Öffnung 4
geführt. Die Verhältnisse sind derart, daß der gesamte Hammer i2, 121, 7 während
seines durch Einwirkung des Zapfens 13 des Halters 3 auf die untere Endenbegrenzung
des Schlitzes 14 hervorgerufenen Arbeitsschlages in der vordersten Stellung des
Überschiebers 5 gezwungen ist, die in Abb. i gezeigte Stellung einzunehmen. Die
verbreiterte Hammerbahn 8 ist hierdurch ein Stück unter die Unterfläche des Überschiebers
5 heruntergekommen und wirkt auf das Arbeitsstück, dessen Neigung die Hammerbahn
an der Einwirkungsstelle- selbsttätig dadurch angepaßt wird, daß sich der Hammerkopf
7 um das Kugelgelenk dreht. Während der nachfolgenden, aufwärts gehenden Bewegung
des Halters3 wandert der Zapfen 13 in den Schlitz 14, und die Feder ii bewirkt,
daß der Hammer sofort in seine unwirksame Lage zurückgeht (Abb.2), so daß die Hammerbahn
8 wieder in eine Flucht mit der Unterseite des Überschiebers 5 kommt. In dieser
Stellung bleiben jetzt Hammerkopf 7 und Gelenkstück i21, bis der Hammer seinen nächsten
Arbeitsschlag ausführen soll. Die Bewegung des Gelenkstückes 12 um die Zapfen
13,
15 kann ungehindert erfolgen, teils weil das Gelenkstück kleineren Querschnitt
hat als die Öffnung 4, teils weil in deren Begrenzungswand ein Ausschnitt 17 (Abb.
2) angeordnet ist. Die Stellungen der verschiedenen Teile, wenn der Überschieber
in seiner hintersten Stellung ist, sind in Abb. 2 dargestellt.
In
Abb. 3 ist 18 eine zu der Maschine gehörende Zange. Auf einen Teil i9 des Maschinengestells
ist mittels einer Schraube 2o und zweier Steuerstifte 2 1 und 22 ein Arm 23 (Abb.
3 und q.) angeordnet, auf dem mittels eines Schraubenbolzens 24. drehbar ein Bügel
25 angeordnet ist. An dem Arm 23 ist weiter ein gerades oder bogenförmiges, flaches
Haltestück 26 fest angeordnet, dessen Vorderfläche ungefähr in einer Flucht mit
der Hinterfläche des Bügels 25 liegt, und in welcher sich drei Löcher I, 1I und
III (Abb.3 und q) befinden. Die Achsen dieser Löcher verlaufen parallel zu dem Schraubenbolzen
2q.. Der Bügel 25 trägt einen Handgriff 27, der auf seiner einen Seite einen Vorsprung
28 hat, auf dem mittels eines Stiftes 29 ein zweiter Handgriff 3o drehbar gelagert
ist, der einen um den Stift 29 drehbaren zweiarmigen Hebel bildet, an dessen vordem
Bügel 25 befindlichen unteren Ende ein Verriegelungsstift 31 (Abb. q.) angeordnet
ist. Der Stift 31 kann durch ein Loch des Bügels 25 in eines der vorerwähnten drei
Löcher des Haltestücks 26 hineingehen; eine zwischen den beiden Handgriffen 27,
30 angebrachte Schraubenfeder 32 (Abb.3 und 4) sucht den Handgriff 30 in
solcher Richtung zu drehen, daß der Stift 31 dadurch gegen das Haltestück 26 bewegt
wird. Auf dem einen Ende des Bügels 25 ist ein Druckfinger 33 und auf dem anderen
Ende ein ganz ähnlicher Druckfinger 34. angebracht; jeder dieser Finger, welche
L-förmig sind, ist mittels einer'Schraube 35, die durch ein in den Fingern angeordnetes
längliches Loch 36 geht, festgehalten, wodurch die Finger gegenüber den Bügelenden
eingestellt werden können.
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An jedem Ende des Haltestückes 26 ist ein Begrenzungsstift 37 angebracht.
Wenn die Teile in den gezeigten Stellungen (Abb. 3) sind, liegt der Handgriff 27
gegen den nicht sichtbaren Begrenzungsstift 37 an, welcher hierdurch die Drehung
des Bügels 25 um den Schraubenbolzen 2q. im Uhrzeigersinne begrenzt. Das vor dem
Stift 31 (Abb. q) des Handgriffes 3o befindliche Loch im Bügel 25 ist dann vor dem
Loch III des Haltestückes 26, in welchem der Stift durch Einwirkung der Feder 32
auf den Handgriff 3o festgehalten wird und den Bügel mit dem feststehenden Stück
26 verriegelt. Der Druckfinger 33 ist dann in Arbeitsstellung an der Rückseite des
Schiebers 5, wogegen der Druckfinger 34. in umwirksamer Stellung ist (Abb. 3) Wenn
man nun mit der Hand den Handgriff 30 gegen die Einwirkung der Feder 32 dreht, bis
er an seinem obersten Ende gegen den Handgriff 27 stößt, so wird hierdurch der Stift
31 aus dem Loch III des Haltestückes 26 bewegt, und man kann dann mittels der Handgriffe
den Bügel 25 entgegen dem Uhrzeigersinne drehen, bis er gegen den im Haltestück
26 angeordneten in Abb. 3 sichtbaren Begrenzungsstift 37 stößt. Das vor dem Stift
31 des Handgriffes 3o befindliche Loch im Bügel ist dann vor dem Loch I des Haltestückes
26, in welches daher der Stift einfällt, sobald man den Handgriff losläßt, wodurch
der Bügel mit dem Haltestück 26 verriegelt wird. Dieser Stellung des Bügels (Abb.
q.) ist der Druckfinger 34 in Arbeitsstellung an der Vorseite des Schiebers 5, wogegen
der Druckfinger 33 in unwirksamer Stellung ist. Wenn man den Bügel in die Stellung
hineindreht, in welcher der Stift 31 ins Loch 1I des Haltestückes 26 einfällt, sind
beide Druckfinger 33 und 34 in unwirksamer Stellung.
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Die Feder 32, der handgrifförmige Hebel 30 und sein Stift 31 bilden
also ein. Federschloß zum Verriegeln des Bügels 25 in der gewünschten von den drei
möglichen Stellungen.