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Typenhebelantriebsvorrichtung für Schreibmaschinen Gegenstand der
Erfindung ist eine Typenhebelantriebsvorrichtung für Schreibmaschinen, bei der die
Typenhebel mittels einer Zuglasche von im wesentlichen horizontal gelagerten Zwischenhebeln
angetrieben werden, die mit ihrem vorderen Ende nahe der Vorderseite der Maschine
drehbar auf einer gemeinsamen waagerechten Achse gelagert sind, während der Drehzapfen
der Tastenhebel beträchtlich rückwärts davon liegt.
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Solche Maschinen sind infolge ihrer gedrängten Bauart besonders als
Reisemaschinen geeignet. Die bekannten Maschinen dieser Art haben aber den Nachteil,
daß sie eine ausreichend beschleunigte Typenhebelbewegung, von der eine genügende
Schreibschnelligkeit und die Erzielung einer ausreichenden Anzahl von Durchschlägen
abhängig ist, nicht zulassen. Je schneller sich der angeschlagene Typenhebel in
der letzten Phase seiner Bewegung zur Schreibwalze bewegt, desto rascher wird er
dieselbe Zone auch bei seiner Rückbewegung durchlaufen, so daß die Anschlagzone
unmittelbar nach dem Anschlag für den folgenden Typenhebel frei ist und Kollisionen
zwischen den nacheinander angeschlagenen Typenhebeln auch bei größter Schreibgeschwindigkeit
zuverlässig vermieden werden. Zur Erzielung dieses Vorteils besteht die vorliegende
Erfindung darin, daß ein aufwärts gerichteter Ansatz der Tastenhebel mit einem Zapfen,
der auf einer waagerecht verlaufenden Führungskante an den Zwischenhebeln aufliegt
und darauf gleitet, die Zwischenhebel antreibt. Durch diese Ausbildung wird eine
Verkürzung des Antriebshebelarmes des Zwischenhebels bei zunehmendem Typenhebelanschlag
ermöglicht, der eine wesentlich größere Beschleunigung des Typenhebels bewirkt,
als es bei den sonst gebräuchlichen Antrieben der vorgenannten Art möglich ist.
Um hierbei einen von der Länge der Tastenhebel unabhängigen, für alle Typenhebel
gleichmäßigen Anschlag der Typenhebel zu erzielen, können die nach hinten gerichteten
Ansätze der Zwischenhebel für die einzelnen Tastenreihen verschieden lang und in
verschiedenen Winkeln abwärts gebogen sein. Da es zur Verbilligung der Maschine
wünschenswert ist, die Anzahl der verschiedenartigen Bauteile nach Möglichkeit zu
beschränken, kann für je zwei Tastenreihen nur eine Form von Zwischenhebeln verwendet
und die Ungleichheiten in der Tastenlänge der einzelnen Tastenreihen dadurch ausgeglichen
werden, daß die Zapfen entsprechend der verschiedenen Länge der Tastenhebel an verschiedenen
Punkten der Z«Hschenhebel angreifen.
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Bekanntlich sind die Ebenen, in der die Typenhebel ihre Drehung ausführen,
von der Mitte der Maschine nach beiden Seiten bis zu 6o'
geneigt.
Dies hat zur Folge, daß die die Zwischenhebel mit den seitlich liegenden Typenhebeln
verbindenden Zuglaschen bereits in ihrer Ruhelage mit den Typenhebeln einen größeren
Winkel einschließen, als dies im mittleren Teil der Maschine der Fall ist. Infolgedessen
wird die Zuglasche mit ihrem Angriffspunkt am Typenhebel und dem Drehpunkt der Typenhebel
bei den seitlich liegenden Typenhebeln ganz oder fast in eine Art Totpunktlage kommen,
die sowohl die Übertragung einer genügenden Anschlagskraft ausschließt als auch
verhindert, daß die Rückzugfeder ein genügendes Drehmoment auf den Typenhebel ausübt,
um ihn in seine Ausgangsstellung zurückzuführen. Zur Beseitigung dieses Nachteils
ist eine Anzahl benachbarter, am Rande der Maschine gelegener Zuglaschen mit den
Typenhebeln an Punkten verbunden, die oberhalb der Verbindungspunkte der übrigen
mittleren Zuglaschen mit ihren zugehörigen Typenhebeln liegen.
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Auf der beiliegenden Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
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Abb. z ist eine schematische Ansicht der Antriebsvorrichtung eines
einzelnen Typenhebels, die zu einer Taste aus der ersten oder untersten Reihe der
Tastatur gehört. Die verschiedenen Stellungen der Taste beim Anschlag des Typenhebels
sind durch gestrichelte Linien angedeutet.
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Abb.2 zeigt einen Tastenhebel aus der zweiten Reihe der Tastatur.
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Abb. 3 zeigt einen Tastenhebel aus der dritten Reihe der Tastatur.
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Abb. q. zeigt einen Tastenhebel aus der vierten Reihe der Tastatur.
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Abb. 5 zeigt schematisch in Seitenansicht die gegenseitigen Lagen
der Zwischenhebel und der damit zusammenwirkenden Teile der Tastenhebel der vier
Tastaturreihen.
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Abb. 6 zeigt in Aufsicht einen Tasten- und einen Typenhebel in ihrer
Ruhelage.
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Abb.7 ist eine entsprechende Seitenansicht einer Typenhebelantriebsvorrichtung,
die sich nahe der Mitte der Maschine befindet.
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Abb.8 ist eine Seitenansicht einer Ausführungsform des Zwischenhebels,
wie er für die Tastenhebel der dritten und vierten Tastenreihe Verwendung findet.
Es sind die entsprechenden Angriffspunkte der Tastenhebel angedeutet.
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Abb. g ist eine Seitenansicht eines Zwischenhebels, wie er für die
Tastenhebel der ersten und zweiten Tastenreihe Anwendung findet.
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Abb. zo zeigt eine andere Ausführungsform eines Zwischenhebels.
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Abb. 1i veranschaulicht eine andere Verbindungsweise der Tasten- und
Zwischenhebel. Abb. 12 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei welcher der Führungsschlitz
nach hinten offen ist. Abb. 13 zeigt in Teilansicht die verschiedenen Ausführungsformen
des unteren Teiles der Typenhebel in der Mitte und an den Seiten der Maschine.
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Abb. 1q. ist eine Seitenansicht zweier Typenhebel, die in annähernd
derselben Art wie in Abb. 13 ausgebildet sind.
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Abb. 15 veranschaulicht eine andere Ausführungsform der Rückzugfeder.
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Abb. 16 ist eine Aufsicht, welche die verschiedene Länge und Anordnung
der Zwischenhebel erkennen läßt.
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Die Typenhebel z sind auf einer Welle 2 gelagert. An dem unteren Teil
der Typenhebel sind bei 5 bzw. 6 Zugstangen .4 befestigt. Die Punkte 5 und 6 liegen
hinter- und unterhalb der Welle 2. Die Zugstangen .4 verlaufen nach vorn und sind
dort mit den Zwischenhebeln 7 drehbar verbunden. Die Zwischenhebel 7 sind auf einer
gemeinsamen Welle 8 gelagert.
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Die Zwischenhebel kommen in zwei verschiedenen Former. zur Verwendung,
in einer langgestreckten (Abb. z und 2) für die erste und zweite oder die beiden
untersten Tastenreihen, und in einer kurzen Form für die dritte und vierte oder
die beiden obersten Tastenreihen (Abb.3 und q.). Sämtliche Zwischenhebel n besitzen
den gleichen waagerecht verlaufenden Hauptteil, welcher bei den kurzen Hebeln sogar
noch etwas länger sein kann als bei den langen Hebeln. Der Teil 15 jedoch ist bei
den langen Hebeln bedeutend länger und um einen kleineren Winkel nach unten gerichtet
als der Teil 16 der kurzen Hebel.
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Die Tastenhebel sind in üblicher Weise in vier über- und hintereinanderliegenden
Reihen angeordnet und besitzen verschiedene Gestalt, die bei 17, 18, zg und 2o in
den Abb. r, 2, 3 und q. veranschaulicht ist. Sämtliche Tastenhebel sind auf einer
gemeinsamen Welle 2r gelagert. Jeder Tastenhebel besitzt einen aufwärts und nach
hinten gerichteten Ansatz 22 mit einem Zapfen 23, der sich auf den waagerechten
Hauptteil des zugehörigen Zwischenhebels auflegt. Beim Anschlag eines Tastenhebels
wird infolgedessen der zugehörige Zwischenhebel 7 ebenfalls abwärts gezogen werden;
diese Bewegung wird durch die Zugstange q. auf den Typenhebel übertragen und dieser
dadurch zum Anschlag an die Papierwalze gebracht.
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Die Zapfen 23 berühren die Zwischenhebel an verschiedenen Stellen.
Abb. g zeigt einen langgestreckten Zwischenhebel derart, wie er für die Tastenhebel
der ersten und zweiten Tastenreihe entsprechend den Abb. q. und 5 Verwendung findet.
Die Stellung der Zapfen, die zu den Tastenhebeln der ersten Tastenreihe gehören,
ist in Abb. 8 bei 2za eingetragen, die Stellung der zu der zweiten Tastenreihe gehörigen
Zapfen dagegen bei 2z h. In gleicher
Weise ist in Abb. 8 an einem
kurzen Zwischenhebel die entsprechende Stellung der zu der dritten und vierten Tastenreihe
gehörigen Zapfen bei 2ic und :zii veranschaulicht.
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Aus Abb. 16 ist ersichtlich, daß die langen und kurzen Zwischenhebel
7 im mittleren Teil der Maschine einander abwechseln, während sich auf der rechten
Seite der Maschine sieben und an der linken Seite sechs lange Zwischenhebel allein
befinden. An diesen Stellen sind nämlich infolge der Anordnung der Typenhebel in
einem Segment die von den Lenkern q. mit den Zwischenhebeln 7 eingeschlossenen Winkel
bereits so scharf, daß die mit den etwa angeordneten kurzen Zwischenhebeln verbundenen
Lenker mit den benachbarten langen Zwischenhebeln kollidieren würden. Es ist deshalb
notwendig, die Zwischenhebel an den Seiten der Maschine gleich lang zu wählen. Die
Abb. 13 und 1q sollen zeigen, daß die unteren Teile 24 der Typenhebel i in der Mitte
der Maschine anders ausgestaltet sind als die entsprechenden Teile 25 der Typenhebel
an den Seiten der Maschine. Die Angriffspunkte und 6 für die Zugstangen q. an den
Typenhebeln liegen dementsprechend auch an verschiedenen Stellen. Auch diese Maßnahme
findet ihre Begründung in dem Umstand, daß die Ebene, in welcher die Typenhebel
ihre Drehung ausführen, infolge der Anordnung der Typenhebel in einem Segment nach
beiden Seiten bis zu 6o' gegen die Senkrechte geneigt ist. Um trotz dieser Verschiedenheit
sowohl beim Anschlag als auch bei der Rückführung der Typenhebel in ihre Ausgangslage
auf sie annähernd gleich starke Drehmomente wie auf die mittleren Typenhebel übertragen
zu können, liegen die Verbindungspunkte 6 der Zuglaschen q. mit den Typenhebeln
an den Seiten der Maschine oberhalb der normalen Verbindungspunkte 5 und weiter
vom Drehpunkt der Typenhebel entfernt als diese.
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Die Maßnahmen, daß verschieden gestaltete Zwischenhebel Verwendung
finden, daß man die Zapfen 21 an verschiedenen Punkten auf die Hebel wirken läßt
und daß man die Zugstangen q. an den unteren Teilen der Typenhebel an verschiedenen
Stellen angreifen läßt, haben zum Ergebnis, daß ein gleichmäßiger Anschlag aller
Tastenhebel und eine gleichmäßige Bewegung der Typenhebel erzielt wird ungeachtet
des Umstandes, daß die Tasten sich in verschieden großen Abständen von den Drehpunkten
der Tastenhebel befinden. Gleichzeitig nimmt die gesamte Antriebsvorrichtung nur
wenig Raum ein und ist von großer Einfachheit.
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Wie bereits hervorgehoben, erfolgt der Anschlag der Typen mit zunehmender
Geschwindigkeit (Abb. i). Den vier gleichen Bahnabschnitten des Tastenhebels entsprechen
nicht gleiche Bahnabschnitte des Typenhebels, sondern allein während des letzten
Viertels der Abwärtsbewegung des Tastenhebels durchläuft der Typenhebel einen Winkel
von 38'. Hierdurch wird erreicht, daß jeder Typenhebel von der Papierwalze
in seine Ruhestellung zurückkehren kann, ohne auch bei langsamer Rückkehr der angeschlagenen
Taste eine Störung durch den Typenhebel der nächstangeschlagenen Taste befürchten
zu müssen.
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In der in Abb. i und 2 gezeichneten Ausführungsform besitzt jeder
Zwischenhebel 7 einen Finger 26, welcher über dem Zapfen 23 liegt und so mit dem
Hauptteil des Hebels 7 zusammen einen nach vorn hin offenen Schlitz bildet. Dadurch
wird ein zufälliges Außerberührungkommen des Zapfens und des Zwischenhebels vermieden.
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In der in Abb. io gezeichneten Ausführungsform ist der Finger 26 jedoch
fortgelassen, und der Zapfen 23 liegt nur auf der oberen Kante des Zwischenhebels
7 auf. In der Ausführungsform nach Abb. ix ragt der Stift 23 in einem allseitig
geschlossenen Schlitz 27 des Zwischenhebels. In der Ausführungsform nach Abb. 12
befindet sich ebenfalls ein Finger 28 über dem Zapfen 23, ist jedoch so gerichtet,
daß ein nach hinten offener Schlitz entsteht.
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Soweit die Betätigung während des Abwärtsdrückens der Taste in Frage
kommt, ist es ziemlich gleichgültig, welche von den eben gezeichneten Ausführungsformen
zur Verwendung gelangt. Es ist nur notwendig, daß die Stellung des Zapfens 23 zu
dem Drehpunkt des Zwischenhebels 7 sich verändern kann. Es ist also wesentlich ein
verschiebbarer Verbindungspunkt zwischen diesen beiden Teilen, wiewohl die Verschiebung
nur sehr gering ist.
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Zur Zurückführung der Anschlagvorrichtung in ihre Ruhestellung findet
zweckmäßig eine Reihe von Federn 2o Verwendung, welche mit ihren unteren Enden an
den Zwischenhebeln 7 zwischen der Welle 8 und dem Angriffspunkt der Zapfen 23 an
diesen Hebeln befestigt sind. Mit ihrem oberen Ende sind die Federn 29 an einem
festen oder verstellbaren Stützteil aufgehängt.
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Die beschriebene Bauart ermöglicht die Rückführung der gesamten Antriebsvorrichtung
in die gewöhnliche Lage durch eine einzige Feder. Diese wirkt direkt auf den Zwischenhebel
7, dessen Bewegung mittels des Zapfens 23 auf den Tastenhebel übertragen wird.
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Wie aus Abb. 15 ersichtlich, kann auch eine andere Ausführungsform
der Rückzugfedern gewählt werden. Hier sind die Federn 35 kurz hinter dem Drehpunkt
21 der Tastenhebel an diesen befestigt und werden an ihren unteren Enden von einer
Platte 36 festgehalten, die in beliebiger Weise am Maschinenrahmen befestigt ist.
Nach Belieben kann die Platte 36
fest oder verstellbar sein. Wenn
man für die Anlage des Stiftes 23 an dem Zwischenhebel die Ausführungsform nach
Abb. 13 wählt, so kann man eine solche Ausführungsform der Rückzugfeder deshalb
nicht anwenden, weil die Rückbewegung des Tastenhebels keinen Einfluß auf den Zwischenhebel
? und den Typenhebel haben würde. Ein Finger 26 oder 28 am Zwischenhebel ist deshalb
bei Anwendung der Rückzugfeder nach Abb.18 unentbehrlich.
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Sämtliche Tastenhebel besitzen Ansätze 37, die sich in gleicher Länge
nach hinten zu erstrecken. Diese Ansätze 37 verlaufen zunächst ein wenig nach unten
geneigt und darauf ebenso nach oben geneigt. Die Ansätze dienen zur Betätigung der
Universalstange und tragen durch ihre Form ebenfalls zu einer gedrängten Bauart
der ganzen Vorrichtung bei.