DE510256C

DE510256C - Zweitaktbrennkraftmaschine mit Spuel- und Ladepumpe und vom Arbeitskolben gesteuerten Ein- und Auslassschlitzen

Info

Publication number: DE510256C
Application number: DEV25865D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1929-10-17
Filing date: 1929-10-17
Publication date: 1930-10-17

Description

Bei einer Zweitaktbrennkraftmaschine mit Spül- und Ladepumpe und vom Arbeitskolben gesteuerten-Ein- und Auslaßschlitzen gelangt gegen Ende der Spülperiode ein erheblicher Teil der Spülluft in die hinter dem Arbeitszylinder gelegenen Auspuffwege.

Es ist bereits bekannt, bei Mehrzylindermaschinen die Auspuffgase in ein gemeinsames Sammelrohr für alle Zylinder zu leiten und durch die dort entstehende kleine Drucksteigerung einen geringen Teil der Frischluft in der Zeit nach dem Schließen der Spülschlitze und vor dem Schließen der Auspuffschlitze in den Arbeitszylinder zu-

riickzu drängen.

Zweck der vorliegenden Erfindung ist es jedoch, in einer höchst einfachen Weise ohne gesteuerte oder bewegliche Organe die Energie der höher gespannten Auspuffgase desselben Zylinders direkt dazu zu benutzen, um einen Teil dieser Luft noch in den Arbeitszylinder zurückzupressen und nach Abschluß der Spülschlitze und vor Abschluß der Auspuffschlitze durch den hochstehenden Kolben eine größere Kompression des Zylinderinhaltes zu erzielen und somit ein größeres Frischluftgewicht zur Verbrennung bereitzustellen und eine ganz wesentliche Steigerung des mittleren Kolbendruckes und damit auch der Nutzleistung des Motors zu erreichen.

Eine schematische, grundsätzliche und beispielsweise Ausführung ist in der Zeichnung im Querschnitt dargestellt.

A ist der Arbeitszylinder mit den Spülschlitzen α und den Auspuffschlitzen b, in dem sich der Kolben B mit der steuernden Kolbenoberkante c auf und ab bewegt. C ist Auspuffrohr, das entweder zylindrisch oder sich im Querschnitt allmählich erweiternd ausgeführt werden kann. Im Auspuffrohr sind Leitschaufeln D eingebaut, die den Zweck haben, die während der Vorausströmperiode austretenden Gase über den ganzen Rohrquerschnitt zu verteilen, so daß der Vorauspuff zunächst eine kräftige Saugewirkung auf den Zylinderinhalt ausübt und so das Ausspülen der Gase unterstützt.

Nachdem die Abgase einen gewissen bestimmten Weg, der im wesentlichen von der Drehzahl abhängig ist, zurückgelegt haben, fängt sich ein bestimmter Teil von ihnen im Fänger E, der ihre Richtung umkehrt und sie durch, die Schlitze d wieder in das Auspuffrohr C zurückdrängt, wo sie eine Kompression auf den Inhalt desselben ausüben und einen Teil des Inhaltes noch vor Schluß des Vorauspuffes in den Arbeitszylinder drücken, wobei der Diffusor D jetzt als Kompressor und Richtungsweiser für die Luftströmung im Zylinder wirkt.

Ein Teil der Auspuffgase geht gleich bei Beginn des Auspuffes in das Auspuffrohr F; der übrige folgt jetzt bei der nunmehr eintretenden Expansion.

Bei Maschinen mit veränderlicher Drehzahl können die Schlitze d während der Auspuffperiode auch geschlossen gehalten werden. Das öffnen derselben nach Erreichen der gewünschten Drehzahl bedeutet eine wesentliche Leistungssteigerung.

Will man diese Leistungssteigerung bei verschiedenen Drehzahlen ausnutzen, so braucht man nur den Fänger F verschiebbar dem Zylinder A gegenüber auszubilden.

Claims

Patentansprüche:

ι . Zweitaktbrennkraftmaschine mit Spül- und Ladepumpe und vom Arbeitskolben gesteuerten Ein- und Auslaßschlitzen, bei welcher die Auslaß schlitze später als die Einlaß schlitze abgeschlossen werden und ein gegen Ende der Spülperiode bereits in das Auspuffrohr vorgedrungener Ladungsteil durch höher gespannte Auspuffgase in den Zylinder zurückgedrückt wird, dadurch gekennzeichnet, daß in einem langen Auspuffrohr eine Vorrichtung vorgesehen ist, durch welche ein Teil der auspuffenden Gase z\vecks Zurückdrückens des ausgetretenen Ladungsteils umgelenkt und zurückgerichtet wird.
2. Zweitaktbrennkraftmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in der Nähe der nach dem Verbrennungsraum zu liegenden Kante der Auslaßschlitze Diffusorleitschaufeln vorgesehen sind.
3. Zweitaktbrennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr zwischen Auspuffschlitz und Umlenkvorrichtung teleskopartig verlängerbar ist.
4. Zweitaktbrennkraftmaschine nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Umlenkvorrichtung ein das Auspuffrohr umgebender drehbarer Ring mit Schlitzen, welche mit Schlitzen im Auspuffrohr zur Deckung gebracht werden können, vorgesehen ist, mittels dessen der Durchtrittsquerschnitt für die umgelenkten, zurückströmenden Auspuffgase mehr oder weniger gedrosselt werden kann.

H ierzu 1 Blatt Zeichnungen