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Zweitaktkolbenbrennkraftmaschine Die Erfindung betrifft eine Zweitaktkolbenbrennkraftmaschine
mit im Zylinder vorgesehenen Auspuff-, Spül- und Nachladeluftöffnungen, bei der
die Nachladeluftöffnungen außer vom Kolben auch noch mittels eines zwangläufig getriebenen
Anschlußorgans so gesteuert werden, daß während des Kompressionshubes nach dem Abschließen
der Spülluftöffnungen und der Auspufföffnungen die Nachladeluftöffnungen geöffnet
werden, während ein von einer Abgasturbine getriebener Kompressor wie auch ein mechanisch
getriebener Kompressor vorgesehen sind, von denen ein Kompressor sowohl die Spülluft
als auch die Saugluft für den anderen Kompressor liefert, der nur Nachladeluft liefert.
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Ein Motor dieser Art ist bekannt. Bei diesem bekannten Motor liefert
der von der Abgasturbine getriebene Kompressor die Nachladeluft und der mechanisch
getriebene Kompressor die Spülluft. Durch die bei diesem bekannten Motor angebrachten
Nachladeluftöffnungen, die durch zwangläufig getriebene Abschlußorgane während des
Kompressionshubs erst dann geöffnet werden, wenn der Kolben die Auslaßöffnungen
schließt, ist bereits im Vergleich zu bisherigen Motoren, die allein durch Spülluftöffnungen
mit Verbrennungsluft gefüllt werden, eine ansehnliche Verbesserung erzielt worden.
Eine maximale Dichte der Verbrennungsluft im Zylinder wird jedoch nicht erzielt,
und damit ist die Voraussetzung für eine maximale Leistungsabgabe des Motors nicht
erfüllt.
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Ferner ist es bekannt, ein abgasgetriebenes Spülluftgebläse und ein
mechanisch getriebenes Aufladegebläse zu verwenden. Bei dieser bekannten Anordnung
ist das Spülluftgebläse durch eine überholkupplung mit dem Motor verbunden. Es erfolgt
also ein mechanischer Antrieb. Damit soll erreicht werden, daß beim Anlassen des
Motors, wenn noch kein Abgas vorhanden ist, Spülluft geliefert werde. Tatsächlich
konnte ein solches Problem der Spülluftlieferung nur für die ersten Takte existieren.
In der Praxis ist aber dieses Problem völlig belanglos. Indem eine Lösung dieses
Problems durch Kupplung des Spülluftgebläses mit dem Motor versucht wird, müssen
erhebliche Nachteile in Kauf genommen werden; die Überholkupplung muß drehzahlabhängig
arbeiten; die Ansprechdrehzahl ist dabei nicht festgelegt, sondern stimmt mit der
jeweiligen Motordrehzahl überein; es gibt nun aber genügend Betriebszustände, bei
welchen die Abgase keine über der Motordrehzahl liegende Gebläsedrehzahl erreichen
lassen; in allen diesen Fällen bleibt das Spülluftgebläse motorgebunden, und die
Abgasenergie bleibt völlig ungenützt. Dazu kommt, daß dies besonders bei hohen Drehzahlen
möglich ist, was bedeutet, daß auch der Spülluftdruck relativ hoch ausfällt, was
keineswegs erwünscht ist. Demzufolge bringt die überholkupplung keinen merkbaren
Vorteil, sondern sie macht den Hauptvorteil des separaten abgasgetriebenen Niederdruck-Spülluftgebläses
wieder teilweise zunichte, abgesehen vom größeren Aufwand, der durch die Überholkupplung
bedingt ist.
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Demgegenüber hat die Erfindung zum Ziel, das Spülluftgebläse dauernd
ausschließlich mit Abgas zu treiben, jedoch nicht starr an die Saugseite des Ladegebläses
anzuschließen, sondern nur bei Überschußförderung dem mechanisch getriebenen Gebläse
Energie zuzuführen. Das Ladegebläse soll also nicht an die Dauerzuschaltung des
Spülluftgebläses gebunden und entsprechend dimensioniert sein, und außerdem soll
Gewähr dafür gegeben sein, daß das Spülluftgebläse nie mit hohen Motordrehzahlen
angetrieben wird.
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Ferner ist es bekannt, in den Arbeitszylinder eines Zweitaktmotors
außer Spül- und Ladeluft auch höher als diese gespannte Aufladeluft durch Schlitze
einzuführen. Es sind aber in diesem Zusammenhang keine genauen Angaben über die
Steuerung der Aufladeaggregate bekannt.
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Schließlich ist es bei Nachlademaschinen mit zusätzlichem Auslaßventil
bekannt, dieses vor dem Abschluß der Auslaßschlitze durch den Kolben zu schließen.
Zweck
der Erfindung ist es, bei einem Motor der genannten Art bei allen Belastungen eine
maximale Ausnutzung der Abgasenergie in einem Turbogebläse zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit
des Motors zu erreichen, wobei zugleich günstigere Startverhältnisse erhalten werden.
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Mit der Erfindung wird das dadurch erreicht, daß in an sich bekannter
Weise der von der Abgasturbine getriebene Kompressor die Spülluft und der mechanisch
getriebene Kompressor die Nachladeluft liefert, daß in ebenfalls bekannter Weise
auch für die Auspufföffnungen ein zwangläufig getriebenes Abschlußorgan angeordnet
ist und daß die Steuerung der Öffnungen so ist, daß die Auspufföffnungen sich während
des Kompressionshubs schließen, noch bevor die Spülluftöffnungen von dem sich aufwärts
bewegenden Kolben geschlossen sind, und die Nachladeluftöffnungen geöffnet werden,
sobald die Spülluftöffnungen geschlossen sind.
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Beim Motor nach der Erfindung wird die Verwendung eines durch die
Abgasturbine getriebenen Spülkompressors deshalb vorgeschlagen, damit von diesem
die Spülung und Kühlung des Motors stets nur mit Luft niederen Drucks durchgeführt
werden kann (und nie mit einem durch hohe Motordrehzahlen bedingten hohen Druck),
und zwar ausschließlich abhängig von der Belastung des Motors (und nie von dessen
Drehzahl), wobei je nach Belastung (und nicht dauernd) ein den nötigen Druck übersteigender
Überschuß der geförderten Luft als Ladeluft höheren Drucks zur Füllung der Arbeitszylinder
herangezogen wird.
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Wenn bei kleiner Belastung und auch beim Starten des Motors nur wenig
Energie in den Abgasen enthalten ist und deshalb keine oder nur wenig niedergespannte
Spül- und Kühlluft erzeugt wird, findet der Startvorgang mit hochgespannter Ladeluft
des mechanisch getriebenen Kompressors statt, wodurch ein gutes Anlaufen des Motors
erreicht wird, weil die Zylinderwände während des Startvorgangs mit kalter Kühl-
und Spülluft nicht gekühlt werden. Die Spülung des Motors beginnt dann erst, wenn
der Motor läuft.
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Andererseits wird bei größeren Motorbelastungen der Energieaufwand
für den Betrieb des mechanisch betriebenen Kompressors relativ klein, und die Füllung
des Zylinders mit Verbrennungsluft relativ groß.
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Wird der mechanisch getriebene Kompressor von der Kurbelwelle des
Motors getrieben, so wird die Leistung des Motors zufolge des kleinen Energiebedarfs
dieses Kompressors möglichst wenig verkleinert. Wenn der Motor einmal läuft und
speziell bei höheren Belastungen ist die Spülluftlieferung zur Spülung des Motors
größer als nötig. Dadurch, daß die Auspufföffnungen vor dem Schließen der Spülluftöffnungen
schon geschlossen werden, wird erreicht, daß die Zylinder des Motors bereits mit
Spülluft unter Druck gefüllt sind, bevor die Ladeluftöffnungen für die Verbrennungsluft
höheren Druckes öffnen. Mit Auslaßöffnungen, die erst schließen, nachdem die Spülluftöffnungen
geschlossen sind, wie das bei dem bekanten Motor der Fall ist, kann die Spülluft
zur Lieferung von Verbrennungsluft nicht verwendet werden.
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Es ist vorteilhaft, den Saugstutzen des Nachladeverdichters über einen
Spülluftaufnehmer mit dem Druckstutzen des Spülluftverdichters zu verbinden. Mit
dieser Ausbildung kann eine Vereinfachung der Leitungsführung und eine damit in
Verbindung stehende Verkleinerung der Strömungsverluste erzielt werden. Es ist ferner
vorteilhaft, die Druckluftleitung des Nachladeverdichters so vorzusehen, daß sie
ein gemeinsames Wandstück mit dem Spülluftaufnehmer aufweist, derart, daß in einfacher
Art und Weise ein Abblaseorgan in das gemeinsame Wandstück eingebaut werden kann,
damit auf der Druckseite der beiden Luftarten ein zum voraus bestimmter Druckausgleich
stattfindet.
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Um die Kühlung der Zylinder zu fördern und die Verteilung und Zerstäubung
des eingeführten Brennstoffes zu verbessern, ist es vorteilhaft, die Nachladeluftöffnungen
mit einer tangentialen Komponente zur Wandung des Brennkraftzylinders vorzusehen,
derart, daß während des Nachladevorganges eine Drehbewegung des Zylinderinhaltes
entsteht.
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Der Spülluftaufnehmer wird vorteilhaft so vorgesehen, daß die Spülluftöffnungen
mit dem Innenraum desselben in direkter Verbindung stehen. Um den Wirkungsgrad der
Spülung zu erhöhen, ist es vorteilhaft, die Spülluft vor dem Eintritt in den Spülluftaufnehmer
mittels einer Kühlvorrichtung zu kühlen. Wenn der Spülluftaufnehmer um die äußere
Zylinderwand herum vorgesehen ist, wird der Zylinder von außen und innen von der
gekühlten Spülluft gekühlt.
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Zum Zwecke bei verschiedenen Betriebsbedingungen der Zweitaktbrennkraftmaschine
den Nachladeluftdruck zu regulieren, kann der Antrieb des Nachladeverdichters über
ein Geschwindigkeitswechselgetriebe erfolgen, das mit einer zweckentsprechenden
Hebelvorrichtung für eine gewünschte Geschwindigkeit des Nachladeverdichters einstellbar
ist.
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Um eine Verminderung der Abnutzung am Kolben bei seiner Auf- und Abbewegung
über die Nachladeluft- und Spülluftöffnungen zu erreichen, ist es vorteilhaft, die
Nachladeöffnungen, die in der Längsrichtung des Zylinders über den Spülluftöffnungen
liegen, in Umfangsrichtung der Zylinderwand versetzt anzuordnen.
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Zum Zwecke, den Nachladeluftdruck auf eine bestimmte Größe zu begrenzen,
kann die Nachladeluftleitung zu den Zylindern mit einer Abblasvorrichtung versehen
sein.
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In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand an Hand verschiedener
Ausführungsbeispiele und eines Zylinderdruckdiagramms dargestellt. Gleiche Nummern
und Buchstaben bezeichnen gleiche oder ähnliche Zwecken dienende Teile bzw. Bezeichnungen
der betreffenden Maschine und Arbeitsprozesses.
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Fig. 1 zeigt einen Vertikalschnitt durch eine Zweitaktmaschine, bei
welcher die Auspuffgase durch ein Abschlußorgan im Zylinderdeckel die Maschine verlassen
und wobei für den Eintritt der Spül- und der Nachladeluft Schlitze im Zylinder angeordnet
sind; Fig. 2 zeigt dabei eine besondere Anordnung der Nachladeschlitze in einem
Horizontalschnitt entsprechend der Linie I-1 von Fig. 1 und Fig. 3 in Ansicht eine
besondere Antriebsart der Nachladevorrichtung; Fig.4 stellt eine Zweitaktmaschine,
ebenfalls im Vertikalschnitt dar, bei welcher sowohl die Auspuffgase durch Schlitze
im Zylinder austreten und auch die Spül- und die Nachladeluft durch in der Zylinderwand
angeordnete Schlitze in den Zylinder der Maschine eintreten;
Fig.
5 stellt einen Vertikalschnitt durch eine Zweitaktbrennkraftmaschine dar, welche
mit gegenläufigen Kolben ausgerüstet ist; in Fig. 6 sind der Druckverlauf in einem
Zylinder einer nach der Erfindung arbeitenden Zweitaktmaschine sowie die entsprechenden
Steuerzeiten der verschiedenen Ein- und Auslaßorgane und auch der besonderen Abschlußorgane
für die Auspuffgase und die Nachladeluft eingezeichnet.
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In Fig. 1 ist 1 das Maschinengestell, in welchem eine Zylinderbüchse
2 angeordnet ist und welche beide oben durch einen Zylinderdeckel 3 abgeschlossen
werden. 4 ist der Arbeitskolben der Maschine. 5 ist eine Abgasturbine, welche das
Aufladegebläse 6 mechanisch unabhängig von der Maschine antreibt. Die Abgase aus
der Maschine treten durch die Austrittsöffnung 7 und die Leitung 8 in die Turbine
5 und von dort durch die Leitung 9 wieder aus. Die Spülluft wird durch das Gebläse
6 bei 10 angesaugt und durch die Leitung 11 in den Spülluftaufnehmer 12 der Maschine
gefördert. Von dort gelangt dieselbe zu den Spülluftschlitzen 13 in den Zylinderraum
14 der Maschine. Der Erfindung gemäß sind nun noch oberhalb der Öffnungen 13 Öffnungen
15 in der Zylinderwand angeordnet; dieselben dienen zur Einführung der Nachladeluft.
Diese Nachladeluft wird dem Spülluftaufnehmer 12 entnommen und gelangt durch die
Leitung 16, bei umsteuerbaren Maschinen meist durch ein Umsteuerorgan 17 in das
Rootsgebläse 18 und wird von dort durch die Leitung 19 zum Äbschlußorgan 20 gefördert,
welches die Nachladeluft während der geeigneten Zeitdauer in die Nachladeschlitze
15 eintreten läßt. In der Leitung 19 ist noch ein Kühler 21 untergebracht, mittels
welchem die Nachladeluft vor ihrem Eintritt in den Zylinder 14 gekühlt wird. Das
Kühlwasser tritt durch die Leitung 22 ein und durch die Leitung 23 wieder aus. Der
mechanische Antrieb des Rootsgebläses 18 erfolgt durch die Kette 24, die von der
Kurbelwelle 25 mittels des Antriebsrades 26 angetrieben wird. 30 ist die Steuerwelle
der Maschine; diese erhält ihren Antrieb durch die Kette 31, welche ebenfalls von
der Kurbelwelle 25 durch das Antriebsrad 32 angetrieben wird. Die Kette 31 treibt
auch mittels des Rades 33 den Nachladeschieber 20 an. Der Antrieb dieses Schiebers
und der Steuerwelle 30 geschieht durch eine einzige endlose Kette 31, welche über
die zwei Führungsrollen 34 und 35 läuft. Von der Steuerwelle 30 aus wird das Auspuffventil
36 über das Gestänge 37 in bekannter Weise betätigt. Entsprechend der - gezeichneten
Stellung des Kolbens 4 und der Steuerwelle 30 der Maschine findet Auspuffen der
Abgase durch die Öffnung 7 und das geöffnete Auspuffventil 36 in die Turbine 5 statt.
Durch die Schlitze 1.3 erfolgt dabei der Eintritt der Spülluft in die Zylinder aus
dem Spülluftbehälter 12. Im gleichen Zeitpunkt des Arbeitsspieles ist aber das Organ
20 gegen die Nachladevorrichtung 18 hin geschlossen, und es kann in diesem Moment
keine Nachladeluft durch die Schlitze 15 in den Zylinder 14 eintreten. Dreht nun
die Maschine im Sinne des Pfeiles A weiter, so werden die Spülschlitze 13 durch
den Kolben 4 geschlossen, und auch das Außenventil 36 schließt sich, und der Durchlaß
der Nachladeluft durch die Schlitze 15 zum Zylinder 14 wird durch Drehung des Schiebers
20 freigegeben, so daß diese Luft in den Zylinder ohne Störung, weder durch das
Auspuffen noch durch den Spülvorgang eintreten kann und den Zylinder mit höher verdichteter
Ladung füllt.
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In Fig. 2 ist 14 der Zylinder, 2 die Zylinderbüchse und 1 der sie
umgebende Gestellteil. 19 ist die Zuleitung für die Nachladeluft, 15 sind die Nachladeschlitze
im Zylinder, und 20 ist ein Schnitt durch das Abschlußorgan für die Nachladeluft.
Die Nachladeschlitze bei diesem Ausführungsbeispiel haben nun eine zum Zylinder
14 tangentiale Einströmrichtung. Da dieselbe zudem - wie aus Fig. 1 ersichtlich
- schief nach oben im Zylinder gerichtet sind, wird die eintretende Nachladeluft
namentlich gegen den oberen Teil des Zylinderraumes hin eine rotierende Bewegung
annehmen und dabei namentlich auch an die Wände des Zylinders 14 gelangen und diese
noch zusätzlich kühlen. Der durch das Brennstoffventil 40 eintretende Brennstoff
wird durch diesen Luftwirbel noch besser verteilt und zerstäubt.
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Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht der Nachladevorrichtung 18 mit ihrer
Zuleitung 16 und ihrer Förderleitung 19. Bei dieser Ausführungsart wird die Nachladevorrichtung
18 vermittels eines Geschwindigkeitswechselgetriebes 60 angetrieben. Durch die Verstellung
des Hebels 61 an der Nachladevorrichtung 18 kann derselben eine verschiedene Geschwindigkeit
erteilt werden. Ihren Antrieb erhält diese Hilfsmaschine durch die Kette 24.
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In Fig. 4 ist 1 das Maschinengestell, 2 der Einsatzzylinder, der oben
durch den Zylinderdeckel 3 abgeschlossen wird. 4 ist der im Zylinder sich bewegende
Kolben, 7 sind die Auslaßöffnungen im Zylinder, 8 ist die Auspuffleitung zur Abgasturbine
5. Diese Abgasturbine treibt das Gebläse 6 an und liefert ihre Förderluft durch
die Leitung 11 in den Spülluftaufnehmer 12 und durch die Schlitze 13 in den Arbeitszylinder
14. 15 sind die Schlitze in der Zylinderbüchse 2 für den Eintritt der Nachladeluft
in denselben. In der Abgasturbogebläse-Druckleitung ist ein Kühler 21' eingebaut,
bei welchem sein Kühlmittel bei 22' ein- und bei 23' austritt. Durch die Leitung
16 und über den Umsteuerschieber 17 saugt die Nachladevorrichtung 18 die Nachladeluft
an und fördert dieselbe durch die Leitung 19 zum Nachlade-Abschlußorgan 20 und den
Schlitzen 15. 31 ist die Kette zum Antrieb der Abschlußorgane 20 und 36, welche
vom Rad 32 auf der Kurbelwelle 25 angetrieben werden. Für die Führung der Kette
31 ist ein Kettenführungsrad 34 angebracht. 24 ist eine Kette, die durch das Nachladeluft-Lieferungsaggregat
18 mittels des auf einer Verlängerung der Welle des Abschlußorgans 20 sitzenden
Rades 26 angetrieben wird. In Förderleitung 19 für die Nachladeluft kann ein Abblaseventil
77 eingebaut werden, das in den Spülluftaufnehmer 12 mündet.
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In Fig. 4 ist die Stellung des Kolbens kurz nach dem inneren Totpunkt
dargestellt. Während dieses Zeitpunktes findet Durchspülung des Zylinders durch
die offenen Spülluftschlitze 13 statt, und der ausgespülte Zylinderinhalt gelangt
durch die Auslaßschlitze 7 und die Abgasleitung 8 in die Turbine 5 und nach ihrer
Arbeitsleistung in die Abgasleitung 9. Im gleichen Zeitpunkt sind die Nachladeschlitze
durch den Kolben ebenfalls freigelegt. Die Nachladeluft kann aber, weil das Organ
20 geschlossen ist, nicht in den Zylinder eintreten. Dies erfolgt, wie man aus der
gezeichneten Stellung dieses Abschlußorganes sieht, erst eine kleine Zeit später.
Zu diesem Zeitpunkt ist dann aber auch das Abschlußorgan 36
in der
Abgasleitung 8 geschlossen, und der Zylinder wird mit Nachladeluft gefüllt bzw.
aufgeladen. Später schließt sich bei durch den Kolben 4 abgeschlossenem Zylinder
die Verdichtung des Zylinderinhaltes an, und dann findet die Verbrennung des durch
das Ventil 40 eingeführten Brennstoffes statt. Später folgt die Expansion der Verbrennungsgase,
und dann schließen sich der Auspuff-, der Spül- und der Nachladevorgang wieder sukzessive
nacheinander an.
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In Fig.5 ist 1 das Maschinengestell, 2 der Einsatzzylinder, 2', 2"
sind die äußeren Teile, die um den Einsatzzylinder gelegt sind. 4 ist der
untere und 41 der obere Kolben. Der Kolben 4 wird mittels der Kolbenstange 4' und
der Schubstange 4" von der Kurbelwelle 25 auf und ab bewegt. Der Kolben 41 hingegen
wird vom Querhaupt 41', den Zugstangen 41", dem Querhaupt 41'", der Schubstange
4 ff// von einem Exzenter 41das auf der Kurbelwelle 25 sich dreht, auf und ab bewegt.
5 ist die Abgasturbine, welche das Gebläse 6 antreibt. Die Turbine erhält ihre Abgase
durch die Leitung B. Dieselben verlassen dieselbe durch die Leitung 9. Die Spülluft
tritt bei 10 in das Abgasturbogebläse ein und verläßt dasselbe durch die Leitung
11, worauf es in den Spülluftbehälter 12 eintritt. Von dort gelangt es durch die
Schlitze 13 - es sind zwei Reihen derselben hintereinander angeordnet - in
den Zylinderraum 14. 7 sind die oben im Zylinder befindlichen Auslaßschlitze, ebenfalls
in zwei Reihen. 15 sind die Nachladeschlitze, durch welche die Nachladeluft in den
Zylinder 14 einströmt, wenn das Nachladeabschlußorgan 20 den Durchfluß zu den Schlitzen
15 freigibt.
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Als Nachladevorrichtung ist ein zweistufiges Zentrifugalgebläse
18 angeordnet, welches seine Ansaugluft durch die Leitung 16 aus dem Spülluftbehälter
12 bzw. dem Abgasturbogebläse 6 erhält. Dasselbe ist mehrstufig und besitzt zwei
Laufräder 51, 52, ein Gehäuse 53, einen Ansaugstutzen 54 und einen Druckstutzen
55 und eine Antriebswelle 56. In der gezeichneten Stellung der Kolben 4 und 41 findet
Ausspülen des Zylinders 14 statt. In einem späteren Zeitpunkt öffnet der Nachladeluftabschluß
20 und der Abgasabschluß 36 schließt sich, und der Zylinder wird mit höher
als die Spülluft gespannter Nachladeluft gefüllt, worauf sich die Verdichtung, die
Verbrennung, die Expansion und das Auspuffen und der Spülvorgang wieder anschließen.
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In Fig. 6 wird der beispielsweise Druckverlauf PZ in Funktion während
einer Umdrehung einer Zweitaktmaschine dargestellt, welche nach dem Erfindungsgegenstand
arbeitet. Von 0 bis 105° Kurbelwinkel vom oberen Totpunkt OTP einer der in den Fig.
1 und 4 gezeichneten Maschinen ab findet die Zündung, Verbrennung und Expansion
im Zylinder statt. Bei letzterem Kurbelwinkel beginnen sich die Abgasschlitze 7
zu öffnen und bleiben bis 225° nach dem OTP geöffnet, was durch den schwarzen Linienzug
a unterhalb des Druckdiagramms dargestellt ist. Das Abschlußorgan 36 bleibt hingegen
während des schräg nach links schraffierten Linienzuges b geöffnet, derart, daß
vor Ende der Öffnung der Abgasschlitze sich dasselbe schließt. Durch den Linienzug
c, schräg rechts nach unten schraffiert, wird die. Öffnung der Spülluftschlitze
13 im Zylinder dargestellt. Der Linienzug d, vertikal nach unten schraffiert, zeigt
hingegen die Öffnung der Nachladeschlitze in der Zyinderwand, und der Linienzug
e, gekreuzte Schraffierung, stellt die Öffnungsdauer des Abschlußorgans 20 für die
Nachladeluft dar. Man erkennt aus dem Druck- sowie aus den Steuerdiagrammen a bis
e, daß kurz von 230° Kurbelwinkel das Abgasabschlußorgan 36 schließt. Zu diesem
Zeitpunkt, oder vorteilhafterweise etwas später, schließen die Spülschlitze 13,
Linienzug c. Die Nachladeschlitze 15, Linienzug d, sind dann noch bis etwa 260°
geöffnet, ungefähr zwischen der Zeit des Schließens der Spülluftschlitze 13 (Linienzug
c) und des Schließens der Nachladeschlitze 15 (d) strömt die Nachladeluft in den
Zylinder ein. Dies erfolgt während der Öffnung des Abschlußorgans für die Nachladeluft,
welches annähernd beim Schließen der Spülschlitze durch den Kolben beginnt und eine
Zeitlang bis über den oberen Totpunkt des Kolbens hinweg noch andauern kann,- weil
ja die Nachladeschlitze 15 (Linienzug d) bei ungefähr 270° Kurbelwinkel vom Kolben
bereits abgedeckt wurden.
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Im Druckdiagramm ist der Deutlichkeit halber noch der Spülluftdruck
psp und der Nachladedruck PNL eingetragen, so daß man daraus die ungefähre Dauer
des Nachladevorganges erkennt.