Durch Anbringung der auf der Zeichnung in Fig. i in der Seiten-, in
Fig. z in der Vorderansicht und in Fig. 3 im Grundriß dargestellten Arretiervorrichtung
am Plattierzeug sollen vorbeschriebene Übelstände durch Verkuppeln der Fadenführermitnehmerführung
mit den Plattierfadenführerbremsen beim Anschlagen beider Teile, die vor dem Ende
des Fadenführerweges wieder gelöst werden, behoben werden, so daß auch bei schnellem
Gang der Maschine beim Plattieren, ob in voller oder in verminderter Breite, .die
Fadenführer beim Kulieren durchaus ruhig laufen, mithin auch bei schnellem Gang.
der Maschine einwandfreie Ware entsteht. Bei Herstellung von plattierter Ware ist
das Arbeiten von zwei voneinander unabhängigen Fadenführern mit je anderem Material
bei einem Arbeitsgang nötig. Der vordere Fadenführer an der Fadenführerschiene x
muß seinen Vorlauf zu der jeweils -zuletzt kulierenden Platine bis zur Fertigstellung
des Plattierstückes auf io mm innehalten; er ruht auch beim Ankulieren immer so
lange, bis die io min erreicht sind. Der hintere Fadenführer an der Fadenführerschiene
y hält seinen Abstand vom vorderen in gleicher Weise auf 12 mm inne. Zu diesem Zwecke
werden für jeden Fadenführer x, y zwei Stück voneinander unabhängige Bremsen a,
b, welche mittelbar durch eine Führung c den Fadenführer mitnehmen, benötigt.
Auf der Zeichnung ist die Einrichtung nur für den vorderen Fadenführer an der Schiene
x dargestellt, weshalb der lange Finger d, während die gleiche Einrichtung für den
an der hinteren Schiene y befestigten Fadenführer im Nachbarteil der Maschine sich
wiederholt, wobei der Finger d nur kurz ist. Die beiden Bremsen (für den Fadenführer
x, wie gezeichnet) a bei Rechtsgang, b bei Linksgang der Maschine schlagen an die
Mitnehmerführung c, treiben diese und die durch den in derselben beweglich angebrachten
Mitnehmerfinger d verbundene Fadenführerschiene x, in deren Knacke e der
Mitnehmerfinger d eingelegt ist, abwechselnd nach rechts und nach links. Der Übelstand
besteht nun darin, daß beim Anschlagen der Bremsen a oder b an die Mitnehmerführung
c ein derartiger Prall entsteht, daß die Führung einschließlich Fadenführer und
Fadenführerschiene x in starke Vibrierbewegungen kommt und den Faden verlegt, wodurch
minderwertige, ausplattierte Ware entsteht. Nach der Erfindung werden die Bremsen
a, b beim Anschlagen an die Führung c sofort mit letzterer verkuppelt, und
somit wird ein Vibrieren und Verlegen des Fadens ganz und gar vermieden. .
Um
dieses zu erreichen, erhält die Mitnehmerführung c zwei senkrecht eingehobelte Kanäle
zur Aufnahme der Arretierungsschieber 1c, i, welche von -Federn h dauernd
nach unten gehalten werden. Am oberen Ende dieser Schieber sind Bolzen L, na eingeschraubt,
welche teils auf der festsitzenden Schiene n gleiten und die Schieber in richtiger
Höhe halten, teils auf die an der Gleitschiene n befestigten Kurven o, p
aufsteigen und somit die feste Verbindung zwischen Bremsen a, b und Mitnehmerführung
c wieder lösen. Die Gleitschiene n ist, wie schon erwähnt, feststehend und nur in
ihrer Höhe ein wenig verstellbar. Da das Arbeitsstück allmählich schmäler wird,
wird vor Anbringen der Kurven o, p die Minderspindel gestellt, um den kürzesten
Lauf der Fadenführerschiene zu erhalten. Die Maschine wird so weit gedreht, bis
sich die Fadenführerschiene _x oder y, je nachdem welche Schiene eingestellt
werden soll, sanft an die Minderspindel angelegt hat. Hier wird bei Rechtsgang der
Maschine der Schieber k, in den linken Kanal eingeführt, die Kurve o vorn an der
Gleitschiene n so befestigt, daß der Schieber h voll ausgehoben ist. Bei Linksgang
der Maschine muß sich die Fadenführerschiene wieder sanft an die Minderspindel legen;
hier wird der Schieber i in den linken Kanal eingeführt und die Kurve p hinten an
der Gleitschiene iz so befestigt, d.aß der Schieber i voll ausgehoben ist. Selbiger
Vorgang wird wiederholt zur Anbringung der Kurven im Nachbarteil. Die Kurven sind
so lang gehalten, um bei voller Arbeitsbreite die Schieber lt, i nach dem
Ausheben in dieser Höhe zu halten bis zur umgekehrten Arbeitsweise, wo dann der
vordem tätige Schieber von seiner bestimmten Kurve wieder absteigt. Diese Einstellung
beim Anbringen der Kurven o, p ist maßgebend, damit bei schmaler gewordenem Arbeitsstück
und verkürztem (gemindertem) Lauf der Fadenführerschiene ein Ausheben der Schieber
h, i und ein Lösen der Bremsen a, b von der Mitnehmerführung c noch
möglich ist. Bei voller Arbeitsbreite und unverkürztem Lauf der Fadenführerschiene
erfolgt das Ausheben der Schieber h, i und das Lösen der Bremsen a,
b von der Führung c auf derselben Stelle, indem von da weg die Bremse a oder
b die Führung c und Fadenführerschiene unverkuppelt bis zum Anschlagen an
die Minderspindel treibt. Maße können hier nicht eingehalten werden, da sich das
Anbringen der Kurven nach der Maschinenbreite und der herzustellenden Form richtet.
Um ein gleichzeitiges Aufsteigen der Bolzen 1, m auf die Kurven o, p zu verhüten,
ist der Bolzen 1 verkürzt, um nur auf Gleitschiene n gleiten und auf Kurve o aufsteigen
zu können. Der Bolzen na ist entsprechend länger, aber mit einer Aussparung
versehen, um somit die Kurveo unberührt zu lassen und wohl auf der Gleitschiene
n gleiten, aber nur auf Kurve p aufsteigen zu können. Die Bremsen a und
b erhalten durch Schlitzlöcher verstellbare Nasen f und g. Der Vorgang spielt
sich nun folgendermaßen ab: Die Maschine arbeitet von links nach rechts, die Bremse
a ist entsprechend eingestellt und schlägt, wenn der jeweils zuletzt kulierende
Fadenführer den vorbeschriebenen Abstand von iomm von der Platine innehat, an die
Mitnehmerführung c. Kurz vor dem Anschlagen der Bremse an die Mitnehmerführung c
hat die auf Bremse a aufgeschraubte, Nase f, welche nach rechts abgeschrägt ist,
den Schieber lt ausgehoben, und dieser schnappt, durch die Feder 1, nach unten gezogen,
beim Anschlagen in die Fläche hinter die Nase f. Dadurch werden die Bremse
a und die Mitnehmerführung c fest miteinander verbunden. Die Bremse ca nimmt nun
Führung c und mit Hilfe des Fingers d die Fadenführerschiene x samt ihrem Fadenführer
bis zur bestehenden Arbeitsbreite mit. Die Lösung beider Teile geschieht durch die
Kurve o, indem der Bolzen L auf die Kurve o aufsteigt, den Schieber lt aus der Nase
hebt und die Bremse a von der Mitnehmerführungc wieder freigibt. Von hier nimmt
die Bremse a die' Führung c, die Fadenführerschiene x und den Fadenführer bis zur
bestehenden Arbeitsbreite ohne Arretierung mit. Der Fadenführer schlägt an die Minderspindel
und bringt die Fadenführerschiene x, Mitnehmerführung c und Bremse a zum Stillstand,
hingegen kullert die Maschine weiter, der Bremsstab rutscht weiter und mit ihm die
Bremse b bis zu ihrem eingestellten Punkt. In umgekehrter Richtung der Maschine
geht sofort die frei gewordene Bremse a sowie Bremse b
mit. Die auf
Bremse b aufgeschraubte Nase g hebt vor dem Anschlagen den Schieber i, welcher beim
Anschlagen der Bremse b ;in die Mitnehmerführung c hinter die senkrechte Fläche
der Nase g schnappt und die Bremse b mit der Mitnehmerführung c fest verbindet.
Hier geschieht die Lösung beider Teile durch die Kurve p, indem der Bolzen m auf
die Kurve p aufsteigt und den Schieber i aus der Nase g hebt. Von hier nimmt
die Bremse b die Führung c, Fadenführerschiene x und Fadenführer bis zur bestehenden
Arbeitsbreite ohne Arretierung mit. Der Fadenführer schlägt wieder an die Minderspindel
und bringt Bremse b, Führung c, Fadenführerschiene x und Fadenführer zum Stillstand,
indem die Bremse a mit dem Bremsstab weitergeht. Von hier wiederholt sich der Vorgang
bis zur Fertigstellung des Plattierstückes. Um
auch dem zweiten
Fadenführer, welcher an Schiene y befestigt ist, einen ruhigen Lauf zu geben, ist
im Nachbarteil der Maschine dieselbe Einrichtung unabhängig von obiger abgeordnet,
wie schon erwähnt, nur ist die Knacke e an der Fadenführerschiene y befest und der
Mitnehmerfinger d dementsprechend kürzer. Demzufolge werden für jeden Fadenführer
an Schiene x und y zwei Bremsen a, b und eine Mitnehmerführung c benötigt.
Diese Vorrichtung ermöglicht einen Gang der Maschine von 6o Touren, trotzdem die
Erzeugung durchaus reine Ware.