-
Verfahren und Vorrichtung zur Darstellung von Zeitaufnahmen durch
Säulendiagramme Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Buchung von Zeitaufnahmen in Säulendiagrammen. Säulendiagramme sind an sich
bekannt. Nach dem neuen Verfahren zur Aufzeichnung von Säulendiagrammen wird von
dem Beobachter, der den Schreibstift am Ende jeder Arbeit zurückholt, das Papierband
wahlweise entweder um einen großen Hub oder, wenn er vom Schreibstift ein fühlbares
Merkzeichen bekommt, im Falle dieser seine Endstellung erreicht, das Papierband
einmal um einen Bruchteil des großen Schalthubes weitergeschaltet. So entstehen
Säulendiagramme besonderer Art, bei denen sich ergänzend Teilstrecken, deren Gesamtlänge
die festgelegte Diagrammhöhe überschreiten würde, in engerem Abstand zusammenliegen,
so daß sie als zusammengehörig sogleich zu erkennen und abzulesen sind.
-
Die Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens besitzt die besondere
Einrichtung, daß der Schreibstift unter Vermittlung einer nicht lösbaren Reibungskupplung
mit dem Uhrwerk in Antriebsverbindung steht und einer seiner Halter mit einer Angriffsfläche
versehen ist, an welcher der Beobachter anfaßt, um den Schreibstift kraftschlüssig
zurückzubewegen. Dabei wird durch einen Anschlaghebel und durch an sich bekannte
Mittel das Papierband weitergeschaltet. Auch ist an der Führungsbahn des Schreibstiftes
ein Fingerhalt vorgesehen, welcher den Finger des Beobachters so aufnehmen kann,
daß noch ein Teil des Fingers in die Bahn des Schreibstiftes hineinragt. Zur Erzielung
verschiedener Vorschübe bei gleichem Schalthub sind zwei mit verschieden großem
Abstand von den Sperrzähnen stehende Klinken angeordnet, von denen die Klinke mit
dem kleinen Abstand mit bekannten Mitteln außer Wirkung gesetzt werden kann. Ferner
weist die Vorrichtung noch eine Handstütze und mehrere einstellbare Schreibstifte
zur Herstellung einer Einteilung auf.
-
Der Gegenstand der Erfindung ist im folgenden näher erläutert und
in den Abbildungen in einer Ausführungsform dargestellt. Es zeigen Abb. i ein Schaubild,
Abb. z eine Ansicht des Aufnahmegerätes von vorn, Abb. 3 eine Ansicht des Aufnahmegerätes
von der Seite, ' Abb. q. eine vergrößerte Darstellung der Schaltklinken.
-
Das nach dem vorliegenden Verfahren beschriebene Schaubild ist in
Abb. i beispielsweise wiedergegeben. Der Schreibstift hat von der Grundlinie aus
je nach der Arbeitsdauer verschieden hohe Linien gezogen, die in einem gewissen
Abstand nebeneinander auf dem Papierband erscheinen. Charakteristisch für das Schaubild
sind die zusammenliegenden Linien, welche zum Teil bis an das äußerste Ende des
Diagramms reichen.
-
Um das Schaubild übersichtlich zu erhalten, ist der Schreibstiftweg
gemäß Abb. i begrenzt;
denn sollen Arbeitszeiten gebucht werden,
welche einen längeren Schreibstiftweg als vorgesehen ist, verlangen würden, so wird
gemäß vorliegendem Verfahren eine weitere Linie, die zu dieser Arbeitszeit gehört,
neben die erste Linie in geringerem Abstand gezeichnet, so daß man die Zusammengehörigkeit
deutlich erkennt. Im Schaubild gemäß Ahb. i sei beispielsweise die Zeit, in welcher
der Schreibstift die höchste Lage erreicht, gleich t Minute. Im allgemeinen sind
die Arbeiten von kürzerer Dauer gewesen, aber in zwei Fällen wurde die Zeit von
i Minute überschritten, und zwar in einem Falle war die Zeit auf Grund der eingetragenen
Höhenlinien offenbar 1,34 Minuten und im anderen Falle 1,68 Minuten. Das so aufgenommene
Schaubild zeigt also in den verschiedenen Höhenlinien auch in dem Fall, daß Einzelheiten
wesentlich länger sind als die maximale Diagrammhöhe, ein stets charakteristisches
Bild der aufgenommenen Arbeit, weil bei den langen Zeiten die Diagrammlinien ganz
dicht zusammenliegen, so daß ihre Zusammengehörigkeit klar erkenntlich ist und die
Anhäufung der eng zusammenliegenden Linien eine entsprechende Vorstellung der eigentlichen
Länge ermöglicht.
-
Um dieses Schaubild aufzuzeichnen, bedient man sich eines Gerätes
gemäß Abb. 2 bis 4.. Das Papierband z ist über eine Schreibunterlage 2 nach einer
Trommel 3 geführt und kann dort aufgewickelt werden. Der Schreibstiftd. wird an
einer Führungsschiene 5 mit den Haltern 6 geführt. In die zwischen diesen beiden
Haltern 6 eingespannte Zahnstange 7 greift ein Kitzel 8 ein, welches auf einer vom
Uhrwerk g angetriebenen Welle i o lose drehbar sitzt. Mit der Welle io verbunden
ist eine Reibscheibe i i, und mit dein Kitzel 8 ist eine entsprechende Reibscheibe
12 fest verbunden. Zwischen dem auf der Welle i o festsitzenden Ring 13 und
dem Kitzel 8 sitzt eine Feder 1q., welche das Kitzel mit seiner Reibscheibe i2 gegen
die Reibscheibe i i so fest andrückt, daß die Reibscheibe i i durch Vermittlung
der Reibscheibe 12 das Kitzel 8 und damit Zahnstange 7 mit Schreibstift .l in Richtung
des Pfeiles A bewegt.
-
Der eine Halter 6 ist zu einer Angriffsfläche 15 ausgebildet,
so daß man mit einem Finger gegen die Fläche 15 drückend den Schreibstift entgegen
der Pfeilrichtung A zurückschieben kann, nachdem man, ohne die Reibkupplung i i,
12 zu lösen, die Reibung zwischen diesen beiden Scheiben überwindet, wobei das Uhrwerk
g weiterläuft oder auch für den kurzen Moment angehalten wird. Nachdem der Schreibstift
in seine Ausgangsstellung zurückgeschoben wurde, gibt man den Halter 6 frei, so
daß sofort wieder die Bewegung des Schreibstiftes in Richtung des Pfeiles A beginnt.
-
Bei dieser Rückwärtsbewegung stößt der Halter 6 mit einer schrägen
Fläche gegen den Doppelhebel 16, der bei 17 drehbar gelagert ist. Der Doppelhebel
16 ist mittels Stange 18 mit dem Klinkenhebel ig verbunden, und die einzelnen Übersetzungen
sind so gewählt, daß bei dieser Zurückführung des Schreibstiftes der Klinkenhebel
mittels Klinke 20 das Sperrad 21 um einen Zahn weiterschaltet. Das entspricht der
großen Entfernung von Diagrammlinie zu Diagrammlinie.
-
Bei der Aufnahme ruht die Hand des Beobachters in der Handstütze 22
und der Zeigefinger in der Fingerstütze 23, und zwar derart, daß der Schreibstift
in der äußersten Lage mit der Fläche 15 des Halters 6 den Finger berührt.
Durch dieses Fühlzeichen veranlaßt der bewegte Schreibstift selbst seine Umschaltung,
denn man wird nun mit dem Finger den Schreibstift schnell zurückbewegen.
-
Ist die Dauer einer Arbeit kürzer, als es dem größten Weg des Schreibstiftes
entspricht, so läßt man den Finger von der Stütze 23 entsprechend vorher, im Augenblick
der Beendigung der Arbeitsstufe, abrutschen und schiebt so aus irgendeiner Stellung
den Schreibstift in seine Ausgangsstellung zurück, wobei dann jedesmal die Vorschaltung
des Papiers um einen großen Betrag erfolgt.
-
Ist die Zeitdauer einer Arbeitsstufe oder eines Griffes aber länger,
als es .dein größten Schreibstiftweg entspricht, so schaltet der Beobachter durch
Niederdrücken des Hebels 24 die Klinke :2o aus, indem der mit Hebel 2.1 verbundene
Bogen 25 die Klinke 2o aus den Sperrzähnen heraushebt. Außer der Klinke 20 ist aber
noch eine Klinke 26 vorhanden, welche bis zur Zahnanlage einen größeren Leerweg
auszuführen hat. Da die Schaltung durch Doppelhebel 16 auf den Klinkenhebel ig immer
den gleichen Weg ausmacht, so wird nach Aushebung der Klinke 2o die Klinke 26 schalten,
und zwar entsprechend dem vorgesehenen Leerweg nur einen Bruchteil der ganzen Zahnteilung.
So entsteht die kleine Entfernung zwischen den zugehörigen Diagrammlinien bei entsprechend
lange andauernden Arbeiten. Dieser Vorgang ist jedoch nur einmal möglich im Anschluß
an eine Vorschaltung des Papierbandes um einen großen Betrag.
-
über der Schreibfläche sind noch einstellbare Schreibstifte 27 angeordnet,
um in bestimmter Höhe Markierungslinien zu ziehen, welche ein Vergleichen der Höhe
der Diagrammlinien bei mehreren Arbeitsstücken erleichtern. Diese einstellbaren
Schreibstifte sind in Abb.3 gezeichnet; in der Ansicht
Abb. 2 sind
sie weggelassen, um das andere Bild nicht unübersichtlich zu machen.
-
An Stelle der hier genannten Mittel können auch andere gewählt werden,
wenn nur dasselbe Verfahren durchgeführt und dasselbe Diagramm erzielt wird. So
könnte man, anstatt den Schreibstift mit dem Finger direkt zurückzubewegen, durch
entsprechende Übersetzungsglieder auf Schalthebel oder Kurbeln übergehen; man könnte
auch eine jeweils vom Beobachter gespannte Rückzugsvorrichtung vom Beobachter auslösen
lassen, welche dann den Schreibstift zurückschiebt, da sie stärker ist als die von
der Reibungskupplung i i, i übertragene Vorschubkraft. Auch die Schaltung auf dem
Papiervorschub könnte anders gewählt werden, wenn nur dafür gesorgt wird, daß eine
Umschaltung der Vorschubgröße dann möglich ist und auch erfolgt, wenn der Schreibstift
auf Grund einer Arbeitsdauer mehr als einen vollen Hub ausführen soll. Man könnte
diese Umschaltung, die gemäß Abb. 2 und 3 mittels Hebel 2.4 erfolgt, auch automatisch
machen, indem der Schreibstift selbst in seiner Endstellung den Vorschub umschaltet.
Man muß dann aber eine besondere Ausschaltung für den Fall vorsehen, daß eine Arbeit
gerade mit einem Maximalhub des Schreibstiftes beendet ist.