-
Papierschlittenschaltvorrichtung. Die Erfindung betrifft eine Papierschlittenschaltvorrichtung
für Schreibmaschinen und bezieht sich im einzelnen auf eine Vorrichtung zur Umkehr
des Schreibsinnes, mittels deren man sowohl in der gewöhnlichen Richtung, von links
nach rechts, als auch, wie dies z. B. bei bestimmten orientalischen Sprachen oder
bei der Ausführung gewisser rechnerischer Arbeiten erforderlich ist, im entgegengesetzten
Sinne, von rechts nach links, schreiben kann, während eine einzige Feder dauernd
auf den Papierschlitten einwirkt und seine Verschiebung hervorruft, sobald ihn ein
Schaltwerk durch Vermittlung einer Ausklinkvorrichtung
oder beim
Niederdrücken einer Taste freigibt.
-
Es sind bereits derartige Vorrichtungen bekannt, bei denen das Triebelement
mit Hilfe des Schaltwerkes auf den Richtungswechselmechanismus einwirkt. Diese Vorrichtungen
haben den Nachteil, @daß der Papiersichlitten während des, Typenabdruckes in seiner
Bewegung frei isst und sich infolge der auf die Maschine ausgeübten Schwingungen
um einen bestimmten Betrag verschieben kann, der dem Spiel zwischen den Zähnen der
den Papierschlitten mitnehmenden Zahnstange und des am Schaltwerk vorg eseh en@n
und -dieses Mitnehmen bewirkenden Zahnrades ;gleich ist. Bei anderen, die Möglichkeit
der Umkehr des Schreibsinnes bezweckenden Vorrichtungen wirkt das. Triebelement
auf den Papierschlitten, ohne sich hierfür des, Schaltwerkes zu bedienen. In diesem
Falle jedoch besteht das Schaltsystem aus zwei getrennten Schalteinrichtungen, von
denen jede in dem einen Richtungssinne arbeitet, was. natürlich die Anordnung und
Wirkungsweise umständlich macht.
-
Die Erfindung bezweckt, die Vorrichtung zur Umkehr der Schreibrichtung
in einfacher und geschlossener Bauart auszubilden, so daß durch eine einzige Schaltmaßnahme
die Richtungsumkehr bewirkt wird, ohne daß für jeden Bewegungssinn ein besonderes
Schaltwerk oder ein besonderes Triebelement zur Wirkung zu kommen braucht.
-
Eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art, jedoch anwendbar
nur bei einer Maschine mit einer einzigen Schreibrichtung, ist bereits, in dem Patent
430 963 beschrieben. Dort wird ein Triebzahnrad verwendet, das auf eine am Papierschlitten
angebrachte Zahnstange wirkt und durch eine Feder oder ein anderes. geeignetes Triebelement
angetrieben wird. Eine zweite, ebenfalls am Papierschlitten befindliche Zahnstange
steht mit einem anderen Zahnrad in Eingriff, das. durch das Hemmwerk so bewegt wird,
daß der Papierschlitten selbsttätig beim Niederdrücken einer Taste oder auf eine
Länge von mehreren Buchstabenabständen unter dem Einfluß eines von Hand bedienten
Steuerhebels o. dgl. frei gegeben wird. Das Triebelement ist dabei durch eine Schxaubenfedser
gebildet, die um die Achse des den Papierschlitten antreibenden Zahnrades. gewickelt
ist und bei der Rückdrehung dieses Zahnrades, gespannt wird sowie auf dieses, in
einer bestimmten Richtung durch Zug einwirkt.
-
Bei der Papierschlittenschaltvorrichtung gemäß der Erfindung wirkt
das Triebelement auf den Papierschlitten durch Vermittlung eines, Richtungswechselgetizehes
ein. Der Papierschlitten, der unter der dauernden Antriebswirkung z. B. einer Feder
steht, wird in der Regel durch ein Schaltwerk festgehalten, das auf ihn mittels
eines. Zahnrades einwirkt, das. je nach der gewünschten Bewegungs,richtung mit der
einen oder anderen von zwei Zahnstangen in Eingriff kommt. Diesle Zahnstangen sind
an einem Rahmen angebracht, der von den! Papierschlitten mitgenommen wird, sich
aber diesem gegenüber quer zur Bewegungsrichtung der Fortschaltbewegung verschieben
kann.
-
Erfindungsgemäß ist die Anordnung dabei so getroffen, daß das Triebelement
ausschließlich auf das; Richtungswechselgetriebe einwirkt, das den Papierschlitten
mittels einer an diesem angebrachten Zahnstange. mitnimmt, während das Schaltwerk
unabhängig vom Triebelement auf das zum Festhalten des Schlittens dienende Zahnrad
einwirkt.
-
Das: Richtungswechselgetriebe besteht zweckmäßig aus zwei Zahnrädern,
die durch die gleiche; vom Triebelement .angetriebene Achse (Yetrieben werden. Die
Zahnräder, welche an der den Papierschlitten in der einen oder anderen Richtung
mitnehmenden Zahnstange angreifen, können dabei derart übereinander angeordnet werden,
,daiß sie auf eine einzige Zahnstange wirken können, die gegenüber dem Papierschlitten
zusammen mit dem beweglichen Rahmen der mit dem Hemmrad des Schaltwerkes zusammenarbeitenden
Zahnstangen vers-chieblich ist.
-
Bei dieser Anordnung wird die Breite der Antriebszahnstange des Papierschlittens,
auf die das eine oder das andere der Steuerräder einwirkt, derart gewählt, daß diese
Zahnstange beim Richtungswechsel, wo sie verschoben wimd', noch mit dem zu verlassenden
Zahnrad in Eingriff ist, wenn sie schon mit dem anderen Zahnrad kämmt, in das sie
zum Eingriff gebracht werden soll. Infolgedessen ist es nicht notwendig, eine besondere
Hemmvorrichtung vorzusehen, um das Triebelement beim Richtungswechsel anzuhalten.
-
Die Zeichnung zeigt die Vorrichtung nach der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel.
Abb. i ist eine von der Hinterseite des. Papierschlittens gesehene Ansicht. Abb.
2 ist ein Schnitt nach der Geraden 2-2 der Abb. i, und Abb.3 ist ein gleicher Schnitt,
bei dem die Einzelteile meiner den Papierschlitten in umgekehrter Richtung schaltenden
Stellung sich befinden wie bei Abb. 2. Die einzelnen Teile sind mit den gleichen
Bezugszeichen wie in dem eingangs, erwähnten Patent versehen.
-
Der Papierschlitten 6o trägt an seiner Hinterseite einen Rahmen 144,
der gegenüber dem Schlitten verstellbar ist, indem er sich in Führungen 139
senkrecht verschieben kann. Der Papierschlitten erhält seinen Anhieb von einer Feder
ioi, die in Schraubenwindung
um die Achse i o2 des Zahnrades i o5
gewikkelt ist, das mit einer an dem Rahmen 144 angebrachten Zahnstange 103
in Eingriff steht.
-
Die Feder i o i wird wie bei den gewöhnlichen Schreibmaschinen während
der Rückbewegung des Papierschlittens gespannt und treibt ihn in der Vorwärtsrichtung
absatzweise oder auf eine bestimmte Länge an, je nachdem man eine Taste drückt oder
auf einen Steuerhebel einwirkt. Ein nicht dargestelltes Schaltwerk hält den Papierschlitten
entgegen der Spannung der Feder i o i unter Vermittlung eines Zahnrades 133 zurück,
das mit einer zweiten Zahnstange 131 kämmt, wenn der Papierschlitten sich in der
normalen Schreibrichtung, d. h. in der das Schreiben von links nach rechts gestattenden
Richtung, bewegt.
-
Eine dritte Zahnstange 145 ist gegenüber der Zahnstange 134 angeordnet
und bildet mit dieser die inneren Längsseiten des Rahmens 144.
-
Um eine Bewegungsumkehr herbeizuführen, braucht man nur den Rahmen
144 mittels eines Exzenters 149, das am Wagen abgestützt ist, nach unten zu schieben.
Dadurch wird der Eingriff einerseits zwischen den Elementen 103 und io5 und
anderseits zwischen den Elementen 133 und 134 aufgehoben und dann sofort der Eingriff
zwischen der Zahnstange 103 und dem sich in der umgekehrten Richtung wie das Zahnrad
io5 mit gleicher Geschwindigkeit drehenden Zahnrad 141 einerseits und den Elementen
133 und 11.5 anderseits hergestellt.
-
Die Höhe des Elements 103 muß derart gewählt werden, daß dieses
schon mit dem Zahnrad 141 kämmt, bevor das Hauptzahnrad 105 außer Eingriff
mit diesem Element gekommen ist, und zwar zu dem Zweck, eine plötzliche stoßweise
Entspannung der Feder in dem Augenblick zu verhindern, wo das Element 103 von dem
Zahnrad 105 nach dem Zahnrad 141 verschoben wird.
-
Um die Drehung der Zahnräder io5 und 141 in entgegengesetzter Richtung
herbeizuführen, sind Hilfszahnräder 142, zoi und 143 vorgesehen.
-
Damit die Spannung der Feder nicht verändert wird, muß die Bewegungsumkehr
stattfinden, wenn sich der Papierschlitten in der Mitte seines Gesamthubes befindet.