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Vorrichtung zur Bewegung des Papierwagens von Schreibmaschinen um
mehrere Buchstabenabstände. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bewegung
des Papierwagens von Schreibmaschinen und ist sowohl bei Maschinen, bei denen das
Schreiben wie gewöhnlich von links nach rechts erfolgt, als auch bei Schre@ibinaschinen
verwendbar, bei denen man die entgegengesetzte Bewegungsrichtung benutzt.
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Bei den bekannten Vorrichtungen zur Links- oder Rechtsverschiebung
des Papierwagens um mehrere Buchstabenabstände wirkt man zur Verschiebung des Papier-,vagens
im Schreibsinne auf einen die Freigabe des Hemmwerkes hervorrufenden Hebel ein,
während man einen zweiten Hebel benutzt, um den Wagen entgegen der Wirkung der Antriebsfeder,
d. h. entgegen der Schreibrichtung, zu verschieben. Man hat schon vorgeschlagen,
diese beiden Teile oder Hebel zu einem einzigen Steuerteil zu vereinigen, der an
der Vorderseite der Maschine vorsteht und bei Drehung um einen festen Punkt mittels
eines Zahnrades auf eine mit dem Wagen verbundene Zahnstange einwirkt. Das Ende
dieses Hebels beschreibt somit einen Kreisbogen, so daß man genötigt ist, die Verschiebung
des Wagens durch den Ausschlag einer Winkelverstellung seines Steuerteiles zu messen,
woraus sich Schwierigkeiten ergeben, den Wagen auf einmal und plötzlich an einen
bestimmten Platz zu führen.
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hach der Erfindung wird nun der zur Fortbewegung des Wagens in der
einen oder anderen Richtung dienende Steuerteil durch Verschiebung in einer zur
Wagenbewegung parallelen Richtung verstellt, und zwar derart, daß seine Verschiebung
um eine bestimmte Länge eine gleich lange Fortbewegung des Wagens hervorruft. Zu
diesem Zweck ist der Steuerteil an einem in einer wagerechten Ebene schwingenden
Rahmen angebracht, der mittels einer Stange an eine Zahnstange angelenkt ist, die
ein auf den Papierwagen einwirkendes Zahnrad in Drehung versetzt. Die Länge der
Seiten des Schwingrahmens und die Lage der Gelenkpunkte der Verbindungsstange am
Rahmen und an der Zahnstange sind dabei so gewählt, daß der Steuerteil und die Zahnstange
sich gleichzeitig um denselben Betrag in der einen oder anderen Richtung verschieben.
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Da der Steuerhebel nicht unmittelbar auf den Wagen einwirkt, kann
man in das Kraftübertragungssystem die zum Wagenantrieb dienende Feder einschalten,
was bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art, bei denen die Feder unmittelbar
an einen Punkt des Wagens angreift, nicht möglich ist. Durch diese Anordnung erreicht
man ein volkommenes Gleichgewicht des Wagens und vermeidet das Reiben und Ecken,
das bei einem außerhalb der Achse angreifenden Zug der Feder stattfindet.
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Ferner kann nach der Erfindung der Steuerteil aus zwei mit Handgriffen
versehenen Stangen bestehen, die derart miteinander verbunden sind, daß sie bei
der Verschiebung des Wagens zusammen mitgenommen werden, sich gleichzeitig aber
unabhängig voneinander drehen können. Die eine dieser Stangen steuert das Hemmwerk
und gestattet die Verschiebung des Wagens im Schreibsinne um die Länge mehrerer
Abstände, während die andere Stange zur Rückbewegung des Wagens dient und gleichzeitig
den Zeilenschaltmechanismus antreiben kann. Die Achse, welche von dem Steuerteil
für die Wagenverschiebungen bewegt wird, trägt außer der zum Antrieb dienenden Feder
in dem Falle, wo die Schreibmaschine ein Schreiben in dem einen oder anderen Richtungssinne
gestattet, noch einen geeigneten Richtungswechselmechanismus, der zwischen diese
Achse und den Wagen eingeschaltet ist.
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Die Zeichnung zeigt beispielsweise zwei Ausführungsformen der Erfindung.
Die Abb. i ist eine schaubildliche Darstellung der Vorrichtung zur Verstellung des
Wagens bei einer nur die Schreibrichtung von links nach rechts benutzenden Maschine.
Die Abb. 2 ist eine Rückansicht des am Wagen angebrachten Mechanismus, der ein Schreiben
von links nach rechts oder von rechts nach links gestattet. Die Abb. 3 zeigt einen
Schnitt durch Abb. 2 nach der Geraden 3-3, und die Abb..l. ist eine ähnliche Ansicht
und läßt die Teile in der Stellung erkennen, die sie nach der Einwirkung auf die
Vorrichtung zur Richtungsumkehr einnehmen. Die Abb. 5 ist eine schaubildliche Darstellung
einer Einzelheit.
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Der Papierwagen 6o, der das Papier mittels der beiden Triebroallenpaare
63, 64 und 65, 66 trägt, rollt mittels der Rollen 61 auf dem Gehäuse der Schreibmaschine
und trägt eine Zahnstange 103, die mit einem auf einer senkrechten Achse
io2 sitzenden Zahnrad 105
in Eingriff steht. Die Achse io2 weist am unteren
Ende ein Zahnrad 107 auf, das mit einer Zahnstange i oo kämmt, die zwischen
den
Führungsrollen 112 längsv erschieblich ist. Die Verbindung zwischen der Zahnstange
ioo und dem Wagen 6o ist somit derart, daß die Verschiebungen des Wagens in der
einen oder anderen Richtung eine gleichgerichtete Verschiebung der Zahnstange ioo
um denselben Betrag bewirken. Auf die Zahnstange ioo wirkt eine zur Steuerung der
Verschiebungen des Wagens dienende Vorrichtung ein, die aus zwei parallelen, miteinander
durch die Schellen 118, 1i9 verbundenen Stangen i o6, i 1 7 besteht, die gemeinsam
bei der Wagenbewegung verschoben werden und sich unabhängig voneinander in den Schellen
i 18, 119 drehen können. Die Zahnstange ioo ist im Bereiche eines Rahmens 113, 114
angeordnet, der in einer wagerechten Ebene um die am Maschinengehäuse angebrachten
Zapfen 115 schwingen kann. Die eine der Seiten 113 des Schwingrahmens ist mit der
Zahnstange ioo durch eine Stange 116 gelenkig verbunden. Die Lage der Gelenkpunkte
der \"erbinduligsstange 116 an der Rahmenseite 113 und an der Zahnstange ioo ist
so bestimmt, daß eine Verschiebung der Zahnstange i oo um einen bestimmten Betrag
eine gleich große Verschiebung der Seite 114 des Schwingrahmens zur Folge hat. Die
Seite 114 trägt die aus den beiden Stangen io6, 117 gebildete Vorrichtung, und eine
Verschiebung dieser Vorrichtung nach links oder rechts ist daher ebenfalls von einer
gleich großen und gleichgerichteten Verschiebung des Wagens begleitet.
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Im Falle der Abb. i dient die Schreibmaschine zum Schreiben von links
nach rechts. Der Wagen 6o wird in der Schreibrichtung mit Hilfe einer Feder ioi
verstellt, die an dem Zahnrad 105 angreift, das in die Zahnstange 103 eingreift
und zum Ausschwingen kommt, wenn ein geeignetes Hemmwerk, das den Wagen mittels
eines Zahnrades 133 und einer Zahnstange 134 beeinflußt, diesen freigibt. Die Bewegung
des Wagens 6o unter der Wirkung der Feder ioi veranlaßt infolge der Formänderung
des Schwingrahmens 113, 114 eine gleichgerichtete Verschiebung der Steuervorrichtung
io6, 117.
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Die Rückbewegung des Wagens 6o, die entgegen der Wirkung der Feder
ioi stattfindet, erfolgt durch -'erscliiebung der Vorrichtung i o6, i 17 nach rechts,
wodurch die Form des Schwingrahmens 113, i14 wieder geändert und so eine Drehung
der das Zahnrad 105 tragenden Achse io2 hervorgerufen wird.
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Die Stangen io6, 117 weisen an dem an der Vorderseite der Maschine
vorstehenden Ende die Handgriffe i2o und 121 auf und tragen eine Laufmarke 136,
die in einer Nut 137 vor einem Maßstab 138 verschieblich ist und den Weg des Wagens
in beiden Richtungen zu messen gestattet. Um den Wagen in der Rückstellrichtüng,
d. h. von links nach rechts, zu bewegen, führt man die Stange 117 mittels des Handgriffes
121 nach rechts. Der Handgriff 121 -dreht sich zunächst in der Uhrzeigerrichtung
um einen bestimmten Winkel, bis eine an der Stange 117 mittels des Armes 126 angebrachte
Rolle 125 sich gegen eine wagerechte Gelenkleiste 122 legt, die unter Ausschwingen
um die festen Zapfen 123 angehoben wird, bis sie auf einen Anschlag 125 trifft.
Die Gelenkleiste 122 kann mittels der Stange 124 den schematisch dargestellten Zeilenschaltmechanismus
steuern, der also in der bekannten Weise von der Stange i 17 aus zwecks Fortschaltung
des Papiers um eine oder zwei Zeilen beeinflußt werden kann.
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Zur Bewegung des Wagens 6o in der Schreibrichtung, d. h. von rechts
nach links, ist der Hemmechanismus, der den Wagen entgegengesetzt der Wirkung der
ihn selbsttätig nach jedem Typenabdruck fortschaltenden Feder anhält, auszulösen.
Zu diesem Zweck trägt die Stange io6 an ihrem vorderen Ende einen leicht zugänglichen
Handgriff i2o, der bei Drehung in der Uhrzeigerrichtung die Stange io6 mitnimmt.
Eine mittels eines Armes 128 an der Stange io6 gehaltene Rolle 127 drückt dabei
die wagerechte, um die festen Zapfen 123 schwingbare Gelenkleiste 129 nach unten,
bis sie auf den Anschlag 99 auftrifft. Die Gelenkleiste 129 führt gleichzeitig einen
Hebel 131 nach unten, der an dem einen Ende am Zapfen. 132 gelagert ist und mit
seinem anderen Ende auf den nicht dargestellten Hemmechanismus einwirkt, der den
Wagen durch das mit der wagerechten Zahnstange 134 kämmende Zahnrad 133 steuert.
Dieses Zahnrad ist wie bei den üblichen Schreibmaschinen während der Rückstellung
des Wagens frei drehbar.
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Die den Wagen selbsttätig in der Schreibrichtung verschiebende Feder
ioi ist schraubenförmig um die Achse 102 gewickelt und mit dem einen Ende an der
mit dem Gehäuse 62 verbundenen Führungshülse 135 der Achse befestigt, während das
andere Federende an die Achse 102 angeschlossen ist. Die Feder ioi wird bei der
Bewegung von links nach rechts mittels des Hebelsystems i 17, 116 der Zahnstange
ioo und des Zahnrades io7 gespannt. Die Stangen io6 und 117 bestehen aus zwei ineinander
v erschieblichen Teilen, damit ihr Ende mit der Marke 136 beim Schwingen des Rahmens
113, 114 um die Zapfen i i 5 in der Nut 137 vor dem Maßstab 138 sich verschieben
kann.
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In den Abb. 2 bis q. ist diese Art des Antriebes des Wagens in Anwendung
bei einer
Schreibmaschine gezeigt, die in beiden Richtungen, d.
h. von links nach rechts und von rechts nach links, zu schreiben gestattet. Zu diesem
Zweck kann die am Wagen 6o angebrachte Zahnstange 103 gegenüber dem Wagen längs
der Gleitführungen 139 mittels eines Exzenters i 4o, das am Wagen abgestützt ist,
verschoben werden. Die Antriebsfeder ioi wirkt mittels eines geeigneten Richtungswechselmechanismus
auf die Zahnstange 103, indem sie diese in Eingriff mit einem der entgegengesetzt
sich drehenden Zahnräder 105 und 141 bringt, von denen das erstere für die Wagenbewegung
in der gewöhnlichen Schreibrichtung und das andere für die entgegengesetzte Wagenbewegung
dient. Die Verbindung zwischen der Feder Toi und dem Rad 141 erfolgt durch Zahnräder
io5, 142, 143. Da der Hemmechanismus den Wagen nur bei Drehung des Zahnrades 133
in der einen Richtung zurückhält, bildet die mit diesem Zahnrad kämmende Zahnstange
134 die eine Innenseite eines länglichen Rahmens 144, der mit der Zahnstange Toi
verbunden ist und sich mit dieser gegenfber dem Wagen verschieben kann. Die entgegengesetzte
Innenseite dieses Rahmens ist ebenfalls als Zahnstange ausgebildet. Die erstere
Zahnstange 13.1. ist mit dem Zahnrad 133 während der Wagenbewegung im gewöhnlichen
Schreibsinne und die zweite Zahnstange 145 während der Wagenbewegung in der entgegengesetzten
Richtung mit diesem Zahnrad 133 in Eingriff.
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Die Abb. 5 zeigt im einzelnen die Ausbildung der Enden der Stangen
Tob und 117 für den Fall des Wagenantriebes der Abb. 2 bis 4. Die Stangen io6, 117
sind hier übereinander angeordnet, und die Stange 117 trägt zwei Rollen 125 und
125', mittels deren man durch Drehen des Handgriffes 121 nach links oder rechts
die Gelenkleiste 122 bei der Verstellung der Stange 117 (vgl. Abb. i) anheben kann.
Je nach der Schreibrichtung nach links oder rechts neigt man den Handgriff 121 nach
rechts oder links, um die Rückbewegung des Wagens zu bewirken. Die Drehung des Handgriffes
121 in dem der Verschiebung entsprechenden Sinne ruft gleichzeitig in beiden Richtungen
die Wirkung des Zeilenschaltmechanismus hervor. Die Stange io6 trägt ebenfalls zwei
Rollen 127 und 127', so daß man durch Drehen des Handgriffes 12o nach links oder
rechts die Gelenkleiste 129 senken kann. Durch diese Anordnung von j e zwei Rollen
an den Enden der Stangen io6 und 117 kann man somit die Handgriffe i2o und i2@i
in der Richtung der entsprechenden Rollenverstellung neigen und gleichzeitig auf
die entsprechende Hilfsvorrichtung einwirken. Eine einzige Rolle 125 oder i27 genügt
auch, aber in diesem Falle erfolgt die Neigung des Handgriffes in der gleichen Richtung,
z. B. nach links, ob sich der Wagen nun nach links oder rechts bewegt.