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Ununterbrochenes Förderband mit verschiedener Geschwindigkeit Die
Erfindung bezieht sich auf ein endloses Förderband, das sich an bestimmten Stellen
mit verschiedener Geschwindigkeit bewegt und zur Beförderung von Personen, und Gegenständen
aller Art dient.
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Es ist bereits bekannt, die Fördergeschwindigkeit durch Dehnung und
Zusammenziehung des Förderbandes abzustufen. Bei diesen Bändern erfolgt aber meistens
die Beschleunigung und Verzögerung ruckweise, was von den beförderten Personen unangenehm
empfunden wird. Es ist auch eine Vorrichtung bekannt, bei welcher sich ein allmählicher
Übergang zu den einzelnen Geschwindigkeitsstufen ergibt. Die hier verwandten Plattformen
bestehen aus vier Querstäben, die durch Federn verbunden sind. Die Federn ermöglichen
eine Verschiebung der Querstäbe in Richtung der Längsachse der beweglichen Plattform,
so daß die Tragflächen sich entsprechend der Geschwindigkeit verlängern oder verkürzen
können. Diese Vorrichtung besitzt aber verschiedene Nachteile. So entstehen in der
Tragfläche erhebliche Unterbrechungen, da die Abstände zwischen den Federhülsen
sehr groß werden können, so daß z. B. -der Fuß, insbesondere der Absatz der auf
der Plattform stehenden Reisenden, eingeklemmt werden kann. Ferner können die OOuerstäbe
weder zur Seite noch in der Höhe nachgeben, was ein Durchfahren von Kurven oder
die Verwendung des Bandes als Höhenförderer ausschließt.
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Diese Nachteile vermeidet die Erfindung dadurch, daß das Förderband
aus hochkant gestellten, elastischen, mit ihren Breitseiten in bestimmten Abständen
vernieteten Blechlamellen gebildet wird. Diese Blechlamellen dehnen oder verkürzen
sich j e nach der Geschwindigkeit des Förderbandes nach Art einer Nürnberger Schere,
ohne daß bei der Ausdehnung Unterbrechungen auftreten, die so groß sind, daß ein
Einklemmen des Fußes oder des Schuhabsatzes der Reisenden erfolgen kann.
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Ferner ist das Förderband nicht nur in der Länge dehnbar, sondern
kann auch nach rechts und links oder in der Höhe aus der geradlinigen Richtung abweichen,
wodurch ein Durchfahren von Kurven ermöglicht wird.
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Zum Zwecke einer allmählichen Veränderung der Geschwindigkeit ist
das Förderband mit besonderen Führungsorganen versehen, die zwangsläufig die Verlängerung
oder Verkürzung des Bandes vornehmen und dadurch jeden ruckweisen Übergang von einer
zur anderen Geschwindigkeitsstufe vermeiden.
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Eine derartige Vorrichtung, die z. B. zur Beförderung von Personen
verwandt wird, gestattet zwischen den Abfahrt- und Ankunfthaltestellen eine Geschwindigkeit
des
Förderbandes von stündlich 15 km und eine Herabminderung dieser
Geschwindigkeit über die ganze Länge der Bahnsteige der Haltestellen auf stündlich
2 km. Hieraus folgt, daß diese Vorrichtung,das unmittelbare Auf-und Absteigen der
Personen auf und von diesem Förderband oder dem Bahnsteige ermöglicht, ohne daß
hierzu besondere Zwischenvorrichtungen erforderlich sind.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgedanke beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigen Abb. i und 2 eine Aufsicht auf die Tragfläche, welche die Ausbildung
der Blechlamellen veranschaulicht, Abb. 3, 4, 5, 6 und 7 die Verbindung der Blechlamellen
untereinander und mit .den Querbalken, Abb. 8 in der Aufsicht die Verbindung mehrerer
das Förderband bildender Tragabschnitte, Abb. 9 die Befestigung zweier aneinanderstoßender
Querbalken, Abb, io eine Verbindung des Förderbandes mit der Fahrvorrichtung, Abb.
i i, 12 und 13 die Antriebsvorrichtung für die Ausdehnung und Verkürzung .der elastischen
Elemente bei der Erhöhung und Verringerung der Fördergeschwindigkeit, Abb. 14 die
Gesamtanordnung eines Förderbandes beim Durchgang durch eine Ein- und Aussteigehaltestelle.
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Wie in den Abb. i und 2 veranschaulicht, wird jedes der die Tragfläche
bildenden elastischen Elemente aus zwei Stahlbalken i gebildet, zwischen denen Stahlstäbe
2 von geringer Stärke (z. B. "/z mm) und von verschiedener Höhe (z. B. 15 bis 2o
mm) angeordnet sind. Diese Elemente sind paarweise schachbrettartig durch Niete
3 o. dgl. verbunden.
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Ein derartiges Element ist demnach in der Längsrichtung elastisch,
so daß nach der Veränderung des Abstandes zweier aufeinanderfolgender Balken i die
Nachgiebigkeit der Stäbe 2 eine Streckung oder Zusammenschiebung des Elements selbst
gestattet.
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Abb. i veranschaulicht die Stellung der Stäbe 2 bei gestrecktem Element
und Abb. 2 die Stellung .derselben in ganz zusammengeschobenem Zustande. , Die Stäbe
2, welche sozusagen die nachgiebige Tragfläche bilden, können unter sich in der
Weise verbunden sein, wie dies in den Abb. 3, .I und 5 gezeigt ist. Die erwähnten
Stäbe sind in gleichen Abständen mit in einer oder mehreren senkrechten Linien (zwei
im vorliegenden Falle) angeordneten Löchern d. versehen, und die durch diese Löcher
.4 gehenden Niete 3 verbinden zwei aufeinanderfolgende Stäbe.
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Die Vernietung muß auf zweckmäßige Weise so erfolgen, daß die Höhe
der Nieteköpfe so gering ist als möglich, damit sie nicht bei der Annäherung der
Stäbe in der zusammengeschobenen Stellung der Tragfläche hinderlich ist.
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Die Abb. 6 und 7 veranschaulichen die Befestigungsweise der ersten
Stäbe an den starren Querbalken am Ende der Elemente. Die Verbindung kann mittels
einer Schraube 5 erfolgen, ausgenommen am Ende der Stäbe, weil dieses ein gewisses
Spiel haben muß. In diesem Falle sind die Löcher 6 in den Stäben, in welche die
Schrauben eingreifen, in der in Abb.7 veranschaulichten Weise oval ausgebildet.
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Die starren Balken i an jedem Ende der Elemente sind unter sich derart
verbunden, daß sie eine fortlaufende Tragfläche oder Bahn bilden, wie dies in Abb.
8 veranschaulicht ist. Die erwähnten Balken könnten auch in der Weise verbunden
werden, wie .dies in Abb. 9 gezeigt ist. Sie sind mit Löchern von geeignetem Durchmesser
versehen und unter sich durch durch diese Löcher sich erstreckende Bolzen 7 verbunden,
welche derart bearbeitet sind, daß die Köpfe und Muttern der Bolzen 7 nicht über
die Balken hervorragen, um nicht die Annäherung der ersten Stäbe an die erwähnten
Balken zu hindern.
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Jeder Balken i trägt an seiner unteren Seite in geeigneter Weise befestigte
Träger 8, auf denen Räder 9 sitzen, die auf Schienen io (Abb. io) laufen. Diese
Räder können beliebigen Durchmesser haben, je nach der beabsichtigten Anwendungsweise.
Sie können außen an -den Balken i befestigt werden, wie dies in der Abb. io veranschaulicht
ist. Sie können aber auch in gleicher Weise innen an den genannten Balken befestigt
werden, d. h. derart, daß sich die Fahrbahn in waagerechter Projektion im Innern
der Tragfläche befindet, wie dies in der Abb. 12 veranschaulicht ist. Im allgemeinen
kann man jede zweckdienliche Fahrvorrichtung wählen, sowohl in bezug auf die Gestalt
der Schienen wie auch der Rollen, auch kann man in gewissen Fällen die umlaufenden
Teile durch Schuhe oder Kugeln ersetzen.
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Die umlaufenden Teile der Fahrvorrichtung können in gleicher Weise
fest, anstatt mit der Plattform selbst vereinigt zu sein.
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Um eine fortschreitende Veränderung der Schnelligkeit im Falle der
Verlangsamung vor einer Haltestelle und der Beschleunigung hinter einer Haltestelle
(Abb. 11, 12 und 13) zu erzielen, sind,die Balken i paarweise durch ein System von
Gelenkarmen 39 verbunden, und zwar an ihrem einen Ende 4o mit den Balken i und an
ihrem anderen Ende 41 mit dem folgenden Arm 39. Die Lenkachse 41 der beiden benachbarten-
Arme trägt eine Rolle 42, die auf der eine Führung bildenden Schiene 43 läuft, iv
obei die Gestalt dieser
Führung derart berechnet ist, daß sie fortschreitend
den Zwischenraum zwischen zwei aufeinanderfolgenden Balken während der Zeit des
Überganges von einer Geschwindigkeit zur anderen verringert oder erhöht. Man erhält
so eine fortschreitende Veränderung der Geschwindigkeit, indem die Profile der Führungen
43 übrigens erfahrungsgemäß bestimmt sind, damit die Veränderung am besten sich
dem Empfinden .der beförderten Personen anpaßt.
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Es ist klar, daß die Vorrichtung zur Veränderung der Geschwindigkeit
durch Führungsschiene sich über die ganze Länge der Plattform erstreckt, d. h. zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Balken i ist stets ein System von Lenkarmen 39 vorhanden,
wie dies Abb. i i veranschaulicht, die im besonderen den Übergang von .der geringen
Geschwindigkeit an der Stelle g auf hohe Geschwindigkeit an dem Punkt h zeigt. Die
Bewegungsrichtung ist durch den Pfeil i angedeutet.
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Die Führungen 43 können entweder aus einer Doppelschiene 44 bis 45
bestehen, wie dies in Abb. 13 veranschaulicht ist, oder aus einer Einzelschiene,
gegen welche sich zwei vereinigte Rollen stützen, die auf dem Gelenkträger ..i angeordnet
sind.
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In Abb. 14 ist im Grundriß der Vorübergang der wandelnden Plattformen
gemäß der Erfindung an den Bahnsteigen .49 und 5o einer Haltestelle dargestellt.
Das System besteht aus zwei zusammengefügten Plattformen, von denen sich die eine
im Sinne des Pfeiles j und die andere in Richtung des Pfeiles )z bewegt, wobei angenommen
wird, daß die Haltestelle sich nahe einer Linie befindet, die eine Ausbesserungsschleife
hat. Diese Abbildung zeigt im besonderen die Abstände der Balken i bei erhöhter
und verminderter Geschwindigkeit der Plattform sowie die Zwischenstrecken 1 und
in für die Beschleunigung und Verlangsamung der Fahrt. Das Profil der Führungen
43 ist dort gleichfalls veranschaulicht sowie die Stellung, welche die Arme 39 bei
den verschiedenen Geschwindigkeiten der Plattform einnehmen.
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Man sieht, daß wenn die Plattform, anstatt sich in gerader Richtung
zu bewegen, einer Kurve folgt, wie dies bei n in der Abb. 14 dargestellt ist, die
Balken i nicht parallel verbleiben. Hieraus folgt, daß die Stäbe, welche die Tragfläche
bilden, an der Innenseite der Kurve einander mehr genähert sind als an der Außenseite.
Die Nachgiebigkeit der einzelnen Elemente gestattet demnach diesen Unterschied im
Abstande, aber sie müssen durch die Gelenkarme 39 unter Einwirkung der Führungen
43 geregelt werden. Diese letzteren müssen notwendigerweise zwecks Erzielung dieses
Ergebnisses bis auf eine geeignete Länge nach der Außenseite der Kurve geführt werden,
mit anderen Worten, in diesem Falle befinden sich die beiden Führungsschienen 43
nicht mehr im gleichen Abstande von der Achse der Fahrstrecke, was leicht ersichtlich
ist.
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Wie oben ausgeführt, kann sich die Plattform in derselben Ebene oder
wie ein Riemen in übereinanderliegenden Ebenenbewegen.
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Es ist leicht ersichtlich, daß eine wandelnde Plattform, die aus elastischen
Metallelementen besteht, wie solche beschrieben wurden, und mit Vorrichtungen zum
Ausdehnen und Verkürzen dieser Elemente versehen ist, ein umlaufendes Fördermittel
bildet, das mit hoher Geschwindigkeit und Verlangsamung auf geringe Geschwindigkeit
innerhalb der Haltestellen arbeitet, wobei die Zwischengeschwindigkeiten fortschreitend
erzielt und willkürlich geregelt werden.
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Die Oberfläche der in der beschriebenen Weise aus elastischen Metallstäben
gebildeten Tragfläche ist ganz eben, so daß der Fuß gut darauf haftet. Der Abstand
von einem Stabe zum anderen darf ein Höchstmaß von ungefähr a cm nicht überschreiten.
Selbst in dem Falle, wo irgendein beliebiger Gegenstand, wie z. B. die Spitze eines
Regensch.innes, zwischen zwei Stäbe gerät, entsteht wegen der Nachgiebigkeit des
Svstems keinerlei Beschädigung, weder am Gegenstand selbst oder an der Tragfläche.
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Es ist klar, daß die Tragfläche der gemäß der Erfindung ausgebildeten
wandelnden Plattform, die aus elastischen Metallelementen zusammengesetzt ist, auch
bei jedem anderen Rollbahnsystem oder Fördersystem als den beschriebenen Verwendung
finden kann, und daß die Geschwindigkeit der Plattform gleichbleibend oder veränderlich
sein kann, daß die Bewegung in einer einzigen oder mehreren Ebenen in waagerechter
oder geneigter Richtung erfolgen kann, indem diese durch geeignete Kurven verbunden
sind, und daß die erwähnte Plattform sowohl zum Fördern von Gütern wie auch zur
Beförderung von Personen Verwendung finden kann.
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Weiter versteht sich, daß die Vorrichtungen für die Fahrt, das Ziehen,
die Führung, der Lagerung und der Regelung der Geschwindigkeit, wie diese beschrieben
worden sind, nur beispielsweise angeführt wurden, wie auch das Wesen, die Lage und
die Gestalt der in diesen Vorrichtungen erwähnten :Mittel, und daß das eine oder
andere auf andere Weise ausgeführt oder abgeändert werden kann, wie die Erfahrung
dies notwendig erscheinen läßt, ohne daß diese Abänderungen der Wirtschaftlichkeit
der Erfindung Abbruch tun.