-
Fangvorrichtung Die Erfindung stellt eine Verbesserung der im Patent
5o6 713 beschriebenen Fangvorrichtung fürendlose Förderer dar. Das Merkmal
dieser Fangvorrichtung besteht darin, daß neben der Kette des Förderers endlose
Fängerketten angeordnet sind, die von der umlaufenden Kette des Förderers mittels
in ständigem Wechsel mit ihr verbundener und von ihr wieder freigegebener Fänger
mitgenommen werden.
-
Gemäß der Erfindung wird nun die mit den Fängern versehene, durch
den Förderer bewegte Fängerkette in bedeutend vereinfachter Weise ausgebildet. Diese
mit der Kette des Förderers in stetem Wechsel verbundene und wieder freigegebene
Vorrichtung besteht erfindungsgemäß aus drehbaren, mit der Bremsvorrichtung verbundenen
Fangzylindern, die durch Gleiten von auf den Enden der Kette des Förderers angeordneten
Fangstücken auf einer am Umfang der Fangzylinder schraubenförmig hochgewundenen
Gleitbahn mit der Vollkette des Förderers ständig verbunden sind und durch das Hochgehen
der Fangstücke gedreht werden, während beim Rücklauf der Kette des Förderers die
Fangstücke in auf den Fangzylindern gegenüber der Gleitbahn schraubenförmig angeordnete
Fängerzähne eingreifen, so daß die Bremsvorrichtung durch die nach unten mitgenommenen
Fangzylinder betätigt wird.
-
Als Bremsmittel wird erfindungsgemäß die Verformungs- und Reibungsarbeit
benutzt, die erforderlich ist, um einen oder mehrere Stab- oder streifenförmige
Metallkörper o. dgl. durch eine mit einem schrägen oder gebogenen Schlitz versehene
Führung zu ziehen oder zu drücken. Die Fangvorrichtung wird im beladenen, aufwärts
gehenden Strang des Förderers angeordnet. Die beim Fang sich nach unten bewegenden
Fangzylinder betätigen dabei einen Schalter, der den Antriebsmotor des Förderers,
gegebenenfalls auch den Bremsmagnet am Antrieb, abschaltet und so verhütet, d'aß
der obere Teil der zerrissenen Kette weitergezogen wird und hinter den Antriebskettensternen
abstürzt.
-
Es ist auch ohne weiteres möglich, die Vorrichtung auch für den Leerstrang
eines Förderers zu verwenden. Hierbei werden die Fangzylinder für den Leerstrang
von den Fangzylindern des Vollstranges z. B. durch Kegel- oder Kettenräder angetrieben,
so daß die Fangstücke am Leerstrang ständig über den Fangzähnen der angetriebenen
Zylinder des Leerstranges stehen, jedoch während des normalen Betriebes keinen Widerstand
finden. Sobald jedoch der Leerstrang reißt, bewegt
er sich schneller
nach unten als die Fangzähne auf den vom Vollstrang mit normaler GeschwindigI@eit
angetriehenen Fangzylinder; die Fangstücke treffen also auf die Fangzähne und werden
dort festgehalten.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dieser Fangvorrichtung
für ein Pendelbecherwerk dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i einen Längsschnitt
I-I durch einen Fangzylinder, Abb. a einen Längsschnitt II-II der gesamten Fangvorrichtung,
Abb. 3 einen Querschnitt III-III durch einen Fangzylinder, Abb. d. eine schematische
Darstellung der Verbindung der Fangzylinder von Voll- und Leerstrang.
-
Jeder Bolzen der Becherkette d ist an seinen beiden Enden mit einem
Fangstück b versehen, das die sonst an dieser Stelle der Bolzen erforderlichen Endbunde
o. dgl. ersetzt. Zu beiden Seiten der Becherkette ist je ein in Kugellagerung leicht
drehbarer Fangzylinder c mit schraubenförmiger Gleitbahn angeordnet, derart, daß
die Fangstücke b bei Aufwärtsgang des beladenen Kettenstranges gegen die Gleitbahn
drücken und die Fangzylinder c in Drehbewegung versetzen.
-
Die Steigung der schraubenförmigen Gleitbahnen entspricht der Kettenteilung
bzw. einem ganzzahligen Mehrfachen davon, so daß, da die Länge der Zylinder c mindestens
gleich der Größe der Kettenteilung ist, ständig mindestens ein Fangstück b in der
Gleitbahn steht und somit eine ununterbrochene Drehbewegung der Zylinder c bei Aufwärtsgang
der Becherkette a stattfindet.
-
Die Fangzähne auf den Zylindern c sind, der Länge der Fangstücke b
entsprechend, ein Stück unterhalb der Gleitbahn und mit dieser parallellaufend angeordnet.
Sobald nun der beladene Becherstrang zurücklaufen will, sei es durch Versagen der
Bremse am Antrieb oder durch Kettenbruch, setzen die Fangstücke b sich nach sehr
kurzem Fallweg in die jeweils unter ihnen stehenden Fangzähne und halten die Becherkette
fest.
-
Die Fangstücke sind derart geformt, daß sie mit ihrer schrägen Tragfläche
auch dann vollständig auf die Fangzähne gleiten, wenn letztere bei Rücklauf der
Becherkette a nicht genau unter dem Fangstück b stehen.
-
Ein seitliches Ausweichen der Becherkette a ist durch die bekannten
Rollenführungen d verhindert.
-
Die Fangzylinder c sind in Kästen e angeordnet, die sich zwischen
Führungseisen f verschieben können, so daß die Fangvorrichtung sich nach unten bewegen
kann. Die Kästen e sind während des normalen Betriebes durch Bremsbänder g, welche
einerseits an den Führungseisen f befestigt sind und andererseits durch einen gebogenen
Schlitz in den Bremsstücken h, die gleichzeitig den Boden der Kästen e bilden, gehalten.
Beim Fang suchen die Kästen e mit der in den Fangzähnen des Zylinders c hängenden
Vollkette in den Führungen f nach unten zu gleiten; ihre lebendige Kraft wird dabei
durch die Verformungs- und Reibungsarbeit, die erforderlich ist, um die Bremshänder
g durch den gebogenen Schlitz in den Bremsstücken h. zu ziehen, vernichtet.
-
Der sich abwärts bewegende Kasten e betätigt gleichzeitig einen Endausschalter
i., so daß der Antrieb der Becherkette sofort stillgesetzt wird.
-
Abb. q. zeigt schematisch die Anordnung einer Fangvorrichtung für
den Voll- und Leerstrang.
-
Die Fangzylinder A des Vollstranges treiben über ein Kegelrädgetriebe
K die Fangzylinder B des Leerstranges an. Bei Bruch eines Stranges bewegen sich
die Fangzylinder A oder B nach unten; dabei werden die Sicherheitsstifte l der Kegelräder
abgeschert, so daß eine Zerstörung des Kegelrad'getriebes K verhütet ist.
-
Der Hauptvorteil der Fangvorrichtung besteht darin, daß sie einen
von der Größe der Kettenteilung unabhängigen, kurzen Fallweg gewährleistet und die
beim Fall aufgespeicherte lebendige Kraft gleichmäßig und ohne Rückschlag vernichtet,
also die tragenden Teile des Förderers und der Fangvorrichtung nur mit der Hälfte
der Kräfte beansprucht, die bei Anordnung von Bremsfedern auftreten würden.
-
Die Vorrichtung arbeitet ferner geräuschlos und mit äußerst geringem
Kraftaufwand, wirkt sowohl bei Kettenbruch wie auch bei einfachem Zurücklaufen der
nicht gerissenen Kette, ist derart gebaut, daß ein unzeitiges Wirken ausgeschlossen
wird, gestattet nach dem Fang ein sofortiges Wied'erinbetriebsetzen der Anlage,
da ein Festklemmen der Kette beim Fang nicht erfolgt, und kann auch im Leerstrang
eingebaut werden.