DE503999C - Verfahren zur Gewinnung von Nitrat-Harnstoffduenger - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Nitrat-Harnstoffduenger

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DE503999C DEW72102D DEW0072102D DE503999C DE 503999 C DE503999 C DE 503999C DE W72102 D DEW72102 D DE W72102D DE W0072102 D DEW0072102 D DE W0072102D DE 503999 C DE503999 C DE 503999C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C5/00Fertilisers containing other nitrates

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Nitrat-Harnstoffdünger Die Nitrate des Natriums, des Magnesiums und Kaliums haben bekanntlich ausnahmslos einen hohen Düngerwert. Es haften ihnen aber allen einzeln gewisse Fehler an. Das N atriuninitrat bringt einen unnötigen Ballast von \ a in den Boden. Im Kaliumnitrat liegt eine zwangsweise Koppelung von K und vor, die in Ausnahmefällen zu einer Überdüngung an Kali führen kann. Die Anwendung von Mg (N O.,) . scheitert an « der großen Hvgroskopizität, die eine Lagerbeständigkeit und Streufähigkeit ausschließt.
  • Harnstoff hat ähnlich dem Mg (\ O;;) _. und vor allem ähnlich dem KN 0.;, rlen Vorzug l.. im Boden keine schädlichen Säurereste oder sonstigen Ballast zu hinterlassen. Auch physiologisch hat Harnstoff anerkannte Vorzüge. Trotzdem ist die Einführung bei der deutschen Landwirtschaft wegen der zu großen N-Konzentration von .I6,8 °/", die der Verteilung im Boden Schwierigkeit bereitet, abgelehnt worden.
  • Erfindungsgemäß hat sich nun ergeben, daß Harnstoff sich vorzüglich eignet, -Nachteile der genannten Nitrat-Düngemittel, insbesondere von KN 01 und Mg (N O.,) , zu beheben. Mit h \ O', bildet Harnstoff Mischkristalle. Ferner hat sich gezeigt, daß Harnstoff mit :@lg(N C).,:), in molekularen Mengen Doppelverbindungen eingeht, die vollkommen lagerbeständig und streubar sind und deren N-Gehalt höher als bei Mg(NO")_ aber erheblich nierlr-iger als der unerwünschte zu hohe Gehalt an Harnstoff ist. Auf Grund dieser Feststellungen wird nach der Erfindung zur Gewinnung von \ itrat-Harnstoffdünger in der Weise verfahren, daß man Lösungen molekularer Gemische von Harnstoff mit K-, Na- oder Mg-Nitraten auskristallisieren läßt, bei denen das molekulare Verhältnis von Harnstoff zu Nitrat nie größer als i : i ist. Die bei der Kristallisation frei werdende Wärme kann dabei zur Vorwärmung neuer Nitratlaugen verwendet werden.
  • Erfindungsgemäß wird mit einfachen Mitteln die Gewinnung der verschiedensten Doppelsalze ermöglicht und dadurch ein vorteilhafter Weg zur Erzeugung von Düngemitteln gegeben. Auch gestattet dieses Verfahren die Herstellung eines K-N-Mischdüngers, in welchem das Verhältnis K,0 zu N so gewählt werden kann, daß es jedem physiologisch verlangten Wert Rechnung trägt. KNO, allein hat als Mischdünger den N achteil, daß es in bezug auf N zu reich an K ist, indem bei ihm das Verhältnis von K zu N 3#3: i beträgt, während ein Verhältnis von 1,z3:1 bis i,75:1 vorteilhaft ist. Harnstoff andererseits ist wegen seines hohte:n N-Gehaltes schwer vierteilbar.
  • Die Verbindung von K\ O., und Harnstoff in der -Art der Erfindung gestattet nun die Herstellung von ballastfreiem, d. h. C1'- und SO"., freiem Mischdünger mit praktisch brauchbarem Verhältnis von K,0 zu N. Auf diese Weise erhält der Landwirt einen Mischdünger, in dein K,0 und N im physiologisch gutwirkenden Verhältnis zueinander stehen. ohne dag die Möglichkeit einer Entmischung .dieser Komponenten besteht. Durch das gemeinsameAuskristallisieren der Komponenten gemäß der Erfindung entstehen einzelne Kristallindividuen, von denen jedes als Doppelsalz K20 und N in dem gewünschten Verhältnis enthält.
  • Es ist bereits aus Beilstein, Handbuch der organischen Chemie 1921, Band 3, Seite 55 und 56 bekannt, Doppelsalze von der Zusammensetzung von ¢CH2 ON, # Mg(N03)2 herzustellen. Diese Salze entsprechen aber nicht dem gemäß der Erfindung erhaltenen Produkt, das einen wesentlich geringeren Gehalt an Harnstoff aufweist, indem bei ihm auf i Mol. Nitrat weniger als i Mol. Harnstoff kommt, während bei den in der genannten Literaturstelle angegebenen Verbindungen der Harnstoffgehalt stets ein Vielfaches des Nitratgehaltes ist.
  • Ferner hat man schon die Verwendung mechanischer Gemische von Natriumnitrat und Harnstoff als Düngemittel und die gleichzeitige Düngung des Bodens mit .\ a NO;, und Harnstoff vorgeschlagen. Im Gegensatz zu diesem Düngungsverfahren gibt die Erfindung eine einfache Arbeitsweise zur Herstellung chemisch definierter kristallisierbarer Doppelsalze aus Harnstoff und Nitraten, welche die für die Düngung wichtigen Stoffe in einem für den Boden günstigen Mengenverhältnis enthalten und außerdem gut greifbar und streubar sind.
  • Im einzelnen kann das neue Verfahren beispielsweise mit Magnesiuninitrat wie folgt ausgeführt werden: In eine bei 6o° C gesättigte Mg(N03),-Lauge mit q.9,5 Ge@vichtsprozenten l@lg (N O. j wird in molekular äquivalenten Mengen Harnstoff hineingerührt. Die gesamte zugegebene Menge Harnstoff geht in Lösung. Die Lauge kristallisiert erst bei 15 bis 20° C. Die Unterkühlung ist sehr beträchtlich entsprechend der bei der Kristallisation frei werdenden Wärme, die zur Vorwärmung für neue Mengen Mg(N03)2- Lauge verwendet werden kann. Das Kristallprodukt wird von der geringen noch anhaftenden Lauge befreit, und es ergibt sich ein Produkt mit 7,6 "/" Mg und 17,7 "/" N. Das Produkt kommt sowohl als N-Dünger wie als Mg-Dünger in Betracht, als Mg-Dünger um so eher, als der MB-Gehalt gering ist und dadurch der N achteil anderer 11g-Mischdünger mit verhältnismäßig zu hohem Mg-Gehalt vermieden wird, wie z. B. Endlaugenkalk. Der Schmelzpunkt des Produktes liegt bei 75° C und ist genügend hoch. um eine Beeinträchtigung der Lagerfähigkeit durch Sommerhitze auszuschließen. Beispiele i. Der Mischdünger ist zusammengesetzt aus Kaliumnitrat und Harnstoff und enthält 17,35 °/, Harnstoffstickstoft, 8,67 °/" Nitratstickstoff, 26,o2 % Gesamtstickstoff und 29,2 "/" K=O. Die Probe enthält also ein Gemisch von Harnstoff- und N itratstickstoff. Daneben so viel Bali, daß das Kalistickstofverhältnis ungefähr etwas mehr als i : i beträgt. Dieses Verhältnis wird bekanntlich als physiologisch besonders günstig betrachtet und liegt zwischen den üblichen Mischdüngertypen i : i und i : 1,25.
  • 2. Der Mischdünger enthält 8,9 "/" Nitratstickstoff, 8,9 "1" Harnstoffstickstoff, 17,8 Gesamtstickstoff und 12,6 "j" Magnesia. Der Dünger weist also mehr Stickstoff als beispielsweise Chilesalpeter und daneben noch Magnesia auf.
  • 3. Der Mischdünger, zusammengesetzt aus Natronsalpeter und Harnstoff, enthält 19,5 "/" Harnstoffstickstoff und 9,65 "/" N itratstickstoff und 29,15 "/" Gesamtstickstoff. Auch in diesem Dünger befindet sich verhältnismäßig viel Stickstoff uns doch -nicht derartig viel. daß die Ausstreuung Schwierigkeiten macht. Daneben enthält auch dieser Dünger den Stickstoff in zwei verschiedenen Arten, Zeas für die physiologische Wirkung als besonders vorteilhaft anzusehen ist.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von N itrat-Harnstoffdünger, dadurch gekennzeichnet, daß man Lösungen molekularer Gemische von Harnstoff mit Kalium-, Natrium- oder Magnesiutri-Nitraten auskristallisieren läßt, bei denen das niolekulare Verhältnis von Harnstoff zu Nitrat nie größer als i : i ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Kristallisation frei werdende Wärme zur Vorwärmung neuer Nitratlaugen verwendet wird.
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