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Fußbekleidung Die Erfindung bezieht sich auf Fußbekleidungen mit Knickplattfußeinlage
oder einer solchen Einlage entsprechenden Erhöhung der Sohle. Bei solchen Fußgewölbestützen
haben sich jedoch in mancher Beziehung Nachteile gezeigt, welche dazu geführt haben,
daß ihre Nützlichkeit von manchen Fachleuten überhaupt vollständig in Abrede gestellt
wurde.
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Es wurde nun gefunden, daß die wohltätige Wirkung auf die Entwicklung
des ?j ußes bei im Wachstum befindlichen Kindern und unter Umständen auch bei Erwachsenen
wesentlich verbessert werden kann, wenn die Fußbekleidung außer mit den an sich
bekannten Fußgewölbestützen gleichzeitig so ausgebildet wird, daß sich die Zehen
in anderer Weise wie bei den bisher bekannten Fußbekleidungen bewegen können.
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Der Erfindung gemäß wird daher bei einer Fußbekleidung eine Gewölbestütze
in Zusammenhang mit einer Kappe für den Hinterfuß verwendet, während gleichzeitig
die Fußbekleidung so eingerichtet ist, daß sich die Zehen vollständig frei bewegen
können und die vordere Ballengelenklinie frei ist, weil die Befestigungsvorrichtung
für die Laufsohle unmittelbar hinter der Ballengelenklinie liegt. Die Laufsohle
muß dabei biegsam sein.
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Eine Fußbekleidung nach der Erfindung, bei welcher also das Fußgewölbe
einerseits unterstützt und andererseits den Zehen eine vollständige freie Beweglichkeit
in senkrechter und waagerechter Richtung ermöglicht wird, ist besonders für die
in der Entwicklung begriffenen Kinder von Vorteil. Ein Schuh nach der Erfindung
wäre für Kinder nicht notwendig, wenn sie lediglich auf weichem Sand oder Gras laufen
würden. Bei der heutigen Lebensweise sind die Kinder jedoch meistenteils gezwungen,
sich auf ebenem, hartem Boden zu bewegen. Findet keine innere Unterstützung der
Fußwurzel statt, so entsteht leicht eine Schiefstellung des Fersenbeines und eine
Knick- oder Knickplattfußbildung, welche ihrerseits die Lage der Sehnen an der unteren,
inneren Fußseite ungünstig beeinflußt und hierdurch auch die Zehen, in welchen die
Enden dieser Sehnen ausmünden, in ihrer Bewegungsfreiheit hemmt und zu einer unnatürlichen
Entwicklung bringt.
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Man hat bisher bereits Fußeinlagen, sogenannte Knickplattfußeinlagen,
der verschiedensten Art in Schuhen angebracht. Bei diesen bekannten Fußbekleidungen
sind jedoch stets die Zehen in ihrer freien Bewegung gestört. Auch bei denjenigen
Schuhen, welche an ihren vorderen Enden (Kappen) sehr breit ausgebildet sind, ist,
soweit nicht schon der Strumpf einengend wirkt, eine für die gesunde Entwicklung
des Fußes notwendige ausgiebige Bewegungsfreiheit der Zehen in der senkrechten und
waagerechten Ebene (Greifbewegungen und Spreizarbeit der Zehen!) nicht gewährleistet.
Außerdem ist nur bei dem Erfindungsgegenstand durch die gleichzeitige Biegsamkeit
der Sohle, welche keine Kappe trägt, ein vollständiges Abrollen des Vorderfußes
möglich.
Auf die Sehnen, welche von der Innenseite der Ferse und
unterhalb der Fußwölbung bis in die Spitzen der Zehen reichen, findet eine gegenseitige
Beeinflussung von den Zehen und von dem Fußgewölbe aus statt. Durch die Bewegungsfreiheit
der Zehen während der Entwicklungszeit bei dem Schuhwerk nach der Erfindung werden
die Muskeln, welche die Zehen beugen und spreizen, gestärkt. Diese Muskeln (der
lange Großzehenstrecker, der Großzehenspreizer, die langen Zehenstrecker, die kurzen
Zehenstrecker und die Zwischenzehenmuskeln) dienen auch zugleich dazu, das Gewölbe
aufzurichten. Beim Beugen und Strecken der Zehen erhöht sich das Gewölbe, was durch
genaue Messungen erwiesen worden ist.
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Wenn nun gleichzeitig durch die an der Innenseite der Sohle angebrachte
Erhöhung (Knickplattfußstütze) die das innere Längsgewölbe bildenden Fußwurzelknochen,
insbesondere die beiden großen Fußwurzelknochen, aufgerichtet werden, bis die Entwicklung
des Fußes beendet ist, so werden die Sehnen, welche an der Innen- und Unterseite
der Fußwurzel bis in die Zehen verlaufen, zugleich ihre günstigste Stellung und
Richtung erhalten. Bei der völligen Entwicklungs- und Bewegungsfreiheit der Zehen
und aufgerichteter Fußwurzel können sich die gewölbebildenden Muskeln und Sehnen
so weit stärken, daß das ausgewachsene Kind eine normale Gewölbebildung und Fußwurzelstellung
bekommt.
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Die Kappe, welche an der Rückseite der Fußbekleidung die Ferse festhält,
reicht vorteilhafterweise an der Innenseite des Fußes bis dicht an das Chopartsche
Gelenk, während die Außenseite bis an das Lisfrancsche Gelenk reichen soll. Hierdurch
bleiben diejenigen Fußteile zur Bewegung frei, deren Bewegung zur gesunden Entwicklung
des kindlichen Fußes erforderlich ist.
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Die Fußgewölbestütze, welche zweckmäßigerweise in eine Ledersohle
eingearbeitet wird, soll ihre größte Erhöhung an der Innenseite der Sohle haben,
und zwar gerade an der Stelle, an welcher das Ende der eben beschriebenen Kappe
liegt. Diese Stelle entspricht der Ebene des vorderen unteren Sprunggelenks, d.
h. dem vorderen Gelenkrand des Fersenbeins.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens
dargestellt. Es zeigt: Abb. i eine Fußbekleidung nach der Erfindung in schaubildlicher
Ansicht, Abb.2 einen senkrechten Längsschnitt nach Abb. i und Abb. 3 eine Seitenansicht
eines Teiles der Fußbekleidung nach Abb. i.
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Die neue Fußbekleidung zeigt im wesentlichen die Form einer Sandale.
In der Laufsohle i ist eine starre Einlage 2 eingearbeitet und mit Nieten 3 befestigt.
Der Absatz d zeigt eine keilförmige Gestalt, damit die Laufsohle trotz der durch
die eingearbeitete Einlage 2 veränderten Form der Sohle in die richtige Lage zum
Boden kommt. Am Fußrücken ist an der Sohle eine breite Lasche 5 befestigt, welche
einen Riemen 6 mit Schnalle 7 trägt. Zum Festhalten der Sandale an dem Fuß ist außerdem
über der Ballengegend noch ein Riemen S befestigt, während die Sandale sonst keine
Kappen o. dgl. aufweist.
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Die hintere Kappe 5 reicht an der Innenseite bis an das Chopartsche
Gelenk, während sie an der Außenseite bis an, das Lisfrancsche Gelenk reicht. Die
größte Erhöhung der Fußgewölbestütze fällt, wie aus der Zeichnung ersichtlich, mit
dem Punkte zusammen, bis an welchen die Innenseite der Fußkappe 5 reicht.
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Die neue Fußbekleidung ist hauptsächlich für in der Entwicklung befindliche
Kinder bestimmt, sie kann jedoch auch mit Nutzen von Erwachsenen getragen werden.
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Die Einlage 2 kann durch eine Presse in ihrer Höhe verstellt oder
sonst der jeweiligen Knickfußkomponente angepaßt werden.