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Zähl- und Abstellwerk Bei einer Reihe von Arbeitsmaschinen ist es
wichtig, beliebige vorgeschriebene Zahlen von Umdrehungen selbsttätig überwachen
zu können und am Schluß derselben selbsttätig ein Signal zu erhalten und die Arbeitsmaschine
ebenfalls selbsttätig auszurücken.
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An den Zähl- und Abstellwerken für diese Zwecke hat man bereits zwei
Zifferscheiben benutzt, die gemeinsam mittels eines in die Verzahnung beider Scheiben
eingreifenden Ritzel@s gedreht wurden, wobei die Zähnezahl der Scheiben sich um
einen Zahn unterschied. Wenn also eine Scheibe ioo und die andere 99 Zähne besaß,
eilte .die letztere bei je ioo Umdrehungen um eine Zahnteilung vor.
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Auch die Erfindung benutzt zwei Zähloder,Zifferscheiben .dieser Art,
um mittels der .einen die Einer und Zehner und mittels der voreilenden anderen Scheibe
die vollen Hunderter an Umläufen zu zählen. Aber die Erfindung schlägt neue Hilfsmittel
vor, um nach Erledigung der vorgeschriebenen Umdrehungen die Bewegung der Zifferscheiben
zur Betätigung der Signal- und Abstellvorrichtungen auszunutzen. Hierzu bedient
sie sich .eines einfachen, in eigenartiger Weise wirkenden aufgeschnittenen Ringes,
der sich mit der einen Scheibe dreht und an der anderen Scheibe einen Anschlag beeinflußt,
welchen sie erst dann zur Wirkung kommen läßt, wenn alle vollen Umlaufhunderter
gt sind.
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Die neue Vorrichtung eignet sich für beliebig häufige Wiederholungen
der zu überwachenden Arbeitsvorgänge und zeichnet sich durch ihre Einfachheit im
Aufbau und in' der Handhabung besonders aus.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung
dargestellt.
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Abb. i und 2 zeigen je eine Vorderansicht mit und ohne die Einer-
und Zehnerscheibe. Abb. 3 und 4 veranschaulichen .den Halter und den Antrieb für
das Zähl- und Abstellwerk.
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Abb. 5 ist ein senkrechter Schnitt durch das Zähl- und Abstellwerk.
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Abb. 6 und 7 zeigen Einzelheiten.
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In einem Halter i (Abb.. 3) sitzt die Zäblwerkantriebsschnecke z.
Bei 5 ist ein Arm 3 mit Finger 4, Stift 6, aufklappbarer Zeigerspitze 7 und Führungsöse
8 ,drehbar und trägt einen Zapfen 9 zum Aufstecken des Zählwerks. Am Halter i sitzt,
bei 12 drehbar, ein zweiter Arm io mit Finger ii, dessen Einschnitt 13 über
den ,Stift 6 greifen kann. Eine Feder 14 verbindet die Arme 3 und io. Wird der Finger
i i nach rechts gedreht, so wird Stift6 frei, und der Arin3 schwingt bis gegen den
Anschlag 15 nach links. Der Zapfen 9
schwingt nach oben und hebt
das Zählwerk aus dem ,Eingriff mit der Schnecke 2 aus. Drückt man dann- den Finger
4 nach rechts bzw. unten, so wird das Zählwerk wieder mit der Schnecke 2 in Eingriff
gebracht. Das Zählwerk kann also mit je einem Griff aus-,und eingekuppelt werden.
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Eine Scheibe 2o (Abb. 7) mit einem Mittelloch 21 besitzt einen Zeigerfortsatz
22, zwei Strompole 23, 24 für .den Stecker 25, dessen Leitung durch die Öse 8 geht,
und zwei Hebel 26, 27. Ersterer stützt sich gegen eine Blattfeder 28, um mittels
der Kontakte 29, 30 Stromschluß zum Stillsetzei der Arbeitsmaschine herstellen zu
können. Letzterer trägt einen Federhammer 31 für die Signalglocke 32.
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Das Zählwerk besitzt zwei Zifferscheiben 40, 41 (Abb. 1, 2, 5). Die
innere Scheibe 4o ,ist nur .durch einen Ausschnitt 42,der äußeren Scheibe 41 sichtbar.
Letztere besitzt unten .eine Zeigerspitze 43, welcher oben ein Anschlaghaken 44
diametral gegenüberliegt. Er ragt durch eine Öffnung in der Scheibe 41 nach außen,
und zwar unter dem Druck einer ,an der Scheibe 41 befestigten Blattfeder 45 mit
Lippe 46 für gewöhnlich so weit, daß er mit seinem Hakenausschnitt an .den Hebeln
26, 27 frei vorbeigeht.
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Scheibe 41 besitzt auf dem äußeren und inneren Umfange j e -eine Einteilung
von o bis ioo, erstere im Uhrzeigersinne, letztere demselben entgegen. Die äußere
dient zum .Anzeigen der Umläufe, die innere zum Einstellen des Zählwerks. Der Haken
44 befindet sich bei Null. Die Scheibe 41 hat ioo Zähne, die mit der eingängigen
Schnecke 2 kämmen, und zählt die Einer und Zehner, also die Umläufe von i bis ioo.
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Scheibe 4o besitzt eine Ringnut, in der ein aufgeschnittener Ring
51 verschiebbar liegt, dessen eines Ende 52 senkrecht abgeschnitten und dessen anderes
Ende 53 abgeschrägt ist. Letzterem gegenüber befindet sich eine .Klemmplatte 54
mit .Zeigerspitze 55a, um die Scheibe 4o und den Ring 5,1 nach erfolgter Einstellung
zusammenklemmen zu können. Scheibe 4o hat eine Einteilung von o bis 99oo. Jeder
Teilstrich stellt ioo Umdrehungen der Schnecke 2 dar.
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Die beiden Scheiben 40, 41 drehen sich unabhängig voneinander auf
der Lagerhülse 58, während die Scheibe 2o mit der Signal-und Anhaltevorrichtung
mittels der Mutter 55 angeklemmt wird und -auf dem Zapfen 9 feststeht, nachdem ihr
Zeigerfortsatz 22 bei gelockerter Mutter 55 in eine gewünschte ,Stellung gedreht
worden ist. Die Scheibe 4o besitzt nur 99 in die Schnecke 2 eingreifende Zähne 47,
eilt also auf jede ioo Umdrehungen der Schnecke 2 um einen Zahnschritt vor und verschiebt
sich dadurch bei je ioo Schneckenumdrehungen rum einen Teilstrich ,gegen die Scheibe
41.
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Es sei angenommen, das Zählwerk solle .nach 73 Umdrehungen der Arbeitsmaschinen-.welle
und der mit ihr gekuppelten Schnecke 2 mittels der Glocke 32 .ein Signal geben und
mittels Stromschlusses bei 29 bis 3o die Arbeitsmaschine stillsetzen.
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Zwecks Einstellung wird die Signal- und Anhaltevorrichtung vom Zapfen
9 abgenommen und die Einer- und Zehnerscheibe .1.i abgehoben. Ring 51 wird in die
Stellung nach Abb. 2, so daß die Zeigerspitze 55a bei o steht, gedreht und mit der
Hunderterscheibe 40 zusammengeklemmt. Die Scheibe 41 wird wieder aufgeschoben und
so gedreht, daß sie mit o bei der Zeigerspitze 7 steht, wobei sich der Zeiger 43
der Scheibe 41 vor der Null der Scheibe 4o befindet. Jetzt wird die Scheibe 20 so
vorgesetzt, daß ihr Zeigerfortsatz 22 vor der gewünschten Umdrehungszahl, hier 73,
am inneren Teilungskreis der Scheibe 41 steht. Darauf folgt dass Festklemmen der
Scheiben durch die Mutter 55 und das Einschalten des Zählwerks mittels des Fingers
Die Scheiben 40, 41 drehen sich (Abb. i und 2) entgegen dem Uhmeigersinne. Die Lippe
-46 der Feder 45 liegt im Schlitz 52 des Ringes 51, der Ausschnitt des Hakens 4.4
befindet sich also im Hohlraum der Scheibe41, und die Nase des Hakens steht im Bereich
der Hebel 26, 27. Kurz vor Erledigung der 73 Umläufe trifft die Nase des Hakens
44 auf den Hebel 27, der die Signalglocke 32 anschlägt. Bei genau 73 Umläufen :stellt
die Nase des Hakens 44 mittels des Hebels 26 den Stromschluß bei 29 bis 3o her und
rückt die Maschine aus. Die Zahl »73« des äußeren Teilungskreises der .Scheibe 41
muß jetzt vor der Zeigerspitze 7 stehen, so daß eine bequeme Kontrolle möglich ist.
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Für einen neuen Arbeitsvorgang von 73 Umläufen wird das Zählwerk mittels
des Fingers i i von der Schnecke 2 abg elioben, und die Scheiben werden mit o wieder
vor den Zeiger 7 gestellt. Mittels des Fingers 4 rückt man das Zählwerk zugleich
mit der Arbeitsmaschine wieder ein.
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Sollen Arbeitsvorgänge mit mehr als ioo, .beispielsweise mit 9480
Umläufen überwacht werden, so löst man zunächst den Ring 51 von der Hundertenscheibe
4o, stellt den Zeiger 55a auf den Teilstrich 9400 und klemmt ,den Ring 51 und die
Scheibe 40 wieder zusammen. Die Einer- und Zehnerscheibe 41 wird mit ihrer Null
auf den Zeiger 7 gestellt und Scheibe 4o so gedreht, daß ihre Null ,beim Zeiger
43 der Scheibe 41 steht. Der Zeiger 22 der Scheibe 2o wird auf .den Teilstrich 8o
des inneren Teilungskreises von 41
gestellt, und die Mutter 55 wird
festgeschraubt.
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Die Lippe 46 der Blattfeder 45 liegt jetzt ,nicht im Schlitz 52 des
Ringes 51, sondern auf .diesem. Infolgedessen befindet sich der Haken 44 in der
Stellung nach Abb. 5. Sein Ausschnitt liegt vor der Scheibe 41; er geht also an
den Hebeln 26, 27 vorbei, ohne sie zu berühren. Bei 9400 Umdrehungen ist die Scheibe
4o im ganzen 94mal der Scheibe 4i um .eine Zahnteilung vorgeeilt und hat damit den
Ring 51 um 94 Zahnteilungen gegen die Lippe 46 so verschoben, daß diese jetzt in
den Schlitz 52 eintritt. Der Ausschnitt des Anschlaghakens 44 tritt zurück, und
nach Erledigung der restlichen 8o Umdrehungen betätigt die Nase des Hakens 44 die
Hebel 26, 27 in der oben angegebenen Weise. Die zur Kontrolle dienende Endstellung
muß sein: Scheibe 4o mit dem Teilstrich »940o« vor ,dem Zeiger 43 und Scheibe 41
mit dem äußeren Teilstrich »8o« vor dem Zeiger 7.
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Zur Wiederholung ist nur nötig. das Zählwerk mittels des Fingers i
i abzuheben und die Scheiben in die Nullstellung zurückzudrehen, wie oben angegeben
ist. Hierbei steigt die Lippe 46 der Feder 45 über das abgeschrägte Ende 53 wieder
auf den Ring 51. .
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Bei Arbeitsmaschinen, welche nicht sofort stillstehen, sondern unter
dem Einfluß der lebendigen Kraft noch mehrere Umdrehungen machen, stellt man das
Zählwerk entsprechend ein. Macht eine Maschine, von der 9480 Umläufe überwacht werden
sollen, beispielsweise noch to Umdrehungen nach erfolgtem Ausrücken, so wird der
Zeiger 22 nicht auf 8o, sondern auf 70 gestellt.