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Fallschirm Die Erfindung bezieht sich auf ein Gewebe für Fallschirme,
das neben den bis jetzt von einem Fallschirmgewebe verlangten Eigenschaften noch
andere Eigenschaften besitzt, auf Grund welcher die bei gewöhnlichen Fallschirmen
möglichen Gefahren auf ein Mindestmaß herabgesetzt sind.
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Die gegenwärtig gebräuchlichen Gewebe sind glatt und dicht und erfordern:
unter allen Umständen ein mittels einer Leine steuerbares Luftventil. Die Erfahrung
lehrt, daß Ventile nicht immer absolut zuverlässig sind und sich vielfach überhaupt
nicht öffnen. So kommt es vor, daß das Gewebe durch übergroL'e Beanspruchung zerreißt.
Um derartige Gefahren zu beseitigen, wird die Hülle eines Fallschirmes gemäß der
Erfindung aus einem leinwandartigen Gewebe hergestellt, dessen Ketten- und Schoßfäden
gruppenweise derart verwebt sind, daß zwischen benachbarten Fäden oder Fadengruppen
Zwischenräume entstehen. Das Ventil spielt bei einem derartigen Gewebe eine nur
nebensächliche Rolle und kann unter Umständen ganz fortfallen.
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Der Vorteil, des neuen Gewebes besteht hauptsächlich darin, da:ß auf
der ganzen Fläche eine größere Luftdurchlässigkeit als mit einfachen, glatten und
dichten leinwandartigen Geweben erzielt wird. Die Ketten-und Schußfadengruppen des
neuen Gewebes werden in besonderen Ausführungen einfach überkreuzt, gegebenenfalls
auch mit einem oder- mit mehreren Bindefäden zusammengehalten.
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In der Zeichnung sind in. den Abb. i, z und 3, um einige Beispiele
zu geben, drei verschiedene Ausführungsformen dargestellt.
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In Abb. i ist jede Fadengruppe beispielsweise aus fünf Fäden zusammengesetzt.
Die mit i bezeichneten Gruppen sind Kettenfadengruppen und die mit 2 bezeichneten
Gruppen Schußfadengruppen. Diese Ketten-und Schußfadengruppen sind, wie ersichtlich,
so miteinander verwoben, daß die Iiettenfadengruppen abwechselnd über und unter
die einzelnen Schußfadengruppen laufen, um mit lietzteren ein Gewebe zu .ergeben,
das nicht nur in beiden Richtungen große Festigkeit und große Elastizität, sondern
auch nvischien benachbarten Fadengruppen freie Zwischenräume 3 und demzufolge eine
größere Luftdurchl;ässigkeit als ein einfaches glattes und dichtes leinwandartiges
Gewebe besitzt. Selbstverständlich kann die Zahl der Fäden in den einzelnen Fadengruppen
kleiner oder größer als fünf gewählt werden.
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In Abb. 2 bestehen die Ketten- und Schußfadengruppen i und 2 aus je
zwei, Fäden. Des weiteren besitzt -jede Ketten- und Schu-! >-fadengruppe
je einen Bindefaden 4, der mit den anderen Fäden seiner Gruppe und denen
der SchuP>fadengruppe, beispielsweise so wie
aus der Zeichnung ersichtlich,
verwoben ist. Die Zwischenräume der einzelnen Fadengruppen, die eine bestimmte Luftdurchlässigkeit
ergeben, sind wiederum mit 3 bezeichnest. Der Zweck der Bindefäden ist, dem Gewebe
eine ganz besondere Festigkeit zu beben und die Fäden selbst innerhalb des Gewebes
an Ort und Stelle gehörig festzulegen.
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Die Ausführung nach Abb.3 ähnelt der nach Abb. i. Die Fäden einer
jeden Gruppe z und a sind indes so verwöben, daß sie sich selbst mit denen der anderen
Gruppe binden. Die Fäden 5 der Kettenfadengruppen i - sind abwechselnd unter oder
über einige Eäden 6 der Schußfadengruppen a geführt. Die besondere Art einer solchen
Bindung kann verschieden ausgeführt werden, z. B. so, daß man die Bindefäden über
zwei oder mehr (,)uerfäden führt und :dann unter den übrigen Fäden der betreffenden
Gruppe einfach durchzeht.
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Dadurch, daß die Fäden in Gruppen verwebt sind, ist das Gewebe wesentlich
fester sowie auch um vieles elastischer als .ein gewöhnliches Fallschirmgewebe.
Auch der Reißwiderstand ist erheblich größer, da er nicht mehr von einem einzigen
Faden, sondern von der jeweils m einer Fadengrupp e_ geg ebenen Zahl Fäden. abhängt.
Risse oder Läebber, wie z. B. -Durchschüsse, bleiben lokalisiert und werden sich
nicht ausdehnen oder erweitern.
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Durch das beschriebene Verwebender _Fäden ergibt sich in Gewebe, das
überall da, wo sich die Fadengruppen kreuzen, Erhöhungen, also eine rauhere, weniger
glatte Oberfläche als ein gewöhnliches glattes Gewebe besitzt. Im zusammengefalteten
Zustaande werden demnach weniger große Flächen unmittelbar aufeinander zu liegen
kommen, so daß die Reibung unddie weitere Möglichkeit, das Gewebe während des Entfaltens
-des Fallschirmes durch Reibung in Brand zu setzen, verhältnismäßig gering ausfällt.
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Als Material für die Herstellung kommt hauptsächlich Seide in Frage,
u. a. auch die billigeren bisher nicht gebräuchlichen Sorten., wie z. B. Tamaiyoka,
Doppicni, Tsatlee, Rerreels und Tussahseide.