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Metallgewebe für Tragflächen u, dgl. Die Erfindung bezieht sich auf
ein Bespan.-nungsgewebe für Luftfahrzeuge und schafft eine für diesen Zweck besonders
vorteilhafte Gewebeart.
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Es sind .zwar speziell für Luftschiffahrtszwecke hergestellte Metallgewebe
bekannt, deren Ausführung sich jedoch hauptsächlich auf die mehr oder weniger eigenartige
Ausfüllung ihrer Zwischenräume mit hierzu geeigneten Füllmitteln beschränkt.
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Anderseits finden für ähnliche Zwecke Textilgewebe Verwendung, die
im allgemeinen imprägniert sind, um gegen Witterungseinflüsse weniger empfindlich
zu sein. Trotzdem ist der Gebrauch solcher Bespannungsstoffa auf eine im Verhältnis
zu ihren Kosten sehr kurze Zeitdauer beschränkt, da dieselben samt ihrer Imprägnierung
sehr rasch brüchig werden und daher den an sie gestellten hohen Anforderungen nicht
lange genügen können. Als Folge davon fallen die Notwendigkeit einer ständigen Kontrolle
und häufiger Ausbesserungen sehr zu Lasten der Wirtschaftlichkeit solcher Luftfahrzeuge
ins Gewicht, ganz abgesehen von der sehr kurzen Dauer der Betriebssicherheit derselben,
die insbesondere in dem bedenklichen Nachlassen ihrer Bespannungsfestigkeit begründet
liegt.
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Einige Abhilfe suchte man hier zu erreichen durch Einweben oder Anwehen
von fester gedrillten oder stärker bemessenen Fäden., Garnen oder Schnüren sowohl
in der Kette als auch im Schuß. Diese Verstärkungen ziehen jedoch eine unliebsameGewichtserhöhungnachsich,
welche durch die Behandlung solcher Gewebe mit der üblichen Imprägnierung noch gesteigert
wird. Außerdem treten bei Stoffgeweben und insbesondere bei solchen der letztgenannten
Art noch weitere Nachteile auf, die hauptsächlich darin bestehen, daß der Spannungszustand
des Gewebes sich schon nach kurzer Betriebsdauer verändert.
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Erfahrungsgemäß werden z. B. ursprünglich glatt und prall aussehende
stoffbespannte Flächen infolge der Stoffdehnung lose. Abgesehen von der Unansehnlichkeit
solcher faltigen Flächen treten hierdurch große zusätzliche Luftwiderstände auf,
die sich bei Stoffbespannungen mit -ein- oder angewehten Verstärkungsmitteln noch
empfindlicher auswirken. Zudem kann eine im Gegensatz zu einer Gewebelockerung auftretende
Schrumpfung, d. h. Überspannung gewisser Bespannungsbereiche, hinzutreten - und
derart verhängnisvoll formverändernd für solche Flächen. sein, daß die Flugeigenschaften
als solche bedeutend beeinträchtigt, wenn nicht ganz herabgesetzt werden.
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Eine weitere Art der Bespannung bzw. Verkleidung von Luftfahrzeugen
besteht aus sehr dünnen Leichtmetallbleehbahnen. Diese sind wohl bedeutend widerstandsfähiger
als die obengenannten Stoffbespannungen, jedoch gegen leichte Stöße sehr empfindlich
und erfordern immer eine wenn auch leicht vorzunehmende,
aber doch
Kosten verursachende Auswechslung.
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Die den vorbeschriebenen Bespannungsarten anhaftenden Mängel zu beseitigen
und zugleich ein an sich äußerst widerstandsfähiges und dabei verhältnismäßig sehr
leichtes Bespannungsmittel zu schaffen, ist der Zweck der Erfindung.
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Erreicht wird dieser Zweck einmal durch die Verwendung eines Metallgewebes,
dessen wesentliches Merkmal darin besteht, daß die in der Kette liegenden Drähte
aus hochwertigem Stahl bestehen, während in der Schußrichtung gewöhnliche Drähte
verwendet sind, wobei ausdrücklich darauf hingewiesen sein, möge, daß dabei sowohl
die Stahldrähte als auch die gewöhnlichen Drähte den gleichen Querschnitt aufweisen.
daß also keine über die eigentliche Materialdicke hervorstehenden Drähte vorhanden
sind. Auch kann gemäß der Erfindung eine Ausführungsform eines Bespannungsgewebes
geschaffen werden, deren besonderes Merkmal darin besteht, daß das Metalldrahtgewebe
durch verstärkte, beispielsweise aus Stahldraht bestehende Durchzüge, die vorteilhaft
in Kette-, Schuß- oder in Diagonalrichtung verlaufen, armiert ist. Mittels dieser
besonderen Armierungen ist erreicht, bei verhältnismäßig sehr leichter Bauweise
einer erforderlichen höheren Beanspruchungsmöglichkeit des Gewebes in jeder gewünschten
Richtung Rechnung tragen zu können. In Ausnahmefällen können diese Durchzüge auch
getrennt und nachträglich in das Gewebe eingezogen oder eine Verbindung derselben
mit dem Gewebe auf sonstige beliebige Art bewerkstelligt werden.
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als selbstverständlich wird die übliche Ausfüllung zur Erzielung der
Luftundurchlässigkeit der Gewebezwischenräume durch ein geeignetes, möglichst- feuersicheres
Füllmittel angesehen.