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Förderband aus Kautschuk oder einem Kunststoff und mit einer Verstärkung
Die Erfindung betrifft ein Förderband aus Kautschuk oder einem Kunststoff und mit
einer Verstärkung, die vollkommen oder teilweise aus einem Gewebe mit unverwebten,
übereinandergelegten Kett- und Schußfäden und in Richtung der Kettfäden angeordneten
Verbindungsfäden besteht, wobei die Kettfäden aus anderen Stoffen bestehen als die
Schußfäden.
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Es ist ein Geflecht für Förderbänder bekannt, das Kettfäden und beiderseits
dieser angeordnete Schußfäden aufweist, die durch in Richtung der Kettfäden angeordnete
Fäden verbunden sind. Die einzelnen Fäden dieses Geflechts sind so ausgewählt, daß
das Geflecht und damit auch das daraus herzustellende Förderband eine sehr hohe
mechanische Festigkeit in Längsrichtung aufweist und sich bei Belastung sehr wenig
streckt. Die einzelnen Schußfäden sind ziemlich weit voneinander entfernt, und die
Außenseite des Geflechts wird im wesentlichen aus Kettelementen gebildet, die vorzugsweise
aus Metall bestehen, das jedoch schlecht an der abdeckenden Kautschukschicht haftet.
Ein solches Gewebe aus Metall- oder auch aus Nylonfäden mit einer Verkleidung aus
Kautschuk oder Kunststoff wäre sehr schwierig herzustellen und hätte außer der Undehnbarkeit
nicht alle Eigenschaften, die für ein Förderband erwünscht sind. Wenn dabei die
Kettfäden aus Nylon bestehen, bleibt das Band sogar brennbar.
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Außerdem ist es bereits bekannt, solche Verstärkungen aus verschiedenen
Werkstoffen herzustellen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Förderband
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß es allen Anforderungen bezüglich
hoher mechanischer Festigkeit und Biegsamkeit bei geringer Dehnung, guter Haftfähigkeit
der Schußfäden an der aus Kautschuk oder einem Kunststoff bestehenden Verkleidung
und Unbrennbarkeit genügt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch die Kombination zwischen
Kettfäden aus synthetischen Fasern mit hoher mechanischer Festigkeit und Biegsamkeit
bei geringer Dehnung, beiderseits der Kettfäden angeordneten und diese völlig verdeckenden
und einschließenden Schußfäden, von denen wenigstens das Außere aus Textilfasern
besteht, die eine gute Haftfähigkeit an dem das Band bildenden Kautschuk oder Kunststoff
aufweisen, und Verbindungsfäden aus synthetischen Fasern mit derart hoher mechanischer
Festigkeit, daß sie so fein wie möglich sein können.
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Bei dieser Kombination sind die Elemente verschiedener Funktionen
getrennt, so daß jedes aus dem für seine besondere Aufgabe besonders geeigneten
Material gewählt werden kann. So weisen die Kettelemente eine hohe mechanische Festigkeit
auf, die an der Gewebeoberfläche liegenden Schußelemente geben dem Förderband die
erforderliche Querfestigkeit und haben gleichzeitig eine bestimmte Affinität in
bezug auf die Kautschuk- oder Kunststoffbeschichtung, und die Verbindungsfäden,
die den Zusammenhalt des Gewebes gewährleisten sollen, bestehen aus einem Textil
mit hoher mechanischer Festigkeit, das besonders den Biegungen standhält.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt, und
zwar zeigen F i g. 1 und 2 ein schematisch dargestelltes Gewebe, das wenigstens
eine Armierungslage eines Förderbandes aus Kautschuk oder Kunststoff bildet, wobei
Fig. 1 einen Schnitt durch dieses Gewebe in Kettrichtung und F i g. 2 einen Schnitt
durch dieses Gewebe in Schußrichtung darstellt, F i g. 3 einen schematischen Querschnitt
durch ein Förderband, bei dem dieses Gewebe verwendet ist, Fig. 4 und 5 eine schematische
Ansicht eines ähnlichen Gewebes, das zum Bilden mindestens einer Armierungslage
verwendet werden kann, wobei Fig.4 einen Schnitt in Kettrichtung durch dieses
Gewebe
und F i g. 5 einen Schnitt in Schußrichtung durch dieses Gewebe darstellt, und F
i g. 6 einen schematischen Querschnitt durch ein weiteres Förderband, dessen Armierung
aus drei Lagen des Gewebes nach F i g. 4 und 5 besteht.
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Schußfäden 2 sind beiderseits von Kettfäden 1 angeordnet, ohne mit
diesen verwebt zu sein. Die Haftung des Gewebes gewährleistende Verbindungsfäden
3 sind in Kettrichtung angeordnet.
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Die die Längsbelastungen tragenden Kettfäden 1 sind aus einem beliebigen
natürlichen, künstlichen oder synthetischen Stoff, der im Hinblick auf seine mechanischen
und auch auf andere der Armierung zu erteilenden Eigenschaften ausgewählt ist. Sie
könnten beispielsweise aus einem Polyamid bestehen, wie es unter der Bezeichnung
»Nylon« allgemein bekannt ist. Falls eine im Betrieb eine geringe Dehnung aufweisende
Armierung gewünscht wird, wird ein Gewebe verwendet, dessen Kettfäden aus einem
Stoff bestehen, der außer guten mechanischen Eigenschaften auch noch eine geringe
Dehnung aufweist, z. B. ein Polyester, wie das unter der Bezeichnung »Tergal« bekannte,
oder Kunstseide.
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Die Schußfäden 2 sind aus einem Stoff, der wegen seiner Eigenschaften
in bezug auf das das Gemisch bildende Material, in das die Armierung eingebettet
wird, und auf sein Verhalten nach Verbindung mit diesem Material gewählt wird. Außerdem
wird er auch im Hinblick auf die mechanischen, dem Band in Querrichtung zu erteilenden
Eigenschaften gewählt.
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Im allgemeinen wird ein Gewebe verwendet, dessen Schußfaden aus einem
Stoff besteht, der an dem Gemisch, in dem die Armierung eingebettet ist, leicht
anhaftet oder leicht anhaftend gemacht werden kann und der in Verbindung mit diesem
Gemisch unbrennbar ist oder leicht unbrennbar gemacht werden kann.
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Ist die Grundlage dieses Gemisches Polyvinylchlorid, dann verwendet
man Schußfäden aus Baumwolle, Jute, Leinen, Ginster, Zellwolle oder gleichwertigen
Stoffen. Mit Baumwolle, die leicht an Gemischen auf der Grundlage von Polyvinylchlorid
anhaftet und die nach Imprägnieren mit diesen Gemischen unbrennbar ist, werden ausgezeichnete
Ergebnisse erzielt.
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Es ist möglich, daß der Stoff, der ausreichend anhaftend und flammensicher
ist, nicht die passenden mechanischen Eigenschaften aufweist, um dem Band die gewünschten
mechanischen Eigenschaften in Querrichtung zu geben.
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Dann wird ein Gewebe »ohne Einarbeitung« verwendet. Dabei ist unter
»Einarbeitung« die Krümmung zu verstehen, die durch das Verkreuzen der Kett- und
der Schußfäden in einem verwebten Gewebe verursacht wird. Die Schußfäden dieses
Gewebes werden von einer Seele aus einem Stoff gebildet, der die erforderlichen
mechanischen Eigenschaften aufweist und von einem Stoff mit den erforderlichen Eigenschaften
umgeben ist. Die Schußfäden können z. B. aus einem Faden aus einem Polyamid gebildet
sein, das auf in der Textilindustrie bekannte Weise von Baumwolle umgeben ist. Derartige
Fäden können durch Umspinnen hergestellt werden.
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Es können auch Gewebe Verwendung finden, deren Schußfäden durch Verzwirnen
von einem oder mehreren Fäden aus einem Stoff mit großer Festigkeit, z. B. dem unter
der Bezeichnung »Nylon« oder »Tergal« bekannten Stoff, mit einem oder mehreren
Fäden
aus einem Stoff verwirklicht werden, das wie Baumwolle hinsichtlich des Gemisches
die gesuchten Eigenschaften aufweist.
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Die Verbindungsfäden sind so dünn wie möglich, damit sie so wenig
wie möglich Raum einnehmen und die Schußfäden möglichst wenig überdecken. Sie bestehen
aus einem Stoff mit sehr großer Festigkeit, z. B. einem Polyamid.
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Wenn, wie in dieser Ausführungsform, die Lage Kettfäden zwischen
zwei Lagen Schußfäden eingezwängt ist, können die entsprechenden Schußfäden im selben
Querschnitt angeordnet oder gegenseitig versetzt sein, wie dies in F i g. 1 dargestellt
ist.
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Oft ist es vorteilhaft, beim Aufbau der Armierung ein Gewebe wie
das vorstehende zu verwenden, bei dem die Schußfäden sehr dicht aneinanderliegen,
so daß sie die durch die Kettfäden gebildete Lage fast völlig bedecken. In diesem
Fall sind die beiden in Berührung mit dem Kautschuk oder dem Kunststoff stehenden
Seiten der Armierungslage aus dem Stoff der Schußfäden gebildet, der gerade wegen
seiner Eigenschaften in bezug auf dieses Gemisch und wegen seines Verhaltens nach
dem Verbinden mit diesem Gemisch gewählt wurde. Die durch die Kettfäden gebildete
und zwischen den beiden sie fast völlig bedeckenden Lagen aus Schußfäden eingezwängte
Lage steht nicht unmittelbar oder nur wenig in Berührung mit dem Kautschuk oder
dem Kunststoff. Dadurch kann der Stoff der Kettfäden im Hinblick auf die mechanischen,
dem fertiggestellten Gegenstand in Kettrichtung zu erteilenden Eigenschaften, z.
B. mechanische Festigkeit und Begrenzung der Dehnung, gewählt werden, indem gewisse
Nachteile, die dieser Stoff an sich oder in Verbindung mit dem Kautschuk oder dem
Kunststoff aufweisen kann, praktisch unberücksichtigt bleiben.
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Wichtig ist, daß die Verbindungsfäden so dünn sind, daß sie bei äußerst
geringem Platzbedarf die Schußfäden so wenig wie möglich überdecken, und daß es
der Stoff der Schußfäden sein soll, der stets in Berührung mit dem Gemisch steht.
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Bei der Herstellung von Armierungen von Gegenständen aus Kautschuk
oder einem Kunststoff kann auch ein Gewebe ohne Einarbeitung, bei dem eine nur aus
Schußfäden bestehende Lage mit einer Lage aus Längselementen verbunden ist, verwendet
werden. In diesem Fall sind Verbindungsfäden derart in Schuß- und Kettrichtung angeordnet,
daß sie ein Geflecht bilden, in dem die Kett- und Schußfäden eingeschlossen sind.
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Die in F i g. 3 dargestellte Armierung, die aus drei Lagen 15, 16,
17 eines Gewebes ohne Einarbeitung gebildet ist, ist in ein flammensicheres und
antistatisches Gemisch eingebettet, das auf der Grundlage von Polyvinylchlorid hergestellt
ist.
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Jede Lage besteht aus einem Gewebe ohne Einarbeitung, bei dem die
Lage aus Kettfäden 4 zwischen zwei Lagen aus Schußfäden 5 eingelagert ist. Die Verbindungsfäden
6 sind nur in Kettrichtung angeordnet. Die Kettfäden bestehen aus einem Polyamid.
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Die die Längsschicht fast völlig bedeckenden Schußfäden sind aus Baumwolle.
Sie bestehen aus sechs Fäden ägyptischer Baumwolle, die miteinander verzwirnt sind.
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Die nur in Kettrichtung angeordneten Verbindungsfäden bestehen aus
einem Polyamid. Das Gewebe umfaßt 40 Kettfäden auf 10 cm und 100 Schußfäden auf
10 cm, nämlich 50 Schußfäden auf 10 cm
in jeder der beiden die Kettelemente
umschließenden Lagen. Die Schußfäden sind gegenseitig leicht versetzt.
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Dieses Band mit einer Festigkeit von ungefähr 315 kg/cm wird nach
vorbekannten Verfahren gefertigt. Obwohl dies nicht nötig ist, können die verschiedenen
Lagen einer vorbekannten Behandlung unterzogen werden, um die Polyamide an dem Polyvinylchlorid
anhaftend zu machen. Man erhält auf diese Weise bessere Ergebnisse als ohne diese
Erteilung der Haftfähigkeit. In dem so gefertigten Band ist die Haftung zwischen
den verschiedenen Lagen und zwischen der Armierung und den Verkleidungen beachtlich
und sogar größer als die bei den herkömmlichen, völlig aus Baumwolle bestehenden
Geweben. So beträgt in Schußrichtung die Haftung ungefähr 4 bis 5 kg/cm und in Kettrichtung
rund 8 bis 9 kg/cm. (Unter den gleichen Bedingungen beträgt die Haftung mit einem
herkömmlichen, vollständig aus Baumwolle gefertigten Gewebe ungefähr 4 bis 5 kg/cm.)
Die Längsbiegsamkeit dieses Bandes ist ebenfalls beträchlich. Es kann sich unter
Spannung praktisch unbeschränkt oft um eine Walze mit einem Durch messer von 100
mm wickeln. In Querrichtung ist sein Körper zufriedenstellend, d. h., das Band ist
nicht übertrieben biegsam. Außerdem ist das Band vollkommen unbrennbar, auch wenn
seine Verkleidungen entfernt sind.
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Wenn ein derartiges Band zum Ausstatten von Förderbänden mit großen
Achsweiten bestimmt ist, werden Kettfäden aus einem Stoff verwendet, wie z. B. dem
Terephthalat von Äthylenglykol oder beispielsweise Kunstseide mit einer sehr geringen
Dehnung, wobei die Schußfäden, wie im vorstehenden Beispiel, aus einem Stoff mit
guten Hafteigenschaften im Hinblick auf das die Verkleidungen bildende Gemisch bestehen,
das auch andere Eigenschaften, wie z. B. Unbrennbarkeit in Verbindung mit diesem
Gemisch, aufweist.
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Mit den Armierungen können Förderbänder mit einer außerordentlich
erhöhten Festigkeit verwirklicht werden, weil der die Längslage bildende Stoff einzig
und allein im Hinblick auf seine mechanischen Eigenschaften gewählt wird und die
Anzahl Lagen vergrößert werden kann, ohne daß dadurch eine zu große Längs steifheit
auftritt.
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Bei dem Gewebe gemäß F i g. 4 und 5 sind Schußfäden 12 beiderseits
von Kettfäden 14 angeordnet.
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Die den beiden Lagen entsprechenden Schußfäden 12 sind im wesentlichen
im gleichen Querschnitt angeordnet. Verbindungsfäden 13 sind einzig in Kett-
richtung
angeordnet. Jeder Verbindungsfaden hält nur die Hälfte der Schußfäden und die jeweils
benachbarten Verbindungsfäden die anderen Schußfäden.
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Der die verschiedenen Elemente dieses Gewebes bildende Stoff wird
wie im vorstehenden Beispiel ausgewählt.
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In F i g. 6 ist ein schematischer Querschnitt eines Förderbandes
dargestellt, dessen Armierung aus drei Lagen 21, 22 und 23 des Gewebes nach F i
g. 4 und 5 gebildet ist.
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Jede Lage weist Schußfäden 25 auf, die Kettfäden 24 fest umgeben.
Verbindungsfäden 26 sind nur in Kettrichtung angeordnet.