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Die Erfindung betrifft einen gewebten Hebegurt mit unterschiedlichen
Fäden in Kette und Schuß, bei dem dehnungsarme Fäden in Kettrichtung und dehnungsreichere
Schußfäden verwendet werden.
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Gurte mit unterschiedlichen Fäden in Kette und Schuß sind bereits
bekannt. Bei einem dieser bekannten Gurte besteht der Schuß aus Gummi und die Kette
aus Textilfäden. Bei diesem Hebegurt ist eine einzige Kettfadenschar vorhanden,
wobei das Gewebe in Leinenbindung derart ausgeführt ist, daß sich die Kettfadenschar
in Schußrichtung, ripsartig aneinandergeschlagen, um relativ dicke Gummifäden legt,
die den Schuß darstellen. Somit ist ein sehr elastisches Material als Schußfaden
gewählt und feste Längszüge sind in Kettrichtung angeordnet, wobei mit dem vorbekannten
Hebegurt zweierlei erreicht wird, nämlich daß eine gewisse Zugelastizität in Kettrichtung
so lange vorhanden ist, bis sich die Kettfäden unter Zusammendrückung der Gummischußfäden
strecken und diese verformen, daß aber nach erfolgter Streckung der Kettfäden eine
Zugfestigkeit gegeben ist. Die Dehnung des vorbekannten Gurtes ist somit genau berechnet,
sie besteht nämlich in dem Unterschied zwischen den gekrümmt liegenden Kett fäden
und den so gut wie gerade gestreckten längen der Keafäden bei Anwendung großer Zugkräfte
in Kettrichtung. Durch diese etwa 30 o/oige Längung ist aber eine starke Belastbarkeit
des Gurtes bei ständigem Einsatz und ständiger extremer Längung nicht möglich,.
da sich ein schnelles Durcharbeiten sowohl der Textilfäden als auch der unter Scherwirkung
stehenden Gummifäden ergibt. Mit einem solchen Gurt können somit nur verhältnismäßig
leichte und eventuell empfindliche Gegenstände gehoben werden. Ein weiterer wesentlicher
Nachteil des vorbekannten Hebegurtes besteht darin, daß er nur eine einzige Kettfadenschar
aufweist. Wird der Gurt an einer Stelle durchgescheuert, so wird er erheblich geschwächt
und es besteht Absturzgefahr für die mit dem Gurt transportierten Güter. Weiterhin
besteht ein Nachteil darin, daß durch die Rippenbildung des Gurtes beim Gleiten
über hochempfindliche Kanten von zu transportierenden Gütern ein einwandfreies Erfassen
des Gutes erschwert wird. Der Gurt gleitet ruckartig, jeweils von Rippe zu Rippe
laufend, über die Kanten und kann in einer Mittelstellung hängen bleiben, die ein
festes Anziehen des Gurtes unmöglich macht.
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Weiterhin sind Gewebeeinlagen mit ungleichen Fäden in Kette und Schuß
bekannt, die als Verstärkungseinlagen in Fördergurten dienen. Dabei liegen in. dem
Gewebe, z. B. unverwebt übereinanderliegend, Kett-und Schußfäden und in Richtung
der Kettfäden angeordnete Verbindungsfäden, bzw. es liegen Lagen übereinander. Diese
Gewebe müssen aber mit einem Gummimantel versehen werden, um zu einem Gurt, insbesondere
Fördergurt, verarbeitet zu werden, wobei aber diese Gurte als Hebegurte für Hebezeuge
nicht verwendbar sind, da sich der elastische Gummiaußenmantel bei starker Druckbeanspruchung
durch die Last durchscheuern wird, da er starke Kantendrücke nicht verträgt.
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Außerdem sind Kautschukbänder oder -gurte bekannt, in denen sich textile
Einlagen befinden, wobei diese Einlagen bei einem bekannten Förderband aus einer
Kombination aus Kettfäden aus synthestischen Fasern mit hoher mechanischer Festigkeit
und Biegsamkeit bei geringer Dehnung. und aus beiderseits der Kettfäden angeordneten
und diese völlig verdeckenden und einschließenden Schußfäden bestehen, von denen
wenigstens das Äußere aus Textilfasern besteht. Diese Einlagen werden ebenfalls
in Kautschuk eingebettet, und die vorerwähnten Nachteile treffen auch hier zu. Ein
weiterer Nachteil der Einlagen besteht darin, daß sie als freie Gurte nicht verwendbar
sind, insbesondere fehlt die Eigensteifigkeit der Einlagen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen schmiegsamen, das
zu transportierende Gut schonenden, in Kettrichtung zugfesten Hebegurt zu schaffen,
der auch bei hoher Zugbeanspruchung in Kettrichtung sich weder dehnt noch in Schußrichtung
zusammenläuft und der bei Auftreten von Scheuerstellen und bei Bruch einiger Kettfäden
seine wesentliche Tragfähigkeit beibehält.
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Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Gurt
in Form einer Hohlköperbindung mit Einlage gewebt ist und daß als dehnungsarme Fäden
in Kettrichtung hochfeste, aus Splittfolie gefertigte Polypropylenfäden verwendet
werden.
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Der wesentliche Vorteil besteht darin, daß der Hebegurt sowohl zum
Transport schwerer Güter aus Metall oder Holz eingesetzt werden kann, wobei er außerordentlich
scheuerfest ist und auch zum Transport empfindlicher Güter geeignet ist, da diese
empfindlichen Güter durch den Gurt an ihrer Oberfläche weder verkratzt noch zerstört
werden können. Andererseits hängt das Gut einwandfrei im Gurt, der seine Lage im
Verhältnis zum transportierenden Gut beim Heben und Absenken kaum verändert. Die
Unfallgefahr beim Transport von Gütern ist durch diesen Gurt wesentlich herabgesetzt.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weisen die Kanten des Hebegurtes
als Kantenschutz auch in Kettrichtung dehnungsreichere Fäden auf. Diese Maßnahme
dient dazu, für den Gurt einen Kantenschutz zu schaffen, so daß ein Verschleißen
des Gurtes an den Kanten nicht so leicht möglich ist. Außerdem bringt dieser Kantenschutz
eine erhebliche Schonung des zu transportierenden Gutes mit sich.
Ein
Auführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden
beschrieben. Es zeigt F i g. 1 eine perspektivische Ansicht des Hebegurtes, F i
g. 2 eine Seitenansicht mit auseinandergezogenen Lagen und F i g. 3 einen Schnitt
durch den Gurt in Kettrichtung.
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Der in Hohlköperbindung mit Einlage gewebte Gurt 1 besteht aus den
Außenschichten 2 und 3 sowie der Einlage 4. Diese Schichten sind durch Bindefäden
S miteinander verbunden, die in Kettrichtung verlaufen. Die Kettfäden 6 sind hochfest
und dehnungsarm. Sie sind aus Polypropylen-Splittfolie gefertigt. Zu diesem Zweck
wird die Polypropylenfolie unter Wärmebelastung gestreckt, so daß die Moleküle eine
Längsorientierung erhalten. Aus diesem Material werden dann die Garne durch Verzwirnen
hergestellt. Die Fäden werden in rechts- und linksgängiger (S und Z) Drehung gezwirnt.
Hierdurch wird erreicht, daß der Gurt völlig gerade und plan liegt und auch nach
den verschiedenen Belastungen seine Form behält.
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Durch die Umstrukturierung der Moleküle in Längsrichtung wird erreicht,
daß eine verhältnismäßig geringe Dehnung, wie sie sonst bei Kunststoffen nicht erzielbar
ist, vorhanden ist.
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Die Schußfäden 7 sind aus dehnungsreicherem Material.
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Durch die hohe Festigkeit der Kettfäden und durch die besondere Webart,
nämlich Hohlköperbindung mit Einlage, werden für hohe Tragkräfte sehr geringe Gurtabmessungen
benötigt. Bei 4000 kp Tragkraft ist z. B. nur eine Gurtabmessung von etwa 60 ;<
5 mm notwendig.
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Es ist möglich, dem Gurt einen Kantenschutz 8 aus dehnungsreicheren
Fäden auch in Kettrichtung zu geben. Der Kantenschutz schützt die Kettfäden vor
Zerschneiden. Mittig können statt Polypropylenfäden auch Glasfaserfäden Verwendung
finden.