DE7836754U1 - Papiermaschinensieb - Google Patents
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Description
11.12.1978 S 99
Anmelder: Siebtuchfabrik AG,
Ölten / Schweiz
Ölten / Schweiz
Papiermaschinensieb
Die Erfindung betrifft ein einiagires Papiermaschinensieb in
mehrschäftiger Bindung, insbesondere für die Naßpartie.
Der Ausdruck "Papiermaschine" ist in weitem Sinne zu verstehen und umfasst auch beispielsweise ZellSoOff- und Tissue·
maschinen, Entwässerungsvorrichtungen für die Herstellung vji
Asbestpappen und ähnliche, mit der Papierherstellung zu vergleichende
Anlagen.
Ebenso ist der im folgenden verwendete Begriff "Faden"
allgemein im Sinne der Siebtuchweberei aufzufassen und erstreckt sich insbesondere auf Kunststoff-Moncfilamente
sowie Metalldrähte.
An ein Papiermaschinensieb werden hohe Anforderungen gestellt. Um diesen Anforderungen, die teilweise schwierig
miteinander zu vereinbaren sind, möglichst weit nachkommen zu können, hat man bereits "hlreiche Gewebekonstrr.ktionen
für Siebtuche entwickelt, onne allerdings bisher eine allseits befriedigende Lösung gefunden zu haben.
So kennt man mehrlagige, insbesondere doppellagige Siebe, die gegenüber den üblichen oinlagigen verschiedene Vorteile
haben, aber in der Herstellung kompliziert und teuer und im Betrieb empfindlich sind, insbesondere was ihre Sauberhaltung
betrifft.
Die Erfindung hat eich deshalb die Aufgabe gestellt, ein
einlagiges Papiermaschinensieb zu schaffen, welches sich durch hohe Stabilität, Abriebfestigkeit und Entwässerungslei "tung auszeichnet. Ferner wird ein f-ünstiger Einfluß auf
die Blattbildung angestrebt, und das Sieb soll auch preisgünstig herstellbar sein.
An^estr^bt wird insbesondere die Entwicklung eines einlagigen
Papiermaschinen-Siebes mit möglichst großer Dicke, möglichst großem inneren Volumen und in vertikaler Richtung möglichst
kleiner offenen Fläche, die aber nicht null ist. Vorzugsweise soll das Sieb aus Monofilamenten, speziell Kunststoff-Monofilamenten
gewebt sein.
Den bekannten, für Papiermaschinensiebe verwendeten Geweben ist - unabhängig von der Anzahl der verwendeten Schäfte oder
der Bindung - gemeinsam, daß die Längs- und Querfäden von den jeweils nebenan laufenden Fäden in den Kreuzungspunkten nicht
oder nur geringfügig verdrängt werden, ihre Laufrichtung in
horizontaler Ebene also nicht wechseln.
Demgegenüber ist das erfindungsgemäße Papiermaschinensieb dadurch gekennzeichnet, daß oeine Längs- und/oder Querfäden
ihre Laufrichtung in der Gewebe-Ebene intermittierend ändern, wobei die Mittel-Linie des betreffenden Fadens in dieser
Ebene wenigstens um die Hälfte des Fadendurchmessers versetzt ist.
Während bei herkömmlichen Siebkonstruktionen die Fäden im wesentlichen nur längs, quer und auf- bzw. abwärts verlaufen,
tritt also beim erfindungsgemäßen Sieb mit der Diagonale eine
vierte Richtung oder Dimension hinzu. Dadurch erhält das Papiermaschinensieb folgende wichtige Vorteile:
1) Die Stabilität der Siebkonstruktion wird durch die vierdimensionale
Dreieckkonstruktion der Fäden erhöht. Diese Eigenschaft kann in an sich bekannter Weise noch durch eine
Appretur verstärkt werden, wobei die Knotenpunkte der Fäden mittels geeigneter Chemikalien fixiert werden.
Das Sieb zeichnet sich aufgrund seiner Konstruktion insbesondere
durch eine außerordentlich hohe Quersteifigkeit aus,
die mindestens so hoch ist wie bei doppellagigen Sieben. Wenn außerdem ein dicker Querfaden gewählt wird, lässt sich eine
bisher für einlagige Papiermaschinensiebe unerreichbare Stabilität erzielen lässt.
2) Die Änderung der Laufrichtung der Längsfäden in der horizontalen Ebene bringt Vorteile in der Blattbildung des
Papiervlieses, da sie die Retention des Faserstoffes erhöht.
3) Das erfindungsgemäße Sieb wist wegen des günstigen
Schußlängengradienten eine höhere Abriebfestigkeit aur.
Die querlaufenden Fäden befinden sich überwiegend auf der Unterseite, d.h. Maschinenseite, und in der Papiermaschine
werden demnach die Querfäden dem Abrieb unterliegen, und die Längsfäden, die die Zuglast tragen, werden ihre Festigkeit
nicht verlieren.
4· Bei geeigneter Wahl von Fadenzahl und -dicke lässt sich
eine befriedigende Markierfreiheit erzielen.
5· Das Sieb lässt sich im Betrieb gut sauberhalten.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und den Unteransprüchen.
Die Erfindung ist im nachstehenden anhand der Zeichnung näher
erläutert.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung einen Ausschnitt
aus einem erfindungsgemäßen Sieb.
Fig. 2 a und 2 b sind Querschnitte durch ein Sieb nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar
Fig. 2 a in Maschinenrichtung MD und
Fig. 2 b in Querrichtung CD gesehen.
Fig. 2 b in Querrichtung CD gesehen.
Fig. 3 ist eine Darstellung der Bindungspatrone des Siebes nach Fig. 2 a bzw. 2 b von der Oberseite des Gewebes gesehen.
In der Fig. 1 sind zwei Punkte in der Mitte eines Längsfadens mit einer Linie L zusammengebracht worden. Zwischen diesen
zwei Punkten ist die Abweichung A des Fadens in seiner Laufrichtung von der Linie L >
der Hälfte des Fadendurchmessers d.
In den Fig. 2 und 3 ist das Sieb nach dem bevorzugten Ausführungsbeispiel im einzelnen veranschaulicht.
In Fig. 2 a und 2 b sind die Querfäden mit der Postion 1 und die Längsfäden mit der Position 2 bezeichnet. Wie man sieht,
verlaufen in Längsrichtung (Fig. 2 a) immer abwechselnd ein Querfaden oberhalb, zwei Querfäden unterhalb, ein Querfaden
oberhalb und sechs Querfäden unterhalb eines Längsfadens, worauf sich die Anordnung wiederholt, während in Querrichtung
immer abwechselnd acht Längsfäden oberhalb und zwei Längsfäden unterhalb eines Querfadens verlaufen etc.
Die Bindungspatrone gemäß Fig. 3 lässt erkennen, daß das
Gewebe generell als Atlas zu bezeichnen ist, wobei jedoch stufenweise zwei Fäden paarweise eingebunden sind. Da es sich
um ein Sieb mit einlagigem Aufbau handelt, braucht nur die
Oberseite des Gewebes gezeigt zu werden; die Unterseite ist
analog. Die Längsfäden sind aufeinanderfolgend pro Bindungsstelle jeweils um einen Längsfaden weiterrückend, paarweise
zusammengefasst sind. Dadurch verlaufen für jede Maschenreihe
permu tierend die Längsfäden zweimal gerade parallel zur Maschinenrichtung, und einmal längsdiagonal, oder - mit
anderen Worten - auf jeden geraden folgt ein schräger Fadenverlauf. Hier und im folgenden wird dieses Sieb als
Zehnschaft-Diagonalsieb bezeichnet.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel verlaufen die Kettfäden
in Längs- oder Maschinenrichtung und die Schußfäden quer dazu, so daß eine Nahtverbindung benötigt wird. Es ist je
Sieb als Zehnschaft-Diagonalsieb bezeichnet.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel verlaufen die Kettfäden
in Längs- oder Maschinenrichtun.g und die Schußfäden quer dazu, so daß eine Nahtverbindung benötigt wird. Es ist jedoch
auch möglich, das Sieb endlos zu weben, so daß der Schuß längs und die Kette quer verläuft.
Die Daten des Siebes nach dem Ausführungsbeispiel sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst und durch Meßwerte
seiner wichtigsten Eigenschaften ergänzt (Spalte I). Die Fäden bestehen hier aus Kunststoff-Monofilaraenten.
Zum Vergleich sind die entsprechenien Daten und Meßwerte
eines bekannten Siebes in fünfschaftiger Atlasbindung
(Spalte IIJ und eines bekannten Siebes in Vierer-Kreuzköper-Satinbindung
(Spalte III) angegeben, die dieselbe Luftdurchlässigkeit
von 2000 l/m .see aufweinen und etwa die gleiahe
r.ettzahl bei demselben Kettfadendurchmesser haben. Um eine
möglichst große Feinheit, bzw. geringe Markierung und gleichwohl
eine vergleichbare Steifigkeit zu erzielen, wurde als Schuß ein Faden mit geringerem Durchmesser eingesetzt, aber
die Schußzahl gesteigert.
Das Quadratmetergewicht der neuen Siebausführung ist um ca.
53 1° höher als bei Vierschaftsieben, und die Siebdicke ist fast doppelt so groß. Dies garantiert eine wesentlich längere
Laufzeit.
Die offene Fläche liegt mit 9 % deutlich unter jener der
Vier- und Fünfschaftsiebe, wodurch eine hohe Retention erreicht
wird. Da andererseits die offene Fläche nicht ::ie beim doppellagigen Sieb gleich JTuIl, sondern größer als Null ist,
sind Siebverschmutzung und Verlegung gering.
Das Sieb zeichnet sich durch hervorragende Laufstabilität und hohe Längenstabilität aus. Durch die diagonalen Längsfädenabschnitte
sichert man gute Retention und leichtere Blattabnahme. Die Gefahr, daß Fasern ins Siebinnere eindringen,
wird damit spürbar verringert.
Der innere Siebaufbau ist im Gegensatz zum doppellagigen Sieb sehr klar und einfach, wodurch die Verschmutzungsgefahr verringert
wird, da Fasern nicht so leicht im Sieb hängen bleiben, wie bei jenem. Außerdem können die Spritzrohre das Sieb
im Innern besser reinigen.
Das innere fr-jie Volumen im Sieb ist fast doppelt so groß wie
bei Vierschaftsieten. Dies garantiert trotz kleiner offener
Fläche eine ausgezeichnete Entwässerungc die den bisherigen Sieben überlegen ist. Bessere Formation, höhere CMT -Werte,
gleichmäßigere Festigkeit und schnellere Maschinengeschwindigkeit können durch die höhere Entwässerung erzielt werden.
Man kann das Zehnschaft-Diagonal-Sieb als eine Kombination
der Vorteile eines einlagigen und mit aenen eines doppellagigen Siebes bezeichnen.
Siebe nach der Erfindung wurden über ein Jahr lang auf großen und kleinen Anlagen erprobt, wobei z.B. auf einer Tissuemaschine
mit einer Saugbrustwalze die im folgenden wiedergegebenen
Erfahrungen gesammelt werden konnten:
In diesem Maschinentyp wird das Papierblatt auf einer
Strecke von 25 - 30 cm in einer Zeitspanne von ca. 0,015 see gebildet. An das Sieb werden folgende
Anforderungen gestellt:
A) Gute Bremswirkung auf die auf das Sieb prallende if,. wässrige Fasersuspension
B) Gute Rentention
'a C) Gute Entwässerungsleistung
Alle diese Forderungen werden mit der erfindungsgemäßen Siebkonstruktion
erfüllt, Punkt A) durch die (in 'obigem Beispiel acht) hintereinander folgenden, quer zur Laufrichtung liegenden
Fäden. Erst der neunte und zehnte Que.rfaden ist mit einem
längs laufenden Faden zusammengebunden. Diese Querfäden, die in diesem Ausführungsbeispiel mehr eitlich auf der Sieboberseiie,
d.h. auf der Papierseite des Siebes liegen, ändern ihre Laufrichtung in der vorstehend beschriebenen Weise.
Diese ständige Laufrichtungsänderung der Querfäden begünstigt
die Kräuselung der Fasern in der Blattbildung. Dadurch daß in dieser Bindungsart der neunte und zehnte Querfaden durch den
längslaufenden Faden zusammengezogen sind, ist der Laufweg
des längslaufenden Fadens auf der Sieboberseite auf das Minimum reduziert worden, und somit bringen die querlaufenden
Fäden eine optimale Bremswirkung bei der Formation.
Punkt B), die Retention, wird mit der erfindungsgemäßen Siebkonstruktion
durjh die kleine vertikale offene Fläche wesentlich erhöht. Bei gleichbleibender Entwässerungsleistung besitzen
die einlagigen Siebkonstruktionen folgende offene, vertikale Flächenmengen, bezogen auf einen Dreiköper = 100:
Vierköperbindung 87, und Fünfköperbindung 59, Zehnschaftdiagonalsieb nur 30.
Punkt C) wird durch das größere, innere Volumen der erfindungsgemäßen
Siebkonstruktion gewährleistet. Die Siebdicke erhöht sich dabei mit gleichbleibendem Padendurchmesser.
Diese Steigerung des inneren Volumens erhöht die spezifische
Entwässerungsleistung dieser Siebkonstruktion um 12 ^ oder mehr gegenüber allen bisherigen einlagigen Siebkonstruktionen.
Alle oben erwähnten positiven Eigenschaften der erfindungsgemäßen
Siebkonstruktion gelten gleichermaßen fvh Doppelsieb-Tissuemaschinen.
De.zu kommt noch die höhere Formstabilität dieser Siebkonstruktion, was bei dieser Art von Papiermaschinen
von großer Bedeutung für die- Blattbildung ist »
Ein anderes erfindungsgemaßes Zehnschaft-Diagonalsieb mit einer Entwässerungsleistung von 2 χ 2000 l/m .see und einer
offenen Fläche von 5 $> lässt sich mit Kettfäden von 0,25 mm
Durchmesser und einer Kettzahl von 24 pro cm sowie Schußfäden von 0,20 mm sowie einer Schußzahl von 27 pro cm herstellen.
-TiKettzahl
Schußzahl
Kettdurchmesser Schußdurchmesser Dicke
Gewicht
offene Fläche
freies Volumen
freies Volumen
(cm"1)
(cm"1)
(mm)
(mm)
(mm)
(g.m~2)
3 -2 (mm .cm )
Luftdurchlässigkeit (1.m~2.see"1)
Steifheit
Dehnung
Dehnung
Abriebvolumen
Abriebdicke
Abriebdicke
(p.cm )
, 3 -2. (mm .cm )
(mm)
24,0 14,8 0,25 0,45 1 ,09 541
9,3
69,6
2000
360
1,17
1,17
10,5 0,41
24,1 22,0 0,25 0,30 0,65 407
13,5 45,5 2000
105
1 ,23
1 ,23
8,1
0,32
0,32
24 | ,2 | ,6 | 35 |
18 | ,0 | ,0 | 3 |
o, | 25 | 2000 | 28 |
o, | 30 | 77 | |
o, | 60 | 1, | |
352 | 7, | ||
17 | o, | ||
37 |
Claims (10)
1. Einlagiges Papiermaschinensieb in mehrschäftiger Bindung,
insbesondere für die Naßpartie, dadurch gekennzeichnet, daß seine Längs- und/oder Querfäden ihre Laufrichtung in der
Ge:ebe-Ebene intermittierend ändern, wobei die Mittel-Linie des betreffenaen Fadens in dieser Ebene wenigstens um die
Hälfte des Pa- ondurchmessers versetzt ist.
,2. Papiermaschinensieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Längs- oder/und die Querfäden einander in den Bindungs punkten kreuzen.
3· Papiermaschinensieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querfäden eine erheblich größere
Dicke aufweisen als die Längsfäden.
4· Papiermaschinensieb nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekenn zeichnet, daß das Gewebe durch chemische Ausrüstung fixiert ist.
5· Papiermaschinensieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Kunststoff-Monofilamenten
gewebt ist.
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1 Ϊ I 1 1 » ) >
6. Papiermaschinensieb nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es mit hoher Schaftzahl gewebt ist.
7· Papiermaschinensieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Querfäden überwiegend auf der
Gewebe-Unterseite verlaufen.
8. Papiermaschinensieb nach einem der Anspruch 5-7, dadurch
gekennzeichnet, daß es zehnschäftig gewebt ist.
9· Papiermaschinensieb nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es in Querrichtung 2/8-schäftig gewebt ist.
10. Papiermaschinensieb nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es in Längsrichtung
1/2 + 1/6-schäftig gewebt ist.
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DE19787836754U Expired DE7836754U1 (de) | 1977-12-15 | 1978-12-12 | Papiermaschinensieb |
Family Applications Before (1)
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DE2853564A Expired DE2853564C2 (de) | 1977-12-15 | 1978-12-12 | Einlagiges Papiermaschinensieb für die Naßpartie einer Papiermaschine |
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