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Walzwerk zur Herstellung insbesondere von Werkstücken aus schwer verformbaren
metallen und Metallegierungen Die Herstellung .großer Stückzahlen gleicher Form
aus Metallen und Legierungen erfolgt üblich entweder durch Walzen oder durch Pressen
im Gesenk unter dem Fallhammer, :der Spindel- oder Exzenterpresse.
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Beim ZZ'.alzeli sind die in Betracht kommenden Profile entweder in
die Walzen selbst oder in besondere 'Matrizenköpfe eingeschnitteil. Das Walzgut
läuft dabei in üblicher Weise durch die Walzen hindurch, und es steht daher für
die eigentliche Formgebung lediglich (las Einzugsvermögen der Walzen zur Verfügung.
Dieses ist aber nicht ausreichend, um schwer verformbare Metalle und Legierungen
in die Formen zu drücken, insbesondere, -wenn diese eine einigermaßen nennenswerte
Tiefe besitzen. Es zeigt sich ferner die Schwierigkeit, daß häufig das Ende ,leWalzstabes
beim Durchgang durch die Walzen nicht mehr auf genügen,l hoher Temperatur ist, tim
einwandfrei verformt -werden zu können.
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Beim Gesenkschmiedenliängt die Erreichung der richtigen Form außer
von der günstigsten Arbeitstemperatur .ganz -wesentlich von der Einhaltung der geeigneten
Schlagstärke ab. Ist der Arbeitsinhalt des Schlaghammer. bzw. der Presse bei einem
Schlag zu gering, so -wird :las Werkstück nicht stark genug gepreßt, und die gewollte
Form -wird nicht scharf ausgeprägt erhalten. Es muß dann, um Glas Fnrinstück in
einwandfreiem Zustand zu erhalten, noch ein zweiter Schlag ausgeführt werden, vor
dessen Ausführung das Werkstück erneut auf Arbeitstemperatur gebracht werden muß.
Ist dagegen der Arbeitsinhalt des Hamin,rs zu groß, so wird unter Umständen (las
Gesenk beschädigt. Beim Gesenkschmieden ist ,außerdem auf genaue Einhaltung der
Arbeitstemperatur zu achten, da mit steigender Temperatur die Fließgrenze des zu
bearbeitenden Materials abnimmt, bei zu hoher Temperatur also ebenfalls Schädigungen
des Gesenkes eintreten können bzw. bei zu niedriger Temperatur (las Formstück nicht
ausgeprägt wird.
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Nach der Erfindung -wird zur Herstellung von Formstücken ein Walzwerk
benutzt, (las gewissermaßen eine Verbin#lung der beiden vorstehen#I erwähnten Arbeitsmethoden
ermöglicht, aber ihre Nachteile vermeidet.
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Gemäß der Erfindung -werden Gesenke in exzentrisch gelagerte Walzen
eingelassen, und zwar so, daß die Gesenke nicht über die Oberfläche der Walzen hervorragen.
Dabei können die Gesenke entweder in die Walzen eingraviert sein oder in besonderen
kastenförmigen Vertiefungen der Walzen auswechselbar angebracht sein. Die Gesenke
werden (labe- an den Stellen oder in der Nähe der Stellen der Walzenoberfläche angebracht,
die den größten Abstand von der Drehachse haben. Das, -wenn nötig, vorgewärmte Walzz#
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der Stellung der Walzen, bei dem die Gesenke den größten Abstand voneinander haben,
zwischen die Walzen gebracht und dann durch die bei der Weiterdehnung der Walzen
bewirkte Schließung des Walzenspalte: in die gewünschte Form gepreßt und dann in
dein beim Weiterdrehen der Walzen sich wieder erweiternden Walzenspalt wieder freigegeben.
Der große Vorteil dieses Arbeitsverfahrens gegenüber den bisher benutzten Gesenkschmieden
besteht darin, daß der Werkstoff dabei unter allen Umständen in die Gesenke gepreßt
wird, daß aber anderseits die Preßarbeit stets nur auf das Werkstück selbst übertragen
werden kann, während die Werkzeuge nur bis zur drucklosen Berührung kommen, die
Gesenke also nicht zerstört werden. Während beim gewöhnlichen Walzen ;las Einbringen
des Werkstoffes in die Forinen ausschließlich durch die Zugkraft der Walzen bewirkt
wird, wirkt hier die Stauchkraft .der exzentrisch bewegten Walzen auf das Walzgut.
Die Stauchgeschwindibkeit läßt sich durch Regelung der Tourenzahl des Walzwerkes
beliebig wählen, das Stauchv ermögen durch die Exzentrizität, so daß eine genügend
scharfe Formgebung auf alle Fälle gewährleistet ist. Das Arbeitsvermögen der Walzen
läßt sich also lediglich durch die Stärke des Antriebes bzw. die Energie des Schwungrades
einstellen. Ein zii starker Antrieb ist dabei nicht gefährlich, da, wie bereits
oben erwähnt, die Walzen nicht aufeinan.derprallen können. Zur Verhinderung von
eintretenden Brüchen kann man gegebenenfalls noch Brechstifte in der Kuppelung anhringen
oder eine andere beliebige Sicherheitsmaßnahme treffen. Nach diesem Verfahren können
Formen von bedeutend größeren Höhenunterschieden hergestellt werden als nach dein
üblichen '\@Talzverfahren, da '\Ä'erkstücke beliebiger Stärke, also stets genügende
Materialmengen, zwischen die Walzen gebracht werden können. Diese Arbeitsweise bietet
ferner gegenüber dem üblichen Walzverfahren noch den Vorteil, daß jeweils nur ein
Stück vom Ende der Stange verformt wird, das sofort nach dem Pressen von der Stange
abgetrennt werden kann. Der Rest der Stange kann dann wieder auf die geeignete Arbeitstemperatur
gebracht werden und während des -geöffneten Walzenspaltes von neuem zwischen die
Walzen geführt werden. Zweckmäßig arbeitet man gleichzeitig mit zwei oder mehr 'verschiedenen
Werkstücken, von denen jeweils eins sich zur Nachwärmunin einem Ofen befindet, während
das andere der Formgebung unterzogen wird. Bei jeder Walzenumdrehung findet dabei
ein Wechsel der Werkstücke statt.
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Die Wirkung der exzentrisch gelagerten Walzen läßt sich noch dadurch
verstärken, daß man das Walzgut nicht in üblicher Weise in Richtung der Walzendrehung
zwischen die Walzen einführt, sondern in Anlehnung an das Pilgerschrittverfahren
in entgegengesetzter Richtung. Dadurch, daß das Walzgut gegen die sich schließenden
Walzen gedrückt wird, wird die auf das Walzgut ausgeübte Stauchliraft noch verstärkt.
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Sofern es zweckmäßig ist, daß die Gesenke sich während des Walzvorganges
an allen Punkten ihrer Oberflächen berühren, kann man dies dadurch erreichen, daß
man die Oberflächen der Gesenke oder die Oberflächen der Walzen an den Stellen,
an denen die Gedenke eingelassen sind, als Ausschnitte von Zylindermänteln ausbildet,
deren Achsen mit der Drehachse der Walzen zusammenfallen.