DE695327C - Verfahren zum Warmwalzen von Metallen, insbesondere von Edelstaehlen - Google Patents

Verfahren zum Warmwalzen von Metallen, insbesondere von Edelstaehlen

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DE695327C DE1936ST054659 DEST054659D DE695327C DE 695327 C DE695327 C DE 695327C DE 1936ST054659 DE1936ST054659 DE 1936ST054659 DE ST054659 D DEST054659 D DE ST054659D DE 695327 C DE695327 C DE 695327C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21BROLLING OF METAL
    • B21B1/00Metal-rolling methods or mills for making semi-finished products of solid or profiled cross-section; Sequence of operations in milling trains; Layout of rolling-mill plant, e.g. grouping of stands; Succession of passes or of sectional pass alternations
    • B21B1/42Metal-rolling methods or mills for making semi-finished products of solid or profiled cross-section; Sequence of operations in milling trains; Layout of rolling-mill plant, e.g. grouping of stands; Succession of passes or of sectional pass alternations for step-by-step or planetary rolling

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Metal Rolling (AREA)

Description

  • Verfahren zum Warmwalzen von Metallen, insbesondere von Edelstählen Um beim Walzen großer Walzquerschnitte, z. B. bei Blöcken, eine möglichst kurze Walzzeit und damit auch eine möglichst hohe Endtemperatur zu erzielen, ging die bisherige Entwicklung im Walzwerksbau dahin, bei möglichst großen Ouerschnittsverminderungen je Stich mit möglichst wenig Stichen das WaIzgut z. B. auf einen kleinstmöglichen Querschnitt in einer Hitze zu verwalten. Infolge der hierzu nötigen, sehr hohen Walzdrücke und vor allem wegen der dabei auftretenden großen Stöße als Folge großer Eingriffswinkel mußten räumlich sehr ausgedehnte und mächtig dimensionierte Blockgerüstanlagen ausgeführt werden. Der Nachteil dieser Anlagen ist großer Raumbedarf, großer Kraftbedarf, beträchtliche Anschaffungs- und Amortisationskosten, und weiter gestatten sie ein Walzen mit geringen oder besonders kleinen Ouerschnittsverminderungen bei gleichzeitig großer Durcharbeitung je Stich nicht. Die bisher bekannten Walzwerke müssen mit verhältnismäßig großen Zwischenzeiten von Stich zu Stich arbeiten, und es würde sich daher bei kleinen O_uerschnittsverminderungen das Walzgut rasch abkühlen und eine zu kleine, wirtschaftlich nicht mehr tragbare Gesamtverformung,, d: i. einen zu großen Endquerschnitt, in nur einer Hitze ergeben. Es ist, allgemein bekannt, daß z. B. beim Walzstahl große. Unterschiede in den Festigkeitswerten längs und quer zur Stabachse bestehen und daß andererseits diese Unterschiede bei geschmiedetem Stahl gleicher Art kleiner ausfallen können. Durch Strangpressen können z. B. bei ein und demselben Stahl Steigerungen der Gütezahl bis zu 12°/o gegenüber dem Walzzustand erzielt werden. Die Art der Warmformgebung hat demnach einen außerordentlich großen Einfluß auf die Güte der,Erzeugung. Bekanntermaßen sind z. B. unlegierte Werkzeugstähle höherwertig als die meisten im Handel befindlichen genormten Vergütungs- und Einsatzstähle.
  • Bisher war man ferner allgemein der Ansicht, daß die Verbesserung der Güteeigenschaften, z. B. der erreichbaren Gütezahlen und deren Gleichmäßigkeit der Gefügeeinheit und der Härtegrenzen, aber auch der Zeilen-, Flocken- und Rißunempfindlichkeit usw., der Metalle bei der Warmformgebung durch Walzen lediglich oder hauptsächlich auf die hierbei vor sich gehende Formänderung zurückzuführen sei. Diese Anschauung kam ganz allgemein dadurch zum Ausdruck, daß man den Begriff Durcharbeitung aufstellte, worunter man im allgemeinen einen Verhältniswert vom Anfangsquerschnitt F, zum Endquerschnitt Fz des neu zu verformenden oder schon einmal verformten Metallstückes verstand, z. B. und dann von einer n-fachen Durcharbeitung sprach. Von derabsoluten Größe dieses Wertes, glaubte mal seien die erreichbaren Gütezahlen und GL1t "" eigenschaften, z. B. auch des Stahles, oder deren Steigerung gegenüber den entsprechenden Eigenschaften des rohen Gußstückes (-blockes), wie auch unter anderem die bekannten Vorschriften über die erforderliche Mindestdur char beitung erkennen lassen, abhängig. Da jede reine Formänderungsarbeit einem Produkt Kraft oder Druck mal Weg entspricht, nahm man daher, -eindeutiger ausgesprochen, an, daß hauptsächlich oder beinahe ausschließlich der Weg für diese Verbesserung der Güteeigenschaften maßgebend sei. Dies kommt auch insbesondere dadurch zum Ausdruck, daß man bei der Warmformgebung bisher von Druck im Sinne eines spezifischen Druckes überhaupt nicht sprach, sondern als Maßstab für den Druck Angaben wie Druckhöhe in mm oder Druck in mm2 Ouerschnittsverminderung oder Druck in °'a der Querschnittsverminderung machte. Gegen diese Anschauung sprach, daß män bei gleicher n-facher Durcharbeitung und unter sonst völlig gleichen Umständen sowohl bei scheinbar völlig gleicher Art der Formgebung als auch bei verschiedener Art der Formgebung, z. B. Walzen und Pressen von Stahl oder sonstigen Metallen selbst der gleichen Schmelze und bei gleicher ya-facher Durcharbeitung und bei gleicher Wärmebehandlung, ganz verschiedener Ergebnisse hinsichtlich aller für den Gütezustand des so erzeugten Metalls kennzeichnenden Eigenschaften (Gütezahlen, Gefügeeinheit usw.) erhielt. Auch konnte trotz der verschiedensten und großzügigsten Bemühungen und Versuche, wie sie aus dem Schrifttum allgemein bekannt sind, durch Änderung oder Vergrößerung der Durcharbeitung in vorerwähntem Sinne keine wesentliche Änderung oder Besserung der Güteeigenschaften der Metalle erzielt werden.
  • Alle diese Widersprüche und Unklarheiten mußten jedoch neuen Erkenntnissen weichen. Es zeigte sich nämlich, daß die erzielbaren Güteeigenschaften (Gütezahlen und deren Gleichmäßigkeit, Gefügeeinheit und Härtegrenzen, aber auch Zeilen- und Rißunempfindlichkeit usw.) der Metalle bei der Warmformgebung keineswegs von der äußeren und durch den bisherigen Begriff der n-fachen Durcharbeitung gekennzeichneten Formänderung abhängig sind. Es ergab sich vielmehr, daß diese erzielbaren Güteeigenschaften und deren Steigerung im wesentlichen davon abhängen, daß diese Durcharbeitung unter möglichst hohen spezifischen Drücken erfolgt, wobei die Verformungswege so klein sein können, daß sie lediglich als Verdichtungswege und als Formänderungswege der sich auf Grund ihrer Rekristallisation ständig in ihrer Größe (insbesondere während ihrer Warmformgebung) ändernden Metallkörner anzusehen sind.
  • Da praktisch insbesondere bei der Warmformgebung die benötigten hohen spezifischen Drücke bei großen Fließwegen oder Geschwindigkeiten nur schwer erzielt werden können, so ist dies nichts anderes, als die Forderung nach einer Durcharbeitung, welche durch hohe spezifische Drücke bei kleinen Fließgeschwindigkeiten gekennzeichnet ist.
  • . Es zeigte sich ferner, daß alle so erworbenen und gesteigerten Güteeigenschaften, z. B. auch bei Bau- und Werkzeugstählen, durch spätere Wärmebehandlungen nicht verlorengehen, Werden also Metalle oder Metallblöcke unter hohen spezifischen Drücken bei kleinen Formänderungen durchgearbeitet, so ergeben die so erhaltenen Metallkörper mit ihren gesteigerten Güteeigenschaften u. a. auch ein ausgezeichnetes, Vorwerkstück für alle mittels nachfolgender Formgebungen, Wärmebehandlungen usw. hergestellten Werkstücke beliebiger Art, z. B. Stabstahl, Kurbelwellen, Gesenkschmiedestücke usw.
  • Die vorerwähnten Erkenntnisse sind grundsätzlichster Natur. Sie gelten demnach, und damit auch die aus ihnen gefolgerten Verfahren, für alle Metalle, welche für eine technische Formveränderung durch Walzen in Frage kommen, und für deren Warmformgebung.
  • Bei der Warmverformung höherlegierter und daher empfindlicher Stahlblöcke zeigte es sich z. B., daß sie sich überhaupt und einwandfrei nur dann walzen lassen, wenn außerordentlich geringe Querschnittsverminderungen je Stich gewählt werden. Da sich beim Verblocken entstehende Fehler oft nie mehr völlig beseitigen lassen und oft trotz schärfster Kontrolle bis zum Fertigfabrikat kleinsten Ouerschnitts nicht mehr ausgemerzt werden können, so ergibt sich, z. B. auch insbesondere bei der Edelstahlerzeugung, die Forderung nach einer raschen Verformung mittels möglichst kleiner Querschnittsverminderungen je Stich bei gleichzeitig größter Durcharbeitung. Die letzte Forderung, kleine Ouerschnittsverminderung (kleine Fließgeschwindigkeiten des Stahles beim Walzen) und gleichzeitig größte Durcharbeitung (Verformung unter hohem spezifischem Druck), kann durch Walzen ganz allgemein erfüllt werden, wenn das sog. Stärkenverhältnis möglichst klein gewählt und bewußt auf einen guten Kaliberwirkungsgrad verzichtet wird. Hierin ist h die Höhe des Walzgutes und r der arbeitende Walzenhalbmesser. Das gilt unter anderem insbesondere auch bei jenen besonders hochlegierten Edelstählen, z. $. Schnell-und Anticorrostählen, bei welchen das Vorschmieden der Blöcke in mehreren Hitzen trotz der hiermit verbundenen mehrfachen Abbrandverluste czft in Kauf genommen werden muß. Bei diesen hochlegierten Edelstählen spielen aber infolge des hohen Preises ihrer Legierungsbestandteile die Abbrandverluste eine besonders große Rolle.
  • Durch die Erfindung wird ein Verfahren zur Verbesserung der Güteeigenschaften beim Warmwalzen von Metallen, insbesondere von Edelstahl, geschaffen, welches -die Nachteile der bisherigen Arbeitsweisen dadurch beseitigt, daß hohe spezifische Walzdrücke bei kleinen Querschnittsverminderungen (Formänderungen) durch Verwendung großer, gedrückter Längen angewandt werden. Dies erfolgt, insbesondere bei der ersten Warmformgebung oder bei den ersten Walzstichen, durch die Anwendung großer arbeitender Walzendurchmesser. Dadurch, daß die gedrückte Länge eine Vergrößerung erfährt, werden die spezifischen Drücke im Spalt, größer, und zwar auf ein Vielfaches der heute beim Walzen erzielbaren spezifischen Drücke vergrößert. Weiter ist die Fließgeschwindigkeit 'der- einzelnen Teile des Werkstoffes einerseits infolge der großen, gedrückten Länge und andererseits wegen der , an sich . sehr kleinen Ouerschnittsverfninderungen verhältnismäßig sehr klein. Es können daher u. a. auch keine schädlichen Zerrungen auftreten, welche zur Zeilenbildung, zu Rißbildung und zu sonstigen Ungleichmäßigkeiten in den Güteeigenschaften des Stahls oder des Metalls führen können.
  • Bisher hat man zum Warmwalzen von Blöcken Walzen mit Ballendurchmessern von etwa 6oo bis iooo mm verwendet. Je nach den auf solchen Blockwalzwerken zu walzenden Ouerschnitten des Walzgutes ergeben sich hierbei arbeitende Walzendurchmesser von etwa 5oo bis goo mm, mit denen sich die gedrückten Längen jedoch nicht auf das gemäß vorliegender Erfindung benötigte Maß verlängern lassen.
  • Gemäß der weiteren Erfindung ist es besonders vorteilhaft, das Walzen durch ein Pendel- oder durch ein Segmentwalzwerk vorzunehmen, bei welchem die beiden Kaliber gleichbleiben und die untere Walze mit einem unter dem Drehpunkt liegenden Schwerpunkt ausgebildet ist. Der arbeitende Halbdurchmesser der Pendelsegmente wird hierbei größer als rooo mm gewählt.
  • Es sind nun zwar Verfahren bekannt, bei welchen Werkstücke durch segment- oder sektorartige, sich hin und her bewegende oder schwingende Walzenkörper bearbeitet werden. Hierbei erfolgt aber - es handelt sich um Verfahren, welche allgemein als Pilgern bekannt sind - durchweg nur eine absatzweise Bearbeitung des Werkstückes mit unterbrochenem Durchgang derselben durch das Walzenkaliber. Das Werkstück erfährt hierbei bei diesem einmaligen Durchgang durch das Kaliber hin und her gehende, pilgerschrittartige Bewegungen, wobei es an sich gleichgültig ist, ob diese hierbei absolut oder nur relativ in Erscheinung treten. Die arbeitenden Kaliberstellen solcher sektorartigen Walzenkörper weisen stets einen exzentrischen Verlauf auf, und der hier der gedrückten Länge zugeordnete, arbeitende halbe Walzendurchmesser, welcher größer als der Drehpunktradius sein kann, bleibt verhältnismäßig klein, d. h. stets kleiner als rooo mm. Abgesehen von diesen Unterschieden nimmt kein einziges dieser Verfahren bezug auf die wesentlichste Voraussetzung zur Erzielung von Steigerungen der Werkstückgüte beim Warmwalzen, nämlich auf die Wahl großer, bisher unter sonst gleichen Umständen nicht verwendeter gedrückter Längen bzw. zugeordneter arbeitender Walzenhalbmesser oder Walzendurchmesser zur Erzielung hoher, bisher beim Warmwalzen daher unter gleichen Uniständen auch noch nicht erreichter spezifischer Walz- oder Verformungsdrücke. Darüber hinaus handelt es sich keineswegs um Pendelwalzwerke im Sinne des vorliegenden Verfahrens. Denn nach diesem sind Pendelwalzwerke durch die ihnen eigene Schwingungszahl ebenso gekennzeichnet, wie z. B. normale, durchlaufende Walzwerke durch ihre Umdrehungszahl. Und genau so wie bei in einer Drehrichtung durchlaufenden Walzwerken normaler Bauart die kinetische Energie der Schwungräder und sonstigen Schwungmassen die antreibende Maschine, z. B. den Motor, wesentlich unterstützt, arbeiten bei einem Pendelwalzwerk die beiden gleichen Schwingungsgesetzen unterliegenden Pendelkörper in gleichem Sinne. Die in den bekannten Verfahren ganz richtig als mit sektor-oder segmentartigen,Walzenkörpern arbeitend bezeichneten Walzwerke können daher schon deshalb nicht als Pendelwalzwerke angesprochen werden, weil diese segmentartigen Walzkörper ja; einerseits wegen der Lage des oberhalb des Drehpunktes ,liegenden Schwerpunktes des unteren Walzsegmentes und andererseits infolge der für ein wirtschaftliches Pilgern raschen Hinundherbewegungen ihrer segmentartigen Walzenkörper gar nicht imstande sind, pendelgesetzmäßige Schwingungen zu vollführen, wobei . die kinetische Energie der segmentarti.gen Walzkörpermassen im Gegenteil dem wirklichen Arbeitsvorhaben nur hinderlich sein kann.
  • Des weiteren sind Verfahren bekannt, welche das Walzen von Rohren, dünnen Bändern oder von Blechen unter vielfachem Hinundherwalzen (viele Stiche) bei möglichst geringer Abnahme der Walzgutstärke je Stich gestatten. Abgesehen davon, daß es sich hierbei weder um Warmwalzen noch um das Walzen von Blöcken (Gußstruktur!) handelt, sondern um das Kaltwalzen von Blechen, Bändern, Röhren, wird bei dieser Art von Walzverfahren, im Gegensatz zum Walzen mittels eines Pendelwalzwerkes, keineswegs mit größeren -spezifischen Drücken bzw. gedrückten Längen bz*. arbeitenden Walzendurchmessern gewalzt, als unter sonst als gleich zu bezeichnenden Umständen üblich. Während also beim Pendelwalzwerk trotz gegebenenfalls verhältnismäßig kleiner Querschnittsverminderungen die gedrückten Längen und damit auch die spezifischen Walzdrücke durch Wahl größtmöglicher arbeitender Walzendurchmesser auf Höchstwerte gebracht werden, sind diese zuletzt erwähnten Verfahren gerade dadurch gekennzeichnet, daß bei zwar kleinen Ouerschnittsverminderungen und großen Stichzahlen, aber mit für diese Verhältnisse besonders niedrigen spezifise'hen Drücken oder kleinen, gedrückten Längen oder kleinen arbeitenden Walzendurchmessern (mit großem Stärkeverhältnis gearbeitet` wird.
  • Das Wesen der Erfindung wird klarer aus der Beschreibung der beiliegenden Zeichnung hervorgehen, in welcher schematisch das Wesen des Erfindungsgegenstandes gezeigt ist.
  • In Abb. i ist d der Durchmesser eines gebräuchlichen Walzzylinders, z. B. eines Duowalzwerkes, wobei selbstverständlich das d nur der Durchmesser des arbeitenden Teiles der Walze ist. Alle bisher verwendeten Walzzvlinder für das Blockwalzen «-eisen arbeitende Durchmesser weit unter iooo mm auf. Entspricht z. B. der Durchmesser d einem wirklichen arbeitenden Durchmesser von 6oo mm, so ist die gedrückte Länge bei der Ouerschnittsverminderung entsprechend einer Höhenverminderung (oben) um 8 mm gleich der Strecke a, bei einer Höhenverminderung vön oben q. mm gleich der Strecke b und bei einer Höhenverminderung von oben 2 mm gleich der- Strecke c. Die untere Höhenverminderung an den Gegenwalzen beträgt ebenfalls 8,4 bzw. 2 mm, d. i. insgesamt entsteht eine Höhenverminderung von 16,8 und :4 mm. Verwendet man gemäß der Erfindung an Stelle von Waizzylindern Pendel, so kann der Durchmesser des äußeren Kreisbogens z. B. 8ooo mm betragen und entspricht das D in Abb. i verhältnismäßig diesem arbeitenden Durchmesser. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, entsprechen die gedrückten Längen bei den einzelnen Höhenverminderungen den StreckenA, B, C, und diese sind ein Vielfaches von d, b, c.
  • Abb.2 stellt ein Pendelwalzwerk gemäß der Erfindung schematisch dar, und zwar in Arbeitsstellung. i ist das Oberpendel, a ist das Unterpendel, welches durch das Gegengewicht 3 derart ausgebildet ist, daß der Schwerpunkt unterhalb des Drehpunktes 5 zu liegen kommt. Bei dem Oberpendel i ist der Schwerpunkt, wie ohne weiteres ersichtlich, ebenfalls unter dem Drehpunkt 6. Die Schwerpunktslage bei beiden Pendeln ist derart zu bestimmen, daß immer die gleiche Schwingungszahl in Zeiteinheit für Ober-und Unterpendel besteht. Ober- und Unterpendel schwingen beide um die Achse 5 und 6. Der äußere Umfang der Pendel wird durch die Kreisbögen 7 und 8 gebildet, welche, je nachdem was gewalzt werden soll, auch verschiedene Kaliber eingeschnitten bekommen können. Die Kreisbögen fi und 8 sind mit dem eigentlichen Pendel i und 2 fest verbunden, und zwar lösbar, so daß sie ausgewechselt werden können. Die Kaliberenden 9 und io der Pendel sind abgeschrägt. Das Werkstück i i wird vor und hinter den Pendeln auf bekannten Rollgängen geführt. Damit nun die Endlage und Anfangslage des Werkstückes gegenüber dem arbeitenden Pendelumfange 1 genau festgelegt wird, werden vor und hinter den Pendeln elektrische Augen, lichtempfindliche Zellen 13 angeordnet, welche die Bewegung der Rollgänge 12 selbsttätig ausschalten, wenn das Werkstück zwischen den Pendeln hindurchgegangen ist. Abb.3 zeigt einen Schnitt des Pendelwalzwerks nach der Linie I-1 der Abb. i und Abb. .4 die Pendel im ausgeschwungenen Zustande. Da die Pendelvorrichtung nur schematisch dargestellt wurde, ist der maschinelle Antrieb der Pendel nicht dargestellt, da der Antrieb nicht den Gegenstand der Erfindung betrifft und vom Fachmann in verschiedener Weise gelöst werden kann. Wird das Kaliber zu heiß, so kann es so gekühlt werden, daß das Kühlwasser mit dem Walzgut direkt nicht in Berührung kommt, indem z. B. das Wasser oder Kühlmittel zwischen den Segmentkörper und den eigentlich arbeitenden Umfangsteil geleitet wird.
  • Es ist klar, daß die oben dargestellten Arbeitsvorgänge nur beispielsweise angegeben sind und daß die maschinenbautechnische Ausführung des Pendelwalzwerkes in der verschiedensten Weise vorgenommen werden kann.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren- zum Warmwalzen von Metalllen, insbesondere von Edelstählen, unter Verbesserung ihrer Güteeigenschaften, dadurch gekennzeichnet, daß hohe spezifische Walzdrücke, insbesondere bei den ersten Walzstichen eines Blockes, bei kleiner Ouerschnittsverminderung (Formänderung) durch Ver-,vendung großer, gedrückter Längen, d. h. großer arbeitender Walzendurchmesser, angewandt werden.
  2. 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens .nach Einspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Walzen durch ein Pendel- oder Segmentwalzwerk geschieht, bei welchem die arbeitenden Kaliber gleichbleibend und die untere Walze mit einem unter dem Drehpunkt liegenden Schwerpunkt ausgebildet sind.
  3. 3. Vorrichtung -nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der arbeitende Halbmesser der Pendelsegmente größer als rooo mm ist. q.. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die kreisbogenförmigen Kaliberteile (7, ä) der Pendelkörper mittels eines Kühlmittels gekühlt werden, welches zwischen die entfernbaren Kreisbögen und die diese tragenden Pendelkörper geleitet wird.
DE1936ST054659 1936-03-21 1936-03-21 Verfahren zum Warmwalzen von Metallen, insbesondere von Edelstaehlen Expired DE695327C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE938376C (de) * 1942-10-02 1956-01-26 Oberhuetten Vereinigte Obersch Verfahren und Vorrichtung zum Waermebehandeln von mit hohen spezifischen Walzdruecken gewalzten Staehlen
US3143010A (en) * 1958-09-17 1964-08-04 Imperail Chemical Ind Ltd Method of and apparatus for reducing the thickness of metal

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