DE493673C - Verfahren zur Verarbeitung von Teer u. dgl. - Google Patents

Description

• Verfahren zur Verarbeitung von Teer u. dgl. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verarbeitung von Teer, das gegenüber den bekannten Methoden den großen Torteil aufweist, daß in einem Arbeitsgange sowohl ein Pech sehr guter Beschaffenheit als auch ein sehr guter Ruß erzielt wird.
• Es sind bereits Verfahren zur Darstellung von Ruß aus Teer oder anderen kohlenstoffhaltigen Substanzen bekannt, wonach durch den erhitzten Teer Verbrennungsluft getrieben wird, um ein direkt verrußbares Gemisch zu erhalten. Bei diesen bekannten Verfahren muß komprimierte Luft angewandt werden, damit im Augenblick des Luftdurchganges durch die heißen Teermassen eine intensive Durchmischung mit den Destillationsdämpfen eintritt. Bei dieser bekannten -!Methode ist es nicht möglich, in einem einheitlichen Arbeitsgange ein tadelloses Pech und einen guten Ruß zu erhalten. Die Erzielung eines tadellosen Peches ist dadurch ausgeschlossen, daß die Luft besonders im komprimierten Zustande auf alle ungesättigten, im Teer enthaltenen Verbindungen kräftig einwirkt, so daß unerwünschte Zersetzungserscheinungen eintreten und das schließlich erhaltene Pech so stark verunreinigt ist, daß es auch bescheidenen Ansprüchen nicht genügen würde.
• Auch hat der unter Anwendung von Luft erzielte Ruß keine gute Beschaffenheit. Es wurde nun gefunden, daß Teer und ähnliche Ausgangsstoffe dadurch in wirtschaftlicher Weise verarbeitet werden können, daß sie auf geeignete Temperatur erhitzt und ein Strom eines brennbaren Gases durch sie hindurchgeleitet wird. Als brennbares Gas wird zweckmäßig Gener atorgas, Wassergas o. dgl. benutzt. Es entsteht auf diese Weise ein verrußbares Gasdampfgemisch, das nach bekannten Verfahren durch unvollständige Verbrennung in Ruß übergeführt wird. Man kann dabei durch geeignete Wahl der für die Trennung angewandten Gase nach Beschaffenheit und Menge im Verhältnis zu der Menge der verdampften flüchtigen Anteile des Ausgangsmaterials die Beschaffenheit des zu erzielenden Rußes in weiten Grenzen beeinflussen.
• Das Verfahren kann kontinuierlich durchgeführt werden, indem in das Erhitzungsgefäß für den Teer ständig so viel Rohteer nachgefüllt wird, als zum Ersatz des abfließenden Peches und des öldampfes nötig ist. Dadurch wird auch ständig im wesentlichen die gleiche Temperatur aufrechterhalten, so daß auch der Aufwand an Heizmaterial innerhalb mäßiger Grenzen bleibt.
• Zur Ausführung des Verfahrens kann vorteilhaft eine für solche Zwecke bekannte Einrichtung benutzt werden, die die ständige Zuführung des zu verarbeitenden Ausgangsstoffes, wie Pech ti. dgl., und die ständige Abführgrig_ des, abgetrennten siedenden Anteils gestattet,.so daß, wie erwähnt, eine kontinuierliche'Arbeitgwe'ise entsteht.
• Ausführungsbeisplel Durch eine kontinuierlich arbeitende Teerblase, in welcher Urteer beständig zufließt und Urteerpech beständig abläuft, wird bei einer Temperatur von etwa 25o° ein kontinuierlicher Strom von Generatorgas geleitet. Durch das sauerstofffreie Destillationsgas werden die gegen Oxydation empfindlichen Iiresole und ungesättigten Verbindungen nicht oxydiert und polymerisiert und gehen infolgedessen dampfförmig in das Generatorgas über. Da zur Erzielung guter Rußqualitäten nur eine Beladung des Gasstromes von etwa 8 bis ro Volumprozent an Teerdämpfen nötig ist, so kann infolge des dadurch bedingten niederen Partialdruckes bei verhältnismäßig niedriger Temperatur und damit sehr schonend destilliert werden. Man erhält dadurch ein Pech mit wenig kohligen Zersetzungsprodukten und damit ein solches von wertvollerer Beschaffenheit.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verarbeitung von Teer u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß durch den auf geeigneter Temperatur erhitzten Teer ein Strom eines brennbaren Gases, z. B. Generatorgas, Wassergas t t. dgl., hindurchgeleitet wird zum Zwecke, ein verrußbares Gasdampfgemisch und ein sehr reines Pech zu erzeugen.
2. 2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß in das Erhitzungsgefäß für den Teer ständig so viel Rohteer nachfließt, als zum Ersatze des abfließenden Peches und Öldampfes nötig ist und dadurch im wesentlichen ständig die gleiche Temperatur aufrechterhalten wird.