DE430161C - Verfahren und Vorrichtung zum Trennen fluechtiger Bestandteile aus Mischungen oder Fluessigkeiten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Trennen fluechtiger Bestandteile aus Mischungen oder FluessigkeitenInfo
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- DE430161C DE430161C DEN22376D DEN0022376D DE430161C DE 430161 C DE430161 C DE 430161C DE N22376 D DEN22376 D DE N22376D DE N0022376 D DEN0022376 D DE N0022376D DE 430161 C DE430161 C DE 430161C
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- distillation
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- Expired
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D3/00—Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping
- B01D3/34—Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping with one or more auxiliary substances
- B01D3/38—Steam distillation
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)
- Fats And Perfumes (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
10. J UN11926
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
- JVe 430161 -KLASSE
12 a GRUPPE
(N 22376 IVj 12a)
in Gouda, Holland.
Verfahren und Vorrichtung zum Trennen flüchtiger Bestandteile aus Mischungen oder Flüssigkeiten.
Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund
der Anmeldung in Holland vom 27. Januar 1923 beansprucht.
Vorliegende Erfindung bezieht sich avif ein
Verfahren zum Trennen flüchtiger Bestandteile aus Mischungen oder Flüssigkeiten und
eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens. Es ist bereits bekannt, flüchtige Bestandteile
aus Mischungen oder Flüssigkeiten dadurch zu trennen, daß sie verflüchtigt oder destilliert werden, wobei gegebenenfalls
gleichzeitig chemische oder physikalische Reaktionen zur Anwendung kommen hönnen
unter Verwendung von angewärmten oder vorgewärmten Dämpfen.
Diese bekannten Verfahren lassen sich in zwei Gruppen verteilen, je nachdem das Verfahren
kontinuierlich oder diskontinuierlich ausgeführt wird.
Den diskontinuierlich arbeitenden Verfahren haften im allgemeinen folgende Nachteile
an>:
Bei großer Durchfuhrgeschwindigkeit des Dampfes (oder eines anderen Gases) gelangt
ίο ein Teil der zu behandelnden Flüssigkeit durch Spritzen in das Destillat.
Die Erwärmung, wenn diese durch Dampf oder von außen her stattfindet, erfolgt dort,
wo die Bedingung zur Verflüchtigung wenig günstig ist, wodurch Überhitzung stattfindet.
Das ganze zu behandelnde Flüssigkeitsquantum wird vom Anfang des Verfahrens bis zum Ende auf die zur Verflüchtigung
notwendige Temperatur gebracht. Diese hohe und lange währende Erhitzung ist den Stoffen, welche der Zersetzung fähig
sind, sehr schädlich.
Bei den kontinuierlich arbeitenden Verfahren sind die genannten Mangel teilweise
beseitigt worden. Die Dauer der Erhitzung bleibt hier auf die Zeit beschränkt, welche
das Material braucht, den Apparat zu durchlaufen.
Da die Menge des Materials in den kontinuierlich arbeitenden Destillierapparaten
immer nur verhältnismäßig gering. zu sein braucht, kann durch starke Erhitzung des
Dampfes oder anderen Gases eine verhältnismäßigbedeutende Wärmemenge der Stelle,
wo starke Verflüchtigung stattfindet und wo also durch Verdampfung viel Wärme gebunden
wird, zugeführt werden. Dadurch ist j die Möglichkeit der örtlichen Überhitzung ge- j
ringer. j
Ein Mangel der kontinuierlich arbeitenden :
Apparate ist jedoch die umständliche Bauart, ! wodurch die Anschaffung teuer ist, Reparaturen
oft vorkommen und außerdem die Gefahr der Verstopfung groß ist. Von den bekannten unterscheidet sich die
vorliegende Erfindung dadurch, daß jeweilig von der gesamten zu behandelnden Masse im
Destinations- oder Reaktionsgefäß nur ein Bruchteil der Behandlung mittels Dampf oder
Gas ausgesetzt wird, indem die Zuführung des Dampfes oder Gases im Destillationsgefäß
in einem seitlich gegen das Destillationsgefäß geschlossenen, unten aber mit dem Destillationsgefäß
kommunizierenden Raum erfolgt, wobei die aufsteigenden Dämpfe oder Gase die zu behandelnde Masse mit sich fort- und
an eine andere Stelle hinführen.
Auf der Zeichnung ist schematisch eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens
als Ausführungsbeispiel dargestellt.
Im Destillationskessel ι befindet sich die zu behandelnde Flüssigkeit. In diesem Kessel
ist eine Dampf- oder Gasleitung 2 angebracht, deren umgebogener Auslaß 3 in das untere
offene Ende eines röhrenförmigen Organs 4 mündet, das sich außerhalb des Kessels ausstreckt
und mit seinem anderen unterwärts gebogenen offenen Ende 5 in eine Kammer 6
mündet, die an der Oberseite mit einer Abfuhrleitung 7 und an der Unterseite mit einer
Abfuhrleitung 8 versehen ist.
Die Wirkung dieser Vorrichtung ist folgende :
Das zu bearbeitende Material wird durch ■ die Zufuhrleitung 9 in den Kessel 1 geführt. '75
Nachdem der Kessel bis zu der gewünschten Höhe gefüllt ist, öffnet man die nicht gezeichnete
Absperrung in der Dampf- oder Gasleitung 2, wodurch der Dampf durch die im unteren Ende des röhrenförmigen Organs 4
befindliche Flüssigkeit geführt wird. Um zu vermeiden, daß die durch den Dampf entwickelte
Wärme Druck über den Flüssigkeitsspiegel verursachen würde, wodurch die Flüssigkeit in dem Rohr 4 steigen würde, ist
im genannten Rohr eine öffnung 10 angebracht, wodurch das Druckgleichgewicht beibehalten
bleibt.
Die Geschwindigkeit, womit der Dampf durch die Leitung 2 geführt wird, wird
nun so geregelt, daß dieser auf seinem Wege durch das Rohr 4 eine so große Menge der
von diesem Organ von der Hauptmasse getrennten Flüssigkeit mitführt, als für die Verflüchtigung
der abztidestillierenden Stoffe bzw. für die Ausführung der gewünschten
chemischen Reaktion am günstigsten ist.
Die Dämpfe werden, nachdem sie aus der Öffnung des außerhalb des Kessels 1 liegenden
Endes 5 des röhrenförmigen Organs 4 getreten sind, durch die Leitung 7 abgeführt,
während die bearbeitete Flüssigkeit aus der Kammer 6 durch den Auslaß 8 ■ den Apparat
verläßt.
Gemäß der Erfindung kann man diese oder eine andere Ausführungsform auf einfache
Weise kontinuierlich oder halbkontinuierlich arbeiten lassen, indem man rohes Material
zufließen läßt, je nachdem die Verflüchtigung stattfindet, und umgekehrt kann man, wenn
diskontinuierlicher Betrieb gewünscht wird, die nicht verdampfte Flüssigkeit zu der
Hauptmasse des in Behandlung genommenen Rohmaterials zurückfließen lassen.
In letzterem Fall kann das röhrenförmige Organ 4 derart ausgeführt werden, daß sein
Ende 5 im Kessel über dem Flüssigkeitsspiegel mündet.
Mit dem beschriebenen Verfahren und Apparat werden die Mangel der bekannten
diskontinuierlich arbeitenden Apparate völlig behoben.
Überspritzen wird selbst bei sehr schnellem Einleiten von Dampf oder einem anderen
Gase völlig vermieden, indem man dem Verdampfungsraum eine zweckmäßige Form gibt, wie z. B. in der Zeichnung angegeben ist.
Falls erwünscht, kann man die Dampftemperatur .bzw. Gastemperatur sehr hoch
hinaufführen, indem man es durch die Form des Auslasses des Gaszufuhrrohres 3 und des
Einlasses des \~erdampfungs- bzw. Reaktionsraumes 4 in der Hand hat, das Verhältnis
des zu behandelnden Materials und des zugeleiteten Dampfes (bzw. zugeleiteten Gases) |
derart zu regeln, daß in dem Verdampfungs- j
raum die meistgewünschte Temperatur ■ herrscht. ' i
Wo das zu behandelnde Material nur kurze Zeit im Verdampfungsraum verbleibt, kann
man, falls erwünscht, die dort herrschende :
Temperatur höher steigern, als es bei irgend- | einem der bekannten Destillations\-erfahren
möglich ist, ohne daß Zersetzung auftritt.
Durch die hohe Temperatur, welche man örtlich anwenden kann und durch die Mög- j
lichkeit, Dampf oder ein anderes Gas mit großer Geschwindigkeit durchzuleiten, ist eine
größere Produktion mit einer kleinen und einfachen Vorrichtung zu erreichen, ohne die
Qualität des Produktes .zu beeinträchtigen.
Es ist klar, daß an den Ausführungsformen von Vorrichtungen zur Anwendung des beschriebenen
Verfahrens verschiedene Änderungen vorgenommen werden können, ohne claß dadurch von dem der Erfindung zugrunde
liegenden Prinzip abgewichen wird.
So kann z. B. das Verfahren der Erfindung unter jedem willkürlichen Druck ausgeübt
werden, im Zusammenhang mit der Natur des zu behandelnden Materials oder mit den Bedingungen,
die man zu erfüllen wünscht.
Das vorbeschriebene Verfahren und die vorbeschriebene Vorrichtung eignen sich im
besonderen für das Destillieren von Fett-. säuren, Petroleum, Maschinenöl u. dgl., wobei
man entweder bis zum Pech oder bis zu einem anderen Produkt des gewünschten
Säuregrades oder der gewünschten Konsistenz destillieren kann. Um ein bestimmtes
Beispiel zu geben: Es soll Rindertalg mittels eines der bekannten Verfahren weitmöglichst
gespaltet werden. Der Kessel mit Vorrich- ; tung laut Ansprüche 2 und 3, in welcher die i
Abfuhrleitung 8 in den Destillationskessel zurückführt, wird zu dem Zweck etwa bis zur
Hälfte mit den Fettsäuren gefüllt, die ungefähr 4 bis 6 Prozent ungespaltetes Fett enthalten
und der Inhalt des Kessels bis etwa C erwärmt mittels Beheizung oder Verbrennungsgase o. dgl. Darauf wird durch das
Rohr 2 gemäß dem vorliegenden Verfahren auf etwa 700 ° C überhitzter Dampf eingeblasen,
während die Wärme des Kesselinhaltes nicht über 2300 C steigt. Der überhitzte
Dampf wird so lange eingeblasen, bis 85 Prozent der Rohfettsäuren destilliert sind.
worauf man den Rückstand, in welchem das nicht gespaltete Fett sich aufsammelt, aus
dem Kessel pumpt.
Claims (4)
- Patent-Ansprüche:i. Verfahren zum Trennen flüchtiger Bestandteile aus Mischungen oder Flüssigkeiten durch Verflüchtigen' oder Destillieren, gegebenenfalls unter gleichzeitiger Ausführung chemischer und/oder physikalischer Reaktionen, unter Einleitung von vorgewärmten oder nicht vorgewärmten Gasen oder Dämpfen, dadurch gekennzeichnet, daß jeweilig von der zu behandelnden· Masse im Destillations- oder' Reaktionsgefäß nur ein Bruchteil der Behandlung mittels Dampf oder Gas ausgesetzt wird, indem die Zuführung des Dampfes oder Gases in das Destillationsgefäß in einem seitlich gegen das Destillationsgefäß geschlossenen, unten aber mit dem Destillationsgefäß kommunizierenden Raum erfolgt, wobei die aufsteigenden Dämpfe oder Gase die zu behandelnde Masse mit sich fort- und an eine andere Stelle hinführen.
- 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein senkrechtes oder annähernd senkrechtes Rohr, das in ein Destillations- oder Reaktionsgefäß unterhalb oder wenig oberhalb des Flüssigkeitsspiegels mündet, und durch ein Zuführungsrohr für die Dämpfe oder Gase, das innerhalb des erstgenannten Rohres oder unterhalb des unteren Endes desselben mündet.
- 3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Steigrohr (4) oberhalb des Flüssigkeitsspiegels im Destillationsgefäß eine öffnung besitzt, um Druckerhöhungen innerhalb des Steigrohres auszuschließen.
- 4. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Steigrohr (4) oben innerhalb des Destillationsgefäßes ausmündet.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL210395X | 1923-01-27 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE430161C true DE430161C (de) | 1926-06-10 |
Family
ID=19778798
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN22376D Expired DE430161C (de) | 1923-01-27 | 1923-08-19 | Verfahren und Vorrichtung zum Trennen fluechtiger Bestandteile aus Mischungen oder Fluessigkeiten |
Country Status (4)
Country | Link |
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DE (1) | DE430161C (de) |
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-
0
- NL NL15121D patent/NL15121C/xx active
-
1923
- 1923-08-19 DE DEN22376D patent/DE430161C/de not_active Expired
- 1923-08-21 FR FR569963D patent/FR569963A/fr not_active Expired
- 1923-09-14 GB GB23086/23A patent/GB210395A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL15121C (de) | |
GB210395A (en) | 1925-02-16 |
FR569963A (fr) | 1924-04-22 |
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