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Sperrvorrichtung für das vom Munde nach dem Hinterkopfe schwingende
Pendelgewicht von Schlafaugen oder Schlaflidern Gegenstand der Erfindung ist eine
Sperrvorrichtung für das vom Munde nach dem Hinterkopfe schwingende Pendelgewicht
von Schlafaugen oder Schlaflidern. Die Besonderheit des Erfindungsgegenstandes liegt
darin, daß das sektorförmig ausgebildete Sperrpendel an einer von der Stirn nach
dem Hinterkopfe gehenden Scharnierachse so aufgehängt ist, daß es das Schlafaugenpendel
in dessen Mittellage sperrt und bei seitlichem Ausschwenken nach der einen oder
nach der anderen Richtung die Sperrung zwangsläufig aufgibt. Diese Einrichtung wirkt
im Gegensatz zu den bekannten einseitig angeordneten Fallstiften ö. dgl. symmetrisch.
Wird die Puppe aus der aufrechten Haltung auf den Hinterkopf gelegt, so tritt die
Sperrung ein und die Augen bleiben offen. Wird alsdann die Puppe auf die Seite gedreht,
gleichviel, ob auf das rechte oder auf das linke Ohr, so löst sich die Sperrung
und beim Zurückdrehen in die Rückenlage schließen sich die Augen, und diese bleiben
geschlossen, -wenn die Puppe wieder auf die eine oder die andere Ohrseite gedreht
wird. Es ist aber auch möglich, die Puppe sofort aus der aufrechten Lage nach der
einen oder der anderen Seite zu nehmen, dadurch die Sperrung zu lösen und nunmehr
die Schlafstellung der Augen herbeizuführen.
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Auf der Zeichnung ist eine Reihe von Ausführungsbeispielen des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Die Abb. i bis 3 zeigen eine erste Ausführungsform, und zwar ist Abb.
i der Längsschnitt durch den Kopf nach der Linie 1-I der Abb. 2 und Abb. 2 die Vorderansicht
auf den Kopf. In Abb.3 ist die Sperrvorrichtung mit den, Schlafaugen in ihrer wirksamen
Lage schaubildlich herausgezeichnet. Abb. ¢ und 5 erläutern eine zweite Ausführungsform,
und zwar in Abb. 4 im Längsschnitt nach der Linie IV-IV der Abb.5 und in Abb.5 im
lotrechten Querschnitte nach der Linie V-V der Abb. 4. In Abb.6 ist eine dritte
Ausführungsform der Sperrvorrichtung im lotrechten Längsschnitt durch den Kopf dargestellt.
In A#bb. 7 und 8 sind die lotrechten Längsschnitte durch den Kopf mit Seitenansicht
auf die Inneneinrichtung bei einer vierten und fünften Ausführungsform. Abb.9 ist
der waagerechte Schnitt mach der Linie XI-XI der Abb. 8, und Abb. to ist die Vorderansicht
auf den zu den =ebb. 8 und 9 gehörigen T-förmigen Gewichtspendelteil der Sperrvorrichtung.
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Bei sämtlichen Ausführungsformen ist im Kopf a mittels der gebräuchlichen
inneren Gelenkansätze b der Augenbügel c gelagert und an diesen mittels einer Stange
d. ein Gewicht e angehängt, das bei seiner vordersten Lage gegen ein innen im Mundteile
des hohlen Kopfes untergebrachtes Kissen f anschlägt und beim Ausschwingen nach
hinten die in Abb. i gestrichelt eingetragene Lage einnimmt.
Bei
der Ausführungsform nach den Abb. i his 3 ist am einspringenden Rande g der oberen
Kopföffnung h eine von der Stirne nach dem Hinterkopfe gerichtete Flachstange i
befestigt, welche eine im Querschnitt U-förmige Emporbiegung j aufweist. Zwischen
den Schenkeln dieser Emporbiegung j ist mittels eines in' der Scheitelebene, also
quer zur Schlafaugenachse, verlaufenden Gelenkstiftes k ein Pendelkörper l aufgehängt,
der beispielsweise die Gestalt eines aus Blech gestanzten Sektors besitzen kann,
also am unteren Rande nach einem zum Gelenkstifte k konzentrischen Kreisbogen h
abgegrenzt ist. Das mit dem Augenbügel verbundene Pendelgewicht c weist in bereits
üblicher Weise einen nach hinten und oben gerichteten Fortsatz ei auf, dessen- oberer
Rand e2 gerade noch das freie Durchschwingen des Sperrpendels l zuläßt, wenn das
Gewicht e am Kissen f anliegt. Befindet sich das Sperrpendel l in seiner Mittellage,
so ist das PEridelgewicht e am Ausschwingen nach hinten gehindert (Abb. 3). Befindet
sich. das Sperrpendel l entweder in seiner linken oder in seiner rechten Außenlage
(s, die gestrichelt dargestellten Endlagen in Abb, z), so kann das Gewichtspendel
e ungehindert ausschwingen. Ist das Gewichtspendel e nach hinten ausgeschwungen,
so hindert der Ansatz ei das Zurückschwingen des Sperrpendels L in seine Mittellage.
Es ergibt sich also folgende Wirkungsweise: Wird der Puppenkopf aufrecht gehalten
(Abb. i und 2), so legt sich -das Pendelgewichte an das Kissen f an und das
Sperrpendell gelangt in seineMittellage. Dabei sind die Augen offen. Wird hierauf
die Puppe in waagerechte Lage gebracht, d. h. auf den Hinterkopf gelegt, so ist
das Augenpendel in seiner Lage gesperrt und die Augen bleiben offen. Wird nunmehr
der Puppenkopf auf das eine oder das andere Ohr gedreht, gleichviel auf welches,
so nimmt das Sperrpendel l seine eine oder andere Außenlage ein. Beim Zurückdrehen
der Puppe in die Hinterkopf= lüge fällt das Augenpendel nach hinten, wodurch sich
die Augen schließen. Gleichzeitig ist das Sperrpendel l durch den Ansatz e1 am Zurückfallen
in die Mittellage gehindert. Nunmehr kann also der Puppenkopf auf die eine oder
die andere Ohrseite gedreht werden, ohne daß die Puppe aufwacht. Erst nach dem Aufnehmen
der Puppe, d. h. dem Wiederherstellen der aufrechten Kopflage (Abb. i), fallen beide
Pendel in ihre Grundstellung zurück.
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Bei der Ausführungsform nach den Abb. q. und g ist der- Gewichtsansatz
e1 weggelassen lind statt eines kurzen geraden Sperrpendels l ein langes gekrümmtes
Sperrpendel 12 vorgesehen, welches sich mit seinem geraden unteren Rand
11 hinter den Augenpendelstab d legt. Der Abstand des Scharniergelenks j,
k vom Augenbügel c oder Pendelstab d ist demnach durch die Abbiegung des Sperrpendels
12 ausgeglichen, und durch diese ist auch dafür gesorgt, daß das Sperrpendel l°
den Augenpendelstab d nicht überkreuzt, sondern lediglich mit seiner Stirnkante
18 sperrt.
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Die Wirkungsweise ist grundsätzlich die nämliche wie beim ersten Ausführungsbeispiele,
jedoch ist hier eine Schnurverbindung m zwischen dem Sperrpendel l2 und dem Augenpendelstab
d oder dem Gewicht c hinzugefügt. Die Verbindungsschnur besitzt abgepaßte Länge
und darf weder zu kurz -noch zu lang sein, auch sind die Anschlußstellen passend
zu wählen; so muß z. B. die Anschlußstelle der Schnur m am Sperrpendel 12 um -einen
beträchtlichen Abstand vom Gewichtspendelstab d entfernt sein. Die Wirkung ist die
folgende: Hat beim Legen auf die eine Ohrseite das Sperrpendel 12 seine eine Außenlage
"eingenommen und damit die Bahn für die Zurückbewegung des- Gewichtspendels e freigegeben,
so tritt doch beim Fehlen der.Schnur diese Zurückbewegung erst beim Zurückdrehen
.des Kopfes in die Hinterkopflage ein. Ist die Schnur vorhanden, so übt sie, sobald
die Gewichtsstange d vom Sperrpendel 1? freigegeben worden ist und die Schnur
sich gespannt hat, auf die Stange d einen nach hinten gerichteten Ruck aus, welcher
die Schlafbewegung der Augen einleitet. Um den Schnurzug zu verstärken, wird zweckmäßig
das Eigengewicht des Sperrpendels 12 entsprechend schwer gewählt. Die Länge der
Schnur in kann so eingerichtet sein, daß sie gleichzeitig dazu dient, zin Anschlagen
des Sperrhebels 12 an die innere Seitenwand des Kopfes d zu verhindern. Wird dann
der Puppenkopf in die Hinterkopflag-, gedreht, so vollendet das Gewichtspendel e
seine Bewegung nach dem Hinterkopfe hin, wodurch die Augen vollständig geschlossen
werden. Umgekehrt wird, wenn der Kopf der aufrechten Lage genähert wird und das
Gewicht e gegen das Kissen f anschlägt, das Sperrpendel l= durch die Schnur
m gez-\@-ungen, seinen Rückweg in die Mittellage- anzutreten, den es durch sein
Eigengewicht vollendet, worauf es nunmehr (las Gewichtspendel d von neuem sperrt.
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In der Ausführungsform nach Abb. 6 weist die Gewichtsstange d über
den Augenbügel c hinaus eine Verlängerung dl auf und das entsprechend der Ausführungsform
nach den Abb. i bis 3 ausgebildete Sperrpendel 14 ist über der Verlängerung dl mit
dem Scharniergelenke j, k aufgehäiZgt, so,daß es sich mit seiner flachen Seite vor
der Gewichtsstangenverlängerung
dl befindet und beim Ausschwingen
den Pendelstab dl nicht überkreuzt, sondern dessen Schwingebene verläßt. Infolgedessen
kann das Gewichte bei lotrechter Kopfhaltung nicht nach hinten ausschwingen und
wird erst dann freigegeben, nachdem der Kopf auf die eine oder andere Ohrseite gelegt
und dadurch das Sperrpendel l4 zum Ausschwingen gebracht worden ist. Wohl aber überkreuzt
das nach hinten ausschlagende Augenpendel- mit seinem Verlängerungsstabe dl die
Bahn des nach der Seite ausgeschlagenen Sperrpendels l' und hindert dessen Zurückschwingen.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 7 ist in an sich bekannter Weise
an einem inneren Ansatz sl des Hinterkopfes eine Sperrstange s so gelagert, daß
sie nach oben zu schwingen vermag. Bei ihrer gezeichneten unteren Lage drückt sie
von oben auf den Augenbügel c, wodurch dieser gesperrt ist. Die Sperrstange ist
durch eine an beiden Enden kreuzgelenkig crfaßte Koppelstange t mit einem kurzen
in einer Querebene schwingenden Antriebspendelza verbunden, das in der gleichen
Weise wie das Sperrpendel L der ersten Ausführungsform an einer U-förmigen Emporbiegung
j einer von der Stirn nach dem Hinterkopf verlaufenden Tragstange i scharniermäßig
aufgehängt ist. Das Pendelgewicht rc hat zusammen mit der Sperrstange s die nämliche
Wirkung wie jedes der bisher beschriebenen Sperrpendel. Denn beim Ausschwingen gelangt
das Gewicht at, mit dem Koppelstabe t in Knicklage, wodurch die Stange s emporgezogen
und der Augenbügel c freigegeben wird.
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Auch hier ist zwischen der Augenbügelstange d und der Sperrstange
s eine Schnurverbindung-m zur Einleitung der Schlafaugenbewegung bei auf einem Ohr
liegendem Kopfe vorgesehen.
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Die Koppelstange t kann auch durch eine Schnur ersetzt werden. In
diesem Falle muß die Sperrstange s durch Höhersetzen des Scharniergelenkes s1 geneigt
angeordnet werden, damit sie auch nach dem Hinlegen der Puppe auf den =Hinterkopf
noch durch ihr Eigengewicht sperrend wirkt.
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Bei der Ausführungsform nach den Abb. 8 bis ro ist an zwei inneren
Ansätzen vl des Hinterkopfes ein Drahtbügel v schwingbar gelagert, der sich mit
einem Stegvorsprunge v2 von oben auf den Augenbügel c legt und diesen sperrt. Unterhalb
dieses Drahtbügels v ist zwischen zwei Lagerstangen zei, die an einer die obere
Kopföffnung überbrückenden von der Stirn nach dem Hinterkopf laufenden Flachstange
-i. befestigt sind und zwischen den Schenkeln des Drahtbügels v nach unten reichen,
ein Pendelgewicht x scharniergelenkig aufgehängt. Die T-förmige Pendelstange y weist
einen nach rechts und einen nach links gerichteten Ansatzarm y1, y2 auf, die beide
unter je einen Schenkel des Drahtbügels v greifen. Schwingt das Gewicht
x
nach der einen oder der anderen Seite aus, so wird der Bügel v in Richtung
des Schädel-Baches angehoben und dadurch die Sperrung des Augenbügels c aufgehoben.
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In allen geschilderten Ausführungsformen bleibt der das Schlafaugengewicht
beeinflussende Sperrhebel in seiner Mittellage, wenn die Puppe, mit der senkrechten
Stellung beginnend, auf den Hinterkopf gelegt wird. Ebenso bleibt der Sperrhebel
in der ausgeschwungenen Lage, wenn der Kopf von einer Ohrseite auf den Hinterkopf
und -weiter auf die andere Ohrseite gedreht wird.
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Bei sämtlichen Ausführungsformen sind alle Bestandteile in symmetrischer
Anordnung zur lotrechten Längsmittelebene des Kopfes dargestellt. Indessen steht
nichts im Wege, beispielsweise zur Gewinnung von Platz zur Unterbringung einer sonstigen
Einrichtung, einzelne Bestandteile, insbesondere das Sperrpendel, außerhalb der
Mitte anzuordnen. Ir_ diesem Fall könnte das Sperrpendel mit einem bis in die Längsmittelebene
des Kopfes reichenden Ansatze versehen sein, der das in der Mittelebene schwingende
Augenpendel sperrt. Dann würde beim Ausschwingen des Sperrpendels nach er Seite
desjenigen Ohres hin, dem das Aufhängegelenk dieses Sperrpendels näher liegt, das
Augenpendel schon, nachdem das Sperrpendel einen kurzen Weg zurückgelegt hat,- freigegeben
werden, mit den bereits erläuterten Wirkungen. Beim Ausschwingen des Sperrpendels
nach der anderen Seite würde entweder. die Sperrung des Augenpendels erhalten bleiben
oder erst, nachdem das Sperrpendel einen längeren Weg zurückgelegt hat, aufgehoben
werden. Die angestrebten Wirkungen würden also im wesentlichen die gleichen sein,
wenn z. B. das Sperrpendel 12 in den Abb. q. und 5 nach der einen Ohrseite gerückt
wäre, so daß die Achse h nicht in einer Linie mit dem Gewichtspendelstab d, sondern
neben dessen Verlängerungslinie liegt. Ebenso könnte in Abb. ; die Sperrstange s
den Augenbügel c auch außerhalb seiner Mitte berühren. Im übrigen wird darauf hingewiesen,
daß die Einrichtungen nach den Abb. z bis 6 auch so getroffen werden können, daß
das Sperrpendel 1, 1=, 11, r nicht die Augengewichtspendelstange d oder dl, sondern
unmittelbar den Schlafaugenbügel c sperrt. Ebenso könnte die Sperrstange s, v auf
die Augengewichtspendelstange d gelegt werden, wenn diese entsprechend schräg angeordnet
wird, also die gerade Fortsetzung der Augenzapfen ist.
Dagegen,
daß die Sperrstangen s oder v (Abb. 7 und 8) bei geschlossenen Augen nicht auch
unbeabsichtigt den Schlafaugenbügel sperren können, indem sie sich von unten gegen
ihn legen, bürgt die Länge dieser Sperrstange ,s oder v. Anders liegt es bei der
Anwendung des Sperrpendels L, 12, 14 oder r in den Ausführungsformen
der Abb. i bis 6. Dort sorgt die geradlinige Ausbildung der Seitenkanten der Sperrpendel
in Verbindung mit der Lagerung der Scharnierachse k über oder hinter der Bahn des
Schlafaugengewichtspendels, jedoch in dessen Schwingebene, dafür, daß ein Sperren
bei schlafenden Augen überhaupt nicht eintreten kann. Daher fallen bei diesen Sperrpendelanordnungen
jene besonderen Sicherungsvorrichtungen fort, die zur Vermeidung eines unbeabsichtigten
Sperrens beim bisher bekannten Fallstift oder Fallpendel, dessen Gelenk seitwärts
der Schwingebene des Schlafaugenpendels angeordnet war und dessen Schaft somit in
die Schwingbahn fallen konnte, notwendig wurden.