-
Einrichtung zur federnden Aufhängung von Seilen und Drähten, insbesondere
für elektrische Freileitungen Die bisher bekannten Einrichtungen zur federnden Aufhängung
von Seilen, Drähten u. dgl., wie sie insbesondere für elektrische Freileitungen
dienen, weisen, soweit sie zur Abfederung Schraubenfedern verwenden, den Nachteil
auf, daß sich im Winter zwischen den Schraubenwindungen der Feder Eis ansetzen kann,
das rlie Wirkung der Feder fast gänzlich aufhebt. Außerdem ist es für Überspannungen
von sehr großen Strecken kaum möglich, Schraubenfedern in der Weise zu bemessen,
daß sie die dabei auftretenden Zugbeanspruchungen dauernd aushalten.
-
Es ist ferner auch bekannt geworden. Stützisolatoren dadurch ausschwenkbar
zu machen, daß man sie mittels eines Torsionsstabes mit dem Maste verbindet. Diese
Anordnung ist aber für Hängeisolatoren durch ihre Bauart praktisch ungeeignet und
für große Spannweiten infolge der Grenzen der Elastizität solcher Torsionsstäbe
kaum verwendbar.
-
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine federnde Aufhängung
von Seilen, Drähten u. dgl., insbesondere für elektrische Freileitungen, welche
die obengenannten Nachteile nicht aufweist und besonders für an Isolatorenketten
hängende Leitungen mit sehr großen Spannweitere vorzüglich geeignet ist. Dies wird
dadurch erreicht, daß das Aufhängeorgan der Leitung an einem am Mast drehbar gelagerten
Hebel befestigt und erfindungsgemäß dieser Hebel mit einer zweckmäßig nach Art einer
Eisenbahntragfeder ausgebildeten Blattfeder derart verbunden ist, daß ein Ausschwingen
des Hebels nur durch ein Ausbiegen und Spannen der Blattfeder möglich ist.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar -neigt Abb. r .die Vorrichtung in Vorderansicht. Abb. 2 ist ein Schnitt
nach II-II der Abb. r. und Abb. 3 ist eine Seitenansicht eines Teiles der Abb. r.
Abb. q. stellt einen Teil der Einrichtung in einer anderen Betriebsstellung dar,
während die Abb. 5 und 6 eine Einzelheit der Einrichtung in zwei verschiedenen Stellungen
zeigen.
-
r ist ein Freileitungsmast und z eine am Mast nach Art eines Auslegers
befestigte Vorrichtung, welche aus einem Paar U-Eisen z und einem daran befestigten
zum ersten Paar quer gestellten weiteren Paare von U-Eisen 3 besteht. An den U-Eisen
3 ist schwenkbar ein Hebel 5 gelagert. Der Hebel 5 sitzt dabei drehbar auf einem
Bolzen 6, der am Ausleger fest gelagert ist, indem er z. B. an seinen Enden mit
Vierkantzapfen 7 versehen ist, die in Klötzen 8 eingesetzt sind; letztere 8 sind
an den U-Eisen 3 mittels Schrauben 9 befestigt.
-
Das obere Ende des mit zwei parallel verlaufenden
Armen
5', 5" ausgeführten Hebels 5 trägt einen beide Arme 5' und 5" durchsetzenden Bolzen
io, an dem das Aufhängeglied i i der Isolatorenkette i2 gelenkig gelagert ist. An
dem Bolzen io ist ferner eine Stange 1q. gelenkig befestigt, die mit ihrem anderen
Ende an einer Biegungsblattfeder, z. B. einer Eisenbahntragfeder 15, angelenkt ist.
Die Blattfeder 15 ist an den U-Eisen 3 in geeigneter Weise z. B. durch ein um die
Feder gelegtes Bandeisen 16, ein Flacheisen 16' und zwei Winkel 16" befestigt. Bei
besonders großen Spannweiten, bei denen entsprechend große Ausschwingbewegungen
des Hebels 5 notwendig sind, kann die Blattfeder auch mit ihrer Längsrichtung parallel
zur Richtung des Auslegers :2 angeordnet werden.
-
Die Wirkungsweise der Aufhängevorrichtung ist folgende: Bei Auftreten
eines entsprechend starken Zuges in dem Aufhängeglied i i wird der Hebelarm 5, wie
in Abb. q. dargestellt, nach links ausgeschwenkt und zieht mittels des Lenkers 1q.
die Feder 15 ebenfalls nach links, wobei sich dieselbe entgegen ihrer Spannung ausbiegt.
-
Unter Umständen kann eine Begrenzung der Schwenkbewegung des Hebels
5 notwendig sein, z. B. wenn der Durchhang einer Leitung einen bestimmten Höchstwert
auf keinen Fall überschreiten darf, wie dies bei Kreuzungen von Hochspannungsleitungen
mit Bahnen, Fernmeldeleitungen u. dgl. der Fall ist. Um diese Begrenzung zu bewirken,
ist erfindungsgemäß eine Vorrichtung zur Begrenzung der Ausschwingbewegung des Hebels
5 vorgesehen. Diese Vorrichtung kann in der verschiedenartigsten Weise ausgestaltet
sein. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel besteht sie darin,
daß der Lagerbolzen 6 des Hebelarmes 5 zwischen den Zapfen 7 mit Anschlagflächen
17 versehen ist, die mit an der Nabe 18 des Hebels 5 vorgesehenen Anschlagflächen
i9 zusammenwirken.
-
In Abb. 5 ist die Stellung der seit den Anschlägen versehenen Lagerung
entsprechend Abb. i dargestellt, während in Abb. 6 der Hebel s in der am weitesten
nach links ausgeschwenkten Lage gezeichnet ist. Aus Abb.6 ist ersichtlich, daß in
dieser Stellung die Anschlagflächen 17 und ig aufeinanderliegen und eine
weitere Verdrehung des Hebels verhindern. Zur Sicherung eines dauernd guten Arbeitens
des Hebels 5 kann eine Schmiervorrichtung z. B. in Form von Staufferbüchsen.2o (Abb.
3) vorgesehen sein.
-
Die in bezug auf das auftretende Drehmoment ungünstig erscheinende
Anordnung der Anschläge an der Nabe bzw. dem Lagerbolzen des Schwenkhebels 5 ist
aus dem Grunde so gewählt, weil an dieser Stelle ein Vereisen der Anschlagvorrichtung
von vornherein ausgeschlossen ist, da dieselbe vollkommen eingekapselt ist. Die
scheinbar günstigere Anordnung eines Anschlages an den äußeren Teilen der Aufhängevorrichtung
würde in ihrer Wirkungsweise beeinträchtigt, weil das Ansetzen von Eis an den Anschlagteilen
die Einhaltung der zugelassenen Ausschwingbewegung in nicht übersehbarer Weise verhindern
und dadurch die ganze Vorrichtung gegenstandslos machen würde.