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Puppenkopf mit Schlafaugen Die Erfindung bezieht sich auf Puppenköpfe
mit Schlafaugen, die durch ein Pendelgewicht mit Anschlag bewegt werden. Von der
gebräuchlichen Ausführung weicht der Erfindungsgegenstand dadurch ab, daß die Pendelgewichtsstange
umgekehrt, wie üblich, am Augensteg festsitzt, nämlich mit dem Gewichte nach oben
und dem Anschlage nach unten. Dadurch wird in überraschend einfacher Weise der Erfolg
erzielt, daß die Puppe, wenn sie aus der aufrechten Haltung auf den Hinterkopf niedergelegt
wird, die Augen offen und auf das spielende Kind gerichtet hält und erst dann einschläft,
wenn sie aus der Rückenlage auf die eine oder andere Ohrseite gewälzt wird.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung dient die Zeichnung, auf welcher
Abb. i in vollen Linien den lotrechten Mittelschnitt durch einen Puppenkopf mit
der einfachsten Ausführung der erfundenen Einrichtung darstellt. Abb. a zeigt die
Oberansicht auf diesen Kopf in schiefer Haltung bei Herbeiführung der Schlafstellung.
Um die Lage der Inneneinrichtung erkennbar zu machen, ist ein Stück des Schädeldaches
herausgebrochen.
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Innerhalb des oben geschlossenen hohlen Kopfes a ist zwischen Ansätzen
b in der üblichen Weise der Augenbügel c schwingbar gelagert. Der Bügelsteg wird
von einem Stabd durchsetzt, der am oberen Ende ein Gewichte trägt, während das untere
Stabende zu einem Anschlag/ ausgestaltet ist. der sich in der Mundgegend gegen die
Gesichtswand legt. Bei der in Abb. i gezeichneten aufrechten Kopfhaltung verläuft
der Stab d schräg von vorn unten nach hinten oben, so daß das Gewicht e, als Übergewicht
wirkend, den Anschlag f kraftschlüssig angedrückt erhält, wobei sich die Augen in
der Wachstellung befinden. Wird der Kopf um 9o° nach hinten gedreht, d. h. die Puppe
waagerecht auf ihren Hinterkopf niedergelegt, so ist die Übergewichtswirkung immer
noch vorhanden, und die Wachstellung der Augen bleibt ge= wahrt. Erst wenn die Puppe
in die aus Abb. a ersichtliche Lage herumgedreht wird, nämlich so, daß die Stirn
schief nach unten gerichtet ist und eine Stelle der Stirn den tiefsten Punkt des
Kopfes bildet, fällt das Gewichte nach vorn, d. h. nach der Stirn zu, wobei die
Augen sich schließen. Ist das Gewichte aber einmal nach der Stirn gefallen, so bleibt
es in seiner ausgeschwungenen Lage, auch wenn der Kopf beispielsweise auf das rechte
Ohr gedreht wird. Erst wenn der Kopf wieder in die Hinterkopflage gewälzt wird,
fällt das Gewichte auf seinen tiefsten Punkt, und die Augen öffnen sich.' Die Puppe
kann also in der Hinterkopflage nur wachen und auf der Ohrseite schlafen.
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Die mit vollen Linien gezeichnete Einrichtung ist hinsichtlich des
Augenbügels schwer zu montieren, weil zum Zurechtrücken der Augenstücke eine bis
in die Halsöffnung reichende Handhabe benötigt wird. Zu diesem Zweck ist bei der
mit strichpunktierten Linien
in Abb. i eingetragenen Ausführung
der Stab d durch ein im Winkel sich an ihn anschließendes Stück dl fortgesetzt,
welches in eine Handhabe/' endigt. Dabei kann entweder die Umbiegungsstelle (oder
das Stabende f 1 als Anschlag dienen, indem die andere Stabstelle von der Kopfwand
ein. wenig entfernt bleibt, oder es können auch beide Stellen gleichzeitig anschlagen.
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Um die Puppe zum Einschlafen nicht erst mit schräg nach unten geneigter
Nase auf eine Stirnkante legen zu müssen, sondern ein sofortiges Einschlafen beim
Auf-ein-Ohr-Legen zu erreichen, ist in. der Verlängerung des Gewichtsstabes
d bei der Umbiegungsstelle f
eine Öse f2 gebildet und in diese ein
Lenkerstab i eingehängt, der durch einen zweiten Lenkerstab 2 mit einem an der Hinterkopfwand
gebildeten scharnierartigen Gelenklager 3 in Verbindung steht. Der Stab 2 trägt
ein kleines Gewicht 2a oder ist selbst als ein Gewicht ausgebildet und kann nur
nach den beiden Ohrseiten ausschwingen, wobei das Gewicht 2a, dem bei der Seitenlage
des Kopfes keine Komponente des Gewichtes e entgegenwirkt, das bis dahin gestreckte
Gestänge i, 2 zum Einknicken bringt und dadurch die Öse f2 nach hinten zieht, wodurch
die Schlafstellung des Augenbügels herbeigeführt wird. Das Gewicht 2a ist so klein
bemessen, daß beim Zurückwälzen der Puppe auf den Hinterkopf das Gewicht e sofort
zu wirken beginnt und das Gestänge i, 2 streckt, genau so wie beim Aufnehmen des
Kopfes in lotrechte Haltung, wodurch dann. die Offenstellung der Augen eintritt.
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Natürlich empfiehlt es sich, bei der Anschlagstelle des Gewichtes
e ein stoßdämpfendes Kissen g vorzusehen.
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Abb.3 und q. zeigen die Bildung des Stabes d mit dem die zwei
Glasaugen L, R verbindenden Drahtbügel. In den Spießen L1, Ri sind in bekannter
Weise zwei Drahtstücke 1, r
befestigt, die je ein kurzes Stück nach hinten
geführt, dann rechtwinklig nach innen umgebogen, in der Mittelebene zwischen den
beiden Augenstücken mehrmals umeinandergeschlungen und dann, das eine behufs Bildung
des Anschlages f schräg nach unten vorn, das andere zum Aufstecken des Gewichtes
e schräg nach oben hinten, abgebogen sind. Um die Lager für die Augen nicht, wie
in Abb.2 dargestellt, durch Gipsbacken b bilden zu müssen, sind die Augenstücke
L, R in. der Mitte mit je einer Querdurchbohrung h versehen und werden mit
dieser auf das einwärts umgebogene Ende eines Drahtbügels i gesteckt und in dieser
Lage durch Umbiegen der zwischen den Augenstücken vorstehenden Drahtbügelenden ü
gesichert. In diesem Falle wird lediglich der Bügel s oberhalb oder unterhalb der
Augen an der Gesichtsmaske innen festgekittet.
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Besonders wertvoll erweist sich die Erfindung bei Anwendung von Schlafaugen,
die zugleich zum Schelmen eingerichtet sind; denn es ist mit der Erfindung die Bürgschaft
dafür geboten, daß die auf dem Hinterkopf liegende Puppe beim Hinundherschaukeln
in der Wiege schelmt und die Augen offen bleiben.
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Abb.5 zeigt die Ansicht von hinten auf eine solche Armatur für Schlaf-
und Schelmaugen, Abb. 6 und 7 die zugehörigen Ansichten von links und von oben.
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In dem hier aus einem schmalen Blechstreifen gebildeten Tragbügel
ist mittels Gelenkniete k ein ebenfalls aus einem Blechstreifen gebildeter Rahmeiim
schwingbar gelagert. Der Rahmen ist so gestaltet, daß er bei der in Abb. 5 gezeichneten
Lage, also von hinten gesehen, rechteckigen Umriß hat. Die Schmalseiten dieses Rahmens
werden von den Nieten k durchsetzt. In den langen Rahmenseiten sind die aus Draht
gebildeten Gelenkachsen it der Augenstücke L, R drehbar gelagert. Die Gelenkachsen
n können zur Ermöglichung der Einstellung des Augenabstandes längs der Längsseiten
des Rahmens m verschiebbar Emd feststellbar sein. Mit der Mitte der unteren Rahmenseite
ist, beispielsweise durch Verlöten, in schräger Lage der Stab d verbunden, der oben
das Gewicht e trägt und unten in den Anschlag/
endigt. In die Spieße L1, R1
der Augenstücke L, R sind (Abb. 7) nach hinten gerichtete Drahtstangen
1, r eingesetzt, die durch eine in bekannter Weise als Gewicht dienende Koppelstange
o unter Bildung von Gelenken p verbunden sind.
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Bei dieser Einrichtung geht, wenn die Puppe in ihrer Lage auf dem
Hinterkopf hin und her bewegt wird, das Scheunen ungehindert vor sich, d. h. de
beiden Augen sind stets nach oben gerichtet. Unabhängig davon wird in der nämlichen
Weise wie bei den zuerst beschriebenen Ausführungsformen die Wach- und die Schlafstellung
herbeigeführt, weil das Gewichte über dem Augenbügel und über dem Schelinparallelogramm
der Augen angeordnet ist.
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Abb.8 zeigt in Hinteransicht eine Gestaltung der Armatur, bei der
der Rahmen m, die Drahtachsenn und der Stabd der Einrichtung nach den Abb. 5 bis
7 durch zwei Drahtstücke ersetzt sind. Die Enden 11, r1 dieser Drahtstückes und
r durchsetzen, je ein Gelenk bildend, den aus einem Blechstreifen gebildeten Tragbügel
i. Die Drahtstücke sind im Viertelkreis über je ein Augenstück herum-und dann, je
ein Augenstück durchsetzend, rechtwinklig nach unten abgebogen, so daß
sich
an den Umbiegungsstellen obere Schultern l2, r2 ergeben, welche Verschiebung der
Augenstücke nach oben verhindern. Zur Bildung unterer Schultern l3, r3 sind die
Drahtstücke auf kurze Strecke U-förmig zusammengelegt, dann einwärts abgebogen und
schließlich in der aus Abb. q. übernommenen Weise miteinander verschränkt und an
dem nach oben abgebogenen einen Ende als Träger für das Gewicht e, an dem nach unten
abgebogenen anderen Ende als Anschlag f ausgestaltet.
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Bei der Ausführung nach Abb.9 ist zur Herbeiführung der Schlafbewegung
und der Schehnbewegung das nämliche Gewicht benutzt. Zu diesem Zwecke ist mit dem
Rahmen m nur das in den Anschlag/ endende untere Stück der Stange d verbunden
und an die Koppelstange o der Augenstücke in deren Mitte eine schräg nach hinten
oben gerichtete Stange d' angefügt, welche das Gewicht e trägt, das bei Bewegung
nach rechts oder links das Schelmen, bei Bewegung von hinten nach vorn das Schlafen
herbeiführt.