DE492228C - Verwertung von organischen Stoffen - Google Patents

Verwertung von organischen Stoffen

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DE492228C DEC37885D DEC0037885D DE492228C DE 492228 C DE492228 C DE 492228C DE C37885 D DEC37885 D DE C37885D DE C0037885 D DEC0037885 D DE C0037885D DE 492228 C DE492228 C DE 492228C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/08Preparation of ammonia from nitrogenous organic substances

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)
  • Separation, Recovery Or Treatment Of Waste Materials Containing Plastics (AREA)

Description

  • Verwertung von organischen Stoffen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung organischer Stoffe aller Art, wie tierischer, pflanzlicher Stoffe, der gewerblichen Rückstände und insbesondere der Teere, Melasse, Schleppen, Wollwaschwässer, I Stadtschlamm u. dgl.
  • Es ist bekannt, aus organischen Stoffen Glycerin und in gleicher Weise Ammoniak, Amine und ihre Salze oder andere brauchbare Stoffe unter der vereinten Wirkung der ' Wärme, des Wassers oder des Wasserdampfes durch Verseifung oder durch Destillation zu ; gewinnen, was in Gegenwart von Alkalihydr- i oxyden oder Erdalkalihydroxyden und/oder Erdoxyden und Metalloxyden stattfinden kann. Es ist auch bekannt, derartige Verfahren mit der Hydrierung schwer siedender Kohlenwasserstoffe zu vereinigen.
  • Ferner ist bekannt, den Rückstand der trockenen Destillation von Mischungen @organischer Stoffe mit alkalischen, erdalkalischen oder erdigen Verbindungen und Katalysatoren bei höherer Temperatur (80o bis 120o° C) zu azotieren, um alkalische, erdalkalische oder erdige Stickstoffbindungsprodukte zu bilden.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine besondere Vereinigung dieser bekannten Mittel und bezweckt eine bessere Verwertung der organischen Stoffe.
  • Nach der Erfindung wird der organische, Stoff unter Druck der Verseifung mit Wasser oder Wasserdampf in Gegenwart eines Produktes der Stickstoffbindung (Cyanid oder Nitrid) unterworfen.- Der Salzrückstand dieser Behandlung wird in bekannter Weise bei höherer Temperatur mit freiem oder gebundenem Stickstoff zwecks Wiederbildung des Stickstoffbindungsproduktes behandelt. Das Produkt der Stickstoffbindung (Cyanid oder Nitrid) wird dann ganz oder teilweise bei einer neuen Verseifung des organischen Stoffes verwendet.
  • Bei der gegebenenfalls im Autoklaven unter Druck vorzunehmenden Verseifung werden die dem organischen Stoff zugesetzten Cyanide oder Nitride unter Erzeugung von Ammoniak zersetzt. Im Augenblick ihrer Bildung begünstigen die entstehenden =Hydroxyde und/oder Formiate die Verseifung des organischen Stoffes.
  • Der getrocknete Rückstand wird nach der Verseifung in geschlossenem Gefäß bei einer genügenden Temperatur zur Zersetzung der Formiate behandelt, wobei durch Reduktion gesättigtere oder leichte Kohlenwasserstoffe aus schweren Kohlenwasserstoffen oder *im Rückstande gleichfalls vorhandenen kohlenstoffhaltigen Stoffen entstehen.
  • Wenn die Stoffe zuwenig oder überhaupt nicht Alkali-, Erdalkali- und/oder Erdverbindungen zur Bildung einer genügenden Menge von Stickstoffbindungsprodukt und Formfiat enthalten, so mischt man ein für allemal den organischen Stoffen die erforderliche Menge der Verbindungen hinzu, beispielsweise Alkaliverbindungen. Diese laufen beständig in dem Kreislauf der Herstellung um. Es genügt, diese Verbindungen von Zeit zu Zeit zuzugeben, um die unvermeidlichen geringen Verluste bei den einzelnen Maßnahmen auszugleichen.
  • Die Katalysatoren und der Kohlenstoff, die gegebenenfalls zu den in Arbeit genommenen Stoffen zugegeben werden müssen, damit die Stickstoffbindung geeignet durchgeführt wird, können in gleicher Weise in den Kreislauf der Behandlung nach der Ver= seifung eingeführt werden.
  • 225 kg zerkleinerter Liganit mit 15 a;o Wasser und 5 % Asche werden mit 1525 kg einer warmen wäßrigen Lösung von 32o kg Natriumcyanid und 67,5k-9 Natriumcarbonat vermischt. Die Lösung kann von der Auslaugung einer Masse der Cyanierung aus einer vorangegangenen Operation mit Wasser herrühren. Man gibt 36,5 kg Natriumcarbonat hinzu, um die Verluste im Laufe der Operationen auszugleichen.
  • Die Mischung von 17 5o kg, welche 63,5 % Wasser ,enthält, wird in einen Autoklaven mit Dampfmantel und Rührvorrichtung eingeführt und allmählich auf 175° C durch den Dampfmantel und durch Einleitung von trockenem Dampf mit 8 Atm. in den Autoklaven erhitzt. Man erhitzt etwa a Stunden, bis der Druck konstant bleibt. Der mit Ammoniak beschickte Dampf wird dann abgeführt. Man leitet neue Mengen Dampf ein, bis der abgekühlte Dampf nicht mehr als 2 bis 3 % Ammoniak enthält.
  • Die Ammoniakwässer geben nach Kondensation und passender Behandlung 530 kg Ammoniumsulfat.
  • Der verseifte Rückstand mit etwa 75 % Wasser wird getrocknet, bis er nicht mehr als ¢o % Wasser enthält, indem man ihn in einer- Trockentrommel der Einwirkung von Wärme und warmer trockener Luft aussetzt, wobei man nicht über 200° C geht.
  • Die trockene pulverförmige Mischung wird dann in einen von außen. beheizten Stahlautoklaven gebracht und als höchste Temperatur 40o° C angewendet. Nach ungefähr 3 Stunden führt man den Wasserdampf und die Reaktionsmasse ab und entfernt die hydrierte Mischung.
  • Die hydrierte Mischung wird mit 3oo kg zerkleinertem Lignit mit 15 % Wasser und mit 165 kg aus dem Laugeschlamm der cyanierten Messe einer vorangegangenen Operation gewonnenen Kohle vermischt. Man macht aus dieser Mischung vorteilhaft kleine Formlinge, die man einer gewöhnlichen trockenen Destillation, :etwa 5oo° C, unterwirft. Man erhält 99 kg Teer, verschiedene Öle und etwas Ammoniak.
  • Die Rückstände aus der Destillation werden dann in senkrechten, von außen beheizten Metallretorten der Einwirkung eines Stromes von reinem Stickstoff unter Druck von etwa i Atm. bei einer Temperatur von 95o bis iooo° C ausgesetzt. Nach 6stündiger Behandlung sind mehr als 8o % Natriumcarbonat der Mischung in Cyanid umgewandelt. Die unter Luftabschluß erkaltete Masse wird dann mit warmem Wasser von etwa 5o bis 6o° C behandelt, wodurch man 1525 kg der Alkalicyanidlösung erhält, die bei der ersten Operation verwendet wird.
  • Wenn man den Laugenschlamm auswäscht, . um die Aschen zu -entfernen, so gewinnt man 165 kg Kohle, die bei dem Verfahren, wie oben beschrieben, wieder verwendet werden.
  • Bei dem geschilderten behandelten Lignit gibt i t Rheinischen Lignits mit 15 % Wasser und 5 % Asche etwa Zoo kg Öl und Teer hoher Qualität und mehr als i t Ammoniumsulfat.
  • Bei dem geschilderten Ausführungsbeispiel benutzt man keine besonderen Katalysatoren, in dem die Aschen des Lignits eine katalytische Wirkung ausüben.
  • Benutzt man einen besonderen Katalysator, so kann man diesen in die Mischung beispielsweise unmittelbar vor der Destillation einführen. -Analoge Ergebnisse können. erhalten werden, wenn man Torf, beispielsweise Moorsubstanz, behandelt. Das Produkt der Nitrierung aus einer vorangegangenen Operation braucht nicht notwendigerweise ausgelaugt zu werden, sondern kann mit der feuchten Moorsubstanz unmittelbar gemischt werden, worauf man dann die Verseifung vornimmt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verwertung von organischen Steffen aller Art, wie tierische, pflanzliche Stoffe, gewerbliche Rückstände oder andere, namentlich Teer, Melasse, Schlempen, Wollwaschwässer, -städtische Abgänge u. dgl.. dadurch gekennzeichnet, daß der organische Stoff unter Druck der Verseifung durch Wasser oder Wasserdampf in Gegenwart eines Stickstoffbindungsproduktes (Cyanid oder Nitrid) unterworfen wird und daß der salzhaltige Rückstand dieser Behandlung in bekannter Weise bei höherer Temperatur mit freiem oder gebundenem Stickstoff behandelt wird, um das Stickstoffbindungsprodukt wieder zu bilden, das dann ganz oder teilweise bei einer neuen Verseifung des organischen Stoffes wieder verwendet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückstand von der Verseifung bei unterhalb der Zersetzungstemperatur des Formiats liegenden Hitzegraden vorteilhaft unter Bewegung und bei niedrigem Druck getrocknet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Stickstoffbindung der eingetrocknete Rückstand im geschlossenen Gefäß bei einer zur Zersetzung des Formiats unter Wasserstoffaufnahme und Bildung gesättigter _oder leichter Kohlenwasserstoffe aus schweren oder aus kohlenstoffhaltigen Stoffen im Rückstande genügenden Temperatur behandelt wird.
DEC37885D 1925-12-19 1926-02-25 Verwertung von organischen Stoffen Expired DE492228C (de)

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