DE694049C - Verfahren zur Gewinnung eines gekoernten Duengemittels aus dem bei der Verarbeitung von Kalkstickstoff anfallenden Schlamm - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung eines gekoernten Duengemittels aus dem bei der Verarbeitung von Kalkstickstoff anfallenden Schlamm

Info

Publication number
DE694049C
DE694049C DE1938B0182549 DEB0182549D DE694049C DE 694049 C DE694049 C DE 694049C DE 1938B0182549 DE1938B0182549 DE 1938B0182549 DE B0182549 D DEB0182549 D DE B0182549D DE 694049 C DE694049 C DE 694049C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sludge
calcium cyanamide
drying
processing
production
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1938B0182549
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Rudolf Bartels
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE AG
Original Assignee
BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE AG filed Critical BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE AG
Priority to DE1938B0182549 priority Critical patent/DE694049C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE694049C publication Critical patent/DE694049C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C7/00Fertilisers containing calcium or other cyanamides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)
  • Treatment Of Sludge (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung eines gekörnten Düngemittels aus dem bei der Verarbeitung von Kalkstickstoff anfallenden Schlamm Der bei der Verarbeitung des Kalkstickstoffs zu Abkömmlingen des Cyanamids, wie Dicyandiamid, Harnstoff, Guanidin, Ammoniak u. dgl., @ entstehende Kalkstickstofschlamm stellt ein lästiges Abfallprodukt dar, ,dessen Beseitigung Arbeit und Kosten verursacht. Man hat zwar bereits versucht, ihn als Düngemittel zu verwenden, wozu der Kalkgehalt und der noch in geringen Mengen vorhandene Reststickstoff einen Anreiz bieten, jedoch scheiterte dies daran, da.ß die Trocknung des nassen Schlammes, besonders infolge der schwer trocknenden kolloiden Bestandteile, Hydroxyde usw., mit hohen Kosten verbunden war und hierbei eine starke Verstaubung !des trockenen Materials eintrat. Auch .der Zusatz von wasserentziehenden Mitteln, wie etwa Kalk, führte wiederum nur zu pulvrigen, staubenden Produkten. Der nasse Kalkstickstoffschlamm mußte also bisher auf die Halde gefahren werden, da eine großtechnische und wirtschaftlich anwendbare Verwerturfg nicht vorhanden war.
  • Es wurde nun gefunden, daß es möglich ist, den Schlamm. in eine gekörnte, nichtstaubende Form zu bringen, :ohne ihn weitgehend entwässern zu müssen. Dies wird erfindungsgemäß :dadurch erreicht, daß der Schlamm, insbesondere durch Lagern an der Luft, einer teilweisen Trocknung auf einen Wassergehalt von etwa 2o bis 4o% unterworfen und dann mit pulverförmigem, gebranntem Kalk oder gemahlenem Moränenschotter, silicathaltiges Dolomitgestein, bis zur Bildung einer granulierfähigen feuchten Masse vermischt wird, worauf diese in üblicher Weise gekörnt und getrocknet wird. Vorteilhaft werden bei der Körnung oder Trocknung Hilfsstoffe, wie Graphit oder gasförmige Kohlensäure, verwendet.
  • Die Maßnahmen zur teilweisen Trocknung des Kalkstickstoffs.chlammes bestehen außer im Lagern an der Luft im Trocknen mit Abdampf oder Abgas, beispielsweise mittels Rauchgasen von Kesselheizungen, Generatoren u. dgl. Es sind auch geringere Wärmegefälle verwendbar, um die gewünschte Vortrocknung zu erzielen. Man kann aus diesem Grunde Abwärme verwenden, die sonst nicht mehr für ausnutzungsfähig gehalten, wird. Weiter ist die beim Kalkbrennen, bei der Kalkstickstoff- und Carbidherstellung entstehende Abwärme der Öfen, die mit der Kohlensäure bzw. dem Kohlenoxyd oder dem Überschußstickstoff entweicht und die dauernd in Carbid- und K.alkstickstoffanlagen zur Verfügung steht, für diesen Zweck geeignet.
  • Es sind zwar Verfahren bekanntgeworden, nach denen Schlämme verschiedener Art mit Ätzkalk behandelt werden. Hierbei entstehen aber zerfallende und nicht granulierfähige Massen; außerdem wird hierbei auch keine Vortrocknung angewendet, die zur Erzielung granulierfähiger Produkte- notwendig sind.
  • Als Zuschläge sind bei dem Verfahren nach der Erfindung insbesondere solche Stoffe verwendbar, die selbst wieder Düngekomponenten enthalten, also stickstoff-, kali-, phosp'hor-, kalk-, magnesia- und kohlenstoff- bzw. kohlensäurehaltige Salze, .Gesteine oder Düngemittel. Geeignet sind auch Stoffe, die Kristalhvasser aufnehmen oder Hydroxyde bilden können. Diese Maßnahme hat nichts zu tun mit einer Trocknung, die durch die Porosität gewisser Stof Fe stattfindet.
  • In der zweiten Stufe des Verfahrens der Erfindung wird das granulierfähige Gemisch in üblicher Weise gekörnt und getrocknet. Die Trocknung verläuft hierbei einfach, da der Zusatz entweder selbst einen Teil des Wassers bindet oder den fetten Schlamm so auflockert, daß das noch vorhandene freie Wasser rasch entweicht.
  • Diese teils auf chemischen, teils auf physikalischen Vorgängen beruhenden Maßnahmen werden beispielsweise folgendermaßen ausgef ührt Ausführungsbeispiele: i. Kall<sti.ckstoffschlamm wird auf 34,50/Ö Wassergehalt vorgetrocknet, was in einfachster Weise durch Lagern des Schlammes an der Luft geschieht. 4 kg dieses so vorbehandelten Schlammes, der 1,2 bis 1,3 % N enthält, mischt man nun durch portionsweise Zugabe mit 2, i kg gebranntem, gepulvertem Kalk so lange, bis die durch eintretende Erwärmung sich anzeigende Hydratisierung beendet ist, und granuliert die Masse anschließend in einer Drehtrommel. 92,5% des Gemisches fallen als gekörntes Produkt unter 2 nun Korngröße .an, 7,50/0 sind über 2 mm große Körner, die in den Arbeitsgang zurückkehren. Die Körner werden dann 20 Minuten bei izo° C in der Drehtrommel getrocknet.
  • 2. Kalkstickstoffscblamm, der durch die obenbeschriebene Vorbehandlung noch 23,10/0 Wasser und i,2% Stickstoff enthält, wird mit gemahlenem Moränenschotter gemischt und gekörnt. 92,3 % der erhaltenen Körner waren unter 2 mm und nur 7,7 % über 2 mm groß. Die Trocknung erfolgte in 2o Minuten bei 120' C in der Drehtrommel. Die Wichtigkeit der 'Venäuen Einstellung des Wassergehaltes im Schlamm geht daraus hervor, daß bei einem Mischungsverhältnis von Kalkstickstoffschlamm:gemahlenem Moränenschotter=2:2,75 sofort -die Granulierung zu der gewünschten Korngröße eintrat, während bei den Mischungsverhältnissen 2:2,5 oder 2:3,o die Granulierung durchaus unbefriedigend verlief.
  • Der gemahlene Moränenschotter, der ein silicathaltiges Dolomitgestein darstellt, fügt ,den im Schlamm bereits vorhandenen Düngestoffien noch Kalk und Magnesia als wertvolle Düngekomponenten hinzu.
  • Da ,der Kalkstickstoffschlamm bzw. die Zusätze und damit auch das daraus gewonnene gekörnte Produkt Anteile von freiem Calci.umhydroxyd enthalten, ist eine Behandlung der Körner mit Kohlensäure oder kohlensäurehaltigen Gasen, Rauchgasen, Carbidofenabgasen u. d.-1. nach dem in der deutschen Patentschrift 651114 beschriebenen Verfahren sehr vorteilhaft. Die Körnung bzw. Trocknung kann auch unter Zugabe von Hilfsstoffen, wie Graphit, erfolgen.
  • Man verfährt hierzu beispielsweise folgendermaßen 3. Das nach Beispiel i oder 2 hergestellte Gut wird mit i, 5% fein gemahlenem Graphit versetzt und während oder nach der Trocknung. in einer Drehtrommel 4 Stunden poliert. Aus dem stumpfgrau aussehenden Korn entsteht .ein dunkleres glänzenderes Produkt.
  • Anschließend oder gleichzeitig kann noch eine Behandlung nach Beispiel 4 folgen.
  • 4. Das nach Beispiel i oder 2 hergestellte Gut wird während,der Körnung bzw. Trocknung oder auch nach der Trocknung mit feuchter oder trockener Kohlensäure, die, durch die Körn- oder Trockenapparatur strömt, behandelt. Das Gut, das vorher 20 bis 270/0 CO2 enthalten hatte, nimmt hierbei Kohlensäure auf und zeigt nach Ende .der Behandlung 27 bis 31 % G02-Gehalt. Die Härte .erhöht sich 'von 44 bis 62 0lo, nach der Fallhammerprüfart gemessen, bis auf 68%. Bei ,der Lagerung an der Luft kann die Härte noch weiter bis auf 770/0 ansteigen. Die Aufnahme an Feuchtigkeit ist, selbst bei: Anweaz-Üung feuchter Kohlensäure, nur gering " umd beträgt etwa i bis 2%.
  • Anschließend oder gleichzeitig kann noch eine Behandlung nach Beispie13 folgen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung eines gekörnten Düngemittels aus dem bei der Verarbeitung von Kalkstickstoff Schlamm unter Benutzung von Zusatzstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlamm, insbesondere durch Lagern an .der Luft, einer teilweisen Trocknung auf einen Wassergehalt von etwa 2o bis 400/p unterworfen und dann mit pulverförmigem, gebranntem Kalk oder gemahlenem: Moränenscho.tter (silicathaltiges Dalomitgestein) bis zur Bildung einer .granulierfähigen feuchten Masse vermischt wird; worauf diese in üblicher Weise gekörnt und getrocknet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Körnung oder Trocknung Hilfsstoffe, wie Graphit oder gasförmige Kohlensäure, verwendet werden.
DE1938B0182549 1938-03-26 1938-03-26 Verfahren zur Gewinnung eines gekoernten Duengemittels aus dem bei der Verarbeitung von Kalkstickstoff anfallenden Schlamm Expired DE694049C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1938B0182549 DE694049C (de) 1938-03-26 1938-03-26 Verfahren zur Gewinnung eines gekoernten Duengemittels aus dem bei der Verarbeitung von Kalkstickstoff anfallenden Schlamm

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1938B0182549 DE694049C (de) 1938-03-26 1938-03-26 Verfahren zur Gewinnung eines gekoernten Duengemittels aus dem bei der Verarbeitung von Kalkstickstoff anfallenden Schlamm

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE694049C true DE694049C (de) 1940-07-24

Family

ID=7009362

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1938B0182549 Expired DE694049C (de) 1938-03-26 1938-03-26 Verfahren zur Gewinnung eines gekoernten Duengemittels aus dem bei der Verarbeitung von Kalkstickstoff anfallenden Schlamm

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE694049C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1015018B (de) * 1956-01-07 1957-09-05 Gewerk Victor Chem Werke Verfahren zur Herstellung granulierter Duengemittel

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1015018B (de) * 1956-01-07 1957-09-05 Gewerk Victor Chem Werke Verfahren zur Herstellung granulierter Duengemittel

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE694049C (de) Verfahren zur Gewinnung eines gekoernten Duengemittels aus dem bei der Verarbeitung von Kalkstickstoff anfallenden Schlamm
DE665693C (de) Verfahren zur Herstellung von gekoernten Kaliduengesalzen
DE668725C (de) Verfahren zur Koernung von Duengemitteln oder anderen Stoffen oder Stoffgemischen
DE2748220A1 (de) Verfahren zum granulieren von kalisalzen
DE19644613A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Düngemittels unter Verwendung von Gülle
DE204665C (de)
DE860496C (de) Verfahren zur Herstellung von granuliertem Superphosphat
DE641761C (de) Verfahren zur Herstellung von Phosphatduengemitteln in gleichmaessig gekoernter Form
DE514253C (de) Herstellung von gekoerntem Kalkstickstoff
US3607212A (en) A brown coal fertilizer product and process for preparing same
DE694548C (de) Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln
DE495188C (de) Verfahren zur Herstellung eines streufaehigen Duengemittels
DE597035C (de) Verfahren zur Herstellung von Humusduengemitteln
DE2517842C2 (de) Verfahren zur Behandlung von Abwasserschlamm
DE2501092A1 (de) Verfahren zur herstellung kalk- und mikronaehrstoffhaltiger gekoernter duengemittel
DE867999C (de) Verfahren zur Herstellung granulierter, humushaltiger Duengemittel
DE940707C (de) Verfahren zur Herstellung von Phosphatduengemitteln mit einem Gehalt an organischer Substanz
DE666576C (de) Verfahren zur Herstellung eines Phosphatduengemittels durch Neutralisation von sauren Aufschlussprodukten aus Gemischen von Rohphosphat und kohlenstoffhaltigen Materialien
DE909104C (de) Verfahren zur Herstellung von Stickstoff enthaltenden Kalkhumat-Duengemitteln
DE887949C (de) Verfahren zur Herstellung von granuliertem Superphosphat
DE165976C (de)
US1917680A (en) Process for the manufacture of a carbon dioxide manure
DE847451C (de) Verfahren zur Verhinderung des Zusammenbackens von Salzen oder Salzgemischen
DE611206C (de) Verfahren zur Beseitigung der Hygroskopizitaet von Mischungen aus Calciumnitrat und Kalkstickstoff
AT314567B (de) Verfahren zur Verwendung von Abwasserschlamm und Schlacke oder Asche zur Bildung eines Düngers