DE909104C - Verfahren zur Herstellung von Stickstoff enthaltenden Kalkhumat-Duengemitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Stickstoff enthaltenden Kalkhumat-Duengemitteln

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DE909104C
DE909104C DEW8249A DEW0008249A DE909104C DE 909104 C DE909104 C DE 909104C DE W8249 A DEW8249 A DE W8249A DE W0008249 A DEW0008249 A DE W0008249A DE 909104 C DE909104 C DE 909104C
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humus
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DEW8249A
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Dr Gerhard Wansart
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GERHARD WANSART DR
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GERHARD WANSART DR
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C3/00Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C7/00Fertilisers containing calcium or other cyanamides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Stickstoff enthaltenden Kalkhumat-Düngemitteln Dergünstige Einfluß des Kalkstickstoffs auf die Humusmehrung in landwirtschaftlichen Kulturböden wurde bereits in verschiedenen Abhandlungen beschrieben. Der Stickstoffgehalt sowie der Gehallt an reaktionsfähigem Kalk in diesem Düngemittel können sich demnach unter gewissen Voraussetzungen förderlich auf die Bildung echter Dauerhumus-formen (stabilisierte Humusformen) im Boden auswirken. Für den Vorgang der Dauerhumusbildung ist hierbei u. a. von Bedeutung, daß die ursprüngliche Form des Stickstoffs (Calciumcyanamid) durch mikrobielle Vorgänge im Boden eine Umwandlung in Ammoniak erfährt, während für die Bildung von wasserunlöslichen Humu skomplexverbindungen (Kalkhumaten bzw. Humus-Kadk-Ton-Komplexverb!in,dungen) als wesentlichster Form des Dauerhumus Voraussetzung ist, daß die Ab-, Um- und Aufbauprozesse der im Boden vorhandenen oder diesem zugeführten organischen Substanzen als Endprodukt biologisch-chemi,scher Prozesse zur Bildung von Braun- oder Grauhuminsäuren geführt haben. Günstige Reaktionsverhältnisse, wie solche auf sauren Böden durch eine Kalkzufuhr herbeigeführt werden, können diesen Humifizierungsvorgäng neben anderen maßgebenden Faktoren, bekanntlich in günstiger Weise beeinflussen.
  • Erst nach erfolgter Bildung ammoniakhailtiger Huminsäuren kann deren Bindung durch, das Calciumion aus geeigneter Kalkform, beispielsweise durch den. B.rannt- bzw. Löschkalkanteil des Kalkstickstoffs sowie durch bestimmte andere Stoffe, zu wasserunlöslichen, also stabilisierten Humasformen führen. Derartige Huinuskomplexverbindungen sind bekanntlich vermöge ihres physikochemischen Aufbaues als Sorptionspräger von hoher Austauschkapazität als die eigentlichen und maßgeblichen Träger der Bodenfruchtbarkeit anzusehen. Sie beeinflussen in günstiger Weise die gesamte Nährstoffdynamik einschließlich der Wasser-, Luft- und Wärmeverhältnisse im Boden und tragen damit wesentlich. zur Gesunderhaltung der Böden bei, so daß .auch die Voraussetzungen für eine erhöhte Anwendung und Wirksamkeit einer mineralischen Dän:gung gegeben sind. Als echte Bodenaufbaustoffe haben sie eine grundlegende Bedeutung für die Ausbildung des gesamten Bodencharakters, der Bodenform und .des Bodentyps.
  • Unter unseren Boden-, Klima- und Anbanverhältnissen kommt es aber erfahrungsgemäß nur selten zu der gewünschten Humusanreicherung, da vor allem in sehr tätigen Böden die Zersetzung der organischen Substanz meistens so rasch und restlos verläuft, daß diese oft schon nach wenigen Jahren abgebaut und verschwunden ist. Kommt es aber in unseren Wirtschaftsdüngern oder im Boden zur Bildung von Huminsäuren, so stellen diese unter landwirtschaftlich-praktischen Gesichtspunkten noch nicht die erstrebenswerte Endform (Dauerform) dar, da sie als Alkalihumate, glich den leichtlöslichen Düngesalzen, der Auswaschung unterliegen, falls nicht unter besonders günstigen Bedingungen eine Bindung an geeignete mehrwertige basische Mineralien erfolgt. Der beobachtete günstige Einfluß des Kalkstickstoffs auf die Humusmehrung im Boden kann daher nur unter bestimmten Voraussetzungen erwartet werden.
  • Es wurde gefunden, daß mit der Zugabe von wäßri@ger Huminsä,ure zum Kalkstickstoff, d. h. durch die Überführung des in diesem enthaltenem Branutkalkanteiles (23 bis 28°/o Calciumoxyd) in huminsauren Kalk bzw. in Humus-Kalk-Ton-Komplexverbindungen, nicht nur der zu düngende Boden in wertvollerWeise mit stabilisierten Humusformen angereichert werden kann, sondern auch durch -die Bestandteile- des Nährhumus (Humusv orstufen und Rotteprodiukte), die mit der Huminsäure in das Düngemittel gelangen und das Mikrobenleben im Boden wesentlich fördern, eine iasche-re Umwandlung des Calciumcyanamids in Ammoniak erfolgt. Die Zugabe von H.umin.säure zum Kalkstickstoff "wirkt sich demnach sowohl auf die bodenverbessernden. Eigenschaften dieses Düngemittels als auch auf die pflanzenver,.vertbare Stickstofforin in günstigster Weise aus.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden organische Substanzen fossiler und rezenter Bildung, z. B. Braunkohle, Hochmoortorf sowie die staubförmigen Abfallprodukte beider, vorteilhaft auch nicht abbauwürdiige Übergangsbil-dungsformen von Torf zu Braunkohle, die zwar den Torfcharakter verloren haben, für Feuerungszw@ecke einen zu geringen Heizwert besitzen, auf bekannte Weise durch alkalische Substanzen von fester, flüssiger oder gasförmiger Beschaffenheit, z. B. Alkal'ilauge, Wasserglas, Ammoniak u. dgl., in Gegenwart von Wasser, bei schwieriger Zersetzbarkeit nötigenfalls durch Erwärmung und Luftzufuhr sowie unter Druck, in offenen oder geschlossenen Behältern mittels eines Rührwerkes cd. dgl. zu Hum-insäuren bzw. Humaten oxydiert. Erfolgt die Autoxydation des Lignins zu Huminsäure ganz oder teilweise mit Ammoniak bzw. Ammoniakabgebenden Stoffen,. z. B. schwefelsaurem Ammoniak, Ammonnitrat, denen zur Freisetzung des Ammoniaks entsprechende Mengen Brann.t- oder Löschkalk zugegeben werden, dann wird dieser Arbeitsgang vorteilhaft in geschlossenen Behältern derart durchgeführt, daß das überschüssige, durch die Huminsäuren nicht als Kernstickstoff gebundene Ammoniak aus dem Aufschlußgut entfernt und in Form von Ammoniakwasser gelöst oder als schwefelsaures Ammoniak aufbereitet wird und erneut Verwendung findet. Gröbere Teile der organischen Substanzen, die sich störend und hemmend auf ,den Gang des Verfahrens auswirken;, lassen sich mittels einer Siebplatte, die über dem Rührwerk angebracht wird, von den gewonnenen Huminsäuren bzw. den wasserlöslichen Humaten absondern.
  • Das Wesen der Erfindung besteht nun darin, daß in einem kontinuierlichen Arbeitsgang, analog dem Kalklöschen, die aufbereiteten flüssigen Huminsäure-n bzw. die wasserlöslichen Humate mit Kalkstickstoff oder Kalkstickstoff enthaltenden Materialien in einer Mischvorrichtung (Zwangsmischer od. dgl.) , zusammengebracht, gründlich durchgemischt und zur weiteren Umsetzung dann einem Silo zugeführt werden. Die Menge der zugeführten Flüssigkeit (wäßrige Huminsäure) wird auf den Gehalt des Kalkstickstoffs an Branntkalk, d. h. auf dessen basische Bestandteile Ca0 -f- MgO, in gleicher Weise wie beim Kalklöschen jeweils abbgestimmt. Die bei diesem Verfahren frei werdende Wärme begünstigt das Zustandekommen, die restlose Umsetzung und durch den Kalküberschuß auch die Beständigkeit der stabilisierten Humusformen, die nach beendeter Reaktion ohne weitere bzw. zusätzliche Aufbereitung in einem wasserunlösliche Humusleomplexverbiindungen enthaltenden trockenen und streufähigen, Stickstoff enthaltenden Kall:huniat-Düngemittel vorliegen.
  • Es wurde des weiteren festgestellt, daß sich auf den leichteren, Ton und Lehm ermangelnden Bodenarten H.umu.skomplexverbindungen, in welche die Komponente Ton mit eingebaut ist (Humus-Kalk-Ton-Komplexverbindungen), im Hinblick auf .die Bodenfruchtbarkeit bzw. Ertragsfähigkeit besanders :günstig auswirken. Auch mit Zugaben sonstiger zwei- und mehrwertigger bindungsfähiger Basen sowie mit bestimmten Verbindungen wurden die genannten günstigen Auswirkungen erzielt.
  • Gemäß der Erfindung können die Huminsäuren bzw. die wasserlöslichen Humate neben Kalkstickstoff oder Kalkstickstoff enthaltenden Materialien weitere Zuschläge sonstiger bindlungsfähiger Zwei-und mehrwertiger Basen (Al, Mg, Fe, Mn u. a) in Form verschiedener Z'erbindungen, auch als Ton, Dolomit, Mergel, Silikate, Gips, sowie in Form von technischen Abfallprodukten, als Kalk- oder Flugasche, Hochofenschlacke. Briktettasche od. dgl., und ferner noch fehlende Spurenelemente zugesetzt erhalten, wobei der im Überschuß vorhandene Kalkstickstoff und, demgemäß auch die Flüssigkeit (Huminsäure) derart bemessen werden, daß durch die beim Vorgang des Kalklöschens auftretende Reaktionswärme ein trockenes .und streufähiges, insbesondere Humus-Kalk-Ton-Komplexverbindungen enthaltendes stickstoffhaltiges Kalkhumat-Düngemittel gewonnen wird.
  • Die erfindungsgemäßen Stickstoff enthaltenden Ka@lkhiuinat-Düngem[ittel, dliedadurch ausgezeichnet sind, daß sie neben Stickstoff die beiden Bodenverbesserungsmittel (Fruchtbarkoitskomponenten) Kalk und Humus in wasserunlösllicher fester Bindung enthalten, können durch einfache Mischungen mnit allen gebräuchlichen kalkverträglichen Dün'gemitteln, und zwar in beliebigen Gehaltsstufen, angereiehert werden. Ausführungsbeispiele i. In einem Zwangsmischer werden ioo kg eines 23% Calciumoxyd enthaltenden. Kalkstickstoffs mit io 1 eriner aus Hochmoortorf in beschriebener Weise aufbereiteten Huminsäure kontinuierlich, d.li. in kleineren Mengen, derart zusammengebracht, daß neben den ausgefällten Humuskomplexverb.indungeii (Kalkh,umaten) ein, geringer Überschuß an Calciramoxyd verbleibt. Beii dieser Arbeitsweise werden durch die auftretende Reaktionswärme Temperaturen zwischen 40 und 6o° erhalten, wobei der Wassergehalt des Aufschlußgutes weitgehend verdampft und ein trockenes und streufähiges, ilumu-skomplexverbindungen aufweisendes, Stickstoff enthaltendes Kalkhtimat-Düngemittel gewonnen wird.
  • 2. In einer Löschkal.kanlage werden ioo kg eines 25% Calciumoxyd enthaltenden Kalkstickstoffs mit 5 kg Ton (Montmoriilonit) gemischt, worauf 121 einer aus gemahlener Braunkohle in beschriebener Weise aufbereiteten Huminsäure kontinuierlich, d.' h. in kleineren Mengen, derart mit diesem Mischprodukt zusammengebracht werden, da.ß neben den ausgefällten Humuskomplexverbiii@diungen ein geringer Überschuß an Calciumoxyd oder Ton b-zw. von beiden verbleibt. Boi dieser Arbeitsweise werden durch die auftretende Reaktionswärme Temperaturen zwischen q.o und 6o° erhalten, wobei der Wassergehalt weitgehend verdampft und ein trockenes und streufähiges, Humuskomplexverbindungen aufweisendes, Stickstoff enthaltendes Kalkhumat-Düngemittel gewonnen wird.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Stickstoff enthaltenden Kalkhumat-Düngemitteln aus organischen Stoffen fossiler und rezenter Bildung, wie Braunkohle, Hochmoortorf u. dgl., die auf bekannte Weise durch alkalische Substanzen von fester, flüssiger oder gasförmiger Beschaffenheit, wie Laugen, Wasserglas, Ammoniak bzw. Mischungen aus diesen, in Gegenwart von Wasser, nötigenfalls durch Erwärmung und Luftzufuhr sowie unter Druck, in offenen oder geschlossenen Behältern mittels eines Rührwerkes od. dgl. zu Hum.insäure oxydiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die so gewonnenen: Huminsäuren bzw. die wasserlöslichen Humate im flüssigen Zustand und in einem kontinuierlichen Arbeitsgang mit Kalkstickstoff oder Kalkstickstoff enthaltenden Materialien in einer Mischvorrichtung z. B. Zwangsmischer, mengenmäßig derart zusammengebracht werden, daß neben den ausgefällten Iiumuskomp.lexverbindungen ein Über.schuß an C,alciumoxyd verbleibt, d r durch dien Wassergehailt der Masse zu Calci.umliydroxyd umgesetzt wird, wobei durch die Reaktionswärme (Kalklöschen) trockene und streufällige, wasserunlösliche. Humuskomplexverbindungen aufweisende, Stickstoff enthaltende K.alkhumat-Düngemittel gewonnen werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Huminsäuren bzw. die wasserlöslichen Humate neben Kalkstickstoff oder Kalkstickstoff enthaltenden -!Materialien weitere Zuschläge, sonstiger bindungsfähiger zwei- und mehrwertiger Basen, wie Al, Mg, Fe, Mn u. a., in Form verschiedener Verbindungen, ,insbesondere als Ton, Dolomit, Mergel, Silikate, Gips, sowie in Form von technischen Abfallprodukten, wie Kalk- und Flugasche, Hochofenschlacke, Brikettasche od. dgl., und ferner noch fehlende Spurenelemente zugesetzt erhalten, wobei der im Überschuß vorhandene Branntkalk b.zw. Kalkstickstoff .und demgemäß auch der Wassergehalt der Huminsäuren derart bemessen werden, daß durch drie auftretende Reaktionswärme trockene und streufähige, insbesondere Humus-Kalk-Ton-Komplexverbindungen aufweisende, Stickstoff enthaltende Kalkhumat-Düngemittel gewonnen werden.
DEW8249A 1951-10-19 1951-10-19 Verfahren zur Herstellung von Stickstoff enthaltenden Kalkhumat-Duengemitteln Expired DE909104C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1006871B (de) * 1954-11-19 1957-04-25 Viktor Ziegler Aus Kalk-Ton-Humuskomplex-Verbindungen bestehendes Bodenverbesserungsmittel
DE1021867B (de) * 1955-11-04 1958-01-02 Dr Hans Poschenrieder Verfahren zur Herstellung von als Duenge- und Bodenverbesserungsmittel geeigneten Torfaufschliessungsprodukten aus Rohtorf

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1006871B (de) * 1954-11-19 1957-04-25 Viktor Ziegler Aus Kalk-Ton-Humuskomplex-Verbindungen bestehendes Bodenverbesserungsmittel
DE1021867B (de) * 1955-11-04 1958-01-02 Dr Hans Poschenrieder Verfahren zur Herstellung von als Duenge- und Bodenverbesserungsmittel geeigneten Torfaufschliessungsprodukten aus Rohtorf

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