DE165228C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C05F—ORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
- C05F11/00—Other organic fertilisers
- C05F11/02—Other organic fertilisers from peat, brown coal, and similar vegetable deposits
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Fertilizers (AREA)
Description
i&ti\cfy<y\i cfal'&ntainIb,
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es ist festgestellt worden, daß, wenn man humose Stoffe mit Alkali behandelt, die
Masse auf Haufen schichtet und feststampft, eine Art Fermentation hervorgerufen wird,
die einerseits mit starker Wärmeentwicklung, andererseits mit lebhaften Umsetzungsvorgängen
verbunden ist. Durch das Aufeinanderschichten der Masse in Haufen wird Druck und Wärme erzeugt, wodurch derartige
Umsetzungen stattfinden, daß nicht nur die Humussäuren, sondern auch das sonst in verdünnten Alkalien unlösliche Ulmin und
Humin löslich werden. Es ist weiter festgestellt worden, daß hierbei ein Düngemittel
entsteht, das außerordentlich günstige pflanzenphysiologische Wirkungen aufweist. Durch
die infolge der Fermentation erzeugten Umsetzungen werden nämlich alle Nährbestandteile,
insbesondere der im Moor reichlich, aber in schwer zugänglicher Form enthaltene Stickstoff für die Pflanzen verfügbar. Bei
dieser Fermentation bedeckt sich der Haufen außen über und über mit einer üppigen
Vegetation eines Schimmelpilzes. Im Innern zeigt er nach einiger Zeit eine durchaus
homogene vermoderte Beschaffenheit und hat einen intensiven Geruch nach frischer, feuchter
Walderde. Wenn Torf oder Moor, das aber nicht alkalisch gemacht ist, mit beliebigem
Feuchtigkeitsgehalt ebenso behandelt (in Haufen gebracht und Druck ausgesetzt) wird,
so wird nie Erwärmung, Fermentation, Vermoderung und Schimmelbildung eintreten.
Die nach dem beschriebenen Verfahren erhaltene Masse ist ohne weiteres als vorzügliches Düngemittel verwendbar. Dem Düngemittel können jedoch auch noch andere Düngesalze einverleibt werden, namentlich Kieselsäure bezw. Phosphorsäure und deren Salze. Es entsteht dann ein Düngemittel, welches die Kieselsäure und Phosphorsäure bezw. Silikate und Phosphate in einer solchen Form enthält, daß diese Salze von dem Pflanzenkörper außerordentlich leicht aufgenommen werden, weil die durch das Alkali löslich gemachte Humussäure unter Einwirkung der Fermentation in noch höherem Maße imstande ist, diese Säuren bezw. Salze assimilierbar zu machen, als wenn die humussauren Alkalien ohne Fermentation zur Wirkung kommen.
Die nach dem beschriebenen Verfahren erhaltene Masse ist ohne weiteres als vorzügliches Düngemittel verwendbar. Dem Düngemittel können jedoch auch noch andere Düngesalze einverleibt werden, namentlich Kieselsäure bezw. Phosphorsäure und deren Salze. Es entsteht dann ein Düngemittel, welches die Kieselsäure und Phosphorsäure bezw. Silikate und Phosphate in einer solchen Form enthält, daß diese Salze von dem Pflanzenkörper außerordentlich leicht aufgenommen werden, weil die durch das Alkali löslich gemachte Humussäure unter Einwirkung der Fermentation in noch höherem Maße imstande ist, diese Säuren bezw. Salze assimilierbar zu machen, als wenn die humussauren Alkalien ohne Fermentation zur Wirkung kommen.
Die Ausführung des Verfahrens geschieht folgendermaßen:
Stark humose Stoffe, wie Torf, Moor, Braunkohle usw., werden in zerkleinertem
feuchten Zustande mit einer kalten oder heißen Lösung von kohlensauren oder kaustischen
Alkalien bezw. Ammoniak unter Beimengung von gepulverten Silikaten bezw.·
Phosphaten gemischt oder durcheinander geknetet. Die so erhaltene Masse wird in Haufen geschichtet, festgestampft und nun
einer Art Fermentation unterworfen. Hat die sich hierbei entwickelnde Wärme (etwa 400)
ihr Maximum erreicht, so wird der Haufen auseinander genommen, die Masse getrocknet
und gepulvert. Eventuell können die Haufen auch mehrmals umgesetzt und mehrmals »fermentiert« werden. Durch diese Behandlung
treten jene günstigen Umsetzungsvorgänge ein, die oben beschrieben wurden.
Es soll hier betont werden, daß sich zu
dieser Behandlung in erster Linie stark hu-■ mose Stoffe eignen und diese mit Alkalien
behandelt werden müssen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
An Stelle der Alkalien können auch sekundäre phosphorsaure Alkalien, namentlich
Dinatriumphosphat, Verwendung finden, da diese auch imstande sind, die humosen Stoffe
zur Auflösung zu bringen und den Alkalien
ίο gegenüber den Vorzug aufweisen, daß sie die
ganze oder einen Teil der Phosphorsäure dem Düngemittel an sich zuführen.
Es ist zwar ein Verfahren bekannt, nach dem Torf mit 'Kalk und Magnesia gemischt
und hierzu Fäkalien, Blut oder dergl. gegeben wird, um eine ammoniakalische, faulige Gärung
hervorzurufen. Dieses Verfahren hat mit dem vorliegenden nichts gemeinsam, da bei
dem vorliegenden Verfahren organische, stickstoffhaltige Produkte, die eine ammoniakalische
Gärung hervorbringen, nicht zugefügt werden. Infolgedessen tritt auch bei vorliegendem
Verfahren eine ammoniakalische Gärung nicht ein, sondern eine bis jetzt unbekannte
Fermentation. Durch diese Fermentation wird ein zu Düngezwecken außerordentlich geeignetes Produkt erhalten, das
nur in leichte Gärung" übergegangen ist und keine fauligen Gase, sondern nur einen Geruch
-nach frischer Walderde entwickelt.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:I. Verfahren zum Löslichmachen hu-moser Stoffe, dadurch gekennzeichnet, daß die humosen Stoffe ohne Zusatz organischer stickstoffhaltiger Substanzen mit kaustischen oder kohlensauren Alkalien im feuchten Zustande behandelt, die Masse in Haufen geschichtet, eventuell gepreßt oder mehrmals umgesetzt und so lange gelagert wird, bis durch die eingetretene, mit Temperaturerhöhung verbundene Fermentation eine durchgreif endeVermoderung oder Zersetzung erfolgt ist, worauf die Haufen auseinander genommen und die Stoffe eventuell getrocknet und gemahlen werden.
- 2. Verfahren zur Herstellung eines leicht assimilierbaren Düngemittels nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß .man die mit Alkalien versetzten humosen Stoffe ohne Zusatz organischer Stickstoffhaltiger Substanzen mit Silikaten oder Phosphaten oder Mischungen derselben in feuchtem Zustande gründlich durchmischt, die erhaltene Masse in Haufen schichtet und diese so lange lagern läßt, bis eine mit Temperaturerhöhung verbundene Fermentation eingetreten ist und einige Zeit gewirkt hat, worauf die Haufen auseinander genommen und die Masse eventuell getrocknet und gemahlen wird.
- 3. Das Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dahin abgeändert, daß man an Stelle der zur Lösung der Humusstoffe angewendeten Alkalien sekundäre phosphorsaure Alkalien, namentlich Dinatriumphosphat verwendet und im übrigen nach dem Verfahren der Ansprüche 1 und 2 verfährt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT26803D AT26803B (de) | 1904-02-11 | 1905-11-18 | Verfahren zum Löslichmachen humoser Stoffe. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE165228C true DE165228C (de) |
Family
ID=430752
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1904165228D Expired - Lifetime DE165228C (de) | 1904-02-11 | 1904-02-11 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE165228C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE749795C (de) * | 1938-01-23 | 1944-12-05 | Carola Schneider Geb Lieber | Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln aus humifizierten Abwasserklaerschlaemmen oder aehnlichen schlammartigen Massen |
DE1024100B (de) * | 1954-06-09 | 1958-02-13 | Soc D Prod Chim Et Engrais D A | Verfahren zur Herstellung von Humusduengemitteln aus organische Stoffe enthaltenden Abfall-Laugen |
DE1045428B (de) * | 1955-02-24 | 1958-12-04 | Soc D Prod Chim Et Engrais D A | Verfahren zur Herstellung von Humusduengemitteln |
-
1904
- 1904-02-11 DE DE1904165228D patent/DE165228C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE749795C (de) * | 1938-01-23 | 1944-12-05 | Carola Schneider Geb Lieber | Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln aus humifizierten Abwasserklaerschlaemmen oder aehnlichen schlammartigen Massen |
DE1024100B (de) * | 1954-06-09 | 1958-02-13 | Soc D Prod Chim Et Engrais D A | Verfahren zur Herstellung von Humusduengemitteln aus organische Stoffe enthaltenden Abfall-Laugen |
DE1045428B (de) * | 1955-02-24 | 1958-12-04 | Soc D Prod Chim Et Engrais D A | Verfahren zur Herstellung von Humusduengemitteln |
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