DE507320C - Herstellung von kernnaehrstoffhaltigen, organischen Duengemitteln aus rezenten und fossilen Pflanzenkoerpern - Google Patents

Herstellung von kernnaehrstoffhaltigen, organischen Duengemitteln aus rezenten und fossilen Pflanzenkoerpern

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DE507320C
DE507320C DEE38611D DEE0038611D DE507320C DE 507320 C DE507320 C DE 507320C DE E38611 D DEE38611 D DE E38611D DE E0038611 D DEE0038611 D DE E0038611D DE 507320 C DE507320 C DE 507320C
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DE
Germany
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nutrient
recent
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organic fertilizers
plant bodies
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DEE38611D
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English (en)
Inventor
Dipl-Ing Carl Ehrenberg
Dr Hugo Heimann
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BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE AG
Original Assignee
BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C3/00Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F11/00Other organic fertilisers

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Herstellung von kernnährstoffhaltigen, organischen Düngemitteln aus rezenten und fossilen Pflanzenkörpern Physiologische Versuche haben einwandfrei ergeben, daß sich dieFruchtbarkeit desAckerbodens durch anorganische Düngesalze allein nicht aufrechterhalten läßt. Dem Boden müssen auch humusbildende, organische Massen zugeführt werden. Eine regelmäßig verabfolgte Düngung mit kernnährstoffreichem Humus erzeugt und verleiht dem Acker das, was der Landwirt als alte Kraft bezeichnet. Bei starker Inanspruchnahme des Ackers, bei mangelndem Ersatz von organischen Dungmassen geht diese alte Kraft -zwar nicht plötzlich, aber irn Laufe der Zeit doch verloren, was bei einem großen Teil des europäischen Kulturbodens bereits eingetreten ist. Ist sie aber verloren, so ist es ausgeschlossen, sie lediglich durch Anwendung von anorganischen Düngesalzen wieder zu erreichen. Die Gefahr für die Ländwirtschaft aller Kulturstaaten besteht in der Erschöpfung der organischen Bodensubstanz bzw. in dem mit der Zeit fortschreitenden Mißverhältnis zwischen Mineralboden und Verringerung des organischen Düngers. Nährstoffhaltiger Humus muß in allen fruchtharen Böden in ausreichenden Mengen vorhanden sein. Er entsteht in der Natur durch Umwandlung frischer Pflanzen bzw. durch Zerrottung von Stalldünger, und er bietet den Pflanzen nicht nur Kernnährstoffe, wie Stickstoff, Kali usw., sondern ist auch eine ständig fließende Kohlensäurequelle, aus welcher den Pflanzen große Mengen assimilierbarer CO" direkt zufließen. Das Kohlendioxyd entstammt hier biologischer Atmungs- und Zersetzungstätigkeit, welche ohne organische Bodensubstanz nicht möglich ist. Da nun zur Aufrechterhaltung und zur Wiederinkraftsetzung unserer Kulturböden die zur Verfügung stehenden Mengen an Stalldünger nicht ausreichen, so ist es angebracht, die in gewaltigen Massen vorkommenden fossilen Pflanzen, wie Steinkohle, Braunkohle, Kohlehumus, Torf usw., in kernnährstoffhaltigen Humus umzuwandeln und an Kernnährstoffen reicher zu gestalten als den aus Stalldünger entstandenen Humus.
  • Es ist bereits ein Verfahren bekannt, w elches lediglich die Aufschließung von Torf, Braunkohle u. dgl., aber nicht eine chemische Angliederung von Kernnährstoffen zum Gegenstand hat. Nach dem Verfahren werden die fossilen Pflanzen zunächst schwach alkalisch gemacht, um eine Ammonisation der in der angewandten Substanz vorhandenen organischenN-Verbindungen einzuleiten. Die Masse wird dann mit übermlangansaurem Kali, etwa in Lösung- i ': ioöo, mit Zusatz geringer Mengen von Wasserstoffsuperoxyd übergossen und gemischt. Auf diese Weise wird die Masse mit Sauerstoff behandelt, der lediglich aus zugesetzten sauerstoffhaltigen Verbindungen in Wechselwirkung mit der organischen Substanz entsteht. Schließlich werden nach Beendigung der Sauerstoffentwicklung die Massen mit Kulturen von ammoniakbindenden Mikroorganismen begossen.
  • Sodann ist ein Verfahren zur Herstellung eines Düngemittels aus naßverkohltem Torf bekannt. Der Rohtorf wird hier besonders vorbereitet, indem Torfschlamm ohne Zusatz unter hohem Druck durch röhrenartige Apparate hindurchgepreßt wird, in welchen der Torf gleichzeitig für einige Zeit auf eine Temperatur zwischen ioo° bis i8o° erhitzt wird, ohne daß der Schlamm zum Sieden kommt. Der durch Filtration von naßverkohlternTorfschlamm in der Filterpresse o.dgl. erhaltene Preßkuchen dient in natürlichem Zustande oder gegebenenfalls nach weiterem Trocknen als Ausgangsmaterial für das Verfahren. Auf diese naßverkohlten Preßkuchen läßt man ammoniakhaltige Gase unter normalen Verhältnissen einwirken und das Reaktionsprodukt bildet das Düngemittel.
  • Zur Stickstoffanreicherung der Torfdünger wird ferner vorgeschlagen, rohes Gaswasser von Rohtorf aufsaugen zu lassen. Der so erhaltene Stickstoffdünger soll im Preise billiger einstehen als Mischtorf mit gleichem Gehalt an Ammoniumsulfat.
  • Bei allen bisher bekannten Verfahren findet nur eine schwache Anreicherung von Torf oder Braunkohle mit Ammoniak oder anderen Kernnährstoffen statt. Die Menge des chemisch gebundenen Ammoniaks ist immer nur äquivalent der Menge der in den angewandten fossilen Pflanzen vorhandenen freien organischen Säuren. Selbst der beste Kohlehumus oder Kasseler Braun ist nur in der Lage, 6°J, Stickstoff in Ammoniakform zu binden. Gegenstand des vorliegenden Verfahrens ist die Bindung von Ammoniak bzw. anderen Kernnährstoffen, an fossile und rezente Pflanzen unter gleichzeitiger Druckoxydation des Pflanzenmaterials zu organischen Säuren. Bei dem Verfahren wird der billige atmosphärische Sauerstoff auf ein Gemisch von Pflanzenkörper n- und Ammoniak in bekannter Weise in Autoklav en gedrückt. Bei einem Druck von etwa 5o Atm. und bei einer Temperatur von etwa 200° bis 25o° wirken gleichzeitig der Sauerstoff und das Ammoniak auf die organische Substanz ein, wodurch das stickstoffreiche Düngemittel entsteht. Auf diese Weise werden größere Mengen von Ammoniak, wie sie z. B. synthetisch gewonnen werden oder bei der Destillation von Kohlen oder anderen fossilen Pflanzen anfallen, zu organischen Düngemitteln gebunden, so daß die teure und schädliche Schwefelsäure, an die bisher das NH3 zu schwefelsauremAmmoniak angegliedert wurde, ausgeschaltet wird. Man ist also in der Lage, organischen Stickstoffdünger in unbegrenzten Mengen zu beschaffen, welcher keine dem Boden und den für die Gare des Bodens erforderlichen Lebewesen schädlichen Bestandteile führt und welcher infolge seines hohen Gehaltes an Sauerstoff eine ständig fließende CO=-Ouelle für die assimilierenden Pflanzen in erhöhtem Maße ist. Bei Braunkohle und Steinkohle ist es vorteilhaft, wenn noch Wasser zugesetzt wird, damit die chemische Angliederung von Sauerstoff nicht in Verbrennung zu Kohlensäure ausartet.

Claims (1)

  1. PATRNTANSPRUCIi: Verfahren zur Herstellung von kernnährstoffreichen organischen Düngemitteln, dadurch gekennzeichnet, daß rezente und fossile Pflanzenkörper in Gegenwart von Ammoniak oder anderen Kernnährstoffen und sauerstoffhaltigen Gasen in bekannter Weise einer Druckoxydation in Autoklaven unterzogen werden.
DEE38611D 1929-01-15 1929-01-15 Herstellung von kernnaehrstoffhaltigen, organischen Duengemitteln aus rezenten und fossilen Pflanzenkoerpern Expired DE507320C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE742226C (de) * 1940-05-19 1943-12-08 Kalk Chemische Fabrik Gmbh Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Futtermitteln
DE102009051885A1 (de) 2009-11-04 2011-05-05 Blue Globe Energy Gmbh Organo-mineralisches Düngemittel und Verfahren zu dessen Herstellung

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DE742226C (de) * 1940-05-19 1943-12-08 Kalk Chemische Fabrik Gmbh Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Futtermitteln
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