DE435534C - Herstellung eines Bodenkulturmittels - Google Patents

Herstellung eines Bodenkulturmittels

Info

Publication number
DE435534C
DE435534C DER55471D DER0055471D DE435534C DE 435534 C DE435534 C DE 435534C DE R55471 D DER55471 D DE R55471D DE R0055471 D DER0055471 D DE R0055471D DE 435534 C DE435534 C DE 435534C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
oxygen
culture medium
production
ammonia
soil
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DER55471D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
PAUL RIPPERT DR
Original Assignee
PAUL RIPPERT DR
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by PAUL RIPPERT DR filed Critical PAUL RIPPERT DR
Priority to DER55471D priority Critical patent/DE435534C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE435534C publication Critical patent/DE435534C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F11/00Other organic fertilisers
    • C05F11/02Other organic fertilisers from peat, brown coal, and similar vegetable deposits

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Soil Conditioners And Soil-Stabilizing Materials (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Herstellung eines Bodenkulturmittels. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Aufschließung von Torf, Braunkohle o. dgl. Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht i. in dem Versetzen des Ausgangsstoffes, wie Torf o. dgl., mit geringen Mengen Alkalien, 2. mit anschließender Behandlung mit Sauerstoff, insbesondere mit naszierendem Sauerstoff, der aus zugesetzten sauerstoffhaltigen Verbindungen in Wechselwirkung mit der organischen Substanz entsteht, und 3. in Behandlung mit aus Ammoniak eiweißbildenden aeroben Hefen nach Beendigung der Sauer-,ztoffentwicklung.
  • Die organischen Stoffe, wie Torf, Braunkohle o. dgl., sind im Boden sehr schwer zersetzlich; ihre Aufschließung dauert lange und ist meist mit Verlusten verknüpft.
  • Gemäß der Erfindung wird ein besserer und schnellerer Aufschluß dieser an sich wertvollen düngenden Stoffe herbeigeführt und gleichzeitig eine Anreicherung des Bodens an wichtigen Mikroorganismen erreicht.
  • Torf, Braunkohle o. dgl. werden schwach alkalisch gemacht, um eine Ammonisation der organischen Stickstoffverbindungen einzuleiten. Die Zersetzung der organischen Stickstoffsubstanz wird dann wesentlich dadurch gefördert, daß die Masse mit Sauerstoff behandelt wird, insbesondere mit naszierendem Sauerstoff, der aus sauerstoffabgebenden Mitteln gewonnen werden kann, wie z. B. überniangansaurem Kali, etwa in Lösung von 1 : 1000 mit Zusatz geringer Mengen von Wasserstoffsuperoxyd. Mit einer solchen Lösung wird die Masse durchfeuchtet. und der entstehende naszierende Sauerstoff wirkt energisch auf das organische Molekül ein und verhindert gleichzeitig, daß :eine Entbindung des freien Stickstoffs auf chemischem oder biologischem Wege stattfindet. Die organische Substanz zermorscht unter der Sauerstoffeinwirkung sehr schnell, bei Torf auf kaltem Wege schon in einigen Stunden. Bei schwerer zersetzlichen organischen Stoffen muß eine wiederholte Begießung mit den Lösungen der sauerstoffbildenden Stoffe stattfinden.
  • Zur Bindung des frei werdenden Ammoniaks werden nach Beendigung der Sauerstoffentwicklung die Massen mit Kulturen von ammoniakbindenden Mikroorganismen begossen, die durch ihre Tätigkeit eine weitere Lösung der organischen Substanz herbeiführen. '-Nach einigen Tagen der Entwicklung der Mikroorganismen ist kein Ammoniakgeruch in den zersetzten Massen mehr bemerkbar. Als für das Verfahren geeignete Mikroorganismen haben sich die Torulahefen erwiesen, die das Ammoniak in Eiweiß verwandeln. Diese Torulahefen sind aerobe Organismen und rufen keine weingeistige Gärung hervor, im Gegensatz zu den gewöhnlichen Bier- und Weinhefen, die anaerob sind und Alkohol bilden. Die Tätigkeit der für das vorliegende Verfahren benutzten Mikroorganismen, wie z. B. der Torulahefen, erstreckt sich einmal auf die Bindung und damit Erhaltung des frei werdenden Ammoniaks und anderseits auf die weitere Zersetzung des organischen Stoffes. Die bei dem Verfahren verwendeten Mikroorganismen entwickeln sich , nachdem das Erzeugnis in den Boden gebracht worden ist, in diesem weiter und zersetzen im Boden einmal die organischen Bestandteile des Erzeugnisses nach dem Verfahren, dann aber auch sonstige organische, im Boden vorhandene Bestandteile, beispielsweise Stalldünger, immer unter erheblicher Schonung des Ammoniaks. Durch die Tätigkeit dieser Hefen im Boden, die gewissermaßen einen ihnen sehr zusagenden Nährboden mitbringen, wird eine bessere Lockerung der Ackerkrume und eine vorzügliche Bodengare erzeugt.
  • Es ist bekannt, Torf zu trocknen, mit Reißwölfen zu zerreißen, mit Rohphosphat zu versetzen, dann mit Pottaschelösung, der Melasse zugesetzt ist, zu durchtränken und mit alter Komposterde, aus Stalldünger, Jauche und guter Gartenerde hergestellt, zu vermischen. Solche Mischungen wurden in. Haufen gesetzt, wiederholt umgeschaufelt und von Zeit zu Zeit mit flüssigen Fäkalien begossen.
  • Man hat ferner schon vorgeschlagen,Bierhefe mit Harnstoff, etwa =;#, des Hefegewichts an Soda, kleinen Mengen Kaliumphosphat und Urin zu vermischen und diese Kulturflüssigkeit bei ;o' ihrer Entwicklung zu überlassen. Mit dieser Kulturflüssigkeit wurden Fäkalien und Schlachthausabfälle o. dgl. behandelt, denen man Chemikalien der verschiedensten Art zugesetzt hatte. Von diesem Verfahren unterscheidet sich das vorliegende u. a. grundsätzlich dadurch, daß aerobe ammoniakbindende Hefen, vorzugsweise die Torulahefen, benutzt werden. Es soll nach dem vorliegenden Verfahren nicht eine Hefe, wie die Bierhefe (Saccharomycesarten), zur Herstellung eines Hefendüngers benutzt «>erden, sondern es sollen Torulahefen zur Aufschließung der spnst schwer zersetzlichen organischen Ausgangsstoffe unter Bindung von Ammoniak verwandt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Herstellung eines Bodenkulturmittels, dadurch gekennzeichnet, daß Torf, Braunkohle o. dgl. mit geringen Mengen von Alkalien versetzt, hierauf mit Sauerstoff, insbesondere mit naszierendem Sauerstoff, der aus zugesetzten sauerstoffhaltigen Verbindungen in Wechselwirkung mit der organischen Substanz entsteht, behandelt und nach beendeter Sauerstoffentwicklung mit Kulturen, aerober, aus Ammoniak eiweißbildender Hefen vermischt werden.
DER55471D 1922-03-30 1922-03-30 Herstellung eines Bodenkulturmittels Expired DE435534C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DER55471D DE435534C (de) 1922-03-30 1922-03-30 Herstellung eines Bodenkulturmittels

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DER55471D DE435534C (de) 1922-03-30 1922-03-30 Herstellung eines Bodenkulturmittels

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE435534C true DE435534C (de) 1926-11-25

Family

ID=7409979

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DER55471D Expired DE435534C (de) 1922-03-30 1922-03-30 Herstellung eines Bodenkulturmittels

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE435534C (de)

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE923791C (de) * 1951-04-12 1955-02-21 Henri Coanda Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungsmitteln
DE1008758B (de) * 1951-11-08 1957-05-23 Applic Biolog Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln unter Verwendung von Algen und Moosen
DE1029839B (de) * 1953-05-07 1958-05-14 Tosaku Yoshioka Mittel zur Verbesserung und Regelung der Duengerwirkung auf landwirtschaftlichen Kulturboeden
DE1151005B (de) * 1958-12-10 1963-07-04 Heinrich Metz Verfahren zur Herstellung von Humusduengemitteln und Bodenverbesserungsmitteln od. dgl. durch Kompostierung von Abfallstoffen

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE923791C (de) * 1951-04-12 1955-02-21 Henri Coanda Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungsmitteln
DE1008758B (de) * 1951-11-08 1957-05-23 Applic Biolog Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln unter Verwendung von Algen und Moosen
DE1029839B (de) * 1953-05-07 1958-05-14 Tosaku Yoshioka Mittel zur Verbesserung und Regelung der Duengerwirkung auf landwirtschaftlichen Kulturboeden
DE1151005B (de) * 1958-12-10 1963-07-04 Heinrich Metz Verfahren zur Herstellung von Humusduengemitteln und Bodenverbesserungsmitteln od. dgl. durch Kompostierung von Abfallstoffen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
Lueken et al. The influence of nitrogen on the decomposition of crop residues in the soil
EP2619157B1 (de) Verfahren zur herstellung einer düngemittelvorstufe sowie eines düngemittels
DE3139756C1 (de) Kompostierungszusammensetzung und ihre Verwendung zur Herstellung von Kompost
WO2016116099A2 (de) Bodenhilfsstoffe sowie verfahren zu deren herstellung sowie deren verwendung
DE2949122C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines natürlichen Düngemittels
DE435534C (de) Herstellung eines Bodenkulturmittels
AT108899B (de) Verfahren zur Herstellung eines Bodenkulturmittels.
EP0101784B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines natürlichen Humusbildners und Düngers
DE500999C (de) Verfahren zur Herstellung einer Impferde fuer Duengezwecke
DE102015100645A1 (de) Herstellung eines rieselfähigen Bodenhilfsstoffes auf der Basis von flüssiger Humin- und Fulvosäuren, sowie fester anorganischer und organischer Substanz für den Einsatz als Boden- und Wasserhilfsstoff zur positiven Beeinflussung des Boden-Wasser-Pflanzen-Nährstoff-Haushaltes
DE19880157B4 (de) Verfahren zur Vorbereitung einer Mikroorganismenmischung zur Bindung von atmosphärischem Stickstoff, zur Erhöhung der Löslichkeit von Phosphorverbindungen und zur Zersetzung von Lebensmittelölsediment und die genannte Mischung
DE111247C (de)
DE740335C (de) Verfahren zur Herstellung eines Duengemittels
DE439390C (de) Herstellung von Duengemitteln
DE2845684C2 (de) Kompostierzusatzmittel für einen, aus überwiegend organischen Bestandteilen bestehenden Abfall und Verwendung des Mittels zur Herstellung eines Kompostes
DE2850624A1 (de) Verfahren zur herstellung eines aufsaugenden oelbindemittels
Rashid et al. The influence of glucose and other sources of carbon on nitrate reduction rates in two temperate forest soils
DE507320C (de) Herstellung von kernnaehrstoffhaltigen, organischen Duengemitteln aus rezenten und fossilen Pflanzenkoerpern
AT379373B (de) Verfahren zur herstellung eines vollwertigen humustraegers und duengers auf rindenbasis
AT521229B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines torffreien Substrates für Zierpflanzen
Hayes SUBSIDENCE AND HUMIFICATION IN PEATS (PARTS I AND II)
Wilde The use of liquid humate fertilizers in forest nurseries
DE656054C (de) Verfahren zur Erhoehung des Gehaltes an wasserloeslichen Huminstoffen im Torf
DE2325883C3 (de) Verfahren zum Herstellen eines Düngemittels
AT120548B (de) Verfahren zur biologischen Reinigung von Abwässern.