DE1021867B - Verfahren zur Herstellung von als Duenge- und Bodenverbesserungsmittel geeigneten Torfaufschliessungsprodukten aus Rohtorf - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von als Duenge- und Bodenverbesserungsmittel geeigneten Torfaufschliessungsprodukten aus Rohtorf

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DE1021867B
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    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F11/00Other organic fertilisers
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C3/00Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von als Dünge-. und Bodenverbesserungsmittel geeigneten Torfaufschließungsprodukten aus Rohtorf Die Landwirtschaft besitzt bekanntlich Möglichkeiten der Humusber eitung und des Humusersatzes sowohl in einer geordneten Stallmist- und Fruchtfolgewirtschaft als auch in der Anwendung anderer geeigneter wirtschaftlicher Maßnahmen. Sie vermag damit wohl den Humusspiegel im Boden mehr oder weniger zu erhalten, ihn aber kaum zu heben, zumal besonders in den leichten und tätigen Böden die Zersetzung der organischen Substanz meist so rasch und restlos verläuft, daß diese oft schon nach wenigen .fahren bis auf einen Bruchteil abgebaut und verschwunden ist.
  • Noch größere Schwierigkeiten mit der Humusgewinnung bestehen bei den gärtnerischen Erzeugern, den Gemüsebauern, Stadtrandsiedlern, Schrebergärten- und Hausgartenbesitzern, denen es nicht nur an Stallmist, sondern auch allgemein an hinreichenden Mengen von organischen Substanzen fehlt. Während man in der Forstwirtschaft in jüngster Zeit den vorhandenen Rohhumus durch Kalk- und Stickstoffdün-gung aufzuschließen versucht und damit ein Äquivalent finden will, hat man im Gartenbau schon seit Tahrzehnten die verschiedenen Torfprodukte zur notwendigen Humusversorgung und Verbesserung der Böden herangezogen; denn der Torf steht als reine organische Substanz noch in großen Lagerstätten zur Verfügung. Da jedoch dem Torf in seinem natürlichen Zustand verschiedene Mängel anhaften, die seine wertvollen Eigenschaften nicht voll und ganz zur Geltung kommen lassen, hat man sich schon frühzeitig bemüht, ihn durch entsprechende Behandlung oder Kompostierung unter Zusätzen von Kalk und anderen Düngemitteln chemisch und physikalisch zu verbessern und ihm eine homogene Struktur zu geben. Man hat ferner verschiedene technische Verfahren zur Aufbereitung huminsäurehaltiger organischer Substanzen fossiler oder rezenter Bildung zu Humusdüngemitteln und Bodenverbesserungsmitteln entwickelt. Diese Erfindungen beruhen im allgemeinen darin, daß die verschiedenartigen Kaustobiolithe {Weißtorf, Schwarztorf, diluviale Torfkohle, Humuskohle, Braunkohle, Steinkohle) sowie deren Zwischenformen und Abfallprodukte mit alkalischen Substanzen von fester, flüssiger oder gasförmiger Beschaffenheit (Ammoniumcarbonat, Alkalilauge, Wasserglas, Ammoniakwasser, Ammoniak) bzw. mit Branntkalk oder branntkalkenthaltenden Materialien und ammoniakabgebenden Stoffen (Ammonsulfat, Ammonsulfatsalpeter) zusammengemischt werden. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Verfahren und deren Produkte untereinander auf Grund der Herkunft und Zusammensetzung des Rohmaterials sowie ihrer verschiedenen Herstellungsweise, ob z. B. unverändertes oder zerkleinertes, feuchtes oder mehr oder weniger vorgetrocknetes Material unter nachträglicher Zugabe von wenig oder viel Wasser Verwendung findet, ob ferner bei normalen oder höheren Temperaturen, ohne oder mit Druck, ohne oder mit Luft- bzw. Sauerstoffzufuhr gearbeitet wird, ob die Mischungen bzw. die Umsetzungen in offenen oder geschlossenen Behältern, in der Bewegung mittels Rührwerks (Drehtrommel. Zwangsmischer) oder in schachtförmigen oder anderen Vorrichtungen vor sich gehen und ob die Trocknung des Wassers durch die bei den chemischen Umsetzungen auftretende Reaktionswärme verursacht oder ob sie in besonderen Apparaturen (Filterpressen, Turbinentellertrocknern) bzw. sonstigen Feuchtigkeit entziehenden Einrichtungen vorgenommen wird. Verschiedene dieser Humusdüngemittel erhalten dann vor, während oder nach dem Oxydationsvorgang noch bestimmte Zusätze von Makro- und 1-Tikronährstoffen. Außerdem findet bei einigen Verfahren eine Bakterisierung des Düngematerials statt. So brauchbar auch alle diese Verfahren zur Gewinnung von Humusdüngemitteln erscheinen mögen, so konnten sie bis jetzt nur sehr wenig zur praktischen Lösung des Problems der Humusversorgung unserer Böden beitragen. Meistens sind sie infolge ihres hohen Aufwandes an technischen Einrichtungen sowie wegen der komplizierten Arbeitsvorgänge kaum über das Versuchsstadium hinausgekommen. Bei den bekannten Verfahren der deutschen Patentschriften 559 254, 740 639, 870 565 werden zur Aufbereitung höhere Temperaturen und Drücke neben komplizierten technischen Apparaturen angewandt. Außerdem bezweckt z. B. die deutsche Patentschrift 559254 die vermehrte Bildung leicht löslicher und pflanzenaufnehinbarer Stickstoffverbindungen aus rezenten und fossilen Pflanzenkörpern auf Kosten des schwerlöslichen und schwernitrifizierbaren, organisch gebundenen Stickstoffanteils, wozu das Produkt vor Beginn der chemischen Umsetzungen erst auf einen Wassergehalt von 69% gebracht werden muß. Bei der vorliegenden Erfindung wird dagegen nur naturfeuchter Torf mit einem Wassergehalt von 88 bis 92% verwendet, der sich für die erstrebten Umformungen und Umbildungen im Torf als besonders günstig erwiesen hat. Gemäß der Durchführungsart der vorliegenden Erfindung wird ein Teil des Stickstoffs (etwa die Hälfte) leicht abspaltbar und pflanzenaufnehmbar und die andere Hälfte fest gebunden und zum Teil heterocyclisch in das Huminsäuremolekül eingebaut.
  • Beim Verfahren der deutschen Patentschrift 740639 werden unter Anwendung von bestimmten Temperaturen unter und ohne Druck wenig oder nicht vorgetrocknete, zerkleinerte liuminsäurehaltige, fossile oder rezente pflanzliche Ausgangsstoffe in vertikalen schachtförmigen Vorrichtungen mit gasförmigem Ammoniak u. ä. vereinigt und dann in Z'ertikalturbinentrocknern zu einem trockenen, streufähigen Humusdüngemittel aufbereitet.
  • Das Verfahren nach der deutschen Patentschrift 870 565 zur Herstellung von stickstoffreichen Huinusdüngemitteln arbeitet ebenfalls bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck, wobei die während der Oxydationsprozesse entstandene Reaktionswärme zur Verdampfung des Wassers, des Ausgangsmaterials (70 bis 75%) bis auf 30% benutzt und die weitere Behandlung bei einem unter 30% liegenden Feuchtigkeitsgehalt zu Ende geführt wird, so daß sich der Stickstoffgehalt entsprechend erhöht.
  • Bei den Verfahren nach den deutschen Patentschriften 909 104, 898 307 und 893 344 zur Herstellung von stickstoffhaltigen Kalkhumaten und Bodenverbesserungsmitteln werden die aus Braunkohle oder Hochmoortorf und deren staubförmigen Abfallprodukten auf bekannte Weise gewonnenen Huminsäuren mittels Rührwerks in einem kontinuierlichen Arbeitsgang analog dem Kalklöschen mit Kalkstickstoff oder Branntkalk bzw. Kalkstickstoff oder branntkalkenthaltenden Materialien gemischt und durch weitere kontinuierliche Zusätze dieser Substanzen im Gberschuß zu trocknen, neben Nährhumus vor allem wasserunlösliche Humuskomplexverbindungen aufweisenden Kalkhumaten, aufbereitet. Neben den für den Prozeß notwendigen teueren Apparaturen werden dem mehr oder weniger trockenen Ausgangsinaterial nachträglich noch größere Wassermengen (300 1 je 10 kg Trockentorf) zugesetzt.
  • In dem Verfahren der deutschen Patentschrift 850 455 zur Herstellung von Humusdüngemitteln aus Torf wird zwar auch vom feuchten Rohtorf mit einem Zersetzungsgrad von 6 ausgegangen, doch muß dieser Rohtorf zur Einleitung der chemischen Umsetzungen zusätzlich mit der fünffachen -Menge des im Rohtorf enthaltenen beweglichen Wassers versetzt werden.
  • Die vorliegende Erfindung weist auch mit den bakterienhaltigen Humusdüngemitteln, die nach den Verfahren der deutschen Patentschriften 656054, 866343, 976 279 und 762 752 hergestellt wurden, keine geineinsamen -Merkmale auf. So gelangt bei dem Verfahren der deutschen Patentschrift 656 054 zur Erhöhung des Gehaltes an wasserlöslichen Huniussäuren luftgetrockneter Torf zur Anwendung, der erneut angefeuchtet werden muß, damit in einem Silo die entsprechenden chemischen Umsetzungen finit Branntkalk und animoniakabgebenden Stoffen eintreten können. Der Prozeß dauert 6 bis 8 Wochen, wobei die Temperatur unter Wasserdampf- und Aininoniakentw icklung bis 70° ansteigt. Während auf diese Weise absichtlich jegliche biologische Vergärung ausgeschaltet wird, wird sie gemäß der vorliegenden Erfindung durch Zusätze von -Makro- und Mikronährstoffen sowie bestimmten Mikroorganismen besonders gefördert.
  • Bei dem Verfahren nach der deutschen Patentschrift 866 343 zur Herstellung eines bakterienhaltigen Düngemittels werden verschiedene für die menschliche und tierische Ernährung wertlose Rohstoffe, aber auch Erde und Torf mit an Bakterien angereicherten Fisch-, Fleisch- und Darmschleiinwasser überbraust usw. Dieser bakterienhaltige Humusdünger soll den Pflanzen stickstoffsammelnde Bakterien zuführen, enthält aber in Wirklichkeit nur Fäulnisbakterien und darunter wahrscheinlich auch pathogene Mikrobenkeime.
  • Bei dem Verfahren der französischen Patentschrift 976 279 wird der neutralisierte Torf mit Harnstoffbakterien angereichert, auf dichte Haufen von etwa 70 cm Höhe gesetzt und einer 10 bis 15 Tage dauernden Gärung unterworfen.
  • Das weitere Verfahren nach der französischen Patentschrift 762752 weist verschiedene Arbeitsgänge auf, wobei der naturfeuchte Torf 2-1 Stunden an der Luft ausgebreitet und finit dem Kalkabfallprodukt der Zuckerfabriken, mit Kruziferenerde, Regenwasser und 1@Tälirsalzen vermischt und einer 48stündigen Gärung bei 40° unterworfen wird.
  • Demgegenüber stellt der Verfahrensgang der vorliegenden Erfindung, welche die Herstellung von Humusdüngemitteln ini großen Maßstab direkt im Moor vorsieht, eine wesentliche und beachtenswerte Neuerung dar. Das vorliegende 1'erfaliren ist dadurch gekennzeichnet, daß dem grubenfeuchten, maschinell von seiner Lagerstätte in Schichten oder im Profil gelösten Rohtorf bereits all Ort und Stelle je nach Torfart, lokalen Verhältnissen und nach den vorhandenen Aufbereitungsanlagen in bekannter Weise Ammoniak oder aninioniakabgebende Stoffe und Branntkalk oder branntkalk enthaltende Materialien gleichzeitig oder in Abständen beigemischt werden. Eine weitere wesentliche Neuheit der vorliegenden Erfindung ist vor allem die Tatsache, daß bei der Aufbereitung im -Moor das im grubenfeuchten Rohtorf enthaltene bewegliche Wasser zur chemischen Reaktion benutzt wird. Bekanntlich enthält der Torf zu etwa einem Drittel leicht bewegliches, zu einem Drittel schwerer bewegliches und zu etwa einem Drittel kolloidal gebundenes Wasser. Bei 100 kg Rohtorf mit 900!o Wassergehalt beträgt der Anteil des beweglichen Wassers etwa 60 bis 651. Unter Ausnutzung dieses natürlichen Faktors ist für die vorliegende Erfindung eine Ausgangsbasis gewonnen, welche die gesamte technische Durchführung ebenso vereinfacht und beschleunigt wie günstig beeinflußt und damit die Wirtschaftlichkeit der Gesamtherstellung in den Vordergrund rückt.
  • Ferner bestellt der besondere Vorteil der Erfindung vor allem auch darin, daß der grubenfeuchte Rohtorf durch die intensive Bewegung beim Fräsvorgang bereits an Ort und Stelle kontinuierlich und ohne Störung des Gleichgewichts irn Wasserhaushalt intensiver mit den chemischen Agenzien vermischt wird als jener Torf, der ini üblichen Trocknungsv erfahren bereits ein Stadium erreicht hat, hei dem er sich nur langsam wieder benetzen läßt und damit chemisch träger wird.
  • Durch die Umsetzung des freien Wassers mit den in Frage kommenden Alkalien sowie durch die infolge des entwickelten Ammoniaks entstandene alkalische Reaktion, ferner durch die infolge des Fräsvorganges hervorgerufene Luft- bzw. Sauerstoffzufuhr wird eine spontane Autoxydation des Lignins zu Hurninsäuren ausgelöst. Dabei werden beträchtliche Mengen an Ammoniakstickstoff aufgenommen, ein Teil des Stickstoffs leicht abspaltbar (pflanzenaufnehmbar) und der Rest fest gebunden zum Teil heterocyclisch in die neu entstandenen Huminsäuremoleküle eingebaut. Es erfolgt eine spontane Umwandlung der Humusvorstufen und hurnusbildenden Komplexe in echte Humusstoffe und stickstoffreiche Huminsäuren von hoher Sorptionskapazität. Durch diese Vorgänge wird weiterhin der von Natur aus nährstoffarme Torf aktiviert und die in ihm festgelegten Nährstoffe, vor allein die schwerlöslichen Phosphorsäureverbindungen, werden dabei mobilisiert und mineralisiert. .xlehrere Stunden nach Einleitung der chemischen Umsetzungen wird der dabei etwas abgetrocknete Torf in kleinen Reihen gehäufelt, die erst nach einigen Tagen in große Haufen umgesetzt werden. Im Zuge dieses Vorganges werden die notwendigen Makronährstoffe (Phosphate, Kali- und Magnesiumsalze) dem Torf in ganz geringen, nur zur Förderung des .@Iikrobenlebens notwendigen Mengen sowie einige das Wachstum der Mikroorganismen fördernde Spurenelemente (z. B. Mangan, Molybdän, Vanadium, Bor, Kupfer u. ä.) entweder gleichzeitig mit den zur Reaktion gelangenden Kalk- und Stickstoffdüngemitteln beigegeben, oder sie werden nachträglich dem bereits aufbereiteten Haufen vor oder nach der Impfung hinzugesetzt. Zusamruen mit diesen 1Tähr- und Förderungsstoffen liefern die in den nach dem vorliegenden Verfahren behandelten Torf enthaltenden Kohlenhvdrate und Eiweißstoffe das Material für den Betriebs- und Baustoffwechsel der in Frage kommenden Kleinlebewesen. Dieses so erhaltene Material wird dann auf entsprechend große Haufen gesetzt und geimpft.
  • Die Impfung, die nach der vorliegenden Erfindung in fester oder flüssiger Form erfolgt, geschieht mittels ammoniakbildenden. cellulose- und ligninzersetzenden, fluoreszierenden und luftstickstoftbindenden Bakterien, die aus bestimmten Kaustobiolithen gezüchtet wurden.
  • Da die genannten Impfbakterien bei der Entwicklung einen weiten Temperaturbereich besitzen, ist eine Konstanthaltung der Temperatur nicht notwendig. Temperaturen zwischen 25 und 30° wirken am günstigsten, während sowohl bei niedrigeren als auch bei höheren Temperaturen die Umbildungsprozesse lediglich etwas langsamer vor sich gehen.
  • Der nach der Erfindung erwünschte Feuchtigkeitsgehalt des Endproduktes soll etwa 45 bis 50°/o betragen, da nachgewiesenermaßen die physikalischen Eigenschaften des Bodens, seine Struktur und die Feuchterhaltung desselben mit diesem Wassergehalt am günstigsten beeinflußt werden. Dieser Feuchtigkeitsgehalt wird durch die bei der Frästorfgewinnung übliche Behandlung bis zur Ernte nach Beendigung der chemischen Reaktionen erreicht. Für die erfindungsgemäße Herstellung der biologischen Torfprodukte eignen sich alle Torfarten, und zwar sowohl der wenig humifizierte Hochmoortorf (IS-eil3torf) als auch die stark humifizierten, an echten Ütimusstoffen sowie an Hurnusvorstufen reicheren Schwarztorfe. Darüber hinaus können bei dem erfindungsgemäß entwickelten Verfahren aber auch alle Halbfertigprodukte der Stich-. Form- und Baggertorfgewinnung sowie des Frästorfes, die infolge schlechter Witterungsverhältnisse den für die handelsüblichen Torfarten notwendigen Feuchtigkeitsgehalt nicht erreicht haben und bisher alljährlich für die Torfindustrie einen bedeutenden Ausfall darstellten, nach entsprechender Dehandlung einer wirtschaftlichen Verwendung zugeführt werden. Auf die gleiche Weise werden auch solche Torfprodukte, die durch Frostschäden eine Wertminderung erlitten haben oder dadurch unbrauchbar geworden sind, auf wirtschaftliche Weise zu einem biologischen Diinge- und Bodenverbesserungsmittel für die Humusversorgung der Böden verarbeitet.
  • Die bereits bekannten Verfahren der aufgeführten Patentschriften weisen mit der Verschiedenartigkeit der mit den einzelnen Methoden erzielten Endprodukte auch noch wesentlich anders geartete Charaktermerkmale der technischen Vorgänge auf, während die vorliegende Erfindung mit der Verlegung der Produktion auf das Moorfeld und der Benutzung des im Torf enthaltenen frei beweglichen Wassers sowie der Impfung mit den natürlich angepaßten l@likroorganismen eine bemerkenswerte Neuerung darstellt, mit günstigster Beeinflussung der- `Virtschaftlichkeit.
  • Bei dein Verfahren der vorliegenden Erfindung werden somit folgende Vorteile erreicht: Das Verfahren wird direkt an der Lagerstätte des Rohtorfes durchgeführt.
  • Zur Reaktion des Torfes mit den chemischen Zusätzen wird das bewegliche Wasser des grubenfeuchten Rohtorfes verwendet.
  • Die Trocknung erfolgt in ähnlicher Weise wie bei der Frästorfgewinnung unter gleichzeitiger Beschleunigung durch chemische und biologische Vor gänge.
  • Die Impfung geschieht mit natürlich angepaßtc:n Mikroorganismen. Ausführungsbeispiele 1. Kombiniertes Frästorfmischverfahren.Auf das zur Torfgewinnung zum Zwecke des Fräsens vorbereitete Feld (abgebunktes Moor) «-erden mit Düngerstreumaschinen pro Hektor ein Gemenge von 2600 kg Ammonsulfat und 1-100 kg Branntkalk verteilt. Um eine innige 'Verbindung dieses Gemisches mit der Torfsubstanz zu erreichen, kann je nach der örtlichen Beschaffenheit der Mooroberfläche ein Andrucken durch Glattwalze oder ein Einbringen mit Sämaschine oder sofortiges bzw. anschließendes Fräsen erfolgen. Die Frästiefe wird wegen der nach der chemischen Reaktion einsetzenden Vortrocknung je nach Wassergehalt des Torfes mit 2 bis 5 cm festgelegt unter entsprechender Veränderung der angegebenen Handeldüngerinenge. Durch das Fräsen mit etwa 1000 Umdr./Mirt. erfolgt eine starke Durchlüftung des gelockerten Torfes, wodurch eine spontane Auto:zydatiori eintritt, das Lignin infolge der einsetzenden Kettenreaktion in Huminsäuren übergeführt wird, wobei der Stickstoff zum Teil fest eingebaut und zum anderen Teil pflanzenaufnehmbar wird. Anschließend erfolgt durch einen Löffelwender die Einleitung des Trocknungsprozesses und darauf durch einen Schaber eine Anhäufelung in niederen Reihen. die nach einer weiteren 2 bis 3stündigen Lagerung bereits in große Haufen von 1,5 bis 2,5 m Höhe gebracht werden. Damit wird einerseits Ammoniakverlusten vorgebeugt und andererseits die weitere Abtrocknung gefördert. Nach kurztägiger Lagerung wird der Haufen neuerdings mechanisch durchgearbeitet und flach bis zu 20 bis 40 cm ausgebreitet.
  • Nachdem die chemischen Umsetzungen dann ihren Höhepunkt erreicht haben, was von Fall zu Fall verschieden lange Zeit in Anspruch nimmt und durch verschiedene - Untersuchungen festgestellt werden kann, werden die Haufen je nach Verwendungszweck mit bestimmten, dem umgewandelten Torfprodukt angepaßten Mikroorganismen geimpft. Dadurch wird das Torfprodukt biologisch verändert. Je nach Witterung und Wärmeverhältnissen ist der Veredelungsprozeß in 8 bis höchstens 14 Tagen abgeschlossen.
  • 2. Kombiniertes Baggertorfverfahren. Der mit Löffel- oder Greifbagger, Eimerkettenbagger oder von Hand von der Torfstichwand abgebaute Rohtorf aus dem Moorprofil wird durch einen Reißwolf zerkleinert und geht von da durch eine Naßtorfmühle, an der eine Dosiereinrichtung angebracht ist, vermittels welcher die im Beispiel 1 bereits angegebenen Mengen an chemischen Substanzen bzw. Handelsdüngemitteln feinst verteilt beigemischt werden. Das auf diese Weise erhaltene Material wird zunächst auf flache Haufen zur Abtrocknung gebracht und nach dem Erreichen eines Wassergehaltes von etwa 60% auf die gleiche Weise wie im Beispiel 1 weiterbehandelt.
  • 3. Verfahren für stark wasserhaltige Produkte der Stich-, Form- oder Baggertorfgewinnung, die alljährlich bei der üblichen Brenntorferzeugung infolge schlechter Witterungsverhältnisse oder wegen der fortgeschrittenen Jahreszeit den handelsüblichen Feuchtigkeitsgrad nicht mehr erreichen konnten und bisher nicht mehr verwendbar waren, sondern wegen der entstandenen Förderungskosten und der notwendigen Abräumarbeiten einen erheblichen Verlust darstellten.
  • Diese Torfprodukte werden im Spätherbst oder nach dem Ausfrieren durch eine Hammermühle zerkleinert und kontinuierlich von einer Mühle wie im Beispiel 2 gemahlen und erhalten durch Zerstäuben die im Beispiel 1 aufgeführten chemischen Zusätze, und ihre weitere Behandlung wird wie vorbeschrieben durchgeführt.

Claims (2)

  1. PATRNTANSPRÜcHI:-1. Verfahren zur Herstellung von als Dünge-und Bodenverbesserungsmittel geeigneten Torfaufschließungsprodukten aus Rohtorf durch Behandlung mit Ammoniak oder ammoniakabgebenden Stoffen in festem, flüssigem oder gasförmigem Zustand und Branntkalk oder branntkalkenthaltenden Stoffen. dadurch gekennzeichnet, daß dem Rohtorf an seiner natürlichen Lagerstätte vor oder während des Fräsvorganges oder unmittelbar nach dem Abbau bzw, den stark wasserhaltigen Produkten der Stich-, Form- oder Baggertorf -gewinnung sowie der Frästorfgewinnung unter Ausnutzung der im Torf natürlich vorhandenen, beweglichen Wassermengen, nach entsprechender Aufbereitung an Ort und Stelle, Ammoniak oder amrnoniakabgebende Stoffe und Branntkalk od. dgl. sowie Nährstoffe für die Mikroorganismen vor der Entwässerung zugesetzt und innig mit der Masse vermischt «-erden, worauf das Gemisch zu Haufen beliebiger Größe aufgeschichtet wird und nach mindestens einmaliger gründlicher Durchmischung die Haufen mit Mikroorganismen beimpft und einer Gärung und Trocknung, die durch Ablöschung des Branntkalks und die biologischen Vorgänge in der blasse erheblich beschleunigt werden, unterworfen und zu einem Produkt mit niedrigem Wassergehalt (etwa 45 bis 55% H,0) umgewandelt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet. (laß stark wasserhaltige Torfprodukte, wie @@'eißtorf, Torfmull. Schwarztorf und Torfprodukte, die durch Frost eine Wertminderung erlitten haben, oder sonst als Brennstoff od. dgl. unbrauchbare Torfmassen, als Ausgangsstoffe verwendet werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften N r. 909 104, 898 307, 893 3.1.1, 870 565, 866 343. 850 -155, 7-10 639. 656 05-1. 559 254; französische Patentschriften Nr. 976 ?79, 762 752.
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